Drucker sind auch sowas. Ich arbeite in einem Konsumenten-"Drucker" Geschäft und kann daher meine Erfahrungen aus fast 15 Jahren erzählen.
Da gibt es zum einen geheime interne Zähler die Drucker nach einer gewissen Zeit für Defekt erklären (bsp. Canon B200). Da geht angeblich ein Sensor kaputt und der Fehler sagt Druckkopf überhitzt. Ein Druckkopf funktioniert mit winzigen Heizelementen die die Tinte erhitzen und so aufs Papier bringen. Die Tinte kühlt so gleichzeitig den Druckkopf. Der Fehler tritt fast immer nach dem Wechsel von Tintenpatronen auf. Man könnte also meinen er hat leer gedruckt und ist damit kaputt gegangen...ABER ich kann einen Drucker lange trocken drucken lassen und es passiert NICHTS. Der B200 Fehler tritt sehr häufig nach etwas über 3 Jahren auf, nicht lange nachdem die Garantie erloschen ist....
Dann gibt es "Techniken" die man mit Absicht nicht einbaut, damit Drucker schneller kaputt gehen. Beispiel: Automatische tägliche Reinigung. Es gibt Drucker z.b. Brother die haben sowas, aber die anderen Hersteller bauen sowas nicht ein und beim normalen Nutzer (der wenig druckt) trocknet der Drucker nach 1-2 Wochen ein. Dann muss dieser viel Tinte durchjagen damit der Drucker wieder läuft, oder der Druckkopf ist so zu, das er einen neuen Drucker kaufen muss... Die Reparatur kostet meist 50+€ beim Hersteller, bei Drucker mit <90€ Kaufpreis.
Reines Kalkül also...
Der Kunde will das ja so, weil sonst durch die Reinigung zuviel Tinte weggeht...ja klar, der Drucker reinigt sich sowieso einmal BEVOR er anfängt zu Drucken, wenn er länger aus war.
Und Nummer 3. Resttintenbehälter.
Dieser füllt sich, wenn man viel (vorallem Manuell) reinigt. Früher war der so knapp bemessen, das der nach 1-2 Jahren schon voll ist und der Kunde den einschicken muss für 50+€. Heute sind diese großzügiger....ABER es ist immernoch ein Problem, das viele dieser "Behälter" teils des Gehäuses sind und nicht austauschfähig.
Epson z.b. baute zeitweise die Behälter so ein, das man sie problemlos mit einer Schraube rausnehmen kann. Allerdings kann man den elektronischen Zähler nicht zurücksetzen und man steht da. In den Office Modellen zur selben Zeit ist es z.b. eine Schublade mit Chip!!!. Derselbe wie auf den Patronen...darauf ist dann der "Tintenstand" der Schublade gespeichert. Neue Schublade rein für ca 25€ und der Drucker läuft wieder. Aber das ist eher die Ausnahme, da die Schublade auch nicht überall ist.
Den Tintenstand kann man mit einer Software aus China zurücksetzen z.b., aber das gilt nicht für alle Modelle und es kostet jedes mal mind 10€ für einen Einmal-Key.
Und dann natürlich die Masche mit den immer kleiner werdenden Patronen von (nicht nur) HP.
Außen sind alle gleich groß...innen werden die immer kleiner. Auch da ist ein Druckkopf mit Elektronik dran, ist also auch Elektroschrott...der in die Gelbe/Schwarze Tonne landet!!!
Früher gab es XL Patronen von HP mit 20ml Tinte!!! Heute hat eine neue 304 XL gerade mal <8ml Tinte und in dieser würde mind 15ml reinpassen. Die kleine 304 hat nur <3ml Tinte...für angeblich 120 Iso Seiten, was etwa 6 Din-A4 Seiten voll mit Tinte im normal Modus entspricht.
Weniger Tinte = höherer Patronenverbrauch = mehr Elektroschrott!!!
Und selber nachfüllen geht schon seit vor Corona nicht mehr, weil HP keine "leeren" Patronen mehr zulässt.
Zum Thema Elektroschrott noch was....wir sind nicht ganz so schlimm dabei. Aber wenn ich sehe wieviel unnützer, überflüssiger und auch teils gefährlicher billo Schrott aus China kommt, dann kriege ich sonnen Hals...