Das Ei evolutionär betrachtet: nicht des Kolumbus, sondern eher eine Bommerlunder-Idee [Evo-Bio-Thread]

Ich kann mir vorstellen, dass es die Kiwis auch woanders gab, sie aber inzwischen überall sonst ausgestorben sind, weil sie eben diese Probleme haben.

Jup. Eierlegende Warmblüter, die nicht fliegen können, sind so ziemlich das Gegenteil eines evolutionären Erfolgskonzepts. Wo es keine Plazentatiere gibt, haben sich einige recht lange halten können - Kiwi, Emu, Moa, Kakapo, Dodo,... . Aber das war halt nur auf Inseln der Fall, wo sie weniger Konkurrenz hatten und das endete in aller Regel mit der Ankunft des Menschen respektive dessen Haustieren. Mir würden spontan nur noch zwei Laufvögel einfallen, deren Bestände es gut geht: Nandu und Strauß. Also die beiden, die Jahrtausende/-millionen Erfahrung damit haben, in Gegenwart von Säugetieren zu überleben und die, von vermutlich hunderten bis tausenden Vorgängern, die einzigen sind, die es hinbekommen haben. Alle andern können sich die Sache mit den Eiern nur leisten, weil sie sich eine überlegene Fortbewegungsmethode angeeignet haben.

Die Erhitzung der Nahrung hat ja zur besseren Verwertung geführt.
Und dass wir Allesesser sind, hat ebenfalls Vorteile.

Stimmt beides, hat aber beides nichts mit Leben im Meer zu tun. Da ist auch das Fleisch so leicht verdaulich, dass es so gut wie gar keine reinen Vegetarier gibt (ich glaube, Seekühe sind noch die promineteste Ausnahme, die man mit bloßem Auge sehen kann) und auch die meisten Pflanzen enthalten so wenig Stützstrukturen, dass man sie ohne großartig angepassten Magen verwerten kann.


Wieso das Weibchen nicht mit den beiden Walen mitgeschwommen ist, kann ich nicht beurteilen.

Vielleicht waren sie einfach zu schnell für das Kalb. Mütter mit Jungtier müssen normalerweise deutlich langsamer ziehen.
 
Es waren nur zwei. Sie hatten die Verfolgung des Weibchens aufgenommen und griffen dann an. Das Weibchen war zu groß, aber sie versuchten das Jungtier von der Mutter zu trennen.
Dann kamen die beiden anderen Wale dazu und die Orcas zogen sich zurück, blieben aber offenbar in der Nähe und griffen erneut an, als die beiden Wale wieder weg waren.
Wieso das Weibchen nicht mit den beiden Walen mitgeschwommen ist, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls kamen die beiden Orcas wieder zurück und dieses Mal konnten sie das Jungtier von der Mutter trennen. Die Mutter selbst haben sie nie direkt angegriffen. Sie wollten von Anfang an das Jungtier, was sie dann auch bekamen.
Daran kann ich mich noch gut erinnern, weil ich sowas noch nie gesehen hatte.
Hast du da mal nen Link zu?
Find nur wenig.
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Vielleicht ist es ja eins von den beiden.
 
Nandu und Strauß. Also die beiden, die Jahrtausende/-millionen Erfahrung damit haben, in Gegenwart von Säugetieren zu überleben und die, von vermutlich hunderten bis tausenden Vorgängern, die einzigen sind, die es hinbekommen haben.
Eine Population des Nandu gibt es sogar in Deutschland, als ein paar aus einer Farm ausgebrochen sind und sich vermehrt haben. Der Vorteil bei uns ist, dass ein ausgewachsener Nandu keine natürlichen Feine hat.
Endlich mal eine Vogelart, die keine Angst vor Katzen haben muss.
Vielleicht waren sie einfach zu schnell für das Kalb. Mütter mit Jungtier müssen normalerweise deutlich langsamer ziehen.
Mich wundert, dass das Weibchen so weit von einer Herde weg war. Normaler Weise leben die doch auch in Gruppen, oder?
Hast du da mal nen Link zu?
Find nur wenig.
Das war eine Doku bei Arte. Ist aber schon ein paar Jahre her.
 
