Digitale Audioübertragung ist ja gut und schön, aber an mobilen Geräten wirklich sinnvoll?
Der Großteil wird hier doch sicherlich Kopfhörer aufsetzen und diese sind nunmal analog, ergo bietet das keine Vorteile, außer wieder teurere Kopfhörer/InEars,
welche auch größer werden dank dem DA-Wandler.
Instabiler ist das Ganze natürlich auch, vor allem aber extrem inkompatibel zu allen anderen Geräten, man schiele nur mal zu Veranstaltungstechnik,
Handy ohne Klinke (Für Einspieler, Pausenmusik etc) ? USB-Analog-Adapter immer rumschleppen? NoGo.
Zu Hause wird der Großteil die Vorteile vom Wireless (Bluetooth) nutzen, anstatt Strippen zum Handy/Tablet zu ziehen.
Achso, das soll auch analog können, aber nur 2 Pins (Mono reicht anscheinend), aber dann muss ich für meine Kopfhörer wieder Umstecker mitschleppen von USB auf Klinke?
Oder ich brauche neue Kopfhörer, die gleich einen USB Anschluss haben? Schön, dass ich die dann an keinem anderen Gerät mehr ohne Adapter nutzen kann....
Neue Heimverstärker könnten das USB dann auch bekommen, aber 5-10m USB Kabel mit dem Hinweis "Nur für analoge Kopfhörer, intern nur 3 Adern"....,
schön, also alles wie es war nur mit anderem, teureren Stecker. (Alternative wäre dann das vollwertige Kabel, was dann aber schön teuer ist)
dazu kommen dann noch die (sicher teuren und Wackler-anfälligen) Verlängerungskabel.
Noch was: Handy laden und dabei Musik hören? Bzw. Gerät am Netzteil und mit der Anlage/Kopfhörer verbunden geht dann auch nicht mehr,
jedenfalls nicht ohne weiteren Y-Adapter. Ist doch bescheuert.... Also wireless übertragen oder/und per Induktion laden? Top, Thema verfehlt
Bei der Verbindung vom PC an die Lautsprecher, bzw. Heimanlage, kann das aber durchaus sinnvoll sein (Wobei derzeit wireless ja Mode ist, siehe Bluetooth),
wobei ich finde, dass hier ein vorhandener Standard genutzt werden sollte, wie z.B. Dante und net wieder irgendwas Neues, als gäbe es hier nicht derzeit genug WirrWarr.
Bzw. muss gerade für den Heimbereich mal was ordentliches her, denn HDMI ist völliger Unfug für sowas und die alten S/PDIF Formate (Toslink, Coax etc.) sind leider völlig veraltet.
Klar, mit USB 3.1 wäre das eigentlich ganz nett, da wir irgendwann ein und dasselbe Kabel für jeglichen Zweck nutzen können,
Probleme sehe ich dann nur in der maximalen Leitungslänge, wie auch dem Format und Robustheit.
Ausgehen wird es vermutlich so, dass Intel (die am Audiomarkt mal garnix zu melden haben) den Kram mit Ach & Krach einführen wird,
es aber so eine 08/15 Zwischenlösung für Mobile Geräte und paar kleine HiFi-Geschichten werden und bleiben sollte.
Mir wäre mal in einheitlicher Standard ganz recht, der zu Hause, am PC, im Studio als auch in der Veranstaltungstechnik genutzt werden kann,
denn derzeit wird überall was anderes genutzt, leider. (Wobei Dante im Moment gut im kommen ist)
Zu Hause: HDMI, rein für Audio Toslink (Bzw. S/PDIF)
Im Studio: AES/EBU (ist selten, aber quasi S/PDF), ADAT, heute eher aber MADI.
Veranstaltungstechnik: Großteil Analog. Wenn Digital dann muss man sich je nach Gerät entscheiden, AES/EBU können viele wie auch ADAT, ist aber beides altbacken,
also Dante, CobraNet, EtherSound oder sonstige Hersteller-eigenen Protokolle oder gar Formate. Ein Graus
(und der Thunderbolt Blödsinn schleicht sich auch überall noch ein)
Was mittlerweile aber alle können, ist die Übertragung per Firewire oder USB, ist allerdings nur für kurze Strecken gedacht,
wie Schlepptop an die Livekonsole für den Mitschnitt etc. (Latenzen sind nur net so doll)
PS:
Sollte sich das doch durchsetzen, sind wir in paar Jahren wieder da wo wir jetzt sind:
Eigentlich für was anderes gedacht, muss der Kram (dank Zweckentfremdung) erweitert und aktualisiert werden und dann wird gezwungenermaßen irgendwas
mit herein gequetscht, ergo 08/15 Lösung. Siehe HDMI, oder damals schon Toslink/ADAT/etc.
Wenn das sinnvoll werden soll (also auch in anderen Sparten als Handy und PC nutzbar), müssen da mal mindestens 128 unkomprimierte Kanäle fast latenzfrei übertragen werden können,
samt Protokoll/Format was nicht auf irgendwelche USB-Standards beschränkt ist.
Als absolute Minimum würde ich mir wünschen, dass es im HiFi und Heimkinobereich (was PC und Mobilgeräte einschließt) eine zukunftssichere Übertragung werden würde,
nur glaube ich da nicht dran.
Kurzum:
Die Idee ist schon ok, die Frage ist nur wie genau das umgesetzt werden wird, hoffentlich holt Intel da noch paar Größen mit in's Boot.
Als Ersatz (für Klinke) darf das nicht dienen, aber gerne als Zusatz, nur haben wir dann wieder so ein Zwischen-Nischen-Standard.
Ich bin eher nur dagegen, weil ich mir denke wo das hinführen und wie es ausgehen wird.