kazzig
Software-Overclocker(in)
[Update2] Sapphire Radeon RX 480 Nitro+ OC: Zähmbarer Tiger
Vorwort
Alter Schwede, waren das aufregende fünf Wochen in der Entscheidungsfindung für eine neue Grafikkarte und dazu hat die lange Wartezeit der AMD Customs der RX480 nicht positiv beigetragen. Vielleicht eine kurze Info bezüglich des restlichen Systems an dieser Stelle:
Ich wollte explizit nur die GPU aufwerten, da mir das restliche System noch genügend Leistung bietet. Ich wollte in FullHD möglichst in hohen bis sehr hohen Details spielen und mir ein mögliches Monitorupgrade offen halten. Nehmen wir an, das Budget läge im Bereich 350€. Ich zähle mich eher zu den Leuten, die ihre GPU ca. alle 2 Jahre erneuern. Vor etwa zwei Monaten wurde dann endlich die neue Grafikkarten-Generation von Nvidia und AMD angekündigt. Nach dem Release der Grafikkarten muss man klar sagen, dass Nvidia mit der GTX 1070 / 1080 wirklich einen hervorragenden Job gemacht und auch den versprochenen Sprung zur vorherigen Generation geliefert hat. AMD hat sich bewusst aus dem Kampf der Titanen rausgehalten und fokussiert sich auf sein Flagschiff Vega im ersten Halbjahr 2017. Hier eine Übersicht von beiden Herstellern (Stand heute), welche Grafikkarten veröffentlicht wurden:
Wenn man ausgehend von der Rohleistung die Grafikkarten versucht zu Clustern, bekommt man folgendes Bild:
Kurze Erklärung zu dem Bild oben. Das ist meine persönliche Einstufung der aktuell erhältlichen GPUs. Das Sternchen könnt ihr hier selber interpretieren, da seid ihr völlig frei. Reduzieren der Details heißt für mich, dass ich in höheren Auflösungen die Details im Spiel so weit zurückfahre, dass die Karte befriedigende Frames liefern kann (sagen wir +40 FPS). Diese Grenze ist wahrscheinlich sehr individuell – der eine empfindet 40 FPS als unspielbar und verlangt ständig 90+ Frames, anderen hingegen reicht diese Leistung in Abenteuer- bzw. Rollenspielen völlig aus. Sehr schwer zu beurteilen und somit subjektiv.
Bei einem Budget bis zu 350€ fliegt die GTX 1080 raus, da ich sie einfach als zu teuer empfinde. In meinen Augen bietet die GTX 1070 im Gesamtpaket das beste „bang for the buck“ und deshalb habe ich sie mit in meine Favoriten aufgenommen. Die RX 460 ist direkt zu Beginn rausgefallen, da es ein Rückschritt von der R9 280X ausgehend gewesen wäre. Da die Preisdifferenz zwischen der RX 470 und 480 mittlerweile so gering ist, blieb im roten Lager die RX480 als Kandidat übrig. Bei den Grünen habe ich zusätzlich die GTX 1060 (6GB) in die Auswahl genommen und am Ende stand das Trio fest, mit einem leichten Vorteil für Nvidia mit zwei Karten:
Die Preise oben beziehen sich stets auf verfügbare Custom-Modelle. Hier wird klar, dass die RX480 der direkte Konkurrent zur GTX1060 ist und die GTX1070 streng genommen „aK“ (außer Konkurrenz) agiert. Spätestens an dieser Stelle sollte man sich grundsätzlich die Frage stellen: „Was erwarte ich eigentlich von der neuen Karte und wo soll sie eingesetzt werden?“. Ich spiele zu 90% am Rechner und dazu zählen hauptsächlich Titel im Bereich Strategie, Rollenspiele und Fantasytitel. Für mich persönlich müssen alle Regler nicht unbedingt komplett nach rechts gezogen werden, ich bin der Meinung, dass z.B. auch 4K mit reduzierten Detailreglern für ein beeindruckendes Bild sorgt. Ich muss gestehen, dass die Wahl zwischen den oben genannten Karten bei der RX 480 und GTX 1070 am schwersten Gefallen ist. Die GTX 1060 habe ich am Ende rausgenommen, da ich mich für 8GB + DX12 / Vulkan und gegen 6GB entschieden habe. Ich weiß, da gibt es hunderte Seiten Glaubensdiskussionen in diversen Foren und ich habe sicher auch selber an solchen Diskussionen teilgenommen. Es ist glaube ich wichtig für sich selber die finale Entscheidung zu treffen und nicht stur nach irgendwelchen Aussagen seine Meinung lenken zu lassen. Fakt ist, eine Karte wird in den Rechner einziehen und mit Dieser muss man glücklich werden. Bei mir ist die Wahl am Ende auf die RX480 gefallen und bei ihr auf das Custom Modell Sapphire Nitro+. Welchen Eindruck die Karte bei mir nach ca. 3 Tagen hinterlassen hat, möchte ich Euch nach dem doch sehr langen Vorwort teilen.