Mich wundert, dass das Weibchen so weit von einer Herde weg war. Normaler Weise leben die doch auch in Gruppen, oder?

Buckelwale? Nö, Herden mit fester Struktur definitiv nicht. Sie treffen sich gehäuft in Paarungsregionen, weswegen an den (früher) besten Wale-Watching-Spots immer ein ganzer Haufen war, aber wandern tun sie in Kleingruppen von wenigen Tieren und Mütter mit Kälbern sind, wie gesagt, als lahme Nachzügler unterwegs. Die verlassen auch die warmen Paarungs-/Gebärwässer viel später, während die anderen schon längst wieder am arktischen Buffet sind.

So gesehen stellen die großen Wale übrigens die Vorteile des nicht-Ei-legens auf den Kopf: Sie haben sowieso kein Becken, das im Weg sein könnte und wenn die Mütter die Nahrungsgründe verlassen, müssen sie oder so das heranwachsende Jungtier und den von ihm benötigten Nahrungsvorrat für das nächste ~3/4 Jahr in ihrem Körper unterbringen. Könnten sie auch ebensogut konzentrieren und ne Schale drum rum machen. Der Vorteil des Konzepts Säugetier besteht hier nur noch darin, dass man ein Ei auf hoher See eben nirgendwo ablegen könnte.

Große Haie sind ja auch lebendgebährend, weil das für diesen Lebensstil offensichtlich von Vorteil ist. Thunfische (oder gar Mondfische) legen dagegen, trotz ihrer vergleichbaren Größe, winzige Eier und müssen diese treiben lassen in der Hoffnung, dass wenigstens einer von Millionen (!) Nachkommen nicht gefressen wird, bevor er selbst groß genug geworden ist. Wenn man sich die Biomasse anguckt, dann betreiben diese großen Knochenfische weniger Fortpflanzung und eher Fischfütterung, so extrem ineffezient ist das Konzept "Ei" in deren Fall. Aber was will man machen? Die Feststellung, dass die Säuger und Knorpelfische mit diesem "gebären" irgendwas richtig machen müssen, wenn man sich anguckt, wieviel mehr Arten >2 m es bei denen gibt, bringt einen nicht weiter, wenn man das halt nicht kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin mir wie gesagt nicht sicher, aber Buckelwale sind ja die aus Star Trek. Das hätte ich mir wohl gemerkt.
Grauwal oder Finnwal könnte es gewesen sein und soweit ich weiß, leben die in Schulen mit Jungtieren und Erwachsenen.
Große Haie sind ja auch lebendgebährend, weil das für diesen Lebensstil offensichtlich von Vorteil ist. Thunfische (oder gar Mondfische) legen dagegen, trotz ihrer vergleichbaren Größe, winzige Eier und müssen diese treiben lassen in der Hoffnung, dass wenigstens einer von Millionen (!) Nachkommen nicht gefressen wird, bevor er selbst groß genug geworden ist. Wenn man sich die Biomasse anguckt, dann betreiben diese großen Knochenfische weniger Fortpflanzung und eher Fischfütterung, so extrem ineffezient ist das Konzept "Ei" in deren Fall. Aber was will man machen? Die Feststellung, dass die Säuger und Knorpelfische mit diesem "gebären" irgendwas richtig machen müssen, wenn man sich anguckt, wieviel mehr Arten >2 m es bei denen gibt, bringt einen nicht weiter, wenn man das halt nicht kann.
Der Thunfisch ist ja nicht ausgestorben, daher scheint das Konzept der Masse, wie bei den Schildkröten, ja aufzugehen.
Aber wer weiß, wie sich das weiter entwickelt, wenn es immer wärmer wird und das Meer weiter große Mengen CO2 aufnimmt. Kalk benutzende Tiere werden da die großen Verlierer sein.
 
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