Ob4ru|3r
PCGH-Community-Veteran(in)
Anonymous schlägt zurück
(Ein Image von Anonymous verkündet dem verdutzten Surfer stolz den Hack der grade besuchten Website)
Mitglieder der Gruppierung Anonymous wehren sich erfolgreich gegen sie verfolgende Sicherheitsunternehmen
Heute wurde bekannt, dass Mitglieder der Anonymous-Bewegung ihren Häschern ein ihnen eigenes Schnippchen geschlagen haben.
"Anons" haben sich kurzerhand root-Zugriff auf Website und Mailserver der gegen sie ermittelnden Firma HBGary Federal verschafft und so die Jäger zu den Gejagten gemacht. Nebst dem Zugriff auf 60.000 brisante interne EMails (welche teils direkt als Torrent-Datei bei Pirate Bay landeten) welche u.a. die Finanzdaten der Firma beeinhalten wurde die Frontseite der Sicherheitsfirma mit einer Presseerklärung von Anonymous versehen, in der der "Sicherheitsfirma" vorgehalten wurde wie unsicher sie selber in Wahrheit ist und dass ihre "Recherchen" über Mitglieder von Anonymous im Grunde durch jeden erledigt werden können der IRC bedienen kann. Ferner sei neben dem vermutlichen Anonymous-Führer "Q" - den die Sicherheitsfirma als solchen überführt haben will und Informationen dem FBI zukommen lassen wollte - auch der stellvertretende Führer Justin Bieber untergetaucht. Des Weiteren seien die Anons amüsiert darüber dass jemand meine er könnte die PR-Trommel für sich rühren indem er gegen sie öffentlichkeitswirksam ermittle.
Der Gegenschlag wird "analysiert" mit den Worten (O-Ton): “You’ve tried to bite at the Anonymous hand, and now the Anonymous hand is b1tch-slapping you in the face.” (Original mit i statt 1) Inzwischen verhandelt die Firma kleinlaut mit den Hackern, da die kopierten internen E-Mails mehrere Millionen Dollar wert seien. Des Weiteren wurde der Twitter-Account des CEOs der Firma, Aaron Barr, geknackt und über diesen dessen Anschrift und Sozialversicherungsnummer verbreitet.
Derartige (für eine auf IT-Sicherheit spezialisierte Firma garantiert finanziell desaströse) Demütigungen sind dabei typisch für Mitglieder von Anonymous, die aus derartigen Aktionen "Lulz" generieren, dem Sinn und Zweck von Anonymous: Lulz generieren für seine Mitglieder. Betrachtet man "wen" Anonymous hier derart hart getroffen hat so ist anzunehmen dass die Mitglieder sich bereits selber feiern, da hier die höchste Sieges-Form für diese erreicht wurde, der "Epic Win".
Man darf gespannt sein, was sich daraus noch alles ergeben wird.
Wie kam es zu der Verfolgung von Anonymous? /Hintergrund
Bei der Ende letzten Jahres aufbrandenden Affäre rund um die Veröffentlichung von geheimen US-Botschaftsdepeschen durch die Enthüllungsplattform Wikileaks enflammten in kürzester Zeit mehrere Nebenkriegsschauplätze, einer davon war die - vermeintlich - obrigkeitshörige Reaktion bekannter Grossunternehmen wie PayPal oder Visa, welche - möglicherweise auf Anordnung der US-Administration - nach und nach die Zusammenarbeit mit Wikileaks aufkündigten und so die Plattform finanziell ausbluten sollte. Fairerweise muss dazu gesagt werden dass politischer Einfluss nicht nachgewiesen werden konnte, auch wenn das Argument, dass dies angesichts der Situation naheliegend ist, durchaus gewichtig ist.
