AW: anthropogener Klimawandel mit kleiner Erklärung
Geschickt ausgewichen
Was verursacht die Eiszeiten?
Darüber wird oft diskutiert. Betrachtet man die Abfolge der Eiszeiten und Zwischeneiszeiten in den letzten 2.5 Millionen Jahren (rund 20 solche "Eiszeiten" gibt es),
dann zeigt sich erstens, dass "Eiszeit" der Standardzustand des Klimas in dieser Zeit war - die Zwischeneiszeiten sind kurze "Aufwärmphasen", die hie und da mal auftreten.
Sprich, eigentlich herrscht seit 2.5 Millionen Jahren eine Eiszeit auf diesem Planeten, nur unterbrochen von kurzzeitigen Zwischeneiszeiten.
Unsere Zeit ist nichts anderes als eine solche Zwischeneiszeit.
Die Ursache für das kalte Klima seit 2.5 Millionen Jahren ist nicht unumstritten. Einerseits könnte es die Position des antarktischen Kontinents direkt über dem Südpol sein (da war er allerdings schon eine längere Zeit),
oder eine verminderte Aktivität der Sonne (dafür gibt es keine überzeugenden Hinweise).
Weiter könnte der Aufschub des Himalayas in den letzten 10 Millionen Jahren für eine permanente Vergrösserung der Schneedecke (insbesondere auf dem Tibet-Plateau) gesorgt haben -
dieser helle Schnee jedoch erhöht die Albedo der Erde und kühlt sie so ab. Wie gesagt, die Ursache ist nicht definitiv geklärt.
Joa, da sind wir mal auf dem selben Wissensstand.
Die Ursache für die immer wieder auftauchenden Zwischeneiszeiten, in denen die Erde für ein paar tausend bis einige zehntausend Jahre aus der Kältestarre erwacht,
ist eindeutig: sie ist in den sogenannten Orbitalparametern der Erde zu suchen.
Das sind
1. die Exzentrizitaet der Umlaufbahn der Erde um die Sonne, welche im Verlauf von rund 100 000 Jahren grösser und wieder kleiner wird,
2. die Neigung der Erdachse, welche innerhalb von 41 000 Jahren grösser und wieder kleiner wird, sowie
3. die Richtung, in die die Erdachse zeigt (zurzeit in Richtung des "Polarsterns"),
wobei diese Richtung einen Kreis am Himmel beschreibt, der alle 24 000 Jahre einmal durchlaufen wird.
Jeder dieser drei Effekte kann für sich selbst zu einem wärmeren oder kälteren Klima führen. So führt eine grössere Neigung der Erdachse zum Beispiel zu einem wärmeren Klima,
weil die Sonnenstrahlung im Sommer intensiver wird und der Schnee früher schmilzt. Jeder dieser Effekte hat also eine Phase,
in der er zu einer Erwärmung der Erde führt, und eine Phase, in dem er zu einer Abkühlung der Erde führt.
Tritt irgendwann die "Erwärmungsphase" aller drei Effekte gleichzeitig auf, reicht das aus, um die Erde aufzutauen - eine Zwischeneiszeit beginnt.
Sobald einer der Effekte wieder aus der "Erwärmungsphase" wieder in die "Abkühlungsphase" übergeht, endet die Zwischeneiszeit, und das Eis kehrt zurück.
Laß mich mal ein paar Seiten zurückblättern, da hab ich nichts anderes geschrieben.
Aber danke, dass Du mich nochmal bestätigst.
Durch Vergleich mit früheren Eis- und Zwischeneiszeiten hat man feststellen können, dass wir uns heute in einer Zeit befinden,
die über eine ausserordentlich lange Zeit einigermassen warm bleiben wird.
Als nämlich vor rund 700 000 Jahren diese Effekte nahezu identisch zu heute waren, dauerte die Zwischeneiszeit 50 000 Jahre.
Damit blieben uns bis zur nächsten Eiszeit noch gut 39 000 Jahre um die Wärme zu geniessen...
Du weißt aber schon, das die Theorie vom "Schneeball Erde" noch ein wenig weiter geht?
