Rain_in_may84
PCGHX-HWbot-Member (m/w)
Alternative Wärmeleitpaste(n) im Test
Hallo liebe Community.
dieser Thread sollte ein besonderer werden, leider ist es nicht ganz so geworden wie ich es mir vorgestellt hatte. Doch dazu später mehr.
Vor einiger Zeit habe ich das hier in der Rumpelkammer gefunden: Alternative Wärmeleitpaste
Woraufhin ich mir dann den (gefakten) Test durchgelesen habe und folgenden Kommentar abgegeben habe:
So nun sind einige Monate rum und mein neuer Prozessor (E8200) soll Heute kommen. Also habe ich mir vorhin eine tolle Auswahl an zähflüssigen Sachen besorgt: Zahnpasta, Ketchup, Duschbad und Sonnecreme.
hier sind die Sachen zu sehen und noch die WLP und der Reinigungsalkohol
Und ich wollte mal gucken ob sich einige Sachen als Wärmeleitpaste bzw als kurzfristigen Ersatz eignen, aus reinen Interesse
Die Testkonfiguration:
CPU: Celeron S 430 @3,33 GHz @1,375 Volt
Mainboard: Gigabyte G33M-DS2R
Kühler: Apack Zerotherm CF 800
Grafik: Palit 9600GT
RAM: 2x2GiB G.Skill 8000 @ 492 MHz
HDD: Hitachi 250GB S-ATA
NT: Enermax Infiniti 650W
+ W-Lan PCI Karte und S-ATA DVD Brenner von Samsung
Betriebsystem: Win XP Pro
EIST: aktiviert
Thermal throtteling: aktiviert
Shutdown Temprature: 60°C (niedrigster Wert)
Testaufbau: Ich habe mich für einen offenen Testaufbau entschieden(ohne Seitenteil) und für meinen Apack Zerotherm als Kühler (nicht für den Boxedkühler) weil ich nicht den Einfluss von schlechter Gehäuselüftung und schlechten Kühler im Ergebnis haben wollte bzw dass die Beiden mir das Ergebnis verfälschen.
Für den "Loadmodus" habe ich den 32M SuperPi Durchlauf genommen.
Zuerst habe ich meinen PC ganz normal (mit WLP) getestet und habe im Windows die Temperaturen mit dem Gigabyte Tool EasyTune 5 ausgelesen.
Ergebnis: 28° C idle und 39° C load
Wie ihr sehen könnt ist der Celeron selbst mit Übertaktung und Overvolting noch relativ kühl. Was mich ja so sicher gemacht hat, dass es mit den "Haushaltsmitteln" klappen könnte.
Der Celeron mit Alkohol gereinigt
Als erstes war die Zahnpasta dran, weil ich der am meisten zutraute. Also etwas Zahnpasta auf den Kühler, das Ganze schön verteilen kurz auf die CPU setzen und Verteilung überprüfen. Alles sitzt, also Kühler festschrauben und los geht´s.
Der CF 800 mit Zahnpasta
Ich hab mal kurz ins BIOS reingeguckt Temperatur war nichts besonderes ~28° C, im Windows angekommen und den PC ca. 5 Minuten "rumidlen" lassen Ergebnis: tolle 27° idle
Dannach SuperPi 32M gestartet, die Temperaturen sahen auch gut aus maximal 41°.
Doch dann nach ca. 8 Minuten der Schreck: plötzlich ging der PC aus und wollte auch nicht mehr richtig hochfahren, es war ein ständiges wieder anlaufen.
In Windeseile habe ich den Netzschalter gedrückt und damit der CPU (die hoffentlich noch ganz war!?) eine kleine Abkühlungspause verschafft.
Nach ca. 3 Minuten Ruhe hab ich die Kiste wieder angeschmissen und puh, was für ein Glück sie lief noch, sogar mit 3,3 GHz
Nachdem ich etwas glücklicher war, guckte ich kurz ins BIOS rein und das zeigte mir immer noch eine CPU-Temperatur von 39°C an. Der Prozessor musste folglich eine Temperatur von 60°C überschritten haben.
