ruyven_macaran
Trockeneisprofi (m/w)
@Treshold hat im Energiewendethread die Frage/Aussage gestellt
Da die erweiterte Antwort darauf dort definitiv leicht offtopic ist, poste ich sie jetzte einfach mal hier als neuen Thread. Zu Evolutionsbiologie haben wir jedenfalls noch keinen und das Thema bleibt sicherlich noch ein paar Millionen Jahre lang aktuell.^^
elativ zu den Dinosaurieren waren die meisten Sauriereier relativ klein. Ähnlich wie bei heutigen Reptilien würde ich sagen und afaik hat man auch nur Gelege mit einer ganzen Reihe von Eiern gefunden. Es gab also keine, die nur ein-zwei möglichst große gelegt haben, wie das z.B. Kiwis, viele See- und Greifvögel machen. Das heißt umgekehrt, dass Baby-Dinos im Vergleich zu den Erwachsenen winzig und schlecht entwickelt waren. Entsprechend werden sie eine radikal abweichen Umgebung gebraucht haben, die ihnen andere, leichter zugängliche (kleinere) Nahrungsquellen bot als die der Eltern => Schutz durch die Eltern nur eingeschränkt möglich, das Überleben der Art hängt von der Verfügbarkeit von mindestens zwei Lebensräumen ab (z.B. viele Fische brauchen sogar 3-4-5+ im Laufe ihres Lebenszyklus), in jeder davon muss die Art in einem ihrer Stadien eine passende ökologische Nische finden, etc..
Im Gegensatz dazu Säugetiere: Die kleinen werden solange mit Milch hochgepäppelt und in der Nähe der Eltern belassen, bis sie ganz oder größtenteils ausgewachsen sind. Selbst in Gegenden, in denen sie alleine nie überleben könnten (wie soll ein Eisbärenbaby Robben jagen?) Extermer Evolutionsvorteil. Einige Vögel haben einen ähnlichen Weg eingeschlagen, sitzen aber in einer evolutionären Sackgasse: Ihre Eier sind so groß, dass bei den kleineren dieser Arten nur noch zwei-drei im Jahr gelegt werden, bei den großen nur noch ein einziges. Noch größere Vögel mit einem derartigen Ei-zu-Körper-Verhätlnis könnten nicht mehr fliegen. Und auch so dauert das ausbrüten der Eier immer länger, weil die Sauerstoffversorgung mit der Eigröße problematischer wird (während Plazenten bis auf Walgröße skalieren). Nach dem Ausbrüten sind die Küken dieser Kümmerer-Arten aber noch lange nicht fertig, sondern müssen noch Wochen bis Monate weiter im Nest versorgt und bewacht werden. Während dieser ganzen Phase sind sie extrem angreifbar (weswegen man die Strategie eben auch fast nur bei Vögeln findet, die auf hohen Felsen oder einsamen Inseln brüten) und die Eltern können nur 50% ihrer Zeit für den Nahrungserwerb nutzen.
tl;dr: Eier begrenzen die maximale Größe einer Art auf niedrigem Niveau oder steigern ihre Abhängigkeit von der Umgebung, Eier binden die Elterntiere lange Zeit an einen potentiell gefährlichen Ort und Eier schränken die Möglichkeit zum Nahrungserwerb stark ein. Das sind massive evolutionäre Nachteile, weswegen sich Säugetiere als die absoluten zu-spät-kommer der Evoltion auch so extrem ausbreiten und gegenüber den ganzen etablierten Eierlegern durchgesetzt haben. An Land, im Wasser - sogar in der Luft gibt es immerhin schon rund ein Zehntel so viele Fledermaus- wie Vogelarten, obwohl den Säugetieren umgekehrt die Sache mit den Federn und den pneumatischen Knochen fehlt.
Gebären dagegen ist ziemlich easy. Zumindest solange man nicht auf die selten dämliche Idee kommt, einen 4-Beiner-Bauplan aufrecht auf die Hinterbeine zu stellen und dafür auch noch das Becken zu verschmälern, während man gleichzeitig den Kopf immer größer macht. Dann, aber auch nur dann, gibt es Probleme. Aber ich glaube nicht, dass die mit Eier geringer wären, im Gegenteil. Das rauszuschiebene Objekt wäre ja noch weitaus größer und auch noch wesentlich bruchempfindlicher. Es heißt ja nicht umsonst "wie ein rohes Ei" und nicht "wie ein Baby". Im Gegenteil, die sind dafür bekannt eine ganze Menge scheiß zu bauen und irgendwie trotzdem heil zu bleiben.
Ich weiß nicht mal, wieso es überhaupt Säugetiere gibt. Das Ei ist doch an sich eine gute Sache und 98% aller Lebewesen nutzen das ei um sich fortzupflanzen.
Da die erweiterte Antwort darauf dort definitiv leicht offtopic ist, poste ich sie jetzte einfach mal hier als neuen Thread. Zu Evolutionsbiologie haben wir jedenfalls noch keinen und das Thema bleibt sicherlich noch ein paar Millionen Jahre lang aktuell.^^
Wenn ich nicht irre, haben die größten, jemals auf der Erde lebende Landtiere Eier gelegt.
