Aktuelle Entwicklungen in der Ukraine

Ließ mal genau nach, was Putin gemacht hat und überlege noch mal, wie weit das Land sich selbst als unabhängig betrachtete
Hab ich und es gibt trotzdem logische Gründe, die nicht heuchlerisch sind, warum uns das nicht so sehr interessiert hat. Immer dieses verweisen auf die eigenen wirtschaftlichen Interessen wird dem ganzen nicht gerecht!

Die Ukrainer ist näher, wir haben mehr Ukrainer in Deutschland, dadurch auch viele Verwandte in der Ukraine, Arbeitsbeziehungen etc
 
Leben mehr Kurden bei uns oder mehr Ukrainer?
es ist doch ganz einfach, auch wenn viele das nicht offen zugeben wollen.

wir haben mehr mitleid mit menschen, die eher nach unseren werten leben, eher christlichem glauben entspringen usw.. sobald ein krieg geografisch näher rückt, fühlen wir uns selbst betroffener und gefährdeter. wenn dann noch der aggressor direkte drohungen ausspricht, ist man im grunde selbst sogar tatsächlich gefährdeter.

im endeffekt sind wir bei all unseren moralischen ansprüchen natürlich wie der rest der welt: egoistisch.
immerhin in vielen teilen "nur" so egoistisch, dass es unsere lebensart betrifft und nicht jeden als einzelnes indiviuum.

egoismus ist aber eben auch nicht immer schlecht, meiner meinung nach erst recht nicht, wenn er dazu dient eine weitreichende freiheitsliebende idee zu stützen.
 
wir haben mehr mitleid mit menschen, die eher nach unseren werten leben, eher christlichem glauben entspringen usw.. sobald ein krieg geografisch näher rückt, fühlen wir uns selbst betroffener und gefährdeter. wenn dann noch der aggressor direkte drohungen ausspricht, ist man im grunde selbst sogar tatsächlich gefährdeter.
Stimme zu, aber das ist alles nichts finanzielles wie hier angeführt wurde.
 
Ich bin kein Riesenfreund von Scholz, aber sein vorsichtiger Kurs, damit Deutschland nicht als Kriegspartei auftritt, halte ich für richtig. Er bleibts seinem Amtseid "Schaden von der Bundesrepublik abzuwenden" treu und genau dafür ist er im Amt.
Das Problem ist nicht seine Einstellung an sich gewesen, sondern wie er mit der Situation umgegangen ist. Er wusste nicht so richtig was er machen sollte und dann entstand dieses sinnlose Spiel mit Liste für die Waffenlieferung. Aktuell spielen wir wieder Pingpong mit Lieferung und Munition.
Die Ukraine ist kein demokratischer Musterstaat und ich sehe es mitnichten so, dass dort "unsere" Freiheit verteidigt wird. Genau so wenig, wie sie am Hindukusch verteidigt wurde.
Nein, wir unterstützen freiwillig einen Staat mit einer durchaus demokratischen Verfassung, in dem aber Korruption, Vetterleswirtschaft und Oligarchenmacht an der Tagesordnung ist und nur deshalb, weil ein viel schlimmerer Despot aus dem Nachbarland heraus einen völkerrechtlich zu verurteilenden Angriffskrieg zu Lasten der Ukraine führt.
Der ganze Westen hat ebenfalls massive Probleme mit Korruption und Vetternwirtschaft, in Deutschland brauchen wir nur die Skandale der CDU anschauen oder unseren nette Herrn Scholz und wir war das noch mit Nordstream 2. Das sind dann auch nur die Sachen, welche halbwegs bekannt sind.

Ob da unsere Freiheit verteidigt wird, dass möchte nicht einfach sagen, aber definitiv werden da grundsätzlich die Werte des Westens verteidigt und den Russen aufgezeigt wo Grenzen sind und wie stark sie wirklich ohne ihre Union sind.

Was die USA in seiner Geschichte gemacht hat und wie sich heute hinstellen, ist leider wirklich mehr als lächerlich. Trotzdem, sollten wir uns als vereintes Europa gegenüber Putin positionieren und da sind die USA als gut ausgestatteter Partner schon wichtig, gerade wir mit unserer runtergewirtschafteten Bundeswehr.

