Allgemeine Dienstplicht in Deutschland

Lasst euch doch nicht verarschen. Russland bedroht uns nicht, wir müssen nicht aufrüsten und Geld in Militär investieren - im Gegenteil wir sollten die Bundeswehr auflösen und Pazifismus leben.
Eben.

Die Russen sind ja schließlich auch nicht in die Ukraine einmarschiert, sie sind einfach vorbei gekommen und wollen Blümchen und Küsschen verteilen und weil das so doll ist, werden sie diese Liebe und diesen Pazifismus in ganz Europa verteilen.

Die Interpretation ist halt eben eine andere bei den Russen. Greift zu Blümchen und Küsschen liebe Leute.

Mist! Falsche Brille aufgehabt. :stick:
 
Keiner der Warschauer Pakt Staaten führte einen Krieg in Europa.
Die Sowjets bedrohten jedoch unsere Freiheit und den Frieden in Europa.
Russland führt einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in Europa und ist nach Meinung einzelner keine Bedrohung.

Verstehe ich nicht.
 
Das Konzept der Schweiz hat sich Jahrzehnte bewährt - die sind über 2 Weltkriege praktisch unbeschadet durchgekommen,
Die Schweiz hat immer das Geld verwaltet. Das war für jeden Kriegsgegner wichtig.
Lasst euch doch nicht verarschen. Russland bedroht uns nicht, wir müssen nicht aufrüsten und Geld in Militär investieren - im Gegenteil wir sollten die Bundeswehr auflösen und Pazifismus leben.
Natürlich bedroht Russland uns und das gesamte Europa.
 
Sorry, aber Russland ist derzeit eine Bedrohung für Europa.
Hast du die Ironie nicht erkannt? Lasst uns aber bitte hier nicht das Klein-Klein aus dem Ukraine-Topic weiterführen.

Mir geht es hier im Wesentlichen um eine Diskussion darüber, ob oder ob nicht, eine Dienstpflicht, man könnte sie auch Bürgerjahr(e) oder anders, ohne Pflicht im Wort nennen, der Gesellschaft einen nicht zwingend monetären Vorteil bringt?

Persönlich betrachte ich mich und auch die Worte von so manchem hier und erkenne, dass man zumindest in den paar Monaten der AGA einen doch eher positiven Effekt auf das eigene Leben und den Umgang mit dem/den Anderen wahrnahm. Ich will nicht sagen, dass der Wehrdienst mein Leben erst richtig startete, aber die Zeit in der AGA war dennoch ein so deutlicher Cut, dass ich danach ein deutlich fokussierteres Leben begann. Ich war weniger am Mäkeln, ich war weniger am Jammern, kam besser mit Leuten aus und hatte gelernt, dass man erst in der Gruppe mehr erreichen kann.
 
Sicher auch nach der Grundausbildung?
Das ist sehr ungewöhnlich!
In der Grundausbildung war nichtmal der Fernseher erlaubt, der kam erst danach.
Dann hätten die Leute ja alle einfach den Wehrdienst mit den entsprechenden Gewissensgründen verweigern können. Wenn das mal 90% der Generation gemacht hätten, wären solche Schikanen nicht lange haltbar gewesen.

