AW: anthropogener Klimawandel mit kleiner Erklärung
Diese postnormale Wissenschaft, wie manche hier verbreiten, verleitet mich immer wieder zu einem Schmunzeln...
Dein Beitrag sorgt bei mir aber auch für ein Schmunzeln...
Du präsentierst uns hier drei Videos, die angeblich Aufzeichnungen von Vorträgen sein sollen.
Das ganze wirkt aber auf mich, als ob es daheim im Arbeitszimmer mit dem besten Kumpel aufgenommen wurde...
Denn spätestens bei der Folie "Klimawandel läßt Schafe schrumpfen" (Zeitindex etwa 1 Stunde 11 Minuten des von Dir verlinkten "postnormale Wissenschaft"-Videos) wäre in einem echten Hörsaal ein Lachen durchs Publikum gegangen. Hier aber in diesem Fall: Schweigen. Der einzige, der da sitzt und den man mal zustimmend brummen hört ist sein Freund, der "Moderator", der die Videos einleitet und den "Professor" vorstellt.
Da mögen noch ein oder zwei andere sein, die man ab und an hört...Kameramann und Tontechniker...aber wäre das ein Vortrag an einer Uni, gerade bei dem Thema, denn das würde ja bedeuten, das wir alle aufatmen könnten und weiterhin fossile Rohstoffe verbrennen, dann wäre das brechend voll. Da wären mehr Störgeräusche und mehr Interaktion mit dem Publikum...siehe
http://www.youtube.com/watch?v=u29--YNGMyg
Der "Protagonist" in diesem Video ist Prof. Dr. Werner Kirstein, zu dem Du uns folgende Informationen gibst:
Moment, Du verlinkst uns hier 5 mal zu der gleichen Seite:
Werner Kirstein - Abteilung Geoinformatik und Fernerkundung (Institut für Geographie, Uni Leipzig)
Das ist nicht nur extrem redundant und liefert keinerlei Mehrwert, nein, es macht es auch nicht glaubwürdiger!
Sinniger wäre hier gewesen, auch möglichst viele, verschiedene Experten zu verweisen!
Zudem machst Du ihn wichtiger, als er ist.
Du schreibst:
# Klima-Experte
# Klimageograph
# Klimatologe
Er ist aber, wenn überhaupt, nur
Professor für Geographie mit den
Schwerpunkten Geoinformatik und Fernerkundung im Ruhestand.
Doch welche Wirkung hat CO2 tatsächlich auf die Umwelt?
Bei seinem Vortrag analysiert Klima-Experte
Prof. Dr. Werner Kirstein die Rolle des Kohlendioxids und zeigt auf, welche Wirkungen auf Flora und Fauna
bekannt sind
Entweder hat dieser Experte es nicht verstanden, oder Du:
Es geht nicht um die Wirkung von CO2 auf Flora und Fauna.
Es geht um die Wirkung in der Atmosphäre, wie CO2 auf die Sonneneinstrahlung reagiert und welche Wärmekapazität diese Molekül besitzt.
Tut mir Leid, aber da vergeht mir die Lust, mir 3 Stunden Videomaterial auf Youtube an zu gucken, die in etwa genauso beweiskräftig und zitattauglich wie Wikipedia bei wissenschaftlichen Arbeiten und Artikeln sind.
Ich wiederhole daher meine Frage:
Selbst, wenn das alles nur Politik ist, schadet es uns, wenn wir versuchen, sicher zu gehen, das wir wirklich keinen Einfluß auf das Klima nehmen?
Schadet es uns, wenn wir den CO2-Ausstoß reduzieren?
Nein, aber wir schaden uns, wenn wir es nicht tun und sich herausstellt, das der Mensch doch Einfluß auf das Klima hatte.
Und noch ein Punkt:
Schon mal die Smog-Glocke über Großstädten wie Los Angeles oder Shanghai gesehen?
Woher kommen die? Aus der Natur? Nein, das kommt von uns. Hier wird mehr in die Luft gepustet, als es natürlich wäre.