Lieferumfang
Ich mache es kurz: Der wichtigste Protagonist nach Öffnen der OVP ist die Karte selbst. Sonst ist nicht viel in der Packung drin außer ein paar Anleitungen und die Treiber-CD.
Sapphire Nitro+ OC RX480 8GB OVP
Optik
Die Formsprache der Nitro+ ist deutlich: Sie setzt auf Understatement und deshalb sehen wir auch lediglich die Farben Schwarz und Grau auf der Karte. Die Oberseite wird von zwei 95mm Lüftern flankiert und abgeschlossen wird das ganze mit einer Schwarz-matten Abdeckung mit Lochoptik. Die Karte verfügt über eine RGB-LED-Beleuchtung und kann mit entsprechender Software (Sapphire TRIXX) eingestellt werden. So hat man die Möglichkeit die Farbe in Abhängigkeit der Lüftergeschwindigkeit oder der Temperatur leuchten zu lassen oder man wählt selbst eine festgelegte Farbe. Finde ich sehr gelungen, da eher zurückhaltend und nicht aufdringlich.
Schlichtes, unauffälliges Design
Die Backplate ist aus Aluminium gefertigt und sorgt für zusätzliche Stabilität und schützt das Innere zuverlässig vor Staub. Außerdem verbessert sich die Wärmeableitung, sodass die Karte immer schön kühl bleibt. Auf dieser Seite befinden sich auch unten die beiden Knöpfe, einmal für die BIOS-Varianten und für die Beleuchtung. Hier hat man die Wahl zwischen dem „quiet“ und „boost“ Modus.
Aluminium Backplate
LED Knopf und BIOS Schalter
Ein nettes Gimmick gibt es auch bei den Lüftern: Diese können allein durch nur eine Schraube gelöst und entfernt werden. Eine gute Idee, wie ich finde. So muss man bei einem möglichen Ausfall eines Lüfters nicht gleich die gesamte Karte zurückschicken, sondern erhält von Sapphire bzw. deren Partnern einen Austauschlüfter und kann die Karte weiterhin betreiben. Daumen hoch.
Oben: Schraube zum Lösen des Lüfters
Anschlüsse
Als Anschlüsse haben wir 2x DP, 2x HDMI und 1x DVI auf der Vorderseite der Karte.
Anschlüsse der Sapphire Nitro+
Leistung
Zur Leistung kann ich nur so viel sagen, dass ich etwas über 70% Mehrleistung gegenüber meiner alten R9 280X gutschreiben kann. Ich habe mir prominente Spiele wie „Witcher 3: Wild Hunt“, „Dark Souls 3“, „Hitman (DX12)“ und „Fallout 4“ ausgesucht und diese ein paar Minuten gespielt. Ich komme je nach Spiel zwischen 50-90% Mehrleistung, was die FPS angeht und das ist auf jeden Fall an gewissen Stellen in den Spielen deutlich spürbar. Einen Test in WQHD und UHD habe ich nicht ausführen können, da mir die Mittel fehlen, aber es soll bald ein UHD-Monitor folgen.
[Neu] Overclocking & Undervolting
Ich bin beim OC jetzt einfach davon ausgegangen, dass ich die maximal mögliche Leistung rausholen möchte und deshalb habe ich das Powerlimit in Wattman auf die höchste Einstellung eingestellt, nämlich +50%. Anmerkung: Im Wattman gibt es unterschiedliche States für den GPU Clock, insgesamt sind das 7 States. Interessant für die Zocker unter uns sind im Prinzip nur die letzten drei States, also 5-7. Beim OC (und UV, kommt weiter unten) habe ich mich lediglich auf diese drei States konzentriert. Hier lässt die Karte leider nicht mehr viel zu, bei 1356 MHz Takt bei 1150 mV und 4400 MHz Speicher steigt sie mit Bildfehlern bei Spielen aus. Der letzte funktionierende Takt waren bei mir 1353 MHz und 4400 MHz Speicher bei 1150 mV. Das entspricht einer Mehrleistung von ca. 8% gegenüber dem Basistakt. In diesen Bereichen zieht die Nitro+ OC aber auch etwas über 140W aus dem Netzteil. Das zeigt mir, dass die Karte schon relativ am Leistungslimit läuft.
