Das trifft dann eher die mit kleinem Geldbeutel und nicht die wie von dir genannten mit größerem.
Die Leute mit kleinem Geldbeutel können sich weder ein Haus leisten noch fahren sie überwiegend besonders dicke Autos. Mehrheitlich fahren sie sogar überhaupt kein Auto, weil sie sich keins leisten können, oder so wenig wie möglich. In Deutschland steigt der Energieverbrauch ziemlich konstant mit dem Lebensstandard, das heißt höhere Kosten für Energie treffen vor allem diejenigen, denen es vergleichsweise gut geht. Ganz anders dagen Mieten, Krankenkassen, Arbeitslosenversicherung und natürlich alles, was pauschal pro Kopf anfällt (Bildungsausgaben, etc.): DAS zahlen überwiegend die kleinen Leute. Und eins ist vollkommen klar: Geld, dass an einer Stelle nicht eingenommen wird, weil wohlhabende Leute mit Häuschen im Grünen billigen Sprit und Pendlerpauschale on top bekommen, muss an anderer Stelle eingenommen werden.
Die meisten Leute fahren nicht aus Spass mit dem Auto.
Ist das so? Warum kaufen dann so wenige Leute ein sinnvolles, angemessenes Auto und soviele eins, dass "geil" ist, aber 2-3 mal soviel Sprit wie für den eigentlichen Zweck nötig verbraucht?
Seit Jahren wird in Leipzig von einem Bürgerticket gesprochen was 365 Taler/Jahr kosten soll oder sogar per Pauschalabgabe aller Einwohner finanziert werden soll. Naja, beim Quatschen ist es bis jetzt geblieben. Dazu kommt der "Zone Irrsinn". Von meinem Wohnort bis nach Leipzig sind es 3 Zonen. Ein Monatsticket kostet über 100 Taler im Monat.
BEVOR man zu sanktionieren anfängt, müssen Alternativen her und zwar gute Alternativen.
Ideen gibt es genug, nur leider setzt es niemand um. Es bleibt beim Quatschen.
- einfach zugänglicher ÖPNV scheitert an leeren öffentlichen Kasten
- Maßnahme zu Steigerung öffentlicher Einnahmen wird Vorgeschlagen
Was ergibt eins plus eins nochmal?
Würde die Kosten für meinen Arbeitsweg nur verdoppeln.
Und wie groß ist der Anteil deiner Arbeitswegkosten an deinem Brutto(!)einkommen? Wieviele andere Posten sind größer?
Abgesehen davon kannst du dir Mal überlegen welchen Einfluss eine Erhöhung auf 3 Taler noch hat. Dann wird alles teurer. In 10 Jahren habe ich trotz Gehaltsanpassungen deutlich weniger als jetzt. Das ist doch dümmlich.
Dümmlich wäre es anzunehmen, dass der eigene Lebensstandard auf wundersame Weise von selbst besser wird, ausgehend von einem Niveau, dass im Schnitt bereits meilenweit über dem nachhaltig möglichen liegt.
Es muss der öffentliche Nahverkehr vernünftig ausgebaut werden, die Preise müssen attraktiv gemacht werden und die Infrastruktur für Fahrradfahrer muss verbessert werden.
Das hör ich jetzt seit 25 Jahren. Und wahrscheinlich hätte ich es auch seit 50 Jahren höhren können, hätte ich damals bei solchen Themen hingehört/hinhören können. Wir brauchen niemanden, der alte Vorschläge als Forderungen umformuliert, sondern wir brauchen Geld dafür. Ja, ich weiß da gäbe es noch eine ganze Menge anderer Stellen, an denen man auch mal weniger ausgeben könnte, aber da sich da eben nichts ändert und auch nicht ändern wird, braucht es zusätzliches Geld. Das bei denen zu nehmen, die Teil des zu lösenden Problems sind, mag nicht in jedem Fall perfekt sein, aber wenn du einen besseren Vorschlag hast, der nocht nicht geäußert und wegen einiger Nachteile abgelehnt wurde, dann her damit.