Dann hättest du trotzdem Zivi machen müssen wenn du tauglich gemustert wurdest. Und 11 Monate mit Kranken und Behinderten umgehen können, wie es 90% der Zivis mussten, kann auch nicht jeder.
Ich beschwer mich im Prinzip nur über zwei Dinge: zu aller erst die Ungerechtigkeit, dass 50% ausgemustert wurden. Komischerweise: je höher die Bildung des Elternhauses desto wahrscheinlicher, zumindest war ist die Anzahl derer die ich im Studium und Job kennenlernen durfte und ausgemustert weitaus wurden höher als der Anteil welcher Bund/Zivi machen mussten. Laut Statistik damals hätte aber jeder zweite sein müssen (gut kann ja auch ein Ausreißer sein, aber glaub ich nicht dran). Der zweite Punkt der mir bis heute sauer aufstoßen lässt: man wusste nicht wirklich viel mit uns Wehrdienstleistenden anzufangen. Grundausbildung und Zusatzausbildung, und das wars. Wer aber glaubt danach war gammeln auf der Stube angesagt, irrt. Nicht beim Heer, da wurde eine ABM-Maßnahme nach der anderen angeordnet. Jeden Tag wurde das komplette Gebäude und die Ausrüstung geputzt. Das Schmierfett an den LKW Ladelucken welches wir entfernt haben, war das was wir am Vortag aufgetragen haben. Und wenn man keine Aufgabe hatte hat man einfach den Zug auf irgendeinem Platz der Kaserne "geparkt" bis man eine neue "Aufgabe" erdacht hat. Das waren dann auch schonmal drei Stunden. Ganz ehrlich, die hätten einfach ehrlich sein sollen, und uns nach der Ausbildung nach Hause schicken können. Man hat die Sachen einmal gelernt/angewendet und nach der Grundausbildung/Zusatzausbildung in den folgenden 6,5 Monaten kein einziges Mal mehr geübt.

Deswegen: wenn Wehrpflicht heute dann für alle, und nur wenn auch wirklich ein Plan exisitiert wie man die Zeit der Leute sinnvoll nutzt. Aber heutzutage ist die Abiturientenquote ja noch höher als damals, d.h. die werden auch heute nicht wissen was sie mit jemanden sollen der gerade von der Schule kommt. Führerschein für Wehrpflichtige gabs damals ja schon nicht mehr, den hatte z.B. mein Vater noch zu seiner Zeit "mitnehmen" können. Deshalb fiel auch Fahrer komplett raus. In die Inze kammst du nur als gelernter Kfz-Mechaniker, in die Küche nur als gelernter Koch, ins Büro nur als gelernter Kaufmann, etc.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin ja nun bald 30 Jahre dabei. Das was hier teilweise beschrieben wird mag eventuell vor 30 Jahren so gewesen sein. Ist es aber nicht mehr, schon lange nicht mehr. Wenn es da etwas in diese Richtung gibt kann man ab und an darüber lesen, im Bericht der Wehrbeauftragten, einschließlich Siegerehrung. Da sind nur die schlimmsten Fälle drin. Was nicht bedeutet das anderes Fehlverhalten von Vorgesetzten nicht geahndet wird.
Zum Drill. Drill ist grundsätzlich der höhepunkt der Ausbildung, Drill kann Leben retten, Drill ist kein "abfi****" wie einige meinen, Drill kann sogar spaß machen.
 
Ich bin ja nun bald 30 Jahre dabei. Das was hier teilweise beschrieben wird mag eventuell vor 30 Jahren so gewesen sein. Ist es aber nicht mehr, schon lange nicht mehr. Wenn es da etwas in diese Richtung gibt kann man ab und an darüber lesen, im Bericht der Wehrbeauftragten, einschließlich Siegerehrung. Da sind nur die schlimmsten Fälle drin. Was nicht bedeutet das anderes Fehlverhalten von Vorgesetzten nicht geahndet wird.
Zum Drill. Drill ist grundsätzlich der höhepunkt der Ausbildung, Drill kann Leben retten, Drill ist kein "abfi****" wie einige meinen, Drill kann sogar spaß machen.
Welchen Dienstgrad hast du eigentlich? Und in welcher Einheit bist du?
 
Stabsfeldwebel
Früher PzGren, Jäger jetzt Logistik
Ich war 1994/1995 beim Bund. 10 Monate Wehrdienstzeit.
Bei der 2/215 - Artillerie. In Augustdorf. Aber heute gibt es die da gar nicht mehr.
Entlassen wurde ich als Obergefreiter.
Ich wurde auch gefragt ob ich mich nicht verpflichten will.
Aber das hatte ich abgelehnt. Auch aus Angst im Ausland eingesetzt zu werden.
 
Streiche Sowjets setze Russen und voila das ganze ist kein Luxus mehr.