Wie groß war denn der westliche Aufschrei als Putin in Tschetschenien oder Georgien genau die gleichen landgewinnenden Kriege führte?
Was haben wir denn gegen den russischen Militäreinsatz in Kasachstan gegen die (demokratische/islamistische ) Opposition erst im Januar 2022 gesagt?
Das ist natürlich eine berechtigte Frage, da könnten beispielsweise folgende Punkte eine Rolle spielen:
- nähe zu Europa
- weiße mit gleicher Religion
-westliches Wertsystem
- Ausrichtung auf die USA und Europa
- kein richtiger Bürgerkrieg bzw. interner Konflikt

Das könnte Gründe sein, warum der Aufschrei in der Bevölkerung aktuell größer ist.

Weil wirtschaftlich uns diese drei Länder irgendwo weit vorbeigehen.
Ukraine ist da anders, Billiglohnland, Rohstofflieferant für den Westen etc., genau wie auch Russland.
Konkret helfen wir unsere wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen zu verteidigen, nicht zwangsweise die Menschen, die für 1 € /h oder weniger Kabelbäume für die deutsche Autoindustrie zusammenbauen oder dafür sorgen, dass wir bis vor wenigen Wochen deutlich unter Welthandelsspreis Sonnenblumenöl bei Aldi erwerben konnten.

Wenn nun unser freiwilliges Engagement (egal wie groß es sein möge) durch Ausladung unseres Bundespräsidenten und durch flegelhaftes verbales Verhalten des ukrainischen Botschafters quittiert wird, dann muss sich eben nicht Herr Scholz, sondern Selenski und Melnyk einnorden.
Ich verstehe den Übergang nicht so ganz, erst die berechtigte Kritik am egoistischen Westen und dann im nächsten Absatz sollen die Ukrainer sich gefälligst bedanken, dafür das sie als Sklave gerettet werden. Ich halte von Melnyk auch absolut gar nichts und mir aus sollte man ihn ersetzen, aber der Rest der Aussage ist doch Käse. Unser Bundespräsident ist ein guter Kaffeegast, aber nicht in Kriegszeiten, wenn er kurz davor noch einräumen muss, wie sehr er mit den Russen gekuchelt hat.

Das hat nix mit beleidigter Leberwurst zu tun, sondern dem fehlenden Respekt eines kleinen, unbedeutenden Botschafters eines III. Welt Landes am Rande Russlands gegenüber unserem Bundespräsidenten und unserem Kanzler.
Sein Ton ist wirklich unangebracht und an deren Idolen sollten sie definitiv auch arbeiten.
Das ganz kommt mir so langsam echt idiotisch vor.
Lauter Kriegsrhetoriker und 82 Mio. Experten in der Bundesrepublik, die ganz heiss sind auf Krieg, aber bis vor wenigen Wochen keine vernünftige Armee aus Kostengründen vorhalten wollen - ja gehts noch?
Hier kommt wieder die Typische These zum tragen, Person X ist angeblich die selbe, welche Aussage Y getroffen hat. Ich glaube du legst dir hier etwas zurecht, was so nicht ganz den Tatsachen entspricht. Ich glaube die Bevölkerung ist da sehr gespalten bei dem Thema und sehr viele haben Angst vor eine Krieg an der Haustür.
Einen aktiven Kriegseintritt des Westens wäre ungleich schlimmer und die Meisten,
die laut Krieg schreien, haben genau keinen Plan was dann uns blühen wird.
Jetzt 2 € für den Liter Benzin zu zahlen und überteuertes Pflanzenöl kaufen zu dürfen oder im nächsten Winter die Heizung 2° runterzudrehen ist ein banaler Scheißdreck zu dem, wenn unsere Soldaten zu tausenden sterben würden.
Das stimmt, deswegen fordern es auch nur sehr wenige Leute, viel davon, wollten jedoch nur ein Schließen des Luftraums, aber diese beiden Gruppen gehören zu Minderheit.
Geostrategisch schiebt im Moment jener Staat, der davon am meisten profitiert, die größte Geld- und Waffenmenge in die Ukraine, die USA. Das verstehe ich vollkommen, kein USA-Bashing, ich würde es als US-Präsident genau gleich machen wollen, würde vermutlich sogar noch mehr reinpumpen.
Die USA hat auch eine riesige Wirtschaftsleitung und ebenfalls ein gigantisches Arsenal mit Waffen. Wenn einer so viel liefert dann die USA und das machen sie nicht erst seit gestern. Dabei verfolgen sie natürlich wieder massiv ihre eigenen Interessen.
Aber die Balance zwischen Unterstützung und Denken an das Gemeinwohl hat Scholz besser drauf als die meisten EU-Fürsten und dafür hat er meine Unterstützung.
Scholz hat da weder besonnen noch neutral gewirkt, sondern eher ängstlich und in Panik. England macht wieder sein typischen Verhalten, als "Papa" der USA und bei den Ostblockländern schiebt der Hass aus der Vergangenheit.