(Was nicht heißen soll, dass ich andere Finanzierungsmaßnahme nicht selber forder. Erbschaftssteuern müssen effektiv deutlich hoch, Subventionen für nicht zukunftsfähige Industrien weg, Import von Produkten, der allgemeinen Zielen wie Klimaschutz, Umweltschutz und Menschenrechten zuwider läuft, sollte deutlich teurer werden. Aber das sind alles keine Patentrezepte, die über Nacht kommen und verglichen mit den Energieumsätzen im Inland sind es teilweise kleine Posten, deren Verteuerung zudem nicht ebenfalls dringend benötigte innere Lenkungswirkung zu mehr Klimaschutz hat. Außerdem gibt es genug Stellen, an denen hohe Abgabenlast und resultierende Bürokratie schädlichere Wirkungen haben, wo man also auf Einnahmen verzichten sollte. Von daher sind andere Methoden, um Geld freizumachen nur etwas, dass es zusätzlich zu höheren CO2-Abgaben geben muss, nicht stattdessen.)
Ja, man kann dümmlich versuchen das Klima angeblich retten zu wollen oder man macht sich Mal Gedanken wie man die Menschen dazu animiert sich von dem Auto zu trennen. Es muss ein Umdenken generiert werden. Und das schafft man nicht in dem man wegnimmt sondern indem man gibt. Das was hier gerade passiert, passiert seit l mindestens 20 Jahren. Man verschläft und wirtschaftet in die eigene Tasche. Die Benzinpreiserhöhung ist nunmal nicht die Lösung des Problems.
Z.B. Reisezeiten mit der Bahn haben sich in den letzten 30 Jahren teilweise halbiert. Vorher praktisch gar nicht existierende ÖPNV-Angebote in Randzeiten wurden zumindest in allen mir bekannten Regionen deutlich ausgebaut. Für Seltenfahrer ohne besondere Ansprüche gibt es Carsharingangebote an jeder zweiten Ecke, für tägliche Fahrten mittlerer Länge sind E-Bikes und für tägliche Fahrten größerer Länge Batterieautos auf den Markt gekommen. In der Kurzstrecke hat sich das Angebot an Fahrradwegen in vielen Metropolen zumindest etwas verbessert.
Aber bei dir und vielen anderen ist das immer noch nicht genug Anreiz zum Umdenken. Mach doch mal eine konkrete Ansage: Das wievielfache von dem, was in den letzten 30 Jahren erkämpft wurde, bräuchte es noch, damit du etwas an deinem Verhalten änderst? Und beantworte in dem Zuge bitte auch gleich die nächste Frage: Wie oft hast du in dieser Zeit CDU, NPD, AfD, Reps, FDP oder andere Parteien gewählt, die der Grund dafür sind, dass in der langen Zeit nicht weitaus mehr passiert ist, und wie oft Grüne, ÖPD, etc., die mehr angestrebt haben? (freie Wähler fallen je nach Region in die letzte, meist aber die erste Gruppe) Kurz: Bist du Teil des Problems oder Teil der Lösung?
In ersterem Fall brauchst du dich halt nicht zu wundern, dass etwas zu deinen Lasten geht. Mit einer sanften, unspürbaren Lösung hätte man spätestens in den frühen 90ern anfangen müssen. Aber es wurde 30 Jahre gepennt und das mit voller Zustimmung von der Wählermehrheit (sieht man mal von 7 Jahren mit grüner Regierungsbeteiligung ab, die für ihre geringe Größe angemessen was auf den Weg gebracht hat). Wenn man jetzt in 20 Jahren das schaffen will, was in 50 Jahren schon eine gewisse Anstrengung gewesen wäre, und oben drauf auch noch 30 Jahre Marsch in die falsche Richtung korrigieren, dann geht das nicht ohne Schmerzen. Sorry. Wer gegenteiliges behauptet, erzählt einfach Bullshit. Das einzige, was man noch diskutieren kann (neben "wir lassen es bleiben uns scheißen weiter auf kommende Generationen und den Rest der Welt"): Wem es wehtut.