Btw billiger ist es nach aussetzen der Wehrpflicht nicht geworden.

Die Sowjet-Armee war 2 bis 3 Millionen stark, dazu kam eine weitere Million Soldaten bei den Verbündeten. Einige davon hatten null Meter bis zur BRD-Grenze. Russland dagegen hat heute gut eine halbe Million im Dienst und ein Großteil davon ist >>1000 km entfernt stationiert ohne Möglichkeit, vor Eroberung von 2-3 weiteren Staaten etwas gegen Deutschland auszurichten. Die Bedeutung von bereitgehaltener Masse gegenüber taktisch einsetzbarer Klasse hat sich seit den Zeiten, als die Wehrpflicht das Rückgrat der westdeutschen Verteidung war, massiv verändert.

Und billiger ist der Teil rund um den Pflichtdienst sehr wohl geworden. Dass die Bundeswehr es an anderen Stellen schafft, Geld schneller zum Fenster rauszuschmeißen als CSU-Verkehrsminister, ist ein anderes Thema - eins, dass ZUSÄTZLICH weitergehen wird, auch wenn man die Wehrpflicht wieder einführt, das aber niemand zusätzlich bezahlen kann. Schwer zu sagen, wie hoch die Kosten für einen Dienstleistenden heute wären, aber wenn ich was überschlagen müsste, käme ich auf 10 bis 50 Milliarden pro vollem Jahrgang. Nen Teil kannst du bei den nicht-Wehr-Dienstleistenden auf andere Träger umschichten, aber bei dem bisherigen Wehretat wäre die Bundeswehr in 10-20 Jahren trotzdem nur noch mit Steinen und selbstgeschnitzten Stöcken bewaffnet.
In 30 Jahren mit selbst spitzgeknabberten Stöcken, weil Messer auch nicht mehr drin sind.


Persönlich betrachte ich mich und auch die Worte von so manchem hier und erkenne, dass man zumindest in den paar Monaten der AGA einen doch eher positiven Effekt auf das eigene Leben und den Umgang mit dem/den Anderen wahrnahm. Ich will nicht sagen, dass der Wehrdienst mein Leben erst richtig startete, aber die Zeit in der AGA war dennoch ein so deutlicher Cut, dass ich danach ein deutlich fokussierteres Leben begann. Ich war weniger am Mäkeln, ich war weniger am Jammern, kam besser mit Leuten aus und hatte gelernt, dass man erst in der Gruppe mehr erreichen kann.

Diesen Gruppenzwang hattest du im Zivildienst im großen und ganzen nicht einmal.


Deswegen: wenn Wehrpflicht heute dann für alle, und nur wenn auch wirklich ein Plan exisitiert wie man die Zeit der Leute sinnvoll nutzt.

Es gibt keine sinnvolle Verwendung für Soldaten in Friedenszeiten. Und bei denen, die man bald wieder nach Hause schickt, um sie auf Jahre hinaus nicht mehr zu benötigen, sind auch kostenintensivere Trainingsformen sinnlos. Denen brauchst du keine komplexe Technik beizubringen oder fortgeschrittene Kampfmethoden antrainieren, weil das sowieso wieder alles weg und/oder veraltet ist, wenn sie ggf. doch mal gebraucht werden. Einzig Gehorsam kannst du denen einbläuen in der Hoffnung, dass sie im Ernstfall dann ohne fragen und denken das umsetzen, was ihnen ein besser ausgebildeter und im Training stehender Soldat anordnet.
 
Für einen Krieg braucht man immer 2 Parteien.
Aha, erkläre das doch mal dem Forum, nach der allgemeinen Logik braucht man dazu immer nur einen, der der den Krieg anfängt.
War schon bei Hitler so.

Wenn dich jemand einfach schlägt, bedarf es auch nur einen und nicht zwei, weil es wird nur einer geschlagen.
Versuche deine "Weisheiten" woanders unterzubringen, hier siehst du damit keinen Stich.
 
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