Klar, die ein oder andere Großstadt "macht" noch kein Klima - aber das Zeug verteilt sich. Und wenn man sich dann das Verhältnis von Smog-Gebieten zur restlichen Atmosphäre anguckt, dann wird einem klar, das wir Menschen global etwas in einer Menge in die Atmosphäre entlasse, das da zwar sonst auch wäre, nur eben in geringerer Konzentration.
Zu guter Letzt:
Statt des Henry-Gesetzes wäre das chemische Gleichgewicht viel interessanter: Mehr CO2 in der Atmosphäre bedeutet auch mehr CO2 im Wasser und mehr CO2 für Pflanzen. Wachsen darum mehr Pflanzen? Oder schneller? Absobieren die Ozeane so viel CO2 aus der Atmosphäre, das jener Teil, der von Menschen hinzukommt, nicht mehr in der Atmosphäre nachzuweisen ist?
Das schöne am chemischen Gleichgewicht ist nämlich, es betrifft nicht nur CO2, sondern auch Methan oder Schwefeldioxid und viele andere Stoffe.
/edit:
Ich habe gerade mal nach "Klimawandel echt oder lüge" gegooglet und nun kann ich vor Lachen nicht mehr.
Klar, die "Klimahysteriker" sind sich auch nicht ganz einige, ob das nun 2°C oder 5°C globale Temperaturerwärmung in den kommenden 100 Jahren sind.
Aber was die sogenannten "Klimaskeptiker" da von sich geben, widerspricht sich zum Teil selbst.
# Da gibt es nämlich die, die erkennen im Prinzip alles an, was uns die Schule lehrt (unter anderem auch die Photosynthese), nur eben den Klimawandel nicht. Und dann sind da jene, die behaupten, Pflanzen würden auch Sauerstoff atmen und CO2 ausstoßen
# Einige
"Klimaskeptiker" glauben Klimaschutz wäre eine Art
Ersatzreligion, die "wissenschaftliche Art an etwas glauben zu können, ohne einen Gott anbeten zu müssen" - dabei gibt es eine Menge Wissenschaftler, die an Gott glauben. Die Wissenschaft und Religion schließen sich schließlich nicht aus. Der Wissenschaftler sucht nur nach Gründen und Beweisen, ein religiöser Mensch kann einfach daran glauben ohne Gründ eund Beweise. Und jenseits des Urknalls gibt es eh keine Wissenschaft mehr, da muß man glauben.
# Dann die Angaben zur Menge des CO2 in der Atmosphäre...je nach dem, welche Seite man aufruft schwankt der bei den "Klimaskeptikern" zwischen 0,02% und 0,05%!
# Da wird einem ausgerechent, jedes wievielte CO2-Molekül vom Menschen in die Luft gebracht wird und der Anteil so gering sei, das dies keine Effekt habe (Ich wette, jeder von uns hat schon mal einen Atemzug getan, in dem er die gleiche Luft wie Goethe inhalierte! Kann man sogar berechnen, das dies stimmt. Und Goethe hat zeitlebens wohl weniger CO2 ausgeatment, als allein alle Autos in DE zusammen)
# Es gibt die These, das der Klimawandel als Grund genutzt wird, die Souveränität der einzelnen Staat abzuschaffen, weil schließlich alle Staaten wegen der weltweiten Gefahr des Klimawandels zusammenarbeiten müssen und man solle den Wahnsinn stoppen....klingt für mich ziemlich nationalistisch.
# Falsifizierbarkeit/Falsifikation scheinen einige "Klimaskeptiker" noch nie gehört zu haben, geschweige denn, dessen Bedeutung.
# Die Schlussfolgerung, das es etwas nicht gibt, was nicht beobachtet werden kann, ist falsch. "Es gibt seit 15 Jahren keine Temperaturerhöhung mehr - als gibt es keinen Klimawandel" ist etwa so wie "Ich sehe zur Zeit keine Blitze, also gibt es keine Gewitter, niemals nirgends!"
# Einige können nicht nachvollziehen, wie "Der Zustand der Welt" in einem Abschlußbericht einer Klimakonferenz auf 23 Seiten passen soll - vergessen hierbei allerdings die politischen Interessen. Siehe UN-Sicherheitsrat, der aus x Forderungen gegen zB Syrien auf Druck Russlands nur noch ein mildes "Wir verurteilen die Gewalt" hinbekommt.
