Jein. Sorten zu erhalten kann eigentlich nicht schaden, aber das Projekt ist imho eine typisch weltfremde Technokratenaktion: Die Grundlagenforschung, um die Eigenschaften der Sorten tatsächlich auch zu kennen, ist weiterhin radikal unterfinanziert. Es ist bald soweit, dass einzelne Arten "verschwinden" werden, weil niemand mehr Systematiker bezahlt, sodass niemand mehr da ist, der sie identifizieren könnte. Was nützt einem dann ein Archiv voller Samen, von denen kaum mehr als die Herkunft bekannt ist? Das ist dann so viel Wert wie eine Bücherei, die nur Themengebiete der Bücher, nicht aber Autor, Titel und Inhalt registriert hat. Mit dem Unterschied, das "reinblättern" bei einem Samen mehrere Jahre pro "Band" dauert. Wie wenig vorausschauend dieses Lager geplant ist, zeigt aber schon viel banaler die Location, an der man mittlerweile über Kühlanlagen oder bauliche Stabilisierungsmaßnahmen arbeitet, weil der "ewig gefrorene" Permafrost nicht einmal die Einlagerungsphase überlebt.