Klar sind die Unternehmen dagegen, und ich kann es auch verstehen. Das wird zu einem unbeherrschbaren Problem. Ein Smartphone Display zu tauschen ist schwierig, die sind verklebt, alles ist eng und man sollte wissen was man tut.
Oder wie sieht es mit dem 65" TV aus? Wie soll da der Laie ein Bauteil tauschen? Es wird immer alles kompakter, was auch gut ist. Wenn dann die Reparatur nicht klappt wir womöglich noch der Hersteller verklagt, dass das eigene Gerät nun keine "Spider-App" mehr hat sondern gar nicht mehr geht.
Lieber sollten Gesetze geschaffen werden, die überhöhte Ersatzteilpreise und Dienstleistungspreise verhindern. Ein neuer Touchscreen am Iphone 170€?!. Davon sind 30€ für den Einbau und 140€ fürs Display, dank der ganzen Schätzungen im Netz weis man, dass so ein Displey gerade mal 20-30$ Dollar kostet ...
1. "[...]dank der ganzen Schätzungen im Netz weis man, dass so ein Displey gerade mal 20-30$ Dollar kostet ..."
Wie jetzt? Wissen oder Schätzen? Anhand von Schätzungen etwas wissen zu wollen ist ein Paradebeispiel für ein Paradoxon.
Man kann allerhöchstens erahnen, dass dem so wäre - und dieser Ahnung eine Wahrscheinlichkeit beimessen.
Aber sei es drum, ich denke auch, dass der Hauptanteil des Preises als Servicepauschale aufgerechnet wird.
2. "[...]Wenn dann die Reparatur nicht klappt wir womöglich noch der Hersteller verklagt, dass das eigene Gerät nun keine "Spider-App" mehr hat sondern gar nicht mehr geht. [...]"
Ich kann zwar nicht für die USA reden, aber in Deutschland halte ich das für ein Gerücht.
Zwar mögen die Kennzeichnungspflicht und die Auflagen in den USA ziemlich hoch sein und dazu beitragen, dass auch die dümmsten aller Menschen vor Schaden bewahrt werden müssen (siehe Kaffee oder Katze in Mikrowelle), ich sehe aber noch nicht, wie das eigenständige "hantieren" an Geräten und dessen darauf folgende Beschädigung dazu führen soll, dass jemand verklagt wird. Gut, verklagt vielleicht doch, aber mit welchen Erfolgsaussichten?
Das halte ich selbst in den USA für etwas absurd. Diese Klage kann ich mir nur dann erfolgreich vorstellen, wenn nicht davor gewarnt wurde die Reparatur selbstständig durchzuführen.
3. "[...]Klar sind die Unternehmen dagegen, und ich kann es auch verstehen. Das wird zu einem unbeherrschbaren Problem. Ein Smartphone Display zu tauschen ist schwierig, die sind verklebt, alles ist eng und man sollte wissen was man tut.[...]"
Auch wenn ich der Aussage generell zustimme, so stellt sich mir die Frage, wie Samsung zu diesem Satz steht, wenn man an die Akkuprobleme denkt?
Wird leben schon lange nicht mehr in einer Zeit, in der die Masse der Produkte so konzipiert wurden, dass diese lange halten und unkaputtbar sind - wird leben in einer Zeit, in der es nur noch darauf ankommt den maximalen Gewinn zu erwirtschaften.
Und dieser Gewinnmaximierungsgedanke hindert das ein oder andere Unternehmen daran sich tatsächlich auf das zu fokussieren, was man kann - genauso wie Endkunden beim Versuch der Reparatur.
Du hast recht, wenn du meinst, dass eine der Probleme die absurden Reparaturkosten sind. Allerdings sind diese Reparaturkosten oft auch hausgemacht.
Wie bei der Software, tendiert auch der Hardwaremarkt dazu, teilentwickelte Produkte auf den Markt zu werfen und dann zu schauen was passiert.
Es hat schon einen Grund, warum handgearbeitete Schuhe (egal aus welchem Land) tendenziell um ein vielfaches länger halten, als Massenware aus Kik und Co. - einfach weil das Konzept dahinter nicht der Massenmarkt ist.
Die Beherrschbarkeit des Problems liegt in der statischen Sichtweise. Reparatur wird heute nicht mehr als Zusatzservice gesehen, sondern als Standbein der Wirtschaftlichkeit. Mit Service verdient man Geld, viel Geld und vor allem immer wieder.
Und um Hilfsbereitschaft zu demonstrieren, werden dann 2-, 3-, 5-Jahres-Abos für Versicherungen in den Produktlebenszyklus eingebaut, der nicht nur das Leben dieser Produkte künstlich verlängert, sondern deren Instandsetzung auch noch was kosten lässt.
Alles in allem enden wir immer wieder beim selben Gedanken: Gewinnmaximierung.
Samsung wollte damals auch 800 € von mir (für ein Gerät, dass schon damals ein Auslaufmodell war, als ich es gekauft hatte), um einen ELKO auszutauschen (Garantie ausgelaufen).
Ohne Vorwissen, mit Hilfe von Youtube, einer Stunde Zeit und mit 16 Cent Wareneinsatz habe ich das Problem dann eigenständig behoben.
Ich verstehe die Firmen. Warum sie so denken.
Gut finden muss ich es dabei aber nicht.