AW: Ryzen Threadripper 2990X: Erste Listung für deutlich unter 2.000
Alles gut. Das war ein scherzhaftes Missverständis. Natürlich ist so eine CPU nicht fürs Gaming gedacht.
Nur mal so am Rand erwähnt, es gibt keine einzige CPU die "fürs Gaming gedacht" ist. Prozessoren sind universelle Rechenkünstler, selbst die meisten Gaming-Konsolen haben keine "CPU die fürs Gaming gedacht" ist. Es gibt höchstens CPUs die besser als andere fürs Gaming geeignet sind, zb. hoch taktende Desktop-CPUs vs niedriger taktende Server-CPUs. Trotzdem sind beide - also auch die Server-CPU (von irgendwelchen "Spezial-CPUs" mal abgesehen) - erstmal gleichermaßen für Gaming geeignet.
Ein "Vielkerner" mag in (aktuellen und CPU lastigen) Spielen hier und da ein paar erwähnenswerte FPS (10%?15%?) weniger erzeugen können (zb. wegen des geringeren Taktes), bietet aber rein von der Rechenleistung deutlich mehr Potential - und damit Möglichkeiten. Natürlich brauch man für einen reinen Gaming-PC heute noch keinen 16 Kerner (oder noch größer), aber das bedeutet nicht dass der 16-/32-Kerner nicht auch zum spielen genutzt werden kann.
Wenn ich heute alle Tabs in meinem Browser neu lade (zwischen 20 und 40), dann werden alle parallel geladen - meine Internetz-Bandbreite (aktuell leider nur 50MBit) wird maximal ausgelastet, und alle 12 Threads meiner CPU zeigen ebenfalls maximale Auslastung an. Da hab ich 2012, beim Kauf des PCs, gar nicht dran gedacht, und natürlich ist sowas auch nicht "nötig" (mit 16MBit und nem Dual-Core dauert es einfach nur etwas länger). Aber ich habe dennoch einen Vorteil davon.
Wer also die Kohle hat, wem 10-15% mehr oder weniger FPS nicht so wichtig sind, und wer mit seinem PC nicht nur viele Spiele spielt, sondern auch reichlich anderes Zeug (und auch gerne mal mit "Neuem" experimentiert) macht, und seine Kiste am liebsten 5-6 oder mehr Jahre unverändert (exkl. Graka natürlich) nutzen möchte, der kann - meiner Meinung nach - auch heute schon bedenkenlos zu einem Vielkerner (>8 Kerne, je nach Lust+Laune+Budget bis - in Kürze - 32 Kerne) greifen.
Ich finde es, gerade nach so vielen Jahren, einfach nur noch nervig, wenn User (immer noch) behaupten (oder so tun) Enthusiast-CPUs (bzw. solche Hardware allgemein) wären quasi ungeeignet für Spiele. Das war schon bei der ersten HT-CPU so (Einkerner mit HT!), beim ersten Dual-Core, genau wie beim Quad-Core/Hexa-Core usw. Es wurde damals (IDE) schon bei Raid (0) gesagt, genau wie bei den 10k/15krpm SCSI-HHDs (aber heute hat quasi jeder eine SSD im Rechner, weil sie bessere Zugriffszeiten und eine höhere Transferrate hat, von Ausnahmen abgesehen alles für "reine" Gaming-PCs total irrelevant), bei hochauflösenden Monitoren, der RAM-Menge, Größe des Grafikkarten-Speichers usw.
Es wurde immer bei Hardware gesagt, die (tlw. nur sehr wenig) wenig später dann doch von fast allen empfohlen und auch gekauft wurde. Und fast immer (Ausnahmen bestätigen die Regel) hatten die Enthusiasten (die User die etwas als erstes hatten) von ihrer Entscheidung lange vorher profitiert. Sie hatten als erste User 4/8/16/32GB RAM, sie hatten als erste User 1/2/4/6GB Graka-Speicher, hatten mit ihren IDE/SATA RAID bzw. ihren 10-15krpm SCSI-HDDs im RAID schon lange bevor die "anderen User" SSD hatten deutlich bessere Transferraten/Zugriffszeiten, und so weiter... Bevor der erste FullHD TFT im Laden stand hatten die Enthusiasten schon (in den 90ern) höhere Auflösungen auf ihren Röhrenmonitoren - die übrigens noch heute u.a. eine bessere Reaktionszeit haben.
Und die meisten sagen dann ja auch, "aktuell reichen 6 Kerne noch völlig fürs Gaming aus". "Aktuell reichen 8GB RAM noch völlig für nen Gaming-PC aus". "Aktuell reichen 4GB Graka-RAM doch noch völlig für einen Gaming-PC aus", usw.... Und? Ist doch für alle User irrelevant die mit ihrem PC mehr als nur Gaming machen, die ihren PC nicht nur ("aktuell") dieses Jahr, sondern auch noch 2020,2021, 2023, 2024 nutzen wollen - oder die genau so ein Spiel schon heute spielen, was mehr als 6-Kerne, 8 oder 16GB RAM, 4 oder 6GB Graka-Speicher nutzt.
RGB-Beleuchtung an internen PC-Komponenten, PC-Wasserkühlung (für bis zu 1000€ und darüber hinaus), Modding-Gehäuse/-Schreibtische (für bis zu 1000€ und darüber hinaus), alles Zeug was nicht nur ein Gaming-PC nicht "brauch", sondern was gar kein PC-User "brauch" - und was darüber hinaus auch noch absolut 0% zur Performance beiträgt. "Gamer" geben zb. 500€ (und mehr)
zusätzlich für Gehäuse/Beleuchtung/WaKü (stell dir mal ne gescheite WaKü zusammen!) aus, wollen dann aber zb. 150€ oder 300€ bei der CPU (die Kernkomponente eines PC mit der längsten Haltbarkeit) sparen. Äh, WTF
Und eigentlich ist der ganze PC "nicht fürs Gaming gedacht".