Videospielsucht könnte in ICD aufgenommmen werden

AW: Videospielsucht könnte in ICD aufgenommmen werden

Ich habe gerade ein neues Nachhilfekindchen, dessen einziger Lebenssinn mit seinen 15 Jahren in Fortnite besteht. Er schläft kaum, lernt nicht, schwänzt die Schule und ist tierisch aggressisv, wenn er nicht spielen kann und daddelt über 8h am Tag.

Besorg ihm ne Freundin... ich wüsste nichts was mehr helfen würde von der Daddelkiste weg zukommen. :ugly:
 
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hmm, aber 8h Schule und Hausaufgaben am Tag sind normal? Ich mein, das ist jetzt auch nicht der natürliche Lebensraum von Homo Sapiens.
Von seiner Gruppe zu lernen, ist das normale Verhalten. Unser Gehirn braucht Kindheit und Jugend, weil es sich in dieser Zeit formt. Der Charakter ist das Ergebnis dieser Jahre, nicht, wie hier einer vermutet, die Ursache für Spielsucht.

Es sind, sehe ich heutige junge Kollegen, vor allem mangelndes Sozialverhalten, was Zusammenarbeit schwieriger gestaltet als früher. Nichts spricht gegen ein paar Stunden Spielen am Tag, andere schauen 3h Fernsehen oder lesen Trivialromane. Wichtig ist, dass es einen vielschichtigen Ausgleich gibt und genau den bietet Schule zusammen mit Sportverein und dem Garten der Eltern und oder ausgedehnten Ausflügen, die ebenso in der Kindheit wichtig sind. Sehen, fühlen, erleben und all das bieten Videospiele wenig bis nicht.

Spiele wie Siedler, Anno oder Civilisation sind zum Teil vermutlich sogar hilfreich, um komplexe Sachverhalte einfach spielerisch zu erlernen und Ursache und Wirkung direkt und schnell mitzubekommen. Solche Spiele helfen, entscheidungsfreudig zu werden, aber ebenso sind Risiken zu erkennen. Da sind wissenschaftliche Studien hilfreich, aber so etwas geht seriös nur im Langzeittest und dafür gibt es Videospiele noch nicht lange genug,
 
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Ja, tatsächlich? Dazu bitte mal eine Quellenangabe!
Du gehörst dann wohl zu den Menschen die davon überzeugt sind dass das Gehirn zu 100% immun gegen Krankheiten ist. Mach doch mal eine wissenschaftliche Arbeit darüber - bekommst dann bestimmt den nächsten Medizin-Nobelpreis.

Was bist du denn für ein "Früchtchen" :ugly: ??
 
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Wir nehmen einfache jede Charakterschwäche als Sucht auf und gut ist.

Besorg ihm ne Freundin... ich wüsste nichts was mehr helfen würde von der Daddelkiste weg zukommen. :ugly:

Vielleicht würde auch einfach eine gesunde Erziehung helfen. Ich weiß dass man das Wort Verbote heutzutage in Bezug auf Kinderziehung möglichst komplett vermeidet, aber das wäre auch mal was. Ich meine ich habe auch früher extrem gedaddelt (Beta CS Zeit, UT, Quake, C&C), aber habe trotzdem weder Schule, Freunde noch Sport schleifen lassen. Da haben meine Eltern keinen unerheblichen Teil zu beigetragen.

Das mit den Weibern ist meist nur eine temporäre Lösung in diesem Alter :D
 
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Natürlich ist das eine Sache der Erziehung. War bei mir ähnlich, hab auch genug gezockt damals. Aber hat halt auch nicht überhand genommen da die Eltern immer dahinter waren.

Und so eine temporäre Lösung kann manchmal dennoch Wunder wirken. :D
 
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Macht euch keine Sorgen, da die Games (MP) immer schlechter/leichter werden, muss man in der Zukunft auch nicht mehr so viel üben/spielen um gut zu werden und dann wird auch niemand mehr süchtig. Denn irgendwann gibt es endlich in COD 11 die Atomshotgun damit auch Leute ohne Monitor Kills machen oder den DLC-Panzer der 20 Raketen aushält in Battlefield, oder den Consolen-Aim-Assist für den PC. Dank Dead Silence in COD BO4 können sich jetzt schon Leute ohne Stepsounds von hinten an die Gegner schleichen, da hat sich mein 80,00 € Headset, meine Creative Soundkarte und meine jahrelangen Erfahrungen in competiven Onlineshootern ja ausgezahlt...
 
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Moment mal, heißt das jetzt, ich kann mich ganz regulär krank melden, wenn der nächste heiß ersehnte Blockbuster veröffentlicht wird, für den ich mehr Freizeit brauche? :D

Spaß beiseite, ich halte das nicht für verhältnismäßig. Andere Leute verbringen beispielsweise tagaus, tagein vor der Glotze, ohne dass Fernsehsucht als Krankheit eingestuft würde; vielmehr wird unter Mediensucht eingeordnet. Krankhaftes Computerspielen gehört dort meiner Meinung teilweise auch rein und der restliche Teil in die Kategorie Spielsucht. Es als eigene Krankheit einzustufen ist meines Erachtens - aber ich bin auch kein Experte auf dem Gebiet - weder durch die Merkmale noch durch die Verbreitung gerechtfertigt. Das riecht für mich ein wenig nach Zeitgeistaktionismus.