Zudem habe ich mir noch angeschaut, wie weit man mit der Nitro+ OC Undervolting betreiben kann. Dazu habe ich zuerste den Takt auf 1200 MHz gesenkt und Stück für Stück die Spannung reduziert. Sehr auffällig sind zwei Punkte oben in der Tabelle: Wenn ich von der (im Durchschnitt) Stock-Leistungsaufnahme von 140 W ausgehe wären das im Vergleich zum niedrigstmöglichen Undervolting Wert eine Differenz von ca. 30% weniger Leistungsaufnahme. Gleichzeitig sieht man am Firestrike Benchmark-Ergebnis, dass die Punktedifferenz mit ca. 600 Punkten prozentual am Ende nur ca. 6% ausmacht. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich opfere 6% Spieleleistung, werde aber im Schnitt mit einer Einsparung von ca. 30% Leistungsaufnahme belohnt. Unter dem Schwellwert von 925 mV und gleichbleibendem Takt stieg meine Nitro+ OC leider jedes Mal aus. Sieht für mich nach einem sehr guten trade-off aus - beide Daumen hoch!
Lautstärke
Hier hatte ich die größte Verunsicherung bei der Nitro+ als ich die vielen Tests auf den Hardware-Seiten gelesen habe. Viele Magazine haben geschrieben, dass sie unter Last sehr laut und ausfallen werden soll, aber das wollte ich in meinem eigenen Rechner beurteilen. Ich habe die Karte als ersten Einstellungstest durch den 3D Mark „Fire Strike“ Parcour gejagt, um die Lautstärke subjektiv zu beurteilen. Es ist in der Tat so, dass man die Lüfter ab einer Drehzahl von ca. 1750rpm mehr wahrnimmt als sonst, aber nicht wirklich störend. Zum Glück bietet AMD das hervorragende Tool „Wattman“ in seinem Treiber an und ein Blick hat mir verraten, dass die Lüfterkurve auf „Auto“ steht. Hier habe ich selbst Hand angelegt und die Lüfterdrehzahl bei 1750 rpm begrenzt, was der Lautstärke sehr zu Gute kommt. Man kann jetzt der Auffassung sein, dass man für eine leise Karte selbst Hand anlegen und Regler verstellen muss, aber wenn es schon die Möglichkeit vom Hersteller aus gibt, nutze ich sie natürlich. Ich habe kein Problem damit und so konnte ich das Lautstärke“problemchen“ damit aus der Welt schaffen. Haken dran!
Update: Ich habe ganz vergessen ein Wort zum Spulenfiepen zu schreiben. Meine Karte leidet auf jeden Fall nicht unter dem klassischen Spulenfiepen. Wenn die Karte sehr hohe FPS darstellen muss, hört man ein ganz ganz leichtes Zirpen. Um das zu hören muss man jedoch auf ca. 15 cm mit offener Gehäusetür mit dem Ohr ran. Praktisch gesprochen: die Sapphire Nitro+ fiept nicht!
Für mehr Informationen besuche die Datenschutz-Seite.
