Wie gesagt, dass es eher geschmacklos ist bestreite ich ja gar nicht. Aber die Reaktionen/Vorwürfe sind mMn einfach nur lächerlich.
Antisemitismus/Judenfeindlichkeit? Wegen "sowas"? Ja ne, is klar.
Jup, ist ziemlich klar. Wenn jemand von 3456908drölftausendnullhundertvierundsiebzig möglichen, provokanten Aussagen und Tätigkeiten ausgerechnet "ethnisch ausgerichteten Massenmord" wählt, sollte man sehr kritisch nachfragen. Denn seinem angeblichen Ansinnen, die Absurdidtät des Internets vorzuführen, kommt er damit nicht besonders nahe. Da wäre es viel plakativer gewesen, wenn seine 5-Dollar-Jobber sich selbst Unanehmlichkeiten zugefügt hätten (einmal durch die Jauchegrube schwimmen o.ä.). Statt dessen hat er bewusst und gezielt zum Mord an Dritten aufgerufen. Und auch hier ohne Spürsinn für Absurdidäten, schwarzen Humor oder Eigenironie (z.B. "Kill all American Swedes" wäre für seine geheuchelte Überraschung doch viel passender gewesen und entspräche genau dem Humorverständnis, dass hier so viele von einer doch recht oft verfolgten Menschengruppe einfordern), dafür aber mit einer vollen Dosis Nazitum.
Möglich natürlich, das er "kein Antisemit ist", so wie auch 99% der Einwohner des dritten Reiches "nichts gegen Juden" hatten und Massenmord "nur" bereitweilig hingenommen haben, solange er im Interesse des eigenen Wohlstands/Youtube-Channels ist. Aber in die falsche Ecke stellen ihn die Vorwürfe definitiv nicht und spätestens seine "ooch, ihr findet das schlimm?"-Reaktion zeugt deutlich davon, dass ihm selbst bei nachdrücklichem Hinweis jegliches Bewusstsein für die Reichweite seiner Aussage abgeht (was bei einer Person mit IQ >50 und Zugang zu Informationsmedien unwahrscheinlich ist), oder dass er die Aussage eben gar nicht schlimm findet.
Uha, scherze gegenüber "Maximalpigmentierte" sind erlaubt aber bei Juden hört der Spaß plötzlich auf, bis in alle Ewigkeiten.
Der Spaß endet gar-nicht-so-plötzlich einige Meilen vor Aufrufen zum Völkermord.
Tja, das ganze muss man auch mal im geschichtlichen Aspekt sehen.
Schweden, die Heimat von Pewdiepie, hatte noch nie Probleme mit Juden. Keine Judenverfolgung, keine Nazis, im WK2 neutrale Macht (Die daran gut verdient hat).
Schweden hatte und hat einiges an Nazis zu bieten. Glück im Unglück für die schwedischen Juden in den 30ern und 40ern war die extreme Unterwürfigkeit (und das Gewinnstreben) der Regierung, die dafür gesorgt hat, dass Deutschland auch ohne Invasion die gesamte Unterstützung erhalten hat, die es sich von schwedischen Gebieten überhaupt wünschen konnte. Hätte man einen Einmarsch aber doch für nötig befunden, hätten diverse heimische Verbände und Behörden aber schon vorgesorgt habt - die Listen mit zu deportierden Juden und Anti-Faschisten lagen bereit.
Nein, warum sollte man sich auch wundern?
Ich denke ehr die beiden Inder haben rein sprachlich schon verstanden was dort auf dem Schild stand, aber vermutlich konnten sie mit dem Kontext desen was dort auf dem Schild stand nicht viel anfangen, haben also die Bedeutung hinter dem geschriebenen nicht verstanden.
Wäre auch kaum verwunderlich, in asiatischen Ländern ist die Massenvernichtung von Juden im dritten Reich im Lehrplan bei weiten kein so gängiges und breit getretenes Thema wie hier in Europa.
Das "Kill all XYZ" ein Mordaufruf ist und "Jews" eine Religionsgemeinschaft mit nenneswerter Anhängerschaft weiß man auch in Indien. Und in Anbetracht der extremen Verbreitung englischer Sprache dort und der offensichtlichen Online-Affinität der gekauften Inder sind auch mangelnde Sprachkenntnisse keine Entschuldigung. Aber: Indien hat über eine Milliarde Einwohner, die massiv segregiert sind, da ist die Diskriminierung ganzer Völkergruppen kein historisch einmaliges Verbrechen. Und ein Drittel der Bevölkerung muss mit <1$/Tag auskommen. Pewdiekuchen hat also ggf. zwei Leuten, deren Standard-Reaktion zu Rassismus "ey, lass mich in Ruhe, da hatte ich heute schon genug von" lautet das Äquivalent von einem Wochenlohn für 10 Minuten Arbeit geboten. Stell dich mit mit 2*500 Euro in ein Kaff in Meck-Pomm und du wirst, aller Schulbildung zum Trotz, das gleiche erhalten.