Was mich an dieser Stelle dazu bewog das Experiment mit der Zahnpasta abzubrechen und nach dem Fehler zu suchen.
Als erstes dachte ich, ich hätte den Kühler falsch montiert, aber dem war nicht so.
dagegen sprechen:
1. das die Kühlammelen warm waren also fand ein Wärmeaustausch statt.
2. Alle 4 Schrauben von dem CPU-Kühler waren fest
3. ich hatte einen Schraubenzieher zwischen Kühlerbackplate und Gehäuse geklemmt, damit die Backplate beim Kühlerabschrauben nicht herunter fällt. Als der Kühler angezogen war klemmt der Schraubenzieher nicht mehr sondern hat nur noch leichten Kontakt mit der Backplate gehabt.
4. Dieser Schraubenzieher war so heiß, dass ich ihn nicht eine Sekunde anfassen konnte sondern ihn vor Schreck und Schmerz in die Ecke geschmisse habe.
Es spricht einiges dafür, dass das EasyTune5 die Temperaturen nicht richtig ausgelesen hat oder dieses Programm ein anderen Fühler benutzt als das BIOS bzw die CPU an einer Stelle überhitzt ist, wo nicht der ausgelesen Temperaturfühler sitzt.
Als ich den Kühler heruntergenommen habe, ist mir gleich die Struktur der Zahnpasta ins Auge gefallen, sie war trotz der hohen Teperaturen fast vollständig fest geworden.
Es gab also keinen wirklichen Fehler und alles war korrekt, blos dass die Zahnpaste sehr isolierend gewirkt hat und somit nicht wirklich als Wärmeleitpaste eignet.
Die Reinigung war auch alles andere als einfach, mit Küchentuch und Reinigungsalkohol war da nichts zu machen, da musste Spülmittel und Wasser dran.
Diese Erfahrung mit der Zahnpasta hat mich dazu gebracht das Ganze abzublasen, weil der Ketchup hat zu viel Zucker, welcher bei hoher Temperatur karamelisieren kann, der Sonnencreme und dem Duschbad habe ich generell die gleiche Wirkung wie der Zahnpasta zu gesprochen (also eine eher isolierende und an der Luft aushärtende). Und ich wollte nicht mein Glück heraus fordern und eine nochmalige Abschaltung und/oder eine Beschädigung der CPU oder anderen Komponenten riskieren.
mein Fazit:
ich muss sagen, dass von einer Nichtwärmeleitpaste als Wärmleitpaste oder Ersatz ist generall ab zuraten ist.
Mein Celeron (zwar übertaktet/overvoltet) ist mit einen für ihn überdimensionierten Kühler nicht in der Lage gewesen mit Zahnpasta als Wärmeleitpaste einwandfrei zu funktionieren. Ein Exx0 oder einen Qxxx0 hat schon mit Standardeinstellungen eine Abwärme, die um einiges höher liegt als die von meinen übertakteten Celeron. Folglich ist hier mit einen Ausfall durch Überhitzung schon bei weniger Auslastung zu rechnen.
Also falls euch die Wärmeleitpaste ausgehen sollte, wartet lieber noch ein paar Tage um euch WLP zu kaufen als irgend einen Ersatz zu benutzen und somit eine Beschädigung der CPU zu riskieren.
Ich hoffe ihr hattet trotz der knappen Testergebnisse Spaß beim lesen.
Schöne Grüße euer Rain
PS. Ich habe bewusst das Risiko einer Beschädigung der CPU in Kauf genommen, weil meine neue CPU Heute kommt ein Verlust des billigen Celerons zu verschmerzen ist.
Ich habe zudem mit allen Mitteln versucht eine Überhitzung zu verhindern (durch diverse BIOS Einstellungen).
Hallo liebe Community.
dieser Thread sollte ein besonderer werden, leider ist es nicht ganz so geworden wie ich es mir vorgestellt hatte. Doch dazu später mehr.