Fazit 19.09.2016:
Wäre die RX480 mit seinen Custom Modellen, sagen wir 30-40€ unter den aktuellen Preisen die aufgerufen werden, dann wäre sie ein richtiger Preis-Leistungsknaller in diesem Segment. Die Verfügbarkeit steigt jedoch und die Preise fangen an zu fallen, was dem Endkunden entgegenkommt. Trotz allem hat AMD hier eine sehr gute Karte für FullHD und nach den „Fire Strike WQHD“ Benchmarks zu urteilen auch eine gute Karte für WQHD mit abgespeckten Details released. Wie sie sich dann in Spielen in der Praxis bei 4K schlägt, wird der kleine Nachtest zeigen. Bis dahin bleibt der gezähmte Tiger in seinem Käfig und darf schön Pixel in FullHD beschleunigen
Vorwort
Alter Schwede, waren das aufregende fünf Wochen in der Entscheidungsfindung für eine neue Grafikkarte und dazu hat die lange Wartezeit der AMD Customs der RX480 nicht positiv beigetragen. Vielleicht eine kurze Info bezüglich des restlichen Systems an dieser Stelle:
- CPU: i5 2500K
- Mainboard: ASRock Pro3 Z77
- RAM: TeamGroup Elite 8GB DDR3
- GPU: PowerColor R9 280x TurboDuo OC 3GB
- Monitor: ASUS VE278Q FullHD 1920×1080
- Netzteil: FSP Fortron / Source Aurum Gold 500W
Ich wollte explizit nur die GPU aufwerten, da mir das restliche System noch genügend Leistung bietet. Ich wollte in FullHD möglichst in hohen bis sehr hohen Details spielen und mir ein mögliches Monitorupgrade offen halten. Nehmen wir an, das Budget läge im Bereich 350€. Ich zähle mich eher zu den Leuten, die ihre GPU ca. alle 2 Jahre erneuern. Vor etwa zwei Monaten wurde dann endlich die neue Grafikkarten-Generation von Nvidia und AMD angekündigt. Nach dem Release der Grafikkarten muss man klar sagen, dass Nvidia mit der GTX 1070 / 1080 wirklich einen hervorragenden Job gemacht und auch den versprochenen Sprung zur vorherigen Generation geliefert hat. AMD hat sich bewusst aus dem Kampf der Titanen rausgehalten und fokussiert sich auf sein Flagschiff Vega im ersten Halbjahr 2017. Hier eine Übersicht von beiden Herstellern (Stand heute), welche Grafikkarten veröffentlicht wurden:
- GTX 1060 (3 / 6 GB)
- GTX 1070
- GTX 1080
- RX 460
- RX 470 (4 / 8 GB)
- RX 480 (4 / 8 GB)
Wenn man ausgehend von der Rohleistung die Grafikkarten versucht zu Clustern, bekommt man folgendes Bild:
Kurze Erklärung zu dem Bild oben. Das ist meine persönliche Einstufung der aktuell erhältlichen GPUs. Das Sternchen könnt ihr hier selber interpretieren, da seid ihr völlig frei. Reduzieren der Details heißt für mich, dass ich in höheren Auflösungen die Details im Spiel so weit zurückfahre, dass die Karte befriedigende Frames liefern kann (sagen wir +40 FPS). Diese Grenze ist wahrscheinlich sehr individuell – der eine empfindet 40 FPS als unspielbar und verlangt ständig 90+ Frames, anderen hingegen reicht diese Leistung in Abenteuer- bzw. Rollenspielen völlig aus. Sehr schwer zu beurteilen und somit subjektiv.
Bei einem Budget bis zu 350€ fliegt die GTX 1080 raus, da ich sie einfach als zu teuer empfinde. In meinen Augen bietet die GTX 1070 im Gesamtpaket das beste „bang for the buck“ und deshalb habe ich sie mit in meine Favoriten aufgenommen. Die RX 460 ist direkt zu Beginn rausgefallen, da es ein Rückschritt von der R9 280X ausgehend gewesen wäre. Da die Preisdifferenz zwischen der RX 470 und 480 mittlerweile so gering ist, blieb im roten Lager die RX480 als Kandidat übrig. Bei den Grünen habe ich zusätzlich die GTX 1060 (6GB) in die Auswahl genommen und am Ende stand das Trio fest, mit einem leichten Vorteil für Nvidia mit zwei Karten:
- RX 480 => ca. 280€
- GTX 1060 (6GB) => ca. 270€
- GTX 1070 => ca. 400€
Die Preise oben beziehen sich stets auf verfügbare Custom-Modelle. Hier wird klar, dass die RX480 der direkte Konkurrent zur GTX1060 ist und die GTX1070 streng genommen „aK“ (außer Konkurrenz) agiert. Spätestens an dieser Stelle sollte man sich grundsätzlich die Frage stellen: „Was erwarte ich eigentlich von der neuen Karte und wo soll sie eingesetzt werden?“. Ich spiele zu 90% am Rechner und dazu zählen hauptsächlich Titel im Bereich Strategie, Rollenspiele und Fantasytitel. Für mich persönlich müssen alle Regler nicht unbedingt komplett nach rechts gezogen werden, ich bin der Meinung, dass z.B. auch 4K mit reduzierten Detailreglern für ein beeindruckendes Bild sorgt. Ich muss gestehen, dass die Wahl zwischen den oben genannten Karten bei der RX 480 und GTX 1070 am schwersten Gefallen ist. Die GTX 1060 habe ich am Ende rausgenommen, da ich mich für 8GB + DX12 / Vulkan und gegen 6GB entschieden habe. Ich weiß, da gibt es hunderte Seiten Glaubensdiskussionen in diversen Foren und ich habe sicher auch selber an solchen Diskussionen teilgenommen. Es ist glaube ich wichtig für sich selber die finale Entscheidung zu treffen und nicht stur nach irgendwelchen Aussagen seine Meinung lenken zu lassen. Fakt ist, eine Karte wird in den Rechner einziehen und mit Dieser muss man glücklich werden. Bei mir ist die Wahl am Ende auf die RX480 gefallen und bei ihr auf das Custom Modell Sapphire Nitro+. Welchen Eindruck die Karte bei mir nach ca. 3 Tagen hinterlassen hat, möchte ich Euch nach dem doch sehr langen Vorwort teilen.