in der Wahrnehmung auch ganz anders als die Ukraine ein anerkannter Staat der nun wirklich alles getan hat um zu deeskalieren.
Darüber lässt sich streiten, es gab durchaus Zeiten, da haben sich beide Seiten nicht viel genommen, da hätte der Westen viel früher einschreiten sollen.
Das ist nicht das Thema, es geht darum, wie man mit unseren Staatsoberhäuptern aus dem hilfesuchenden Land umgeht.
Wohlwollen verdient man sich unter anderem auch mit Respekt.
Wohlwollen kann nicht diktiert werden.
Trifft dich das wirklich so oder soll das die Sicht der beiden Staatsoberhäupter darstellen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimme zu, aber das ist alles nichts finanzielles wie hier angeführt wurde.
da hätte ich besser differenzieren müssen. meine aussage betrifft natürlich vorwiegend (nicht nur!) die zivilbevölkerung und nur teils die politik.

komplett kann man wirtschaftliche interessen aber sicher nicht ausräumen. das thema ist schlicht sehr komplex und natürlich spielen da auch viele interessen mit rein, die für uns normalos erstmal nicht sichtbar sind, sondern viel recherche und geopolitisches verständnis erforden.
zumindest darf man in unserer globalisierten welt aber davon ausgehen, dass quasi gar keine entscheidung ohne berücksichtigung wirtschaftlicher un/annehmlichkeiten getroffen wird - so auch keine entscheidung für einen krieg, noch eine für eine unterstützung des angegriffenen. am ende verfolgen immer alle eigene interessen, die natürlich mit denen anderer kollidieren oder eben korrelieren können. ;)
 
Kann man nicht, aber ich kenne niemanden der in die Zeitung guckt und sagt "och nö, aber das Geld"
richtig, daher habe ich gerade auch noch mal extra erwähnt, dass die zivilbevölkerung und die politik manche entscheidungen natürlich grundsätzlich anders sehen.

man muss aber auch anmerken, dass die hier gewählte politische elite in erster (!) linie dafür da ist, das hiesige volk zu schützen. das machen scholz und co. bisher ganz vernünftig, wie ich finde. gleichzeitig muss die ukraine natürlich unterstützt werden und auch da handelt deutschland zwar teils etwas zögerlich, aber vernünftig. (man darf da dann bitte auch die deutsche geschichte nicht vergessen, die einerseits natürlich und andererseits leider noch immer eine rolle spielt)

um auf "das geld" zurückzukommen: ja, bisher sagt das hier kaum jemand, trotz der anziehenden preise. glaube mir aber, das wird sich noch ändern. spätestens kommendes jahr (da werden für alle die gestiegenen energiepreise erst richtig deutlich) werden auch viele menschen hierzulande sagen "och nö, aber das geld".
 
Wir haben die hohen Energiepreise verdient, wer 16 Jahre die Union an der Macht hält hat es nicht anders verdient, mit erneuerbaren Energien wären wir sämtliche Energiepreisschwankungen los.
 