Vor einiger Zeit habe ich das hier in der Rumpelkammer gefunden: Alternative Wärmeleitpaste
Woraufhin ich mir dann den (gefakten) Test durchgelesen habe und folgenden Kommentar abgegeben habe:
Ich glaub das probier ich in ein paar Monaten mal aus. Da kommt auf meinen jetzigen Celeron mal Zahnpasta und andere lustige Sachen. Denn wenn der die Mücke macht ist eh nicht so schlimm.
Außerdem haben die Prozessoren einen Schutzmechanismus und takten sich bei zu hoher Temperatur herunter und schalten sich ganz ab.
Aber sehr gut geschriebener Artikel
So nun sind einige Monate rum und mein neuer Prozessor (E8200) soll Heute kommen. Also habe ich mir vorhin eine tolle Auswahl an zähflüssigen Sachen besorgt: Zahnpasta, Ketchup, Duschbad und Sonnecreme.
hier sind die Sachen zu sehen und noch die WLP und der Reinigungsalkohol
Und ich wollte mal gucken ob sich einige Sachen als Wärmeleitpaste bzw als kurzfristigen Ersatz eignen, aus reinen Interesse
Die Testkonfiguration:
CPU: Celeron S 430 @3,33 GHz @1,375 Volt
Mainboard: Gigabyte G33M-DS2R
Kühler: Apack Zerotherm CF 800
Grafik: Palit 9600GT
RAM: 2x2GiB G.Skill 8000 @ 492 MHz
HDD: Hitachi 250GB S-ATA
NT: Enermax Infiniti 650W
+ W-Lan PCI Karte und S-ATA DVD Brenner von Samsung
Betriebsystem: Win XP Pro
EIST: aktiviert
Thermal throtteling: aktiviert
Shutdown Temprature: 60°C (niedrigster Wert)
Testaufbau: Ich habe mich für einen offenen Testaufbau entschieden(ohne Seitenteil) und für meinen Apack Zerotherm als Kühler (nicht für den Boxedkühler) weil ich nicht den Einfluss von schlechter Gehäuselüftung und schlechten Kühler im Ergebnis haben wollte bzw dass die Beiden mir das Ergebnis verfälschen.
Für den "Loadmodus" habe ich den 32M SuperPi Durchlauf genommen.
Zuerst habe ich meinen PC ganz normal (mit WLP) getestet und habe im Windows die Temperaturen mit dem Gigabyte Tool EasyTune 5 ausgelesen.
Ergebnis: 28° C idle und 39° C load
Wie ihr sehen könnt ist der Celeron selbst mit Übertaktung und Overvolting noch relativ kühl. Was mich ja so sicher gemacht hat, dass es mit den "Haushaltsmitteln" klappen könnte.
Der Celeron mit Alkohol gereinigt
Als erstes war die Zahnpasta dran, weil ich der am meisten zutraute. Also etwas Zahnpasta auf den Kühler, das Ganze schön verteilen kurz auf die CPU setzen und Verteilung überprüfen. Alles sitzt, also Kühler festschrauben und los geht´s.
Der CF 800 mit Zahnpasta
Ich hab mal kurz ins BIOS reingeguckt Temperatur war nichts besonderes ~28° C, im Windows angekommen und den PC ca. 5 Minuten "rumidlen" lassen Ergebnis: tolle 27° idle
Dannach SuperPi 32M gestartet, die Temperaturen sahen auch gut aus maximal 41°.
Doch dann nach ca. 8 Minuten der Schreck: plötzlich ging der PC aus und wollte auch nicht mehr richtig hochfahren, es war ein ständiges wieder anlaufen.
In Windeseile habe ich den Netzschalter gedrückt und damit der CPU (die hoffentlich noch ganz war!?) eine kleine Abkühlungspause verschafft.
