Was bleibt, ist vornehmlich die Erkenntnis, daß der Grafikkarten-Käufer mit der Preisentwicklung der kompletten 28nm-Generation sowie der GeForce GTX Titan im speziellen reichlich abgezogen werden soll. Kamen früher einmal neue Grafikkarten mit mehr Performance in den Markt und nahmen dort die preisliche Position der älteren Modelle ein, welche entweder im Preis sanken oder ganz aus dem Markt gingen – so läuft seit der 28nm-Generation das Spiel, daß man für jedes Quentchen Mehrperformance auch entsprechend löhnen soll, so als würde es keinerlei technologische Entwicklung bzw. den Fortschritt der 28nm-Fertigung geben.
Als gute Referenz mag hier die
GeForce GTX 480 gelten, welche vor knapp drei Jahren als erste HighEnd-Lösung der 40nm-Generation von nVidia vorgestellt wurde: Der GF100-Chip der GeForce GTX 480 war seinerzeit auch schon seine 529mm² Chipfläche groß – und die Karte ging ganz regulär für ca. 500 Euro in den Handel, ganz ähnlich wie jeweils zuvor die GeForce GTX 280
(GT200, 576mm²) und die GeForce 8800 GTX
(G80, 484mm²). Mit der 28nm-Generation haben wir zum ersten Mal mit der GeForce GTX 680 für einen (viel kleineren) 300mm²-Chip einen Karten-Launchpreis von um die 500 Euro gehabt – und bekommen nun die Rechnung präsentiert in Form dessen, daß der eigentliche HighEnd-Chip mit 551mm² Chipfläche einen Karten-Launchpreis von mehr als 900 Euro haben soll.
Wieder zurückblickend zur GeForce GTX 480 läßt sich zudem noch etwas anderes feststellen: Diese Karte wurde seinerzeit von uns auf einen Performance-Index von 240% festgesetzt. Die GeForce GTX Titan verdoppelt diesen Wert heuer mit ihrem Performance-Index von 480% exakt, will aber auch ungefähr den doppelten Preis dafür sehen. Betrachtet rein GeForce GTX 480 und GeForce GTX Titan kann man also trefflich feststellen, daß die 28nm-Fertigung dem Grafikkarten-Käufer nichts gebracht hat, weil zwar absolut mehr Performance geboten wird, dafür aber auch absolut höhere Preispunkte
in gleichem Maße eingefordert werden.