AW: 100% Passive WaKü
Ich denke er meint, dass sich der horrende Aufwand für eine derart monströse passiv-Wakü im Hinblick auf die dennoch bescheidene Kühlleistung kaum lohnt. Bei 40°C Wassertemperatur werden die zu kühlenden Komponenten sehr warm und können bei ungünstiger Wetterlage (Hochsommer) schon mal über die Throttle-Grenzen kommen. Das geht auch schon in eine Richtung, bei der zumindest herkömmliche Schläuche weich werden, und gerne mal knicken.
Grundsätzlich sollte man beim Thema Passiv-Kühlung imho fünf Dinge beachten:
1.) Eine Passiv-Kühlung kann nur dann überhaupt etwas bringen, wenn die Umgebung derart still ist, dass man gegenüber einer aktiven Silent-Kühlung überhaupt einen Unterschied wahrnehmen kann. In den allermeisten Wohnsituationen dürfte das auch mit großer Mühe nicht der Fall sein.
2.) Bei leistungsstarken Komponenten ist in der Regel ein aktiv gekühltes Netzteil von Nöten. Da Wakü-Netzteile gemeinhin selten und oft auch technisch nicht ganz das Wahre sind, hat man hier schon mal eine Geräuschquelle, die leise Radi-Lüftern schnell übertönt.
3.) Wer noch Festplatten verwendet profitiert von einer passiv-Wakü in der Regel ebenfalls nicht, da deren Laufgeräusch normalerweise auch lauter als sehr langsam drehende aktive Radi-Lüfter ist. Da gilt es also komplett auf SSDs umzustellen (was btw. sowieso sinnvoll ist, wenn´s auch um Leistung geht).
4.) MoRas und andere Wakü-Radiatoren in Rohr- oder Netzbauweise eignen sich als passiv-Radiatoren nur sehr bedingt. Nicht umsonst sind echte Passiv-Radiatoren stets als Konvektoren aufgebaut und bieten große lange Konvektionsbahnen mit minimalem Luftwiderstand. Leider gibt es jedoch außer den Cape-CoRas keine solchen Radiatoren mehr im Wakü-Markt und letztere kranken am verwendeten Material (Alu). Zudem braucht man auch bei solchen Bauformen noch enorme Flächen, um wirklich effektiv zu werden.
5.) Je leiser die Kühlung an sich ist, desto störender werden andere Geräusche - Stichwort Spulenfiepen etc..
Alles in allem sind passiv-Waküs für fast alle Anwendungsfälle also eine suboptimale Angelegenheit. Man kann zwar nach Feleos Beispiel einfach so viel Radifläche ansammeln bis es eben gerade so reicht, aber elegant und effizient ist das in der Regel nicht. Was Kühlleistung angeht, zeigen seine Wassertemps ja, dass man selbst mit so viel Fläche noch weit von dem entfernt ist was mit weit weniger Fläche und sehr leisen Lüftern bzw. semipassivem Betrieb möglich ist (wobei er ja für den Hochsommer auch semipassiv fährt, weil es eben rein passiv trotz der großen Radiatorfarm nicht reicht, um auf der sicheren Seite zu bleiben). Natürlich kann man dann einfach noch mehr Fläche einbinden, aber irgendwo wird´s auch mal lächerlich. Der Aufwand steht irgendwann in keinem Verhältnis mehr zu Nutzen, und dieser ist angesichts aktiver externer Lösungen, die man einfach in einen anderen Raum stellt, ohnehin äußerst beschränkt.
Noch ein Tipp von mir als Verfechter der Energieeffizienz: So manch einer hat schon festgestellt, dass die dicke fette Spiele-Graka die seinen Rechner maßgeblich aufheizt gar nicht nötig ist, für das was er damit macht? Ergo: Verbrauch eindämmen ist ein probates Mittel, um die Temperaturen auch mit weniger Fläche in den Griff zu bekommen - dann klappt´s auch passiv viel leichter
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