Wir haben die hohen Energiepreise verdient, wer 16 Jahre die Union an der Macht hält hat es nicht anders verdient, mit erneuerbaren Energien wären wir sämtliche Energiepreisschwankungen los.
spätestens dafür darf dann auch gerne ein neuer thread eröffnet werden. sorry, aber jetzt wird's albern.
 
um auf "das geld" zurückzukommen: ja, bisher sagt das hier kaum jemand, trotz der anziehenden preise. glaube mir aber, das wird sich noch ändern. spätestens kommendes jahr (da werden für alle die gestiegenen energiepreise erst richtig deutlich) werden auch viele menschen hierzulande sagen "och nö, aber das geld".
Genau, an anderer Stelle wird z. B. über den Gaspreis philosophiert, der mit Sicherheit am Ende dieses Jahres weit über dem heutigen Tagespreis liegen wird.
Ist aber nur ein Thema.

Ich stelle aber generell die These auf, dass wir eben nicht nur das westliche Wertesystem an sich verteidigen.
Das haben viele als Rechtfertigung verinnerlicht, was für mich OK ist.
Tatsächlich verteidigen wir aber primär ein bisher globalisiertes Wirtschaftssystem, dass speziell uns allgemeinen Wohlstand gebracht hat und welches nach dem Ukrainekrieg nicht mehr so geben wird.

Aus meiner Sicht sind wir schon Kriegsteilnehmer zumindest wirtschaftlicher Art.
Auch das ist für mich OK.

Falls ich fasch verstanden wurde:
Ich bin zweifellos für die Unterstützung der Ukraine, weil es unseren ureigenen Interessen dient.
Die sind handfest, geostrategisch wie wirtschaftlich.
Dass uns dann die Ukrainer kulturell noch dann näher stehen, als Menschen in anderen Konfliktzonen,
erleichtert die Argumentation zur Unterstützung, moralisch wie ethisch.

Nur wird aus meiner Perspektive da dann schnell untern Teppich gekehrt, dass es anderswo auch nicht lustig zu leben ist. Es interessiert uns nur weniger, weil ja weiter weg, andere Völker andere Kulturen usw..
 
Tatsächlich verteidigen wir aber primär ein bisher globalisiertes Wirtschaftssystem, dass speziell uns allgemeinen Wohlstand gebracht hat und welches nach dem Ukrainekrieg nicht mehr so geben wird.
Etwas eurozentristisch (plus USA) gedacht wenn man sich die Entwicklung diverser Staaten in Fernost ansieht wie China, Südkorea, Japan, Singapur, Taiwan etc und die, die aufstreben wie Vietnam.
Hab auch extra Staaten deren Entwicklung auf europäische Siedler zurück geht mal raus gelassen in der kurzen Aufzählung.
 
wir haben mehr mitleid mit menschen, die eher nach unseren werten leben, eher christlichem glauben entspringen usw.. sobald ein krieg geografisch näher rückt, fühlen wir uns selbst betroffener und gefährdeter. wenn dann noch der aggressor direkte drohungen ausspricht, ist man im grunde selbst sogar tatsächlich gefährdeter.
Ich würde sagen, dass es ausschließlich die Geographie ist. Wir kümmern uns auch nicht um Lateinamerika oder Asien. Von Afrika ganz zu schweigen.
 
In ein souveränes Land wie die Barbaren einfallen und dann so tun, als wenn es an den Überfallenen liegt, dass es dort so viel Leid gibt. Wie soll man sowas in Zukunft nennen? Putinisieren?

Putin: Waffenlieferungen einstellen​

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die westlichen Staaten aufgefordert, ihre Waffenlieferungen an die Ukraine einzustellen. In einem Telefonat mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron warf Putin Kreml-Angaben zufolge den ukrainischen Streitkräften Kriegsverbrechen vor und sagte, "der Westen könnte dazu beitragen, diese Gräueltaten zu beenden", indem er Druck auf Kiew ausübe "sowie die Waffenlieferungen an die Ukraine stoppt". Der Regierung in Kiew warf Putin vor, nicht "ernsthaft" an Gesprächen zur Beendigung des Konflikts interessiert zu sein.
 
Wen interessieren eigentlich offene Briefe?
die werden immer "interessant", wenn genug prominente ihren anteil daran haben. diese haben in der regel eben auch relativ viele fans und damit eine reichweite und verantwortung. da muss man am ende schon reagieren und diese köpfe (und teils ihre anhänger) auf den boden der tatsachen herunterholen.
 
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