In den Eiszeiten der letzten 2,5 Millsionen Jahre, die Du hier erwähnst, war der Äquartor immer noch eisfrei.
Beim Schnellball Erde war das nicht der Fall.
Der Schneball Erde soll vor 650 Millionen, 700 Millionen und/oder 2,2 Millarden Jahren stattgefunden haben. Zugegeben, ob dieses Ereignis wirklich eintraf ist umstritten.
Aber nehmen wir mal an, es gab den Schneeball Erde wirklich, zugefroren von Pol zu Pol über den Äquartor und sämtlich Gewässer hinweg.
Du hast das schöne Fremdwort Albedo ins Spiel gebracht. Hinzu kommt, das es kaum Wolken gegeben haben dürfte, da nirgends Wasser verdunsten konnte und kalte Luft eh nur sehr wenig Wasser aufnehmen kann.
Mit anderen Worten: Die Sonneneinstrahlung wurde komplett reflektiert. Der Schneeball Erde gilt daher auch als ein sehr stabiles System, das sich selbst erhalten kann (im Gegenzug dazu gilt die Klimaerwärmung als instabiles System, da die Erwärmung mehr Wasserdampf in der Atmosphäre zur Folge hätte, und Wolken verhindern die AUskühlung der Erdoberfläche über Nacht, zusammen mit dem CO2 würde sich eine Erwärmung ergeben, die ausreichen könnte, die Permafrostböden aufzutauen, was Methan freisetzt, was noch Klimaaktiver als CO2 sein soll, so das die Erde sich irgendwann so weit erwärmt hat, das auch die Meere so warm sind, das die Methanhydrate an den Kontinentalschelfs auftauen und in die Atmosphäre entweichen und es wird noch wärmer, es ist also ein sich selbst verstärkender Effekt, aus dem es so augenscheinlich kein zurück mehr gibt).
Wenn der Schneeball Erde also ein stabiles System ist und Co2 keine Klimarelevanz hat, wie taute der Schneeball wieder auf?
Exzentrizität, Obliquität und Präzession reichen dafür kaum aus, selbst zusammen mit einer erhöhten Sonnenaktivität und dem günstigstem Zusammenfall dieser Vorgänge würde kaum reichen, denn die Sonneneinstrahlung würde ja beinahe komplett reflektiert.
Was bleibt?
Eine Reihe von Vulkanausbrüchen.
Und was verhindert, das jene Gebiete hinterher nicht einfach wieder zufrieren?
Vulkane speihen mehr als nur Lava, die abkühlt und erstarrt.
CO2, Schwefeldioxid, Methan und viele andere Gase.
Vielleicht sind nicht alle diese Gase und ganz sicher nicht im selben Ausmaß klimaaktiv, aber hier müssen Bestandteile dabei sein, die dafür sorgen, das die Atmosphäre sich aufheizt. Aufgeheizt hat, sonst wäre der Schneeball Erde noch gegenwärtig.
So es ihn denn wirklich je gegeben hab.
Worauf ich hinaus will:
Ich glaube nicht, das CO2 komplett klimaneutral ist.
Ich denke, die Zusammenhänge sind deutlich komplexer als den meisten bewußt sein dürfte.
Mehr CO2 in der Atmosphäre bedeutet zB auch gleichzeit mehr CO2 in den Meeren, da hier ein chemisches Gleichgewicht herrscht, allerdings werden die Meere nie so viel CO2 aufnehmen, das der Anteil an CO2 in der Atmosphäre immer gleich bleibt.
Und ja, ich kann mir auch vorstellen, das zuviel CO2 in einer ersten Phase erstmal eine Abkühlung zur Folge hat, dann aber in einer weiteren Phase zu einer deutlich höheren Erwärmung führt.
Und um es nochmal deutlich zu sagen:
Ja, es gibt auch einen natürlichen Klimawandel.
Ob der Klimawandel, den wir zur Zeit erleben aber zu 10% aus antropogenen und 90% natürlichem, oder 90% antropogenen und 10% natürlichem oder einen beliebigen anderem Verhältnis, zusammengesetzt ist, laßt sich meiner Meinung nach nur sehr schwer bis garnicht bestimmen.