# Und ein letzter schöner Widerspruch: Die Industrie möchte den Klimawandel nicht wahr haben, die würden am liebsten ohne Auflagen und ohne Rus- oder Partikelfilter ihre Fabriken betreiben, ist schließlich günstiger, der Gewinn am Ende höher, also setzen sie ihre Lobbyisten in Gange (schön zu sehen zB darin, wie die US-Regierung das Kyoto-Protokoll nicht ratifiziert hat und Kanada sogar ausgestiegen ist)...auf der anderen Seite aber soll der "Klimaschwindel" aber eine Möglichkeit sein, wie Politik und Konzerne uns Geld aus der Tasche ziehen können.
Paßt irgendwie alles nicht zusammen, oder?
Wenn das eine Lager so weit divergiert in den eigenen Aussagen und das andere Lager sich im Prinzip nur noch um die Größe der Zahlen (wieviel Meter Meeresspiegelanstieg, wieviel Grad Celsius Temperaturanstieg) streitet....wem vertraut man dann eher? Wem ist man eher gewillt, Glauben zu schenken?
P.s.: Damit klar wird, warum Falsifikation so wichtig ist:
Sir Karl Popper, ein Philosoph, hat für die empirische Naturwissenschaft mal geforder:
"Eine wissenschaftliche Hypothese (lässt sich) zwar niemals erweisen, wohl aber, wenn sie falsch ist, widerlegen" – nur was so formuliert wird, dass es als falsch entlarvt werden kann, ist wissenschaftlich von Wert.
Für Forscher bedeutet das: Sie müssen stets danach streben, vorherige Ergebnisse zu widerlegen, also zu falsifizieren. Für uns alle heißt es: Auch wenn eine Hypothese nie bewiesen werden kann, nie als letztendlich wahr gelten wird, kann man sich ihrer doch unsicherer oder sicherer sein. Umso mehr, je hartnäckiger sie Falsifikationsversuchen trotzt.
Wenn also der letzte Bericht de Weltklimarats keine großen Unterschiede zum sechs Jahre älteren Bericht zuvor enthält, mag das nachrichtentechnisch eher langweilig sein.
Wissenschaftstheoretisch ist es aber ein gutes Zeichen, da dann nicht allzuviel Schwachsinn drin steht, denn beinahe alle alten Theorien haben dem Versuch widerstanden, sie zu widerlegen. Klar, die Klimaskeptiker sehen das nicht so...
Aber darum stehen in so einem Bericht des Weltklimarats auch Sätze wie "Es ist extrem
wahrscheinlich, dass menschlicher Einfluss der dominante Grund für die im 20. Jahrhundert beobachtete Erwärmung ist", während sich "Klimaskeptiker" auf Seiten wie
Halten Sie die Luft an, Sie vergiften sonst unsere Umwelt! Klimalüge? // Wahrheiten.org rum treiben. Bei der URL würde ich schon extrem skeptisch werden, denn niemand kann wirklich die absolute Wahrheit kennen, jeder, der das von sich behauptet ist arrogant und naiv zugleich.
Und man als Klimaskeptiker dann natürlich noch
klimaskeptiker.info und
http://www.fehler-der-wissenschaft.de/ besucht und sich da unter Gleichgesinnte begibt, kann man ja nur Bestätigung für die eigene Meinung finden. Aber schon die Aufmachung der Seiten...das wirkt alles so billig, so selbst zusammengeschustert, zum Teil esotherisch. Da steckt niemand hinter, wo man sagen würde "Kenn ich, wirkt seriös, glaube ich", keine Institution, keine Universität, keine Fakultät...das ist doch echt traurig.
Und ganz ehrlich: Wenn der "angebliche Klimawandel" für
so stylische Energieerzeugung sorgt, dann kann ich damit leben, das er eine Lüge sein soll.
So, genug rumeditiert. Wer mir bis hierher ein "Gefällt mir" gegeben hat, möge es nochmal lesen, ob es immer noch zutrifft.