Sicher ist das noch so [...]
Intel hat die Probleme schon lange und bisher hat es sich nahezu gar nicht in ihren Bilanzen niedergeschlagen, trotz mittlerweile über 3 Jahren Zen im Markt. Und so richtig konkurrenzfähig ist auch erst Zen2, der jetzt gerade erst mal 12 Monate im Markt ist. Das braucht Zeit ... an vielen Fronten: Architektur, Software, Ökosystem/Plattform, Fertigungskapazitäten, Vertriebsunterstützung ... *)
Die Verwendung von TSMCs N7+ für RDNA2 ist recht unwahrscheinlich. Ausschließen kann ich die natürlich nicht, aber es spricht weitaus mehr dagegen als dafür und schlussendlich sind die leistungstechnischen Unterschiede zwischen dem N7P und N7+ recht gering, sodass AMD hieraus, selbst wenn sie den verwenden sollten, keine übermäßigen Vorteile erwachsen. Darüber hinaus verwendet AMD bereits den N7P mit Navi 10, d. h. AMD muss den Großteil der versprochenen und sehnlichst erwarteten Zugewinne auf architektonischer Ebene beisteuern. (
nVidia dagegen könnte sich hier z. T. auch auf die Verwendung des nächsten Full-Node verlassen und bereits dadurch Zugewinne erzielen.) Und schlussendlich ist noch gar nicht sicher, was man hier am Ende vergleichen wird. Aktuell weiß man nicht was nVidia wie und wo fertigen lassen wird. Samsung könnte am Ende auch nur für die kleineren Amepre-Chips vorgesehen sein. ... Es wird ja nicht mehr lange dauern.
*) Beispielsweise in den Top500 sieht es ja nicht anders aus. Trotz gutem Epyc/Rome kommt AMD hier nur langsam voran. Im Verlauf der letzten 12 Monate gingen gerade mal 11 AMD-basierte Systeme in die Top500 ein. Dagegen sind im gleichen Zeitraum 57 neue Systeme auf Basis von Intel's Cascade Lake eingezogen (die gesamte Liste besteht immer noch zu 93 % aus Intel-Hardware).
Und aktuell richtig düster sieht es im Vergleich zu nVidia bei den GPUs aus, denn die Instinct-Beschleuniger sind offensichtlich nicht einmal mäßig attraktiv. Hier gibt es aktuell nur ein einziges System in der ganzen Liste (die vega 20-basierten Instinct's gibt es bereits seit Ende 2018) und das rangiert auch noch an Platz 291 und ist ein vergleichsweise kleines System. AMD wird sich hier mit CDNA ordentlich ins Zeug legen müssen, zumal sie ja noch das Problem haben, dass in diesem Segment nVidia nicht ihr einziger Konkurrent ist.
Ich empfinde ZEN4000 als einen reinen Lückenbüßer. Die nächste große AMD Prozessorgeneration wird erst Anfang-Mitte 2022 kommen mit ZEN5000 in 5nm, DDR5, PCie 5.0 ect. ect. .
"Lückenbüßer" ist wohl zu weit gegriffen, aber Zen2-Anwendern kann Zen3 i. d. R. reichlich egal sein, sofern sie nicht auch gleichzeitig mehr Kerne hinzunehmen wollen (oder aber die Börse sehr locker sitzt). Einen 3800X gegen einen 4800X zu tauschen bringt nur einen sehr überschaubaren Zugewinn. Im professionellen Segment kann das jedoch schnell anders aussehen, denn hier ist Leistung = Zeit = Geld und da kann man einen 64er-Rome auch durchaus mit einem 64er-Milan austauschen.
[...] die erste wieder echte neue Architektur nach den Core i7 6000ern werden erst die 11000er sein (Willow Cove).
In diesem Sinne war das bereits Sunny Cove, das Zen2 IPC-technisch bereits hinter sich lässt.
Wenn du auf Rocket Lake anspielst (was eine CPU und keine Architektur ist), dann ist aktuell nicht ganz klar was der verwenden wird. Das könnte Sunny Cove, Willow Cove oder ein Hybrid werden, man wird sehen, spätestens Anfang 2021.