Mag ja sein, dass es durch die Einstufung leichter wird, die Sucht zu behandeln, aber dann gehören andere Süchte der Moderne gleichermaßen auf den Prüfstand.
 
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Natürlich ist das eine Sache der Erziehung. War bei mir ähnlich, hab auch genug gezockt damals. Aber hat halt auch nicht überhand genommen da die Eltern immer dahinter waren.

Und so eine temporäre Lösung kann manchmal dennoch Wunder wirken. :D

Ich zocke heute noch regelmäßig und auch relativ viel trotz forderndem Job und alles drum herum. Die Jahre des "Suchtens" haben gut vorbereitet :ugly:
 
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Wer unter Sucht leidet, einfach mal den Stecker ziehen.;)
 
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Ja, genau darum bitte ich ja um deine Quellen. Aber da kommt ja nichts von dir!

Sich weigern die Arbeit unzähliger Wissenschaftler anzuerkennen steht übrigens nicht als Krankheit im ICD - das ist dann wohl eine Charakterschwäche.

1. Du hast nicht gebeten, sondern gefordert und
2. da hier niemand dein Privatlehrer ist, wird da auch nichts kommen, denn
3. sich aufzuschwingen, selber mal ein paar Paper dazu zu lesen, ist immernoch deine Aufgabe - insbesondere bevor du deine Meinung als gültig und die anderer als ungültig darstellst.

Ansonsten steht es dir natürlich völlig frei, bei deiner Meinung zu bleiben und weiter zu versuchen, andere von ihrer Pflicht zu überzeugen, dich zu bilden. Mal sehen, wie weit du damit kommst, zumal du die Leute gleichzeitig noch beleidigst und ihnen was unterstellst.
 
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Ich finde das hier. Einzig das Verhalten der Sozialgerrichte könnte man mit "Abweichung von der Norm" bezeichnen, wobei die Normwerte eine große Bandbreite haben, Und ja, 8h videospiele am Tag ist nicht "normal", oder? Da geht bei jugendlichen viel verloren, was zu einer "natürlichen" Entwicklung gehört, oder?

Natürlich, wobei wir wieder bei den Fragen währen, a) welche Bandbreite man als Maß nimmt und b) ob alles, was nicht "normal" ist automatisch als "krank" anzusehen ist. Das Problem hier ist ja, dass einem (in Foren sowieso) immer mehr unterstellt wird, als man gesagt hat. Z.B. habe ich nicht gesagt, dass Sucht nicht zu Krankheit führt. Sie ist zweifellos der Auslöser für diverse Krankheiten (körperlich wie geistig) aber damit ist Sucht eben nicht für sich alleine schon als Krankheit anzusehen. Letztlich ist Sie ein Regelkreis mit positiver Rückkopplung. Solche sind in biologischen Systemen zwar natürlich vorhanden aber im Gegensatz zu solchen mit negativer Rückkopplung immer problematisch und durch weiter außen liegende Regelkreise zu dämpfen. Klassische Beispiele sind die bekannten Triebe (Hunger, Durst, Sex etc. ) Charakter ist u.a. (und jetzt wird wahrscheinlich schon wieder jemand nach einer Quelle rufen), welche Vorlieben man da hat. Und als Charakterschwäche muss somit gelten, wenn man sein Verlangen in irgendeiner Richtung nicht mehr kontrollieren kann, womit wir bei Sucht angekommen wären.



Hast Du einen Link, der Deine These unterstützt, damit wie eine Diskussionsbasis finden? Im "Katalog der Krankheiten" finde ich jetzt auf die Schnelle nichts zu Deiner These:

Das ist gar nicht meine These sondern alltägliche Praxis. Beliebige Ärzte und Biologen können einem diese Definition als aktuell gängig bestätigen. Es ist ja auch tatsächlich schwierig, eine umfassende und gleichzeitig objektive Definition von "Krankheit" zu formulieren:
"Abweichung von Gesundheit" ist ja nur eine Negativierung und verschiebt das Problem auf die Definition von "Gesundheit".
Die von dir als Beispiel zitierte Definition von Gesundheit: "Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens" kann ich aufgrund der Worte "vollständig" und "sozial" nur als überzogen bzw. als naiv ansehen, denn dann wäre "nicht gesund" wohl der Normalzustand aller Menschen abgesehen von einigen schönen Augenblicken. Der Ansatz mit dem gesund=normal (statistisch) ist auch recht problematisch, denn er erkennt z.B. schleichende Verschlechterungen von Populationen nicht als Krankheit und liefert hingegen bei der Berachtung von Individuen auch false positives wie z.B. Einstein=viel zu intelligent, um noch als gesund zu gelten.
 
