Ich hab in den Ende 80ern für PC-Spiele schon 80-100DM bezahlt.
Kann mich noch gut an Kings-Quest (ka, welche Verson) erinnern, für die deutsche Version des Sierra-Spiels zahlte ich damals im Media Markt schon 135,- DM, das war das teuerste Game zur damaligen Zeit für mich.
Auch für die Lukas-Games berappte man für die eingedeutschten Versionen schnell 110-125 DM.
Insofern kann ich das Begehren nach höheren Verkaufspreisen durchaus nachvollziehen, auch wenn mir das persönlich nicht so gefallen würde...
Da war der Markt allerdings auch noch viel, viel kleiner. Und die Boxen waren tatsächlich real, nicht nur Bits und Bytes. Und häufig prall gefüllt, oft dicker als die heutigen 120-200-Euro-Editionen.
Die können also auch viel, viel, viel mehr Umsatz machen. Allerdings ist da auch die Crux. Dazu müssen sie die Spieler gewinnen, das Spiel muss erfolgreich sein. Dann rentieren sich offensichtlich auch hohe Entwicklungskosten. Ist das Spiel aber nicht erfolgreich, sind heute viel mehr Geld/Ressourcen in den Sand gesetzt. Das Riskio ist viel höher (jedenfalls, wenn man teure Triple-A-Spiele produzieren will. Im Indie-Bereich ist das deutlich weniger der Fall, da läuft man eher Gefahr, in der Masse unterzugehen.)
1:1 vergleichen kann man das meines Erachtens nicht.
Und Capcoms COO (
Chief Operating Officer, btw.) will im Prinzip eine Versicherung von uns. Mit den höheren Preisen möchte er das finanzielle Risiko abfedern, wenn sie mal was versaubeuteln. Ich kann das natürlich aus geschäftlichem Interesse nachvollziehen, aber auf der anderen Seite ist es auch ein bisschen unverschämt. Wenn ein Produkt nicht ankommt, die Nachfrage gering ist, dann sind das nicht die Käufer schuld, die sollten nicht dafür blechen müssen - wenn das Produkt schlecht ist, liegt das nicht am Kunden, sondern am Produzenten. Im Grunde möchte er einen Teil des Risikos auf die Kunden abwälzen.
Weiß nicht, ob ich da so ein Fan von bin. Betrifft jetzt explizit nicht direkt Capcom, aber wenn ich mir den qualitativen Zustand so mancher Triple-A-Titel ansehe, bin ich wenig geneigt, als finanzieller Versicherer für den grob zusammengebratenen Zustand gerade zu stehen, nur damit die Firma mit einem blauen Auge davon kommt.
Macht gute Produkte, dann gibt es auch Nachfrage und Gewinne.
Gruß,
Phil