Allerdings weiß ich nicht, wie groß diese Eier waren.
Möglich wäre also schon, dass sich eine eierlegende Spezies so weit entwickeln könnte, um eine technische Zivilisation zu erreichen. Es müssen nicht zwangsläufig Säugetiere sein.
Bei Säugetieren hast du eben den Nachteil, dass das Weibchen beim Gebären sterben kann, bzw. dass der Nachwuchs bei der Geburt sterben könnte.
Aber offenbar spielt es keine Rolle, die Menge macht es.
Und die Evolution interessiert sich ja eh nicht für Sinn oder Unsinn. Wenn sich was nicht durchsetzen kann, stirbt es aus.
elativ zu den Dinosaurieren waren die meisten Sauriereier relativ klein. Ähnlich wie bei heutigen Reptilien würde ich sagen und afaik hat man auch nur Gelege mit einer ganzen Reihe von Eiern gefunden. Es gab also keine, die nur ein-zwei möglichst große gelegt haben, wie das z.B. Kiwis, viele See- und Greifvögel machen. Das heißt umgekehrt, dass Baby-Dinos im Vergleich zu den Erwachsenen winzig und schlecht entwickelt waren. Entsprechend werden sie eine radikal abweichen Umgebung gebraucht haben, die ihnen andere, leichter zugängliche (kleinere) Nahrungsquellen bot als die der Eltern => Schutz durch die Eltern nur eingeschränkt möglich, das Überleben der Art hängt von der Verfügbarkeit von mindestens zwei Lebensräumen ab (z.B. viele Fische brauchen sogar 3-4-5+ im Laufe ihres Lebenszyklus), in jeder davon muss die Art in einem ihrer Stadien eine passende ökologische Nische finden, etc..
Im Gegensatz dazu Säugetiere: Die kleinen werden solange mit Milch hochgepäppelt und in der Nähe der Eltern belassen, bis sie ganz oder größtenteils ausgewachsen sind. Selbst in Gegenden, in denen sie alleine nie überleben könnten (wie soll ein Eisbärenbaby Robben jagen?) Extermer Evolutionsvorteil. Einige Vögel haben einen ähnlichen Weg eingeschlagen, sitzen aber in einer evolutionären Sackgasse: Ihre Eier sind so groß, dass bei den kleineren dieser Arten nur noch zwei-drei im Jahr gelegt werden, bei den großen nur noch ein einziges. Noch größere Vögel mit einem derartigen Ei-zu-Körper-Verhätlnis könnten nicht mehr fliegen. Und auch so dauert das ausbrüten der Eier immer länger, weil die Sauerstoffversorgung mit der Eigröße problematischer wird (während Plazenten bis auf Walgröße skalieren). Nach dem Ausbrüten sind die Küken dieser Kümmerer-Arten aber noch lange nicht fertig, sondern müssen noch Wochen bis Monate weiter im Nest versorgt und bewacht werden. Während dieser ganzen Phase sind sie extrem angreifbar (weswegen man die Strategie eben auch fast nur bei Vögeln findet, die auf hohen Felsen oder einsamen Inseln brüten) und die Eltern können nur 50% ihrer Zeit für den Nahrungserwerb nutzen.
tl;dr: Eier begrenzen die maximale Größe einer Art auf niedrigem Niveau oder steigern ihre Abhängigkeit von der Umgebung, Eier binden die Elterntiere lange Zeit an einen potentiell gefährlichen Ort und Eier schränken die Möglichkeit zum Nahrungserwerb stark ein. Das sind massive evolutionäre Nachteile, weswegen sich Säugetiere als die absoluten zu-spät-kommer der Evoltion auch so extrem ausbreiten und gegenüber den ganzen etablierten Eierlegern durchgesetzt haben. An Land, im Wasser - sogar in der Luft gibt es immerhin schon rund ein Zehntel so viele Fledermaus- wie Vogelarten, obwohl den Säugetieren umgekehrt die Sache mit den Federn und den pneumatischen Knochen fehlt.
Gebären dagegen ist ziemlich easy. Zumindest solange man nicht auf die selten dämliche Idee kommt, einen 4-Beiner-Bauplan aufrecht auf die Hinterbeine zu stellen und dafür auch noch das Becken zu verschmälern, während man gleichzeitig den Kopf immer größer macht. Dann, aber auch nur dann, gibt es Probleme. Aber ich glaube nicht, dass die mit Eier geringer wären, im Gegenteil. Das rauszuschiebene Objekt wäre ja noch weitaus größer und auch noch wesentlich bruchempfindlicher. Es heißt ja nicht umsonst "wie ein rohes Ei" und nicht "wie ein Baby". Im Gegenteil, die sind dafür bekannt eine ganze Menge scheiß zu bauen und irgendwie trotzdem heil zu bleiben.