Dies wurde - zu Recht - als Eingriff in die Informations- und Pressefreiheit und in die ureigenen Gesetze des Internets selbst gesehen. Da staatlicher Einfluss bei diesen Geschäftsentscheidungen nur bedingt nachgewiesen werden kann richtete sich der Protest gegen die Unternehmen selbst, die medial und faktisch beachtenswerteste Reaktion geschah durch die Internetgruppierung "Anonymous", einem netzbekannten, losen Zusammenschluss von Computerexperten - oder wie böse Zungen behaupten: Leuten mit zu viel Zeit und abartigem Humor die über alles lachen (was Teile der nichthierarchischen Gruppierung sogar selber sagen, schliesslich kann jeder der will ein "Anon" sein). Der "Protest" gestaltete sich derweil als eine Reihe von konzentrierten Anfragen auf die Serverinfrastruktur der Unternehmen, so genannte Distributed Denial of Service-Attacken (DDoS), bei denen die Server dem Ansturm nicht mehr herr werden und den ordnungsgemässen Dienst quittieren. Die Aktion glückte auch deswegen weil Programme wie L.O.I.C. (Low Orbit Ion Cannon, ein Programm mit dem der eigene Rechner freiwillig Teil eines Botnetzes wird und sich einem gerichteten Angriff ferngesteuert anschliessen kann) gruppenintern promotet wurden, damit auch weniger computerversierte Anons oder Sympathisanten teilnehmen konnten. Die Server der besagten Unternehmen quittierten unter dem Ansturm den Dienst, was für Nichterreichbarkeit durch Kunden und damit massive Umsatzausfälle sorgte, da mitten in der Vorweihnachtszeit geschehen.
Nun blieb diese Aktion natürlich nicht ohne strafrechtliche Folgen, da DDoS-Attacken unter Strafe stehen, in letzter Zeit hörte man daher öfter von vereinzelten Festnahmen von Mitgliedern von Anonymous, denen nachgewiesen werden konnte dass sie an den Angriffen beteiligt waren, dies geschah teils auch durch die Beteiligung privater Sicherheits/IT-Firmen.
Quelle: Anonymous Hacks Security Firm Investigating It; Releases E-mail | Threat Level | Wired.com
(Ein Image von Anonymous verkündet dem verdutzten Surfer stolz den Hack der grade besuchten Website)
Mitglieder der Gruppierung Anonymous wehren sich erfolgreich gegen sie verfolgende Sicherheitsunternehmen
Heute wurde bekannt, dass Mitglieder der Anonymous-Bewegung ihren Häschern ein ihnen eigenes Schnippchen geschlagen haben.
"Anons" haben sich kurzerhand root-Zugriff auf Website und Mailserver der gegen sie ermittelnden Firma HBGary Federal verschafft und so die Jäger zu den Gejagten gemacht. Nebst dem Zugriff auf 60.000 brisante interne EMails (welche teils direkt als Torrent-Datei bei Pirate Bay landeten) welche u.a. die Finanzdaten der Firma beeinhalten wurde die Frontseite der Sicherheitsfirma mit einer Presseerklärung von Anonymous versehen, in der der "Sicherheitsfirma" vorgehalten wurde wie unsicher sie selber in Wahrheit ist und dass ihre "Recherchen" über Mitglieder von Anonymous im Grunde durch jeden erledigt werden können der IRC bedienen kann. Ferner sei neben dem vermutlichen Anonymous-Führer "Q" - den die Sicherheitsfirma als solchen überführt haben will und Informationen dem FBI zukommen lassen wollte - auch der stellvertretende Führer Justin Bieber untergetaucht. Des Weiteren seien die Anons amüsiert darüber dass jemand meine er könnte die PR-Trommel für sich rühren indem er gegen sie öffentlichkeitswirksam ermittle.
Der Gegenschlag wird "analysiert" mit den Worten (O-Ton): “You’ve tried to bite at the Anonymous hand, and now the Anonymous hand is b1tch-slapping you in the face.” (Original mit i statt 1) Inzwischen verhandelt die Firma kleinlaut mit den Hackern, da die kopierten internen E-Mails mehrere Millionen Dollar wert seien. Des Weiteren wurde der Twitter-Account des CEOs der Firma, Aaron Barr, geknackt und über diesen dessen Anschrift und Sozialversicherungsnummer verbreitet.