Nach ca. 3 Minuten Ruhe hab ich die Kiste wieder angeschmissen und puh, was für ein Glück sie lief noch, sogar mit 3,3 GHz
Nachdem ich etwas glücklicher war, guckte ich kurz ins BIOS rein und das zeigte mir immer noch eine CPU-Temperatur von 39°C an. Der Prozessor musste folglich eine Temperatur von 60°C überschritten haben.
Was mich an dieser Stelle dazu bewog das Experiment mit der Zahnpasta abzubrechen und nach dem Fehler zu suchen.
Als erstes dachte ich, ich hätte den Kühler falsch montiert, aber dem war nicht so.
dagegen sprechen:
1. das die Kühlammelen warm waren also fand ein Wärmeaustausch statt.
2. Alle 4 Schrauben von dem CPU-Kühler waren fest
3. ich hatte einen Schraubenzieher zwischen Kühlerbackplate und Gehäuse geklemmt, damit die Backplate beim Kühlerabschrauben nicht herunter fällt. Als der Kühler angezogen war klemmt der Schraubenzieher nicht mehr sondern hat nur noch leichten Kontakt mit der Backplate gehabt.
4. Dieser Schraubenzieher war so heiß, dass ich ihn nicht eine Sekunde anfassen konnte sondern ihn vor Schreck und Schmerz in die Ecke geschmisse habe.
Es spricht einiges dafür, dass das EasyTune5 die Temperaturen nicht richtig ausgelesen hat oder dieses Programm ein anderen Fühler benutzt als das BIOS bzw die CPU an einer Stelle überhitzt ist, wo nicht der ausgelesen Temperaturfühler sitzt.
Als ich den Kühler heruntergenommen habe, ist mir gleich die Struktur der Zahnpasta ins Auge gefallen, sie war trotz der hohen Teperaturen fast vollständig fest geworden.
Es gab also keinen wirklichen Fehler und alles war korrekt, blos dass die Zahnpaste sehr isolierend gewirkt hat und somit nicht wirklich als Wärmeleitpaste eignet.
Die Reinigung war auch alles andere als einfach, mit Küchentuch und Reinigungsalkohol war da nichts zu machen, da musste Spülmittel und Wasser dran.
Diese Erfahrung mit der Zahnpasta hat mich dazu gebracht das Ganze abzublasen, weil der Ketchup hat zu viel Zucker, welcher bei hoher Temperatur karamelisieren kann, der Sonnencreme und dem Duschbad habe ich generell die gleiche Wirkung wie der Zahnpasta zu gesprochen (also eine eher isolierende und an der Luft aushärtende). Und ich wollte nicht mein Glück heraus fordern und eine nochmalige Abschaltung und/oder eine Beschädigung der CPU oder anderen Komponenten riskieren.
mein Fazit:
ich muss sagen, dass von einer Nichtwärmeleitpaste als Wärmleitpaste oder Ersatz ist generall ab zuraten ist.
Mein Celeron (zwar übertaktet/overvoltet) ist mit einen für ihn überdimensionierten Kühler nicht in der Lage gewesen mit Zahnpasta als Wärmeleitpaste einwandfrei zu funktionieren. Ein Exx0 oder einen Qxxx0 hat schon mit Standardeinstellungen eine Abwärme, die um einiges höher liegt als die von meinen übertakteten Celeron. Folglich ist hier mit einen Ausfall durch Überhitzung schon bei weniger Auslastung zu rechnen.
Also falls euch die Wärmeleitpaste ausgehen sollte, wartet lieber noch ein paar Tage um euch WLP zu kaufen als irgend einen Ersatz zu benutzen und somit eine Beschädigung der CPU zu riskieren.
Ich hoffe ihr hattet trotz der knappen Testergebnisse Spaß beim lesen.
Schöne Grüße euer Rain
PS. Ich habe bewusst das Risiko einer Beschädigung der CPU in Kauf genommen, weil meine neue CPU Heute kommt ein Verlust des billigen Celerons zu verschmerzen ist.
Ich habe zudem mit allen Mitteln versucht eine Überhitzung zu verhindern (durch diverse BIOS Einstellungen).
Zuletzt bearbeitet: