Wenn München beispielsweise eine neue Zulage einführt, müssen als nächstes sämtliche stadtnahe Gemeinden folgen, wollen sie ihre Fachkräfte halten. Folgen dieses Gemeinden dann müssen die weiter entfernten Nachbargemeinden aus dem selben Grund nachziehen, woraufhin die Stadt München ihre Zulagen wieder erhöhen müssen etc. etc. Das haut für eine gewisse Zeit schon hin. Aber mittel- bis langfristig geraten die Kommunen ist eine heftige Abwärtsspirale. Nicht alle Kommunen verfügen über Einnahmen aus Gewerbegebieten. Denn wie willst du so die öffentliche Verwaltung, Kinderbetreuung, Infrastruktur etc. vorantreiben?
Genau solche Prämien sind doch nichts anderes als die Punktsubventionen, die ich grundsätzlich ablehne. Weil sie nie zu einem geschlossenen, funktionierenden System führen. Und ganz besonders schlimm ist es, wenn Gemeinden öffentliche Gelder für Konkurrenzkämpfe mit anderen Gemeinden nehmen. Das ist sind keine staatlichen Institutionen mehr, die den Rahmen für einen Markt definieren, sondern dasss sind Institutionen, die am Markt teilnehmen und versuchen, andere Teile des Staates gemäß Marktlogik zu vernichten.
Was dagegen gemäß meinem Modell im Fall München+Umland richtig wäre:
- HartzIV-Satz, der den Lebensunterhalt deckt
- Definition von zumutbarer Arbeit über maximal 30-45 Minuten ÖPNV je Richtung.
Soll München doch extra für nochmehr >>4000 € Spitzenkräfte zahlen. Bin gespannt, ob die noch kommen, wenn es in ganz München keinen einzigen Supermarkt mehr gibt, weil niemand für einen 1000-€-Kassiererjob in der Stadt bleibt und auch nicht mehr dazu gezwungen werden kann.
Versteh mich nicht falsch, es spricht in der Theorie nichts dagegen das EFH im Alter zu verkaufen oder zu verrenten wenn man keine Erben hat. Nur muss man genau aufpassen, an wen man es abgibt. Es bringt uns als Land nichts, wenn ein Unternehmen zwei EFHs kauft, beide abreist und ein MFH hinstellt, dessen Mieten sich niemand leisten kann.
Niemand reist Häuser ab und baut ein neues, um es leerstehen zu lassen. NIEMAND. Es gibt Spekulanten, die lassen schon bestehende Häuser leerstehen, um leichter wieder verkaufen zu können und es gibt Spekulanten, die bauen irgendwas auf ein bis dato leeres Grundstück, wenn sie dazu gezwungen werden. Aber niemand reist ab, baut neu und lässt leerstehen. Wenn ein Konzern also zwei EFH durch ein 10-Parteien-Haus ersetzt und das zu Wuchermieten gefüllt bekommt, ist das immer noch ein Fortschritt. Denn so sind wenigstens 10 statt nur 2 Gutverdiener versorgt und nehmen woanders keine Wohnungen mehr weg. Und es ist leider nicht so, dass Vonovia der einzige Scheißkonzern in Deutschland ist. Bei ganz weitem nicht. Es ist nur der bekannteste weil größte. Aber Wuchermieten gibt es bis runter zu Vermietern einzelner Eigentumswohnungen. Den Staat Geld zuschießen zu lassen, damit ein heutiger Eigentümer eine Immobilie nicht an einen neuen verkauft, wobei der neue keineswegs ein Konzern sein muss, trägt praktisch somit so gut wie gar nichts zur Sicherung der Wohnungssituation bei. Es ist einfach nur eine Abgabe von Steuergeldern an Vermögende.
Wie geht man das Problem also an? In dem man EFH-Besitzern die Häuser wegnimmt
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Der größte Preistreiber ist der Staat, aber diese Behauptung wird gern abgestritten, da es einfacher ist, einer gesellschaftlichen Gruppe die Schuld zuzuweisen. Der Staat hat viele Jahre zugesehen und auch ordentlichen Bockmist gebaut. Daher sehe ich ihn hier ganz klar in der Bringschuld.
Nochmal: Ich nehme niemanden sein Haus weg. Ich den Sinn des Staates nur nicht darin, allen etwas von ihrem Geld wegzunehmen, um es denjenigen zu geben, die schon ein Haus leisten konnten.
Du scheinst dagegen vorzuschlagen, dass der Staat jede Menge allen Leuten Sozialwohnungen anzubietet. Klingt nett, ist aber keine Lösung. Denn du sagst nicht, wie der Staat das finanzieren soll.
Bedeutet also im Klartext: Jeder der ein EFH hat, unabhängig ob er Erben hat oder nicht, bekommt keine Rente
Read again.
Geh ich absolut mit!
4000 Taler im Monat... Das ist eine Menge Geld.
Jup. Und jeder, der weniger verdient (also die überwältigende Mehrheit) muss sich null Sorgen darum machen, dass sein Geld für die Pflege von Oma draufgeht. Zahlt notfalls alles der Staat und das ist auch richtig so. Nur: Der Staat beansprucht im Gegenzug, dass Oma was von ihrem eigenen Vermögen dazu gibt, solange sie welches hat. Das ist genauso richtig so.
Zum Thema zu hohe Mieten. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Neubau das Problem löst, im Gegenteil, Neubau ist ein Teil des Problems, darüber spricht nur niemand. Warum? Weil der Mietspiegel "maßgeblich" durch den Faktor Neubau ansteigt und zwar erheblich und so Bestandsbauten teurer werden und das durch einen Mietendeckel nicht geschützt ist. M. M. n. hilft an der Stelle nur die Entkoppelung von Bestandsmieten von dem Mietspiegel.
MfG
Die sind doch praktisch längst entkoppelt:
Wenn die Fassade eh mal neue verputzt werden muss einfach eine neue Dämmung anbringen und die gesamten Kosten als Modernisierung auf die Miete packen, wenn noch kein Aufzug existiert einen anbauen und die Kosten auf die Miete packen, wenn die Balkone 10 Jahre alt sind, einfach mal neue dran machen und die Kosten auf die Miete umlegen, wenn die Heizung ... . Und sobald die Leute mit alten Mietverträgen es sich gar nicht mehr leisten können und zu beliebigen Preisen neu vermieten. Anhebungen nach Mietspiegel sind das kleinste Problem, zumal die meisten Neubauten sowieso Wohnungsgrößen deutlich über Altbauschnitt haben und somit nur einen Teil des Mietspiegels direkt beeinflussen und das auch nur dort, wo noch Platz für komplett neue Häuser ist. Denn Abreißen wurde hier nicht gefordert und das würde dann auch tatsächlich wenig bringen.
Umgekehrt muss man aber auch klar sagen: Mehr Angebot kann zwar die Preise senken, aber wie bei allen Gütern mit klar definiertem Bedarf (z.B. auch Nahrung) sind Märkte für die Wohnungspreisbildung schlecht geeignet.