Streiche Sowjets setze Russen und voila das ganze ist kein Luxus mehr.
Btw billiger ist es nach aussetzen der Wehrpflicht nicht geworden.
Die Sowjet-Armee war 2 bis 3 Millionen stark, dazu kam eine weitere Million Soldaten bei den Verbündeten. Einige davon hatten null Meter bis zur BRD-Grenze. Russland dagegen hat heute gut eine halbe Million im Dienst und ein Großteil davon ist >>1000 km entfernt stationiert ohne Möglichkeit, vor Eroberung von 2-3 weiteren Staaten etwas gegen Deutschland auszurichten. Die Bedeutung von bereitgehaltener Masse gegenüber taktisch einsetzbarer Klasse hat sich seit den Zeiten, als die Wehrpflicht das Rückgrat der westdeutschen Verteidung war, massiv verändert.
Und billiger ist der Teil rund um den Pflichtdienst sehr wohl geworden. Dass die Bundeswehr es an anderen Stellen schafft, Geld schneller zum Fenster rauszuschmeißen als CSU-Verkehrsminister, ist ein anderes Thema - eins, dass ZUSÄTZLICH weitergehen wird, auch wenn man die Wehrpflicht wieder einführt, das aber niemand zusätzlich bezahlen kann. Schwer zu sagen, wie hoch die Kosten für einen Dienstleistenden heute wären, aber wenn ich was überschlagen müsste, käme ich auf 10 bis 50 Milliarden pro vollem Jahrgang. Nen Teil kannst du bei den nicht-Wehr-Dienstleistenden auf andere Träger umschichten, aber bei dem bisherigen Wehretat wäre die Bundeswehr in 10-20 Jahren trotzdem nur noch mit Steinen und selbstgeschnitzten Stöcken bewaffnet.
In 30 Jahren mit selbst spitzgeknabberten Stöcken, weil Messer auch nicht mehr drin sind.
Persönlich betrachte ich mich und auch die Worte von so manchem hier und erkenne, dass man zumindest in den paar Monaten der AGA einen doch eher positiven Effekt auf das eigene Leben und den Umgang mit dem/den Anderen wahrnahm. Ich will nicht sagen, dass der Wehrdienst mein Leben erst richtig startete, aber die Zeit in der AGA war dennoch ein so deutlicher Cut, dass ich danach ein deutlich fokussierteres Leben begann. Ich war weniger am Mäkeln, ich war weniger am Jammern, kam besser mit Leuten aus und hatte gelernt, dass man erst in der Gruppe mehr erreichen kann.
Diesen Gruppenzwang hattest du im Zivildienst im großen und ganzen nicht einmal.
Deswegen: wenn Wehrpflicht heute dann für alle, und nur wenn auch wirklich ein Plan exisitiert wie man die Zeit der Leute sinnvoll nutzt.
Es gibt keine sinnvolle Verwendung für Soldaten in Friedenszeiten. Und bei denen, die man bald wieder nach Hause schickt, um sie auf Jahre hinaus nicht mehr zu benötigen, sind auch kostenintensivere Trainingsformen sinnlos. Denen brauchst du keine komplexe Technik beizubringen oder fortgeschrittene Kampfmethoden antrainieren, weil das sowieso wieder alles weg und/oder veraltet ist, wenn sie ggf. doch mal gebraucht werden. Einzig Gehorsam kannst du denen einbläuen in der Hoffnung, dass sie im Ernstfall dann ohne fragen und denken das umsetzen, was ihnen ein besser ausgebildeter und im Training stehender Soldat anordnet.