Derartige (für eine auf IT-Sicherheit spezialisierte Firma garantiert finanziell desaströse) Demütigungen sind dabei typisch für Mitglieder von Anonymous, die aus derartigen Aktionen "Lulz" generieren, dem Sinn und Zweck von Anonymous: Lulz generieren für seine Mitglieder. Betrachtet man "wen" Anonymous hier derart hart getroffen hat so ist anzunehmen dass die Mitglieder sich bereits selber feiern, da hier die höchste Sieges-Form für diese erreicht wurde, der "Epic Win".
Man darf gespannt sein, was sich daraus noch alles ergeben wird.
Wie kam es zu der Verfolgung von Anonymous? /Hintergrund
Bei der Ende letzten Jahres aufbrandenden Affäre rund um die Veröffentlichung von geheimen US-Botschaftsdepeschen durch die Enthüllungsplattform Wikileaks enflammten in kürzester Zeit mehrere Nebenkriegsschauplätze, einer davon war die - vermeintlich - obrigkeitshörige Reaktion bekannter Grossunternehmen wie PayPal oder Visa, welche - möglicherweise auf Anordnung der US-Administration - nach und nach die Zusammenarbeit mit Wikileaks aufkündigten und so die Plattform finanziell ausbluten sollte. Fairerweise muss dazu gesagt werden dass politischer Einfluss nicht nachgewiesen werden konnte, auch wenn das Argument, dass dies angesichts der Situation naheliegend ist, durchaus gewichtig ist.
Dies wurde - zu Recht - als Eingriff in die Informations- und Pressefreiheit und in die ureigenen Gesetze des Internets selbst gesehen. Da staatlicher Einfluss bei diesen Geschäftsentscheidungen nur bedingt nachgewiesen werden kann richtete sich der Protest gegen die Unternehmen selbst, die medial und faktisch beachtenswerteste Reaktion geschah durch die Internetgruppierung "Anonymous", einem netzbekannten, losen Zusammenschluss von Computerexperten - oder wie böse Zungen behaupten: Leuten mit zu viel Zeit und abartigem Humor die über alles lachen (was Teile der nichthierarchischen Gruppierung sogar selber sagen, schliesslich kann jeder der will ein "Anon" sein). Der "Protest" gestaltete sich derweil als eine Reihe von konzentrierten Anfragen auf die Serverinfrastruktur der Unternehmen, so genannte Distributed Denial of Service-Attacken (DDoS), bei denen die Server dem Ansturm nicht mehr herr werden und den ordnungsgemässen Dienst quittieren. Die Aktion glückte auch deswegen weil Programme wie L.O.I.C. (Low Orbit Ion Cannon, ein Programm mit dem der eigene Rechner freiwillig Teil eines Botnetzes wird und sich einem gerichteten Angriff ferngesteuert anschliessen kann) gruppenintern promotet wurden, damit auch weniger computerversierte Anons oder Sympathisanten teilnehmen konnten. Die Server der besagten Unternehmen quittierten unter dem Ansturm den Dienst, was für Nichterreichbarkeit durch Kunden und damit massive Umsatzausfälle sorgte, da mitten in der Vorweihnachtszeit geschehen.
Nun blieb diese Aktion natürlich nicht ohne strafrechtliche Folgen, da DDoS-Attacken unter Strafe stehen, in letzter Zeit hörte man daher öfter von vereinzelten Festnahmen von Mitgliedern von Anonymous, denen nachgewiesen werden konnte dass sie an den Angriffen beteiligt waren, dies geschah teils auch durch die Beteiligung privater Sicherheits/IT-Firmen.
Quelle: Anonymous Hacks Security Firm Investigating It; Releases E-mail | Threat Level | Wired.com
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