Das "mitnehmen" kann, im Falle des Lithiums durchaus sein. Allerdings wäre es sehr merkwürdig, wenn ein Führer, der all zu oft nicht einmal für das nächste Quartal geplant zu haben scheint, diesen Krieg wegen Rohstoffbedürfnissen des nächsten Jahrhunderts angezettelt haben soll. Und wie gesagt: Die gleichen Formulierungen wurden auch schon mal für Öl und Gas verbreitet, also im nächsten Jahrhundert wertlosen Sondermüll.
Da glaube ich tatsächich eher noch Putin selbst: Leute, die mit NATO und EU sympathisieren, gehören getötet, die Krim gehört Russland, "Ukraine" sowieso keine Nation, Kiew und Odessa müssen zurück ins Vaterland und Transnistrien muss man ja auch mal "helfen".
Man kann ja das eine verfolgen (propagieren) und das andere mitnehmen.
Was die Langfristplanung Putins angeht: Aufgrund seiner Geschichtsaffinität und seiner angestrebten Rolle als "Quasi-Zar" und "Mehrer russischer Macht" denkt er mE durchaus in größeren Zeiträumen.
Schließlich will er doch gerne (positiv) ins russische Geschichtsbuch.
Der Donbass im Speziellen übt aufgrund des hohen Industrialisierungsgrades und der reichhaltigen Bodenschätze (vor allem Kohle und Eisenerz) eine mindestens zusätzliche Motiviation aus, sich hier reinzukrallen. In der jüngeren russischen/sowjetischen Geschichte war der Donbass die Keimzelle der Industrialisierung Sowejtrusslands. Kurzum:
Hier überlagern sich die Gründe für das "Interesse" an dieser Region und die ökonomische Bedeutung des Donbass ist mit Sicherheit ein nicht unwesentlicher Treiber der Kriegshandlungen.
Warum der Mann, der das Ende der Sowjetunion als größte Tragödie der Geschichte bezeichnet hat und die Wiederherstellung alter Größe propagiert, einen Eroberungskrieg über den größten Brocken seit Ende der UdSSR russischer Unterdrückung entflohenen Bodens angezettelt hat, braucht imho keine weiteren, fadenscheinigen Begründungen.
Nein, aber, wie gesagt, es gibt schlicht
auch eine ökonomische Motivation für den Krieg.
Im Übrigen sehen verdammt viele Russen das "schmachvolle" Ende der Sowjetuntion als Tragödie und ersinnen eine Korrektur. Deshalb machen auch so viele freiwillig mit. Lies mal in russischen Foren mit, was dort so schwadroniert wird. Da kommt Putin als "Rote Linien Zieher" und "Inkonsequenter Oligarchenstreichler" nicht so gut weg. Der gilt fast schon als liberal und zu weich!
Selbst die Frage "Wieso hat er geglaubt, damit durchzukommen?" ist weitestgehend geklärt.
Aufgrund des "schwulen, verweichlichten, migrationsfreundlichen, dekadenten" LBGQT+ Westens, der schnell die Lust am Kriegspielen verliert. (<- so werden wir bei den meisten Russen gesehen)
"Was können wir tun, um das zu korrigieren?"
Dagegen halten, einfach dagegen halten und die Ukraine massiv militärisch und ökonomisch supporten, solange es weiterhin Wunsch des ukrainischen Volkes ist, ein selbstbestimmtes freies Leben zu führen.
Nur die Ukraine sollte über ihr Schicksal bestimmen und wir sollen ihr die Möglichkeiten geben, Optionen zu haben.
Das ist die moralisch korrekte Antwort.
Ich bin so ehrlich und
erweitere das:
Russland ist unser geostrategischer Feind und muss mit allen einer Demokratie zur Verfügung stehenden Mitteln soweit geschwächt und niedergehalten werden, dass es künftig bzw. von weiteren imperialistischen Ziele ablässt.
Klingt hart und sicher unpopulär, weil kriegerisch, ist aber mE notwendig und schlicht die Wahrheit.
@Estilofatuo
Wie immer darfst Du sehr gerne deine kruden, weil stets einseitig kreml-russlandfreundlichen, Ansichten zu diesem Thema äußern.