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Und als Charakterschwäche muss somit gelten, wenn man sein Verlangen in irgendeiner Richtung nicht mehr kontrollieren kann, womit wir bei Sucht angekommen wären.
Das ist aber eine Frage des Alters. Von Säuglingen zu verlangen, den Hungertrieb zu beherrschen, wäre vermessen, von Kindern um sechs herum langfristige Konsequenzen zu verstehen ebenso. Spielsucht beginnt heute oft mit 12 Jahren, da hat sich der Charakter eines Menschen noch nicht einmal im Ansatz entwickelt. Und wenn Menschen zu früh stundenlang daddeln, dann wird sich auch kein Charakter entwickeln, so meine Meinung.

Man darf darum ein Problem durchaus benennen. Und ja,eine Sucht kann zur Krankheit werden.

Die von dir als Beispiel zitierte Definition von Gesundheit: "Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens" kann ich aufgrund der Worte "vollständig" und "sozial" nur als überzogen bzw. als naiv ansehen, denn dann wäre "nicht gesund" wohl der Normalzustand aller Menschen abgesehen von einigen schönen Augenblicken.
Es ist zuerst einmal eine Definition, die keine äußere Norm verlangt, sondern eine innere. Und ja, wenn Du schon Langeweile, Schwermut oder Völlegefühl als nicht mehr vollständiges Wohlbefinden ansiehst, würde bei Dir ab dem Punkt die Krankheit beginnen. Ich bin das entspannter und sehe auch Zeiten des Schmerzes als Teil des Wohlbefindens an, damit ich vollständige Zufriedenheit noch besser genießen kann.

Können wir uns darauf einigen, dass es nicht gesund ist, sein Verlangen nach Spielen nicht mehr kontrollieren zu können?
 
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In dem "Katalog der Krankheiten" steht alles, was auch nur im Mindesten vom Durchschnitt abweicht und tatsächlich ist ja der Begriff Krankheit mittlerweile genau so definiert. Die Inquisition hätte es nicht besser machen können.
So gesehen ist dann auch klar, weshalb Sucht als Krankheit gilt, auch wenn es nur eine Charakterschwäche ist.
Charakterschwächen aber natürlich auch Charakter jedweder Ausprägung werden heutzutage als pathologisch angesehen: brave new world der Durchschnittsmenschen. Durchschnittlich dumm, durchschnittlich leichtgläubig, durchschnittlich fügsam, so soll man sein.
Selten so einen Unsinn gelesen.
Sucht ist eine Charakterschwäche? Kopfschüttel


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Das ist aber eine Frage des Alters. Von Säuglingen zu verlangen, den Hungertrieb zu beherrschen, wäre vermessen, von Kindern um sechs herum langfristige Konsequenzen zu verstehen ebenso. Spielsucht beginnt heute oft mit 12 Jahren, da hat sich der Charakter eines Menschen noch nicht einmal im Ansatz entwickelt. Und wenn Menschen zu früh stundenlang daddeln, dann wird sich auch kein Charakter entwickeln, so meine Meinung.

Man darf darum ein Problem durchaus benennen. Und ja,eine Sucht kann zur Krankheit werden.

Alles daccord bis auf den letzen Satz. Da bleibe ich bei: Sucht kann zu Krankheit führen.




Es ist zuerst einmal eine Definition, die keine äußere Norm verlangt, sondern eine innere.

Solche Definitionen sind aber für eine Sprache automatisch sinnlos, weil absolut subjektiv. Da weiss dann immernoch nur jeder selber, was er sagen wollte bzw. gemeint hat und kein anderer.



Können wir uns darauf einigen, dass es nicht gesund ist, sein Verlangen nach Spielen nicht mehr kontrollieren zu können?

Wenn es zum dauerhaften Zustand wird, wird es der Gesundheit sicher nicht förderlich sein und Krankheit auslösen.
 
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Selten so einen Unsinn gelesen.
Sucht ist eine Charakterschwäche? Kopfschüttel
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Simpler Gegenbeweis: Wenn Sucht eine Krankheit wäre, könnte kein nikotinsüchtiger Raucher allein durch Willensstärke von einem Tag auf den anderen aufhören. Es gibt aber unzählige, die das geschafft haben. Das liesse aber nur die folgenen Schlüsse zu:


- Man kann sich wünschen, gesund zu werden und schwupps, schon klappts - alternativ hilft auch beten (immer!).
- Diejenigen, bei denen das geklappt hat, haben zwar regelmäßig und viel geraucht, aber es waren eben doch gar keine wirklich Süchtigen (ja, is klar)
- Diejenigen, die das von sich behaupten, sind alles Lügner (Aluhut on)
- Krankheit is eben was anderes, als das, was andere meinen (Flucht in die Definitionsfrage)
 
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Selbstheilung. Nie gehört?

Selbstheilung durch Willensentscheid? Tatsächlich nicht, denn Willensentscheid ist Folge von Charakter (Überwinden der Sucht)
Die Selbstheilung legt dann bei der Dämpfung der körperlichen Abhängigkeit und bei der Zellregeneration der kranken Organe los.
 
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Warum wohl schaffen es denn soviele Menschen, ihre Sucht zu besiegen?
 
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