Lieferumfang
Ich mache es kurz: Der wichtigste Protagonist nach Öffnen der OVP ist die Karte selbst. Sonst ist nicht viel in der Packung drin außer ein paar Anleitungen und die Treiber-CD.
Sapphire Nitro+ OC RX480 8GB OVP
Optik
Die Formsprache der Nitro+ ist deutlich: Sie setzt auf Understatement und deshalb sehen wir auch lediglich die Farben Schwarz und Grau auf der Karte. Die Oberseite wird von zwei 95mm Lüftern flankiert und abgeschlossen wird das ganze mit einer Schwarz-matten Abdeckung mit Lochoptik. Die Karte verfügt über eine RGB-LED-Beleuchtung und kann mit entsprechender Software (Sapphire TRIXX) eingestellt werden. So hat man die Möglichkeit die Farbe in Abhängigkeit der Lüftergeschwindigkeit oder der Temperatur leuchten zu lassen oder man wählt selbst eine festgelegte Farbe. Finde ich sehr gelungen, da eher zurückhaltend und nicht aufdringlich.
Schlichtes, unauffälliges Design
Die Backplate ist aus Aluminium gefertigt und sorgt für zusätzliche Stabilität und schützt das Innere zuverlässig vor Staub. Außerdem verbessert sich die Wärmeableitung, sodass die Karte immer schön kühl bleibt. Auf dieser Seite befinden sich auch unten die beiden Knöpfe, einmal für die BIOS-Varianten und für die Beleuchtung. Hier hat man die Wahl zwischen dem „quiet“ und „boost“ Modus.
Aluminium Backplate
LED Knopf und BIOS Schalter
Ein nettes Gimmick gibt es auch bei den Lüftern: Diese können allein durch nur eine Schraube gelöst und entfernt werden. Eine gute Idee, wie ich finde. So muss man bei einem möglichen Ausfall eines Lüfters nicht gleich die gesamte Karte zurückschicken, sondern erhält von Sapphire bzw. deren Partnern einen Austauschlüfter und kann die Karte weiterhin betreiben. Daumen hoch.
Oben: Schraube zum Lösen des Lüfters
Anschlüsse
Als Anschlüsse haben wir 2x DP, 2x HDMI und 1x DVI auf der Vorderseite der Karte.
Anschlüsse der Sapphire Nitro+
Leistung
Zur Leistung kann ich nur so viel sagen, dass ich etwas über 70% Mehrleistung gegenüber meiner alten R9 280X gutschreiben kann. Ich habe mir prominente Spiele wie „Witcher 3: Wild Hunt“, „Dark Souls 3“, „Hitman (DX12)“ und „Fallout 4“ ausgesucht und diese ein paar Minuten gespielt. Ich komme je nach Spiel zwischen 50-90% Mehrleistung, was die FPS angeht und das ist auf jeden Fall an gewissen Stellen in den Spielen deutlich spürbar. Einen Test in WQHD und UHD habe ich nicht ausführen können, da mir die Mittel fehlen, aber es soll bald ein UHD-Monitor folgen.
[Neu] Overclocking & Undervolting
Ich bin beim OC jetzt einfach davon ausgegangen, dass ich die maximal mögliche Leistung rausholen möchte und deshalb habe ich das Powerlimit in Wattman auf die höchste Einstellung eingestellt, nämlich +50%. Anmerkung: Im Wattman gibt es unterschiedliche States für den GPU Clock, insgesamt sind das 7 States. Interessant für die Zocker unter uns sind im Prinzip nur die letzten drei States, also 5-7. Beim OC (und UV, kommt weiter unten) habe ich mich lediglich auf diese drei States konzentriert. Hier lässt die Karte leider nicht mehr viel zu, bei 1356 MHz Takt bei 1150 mV und 4400 MHz Speicher steigt sie mit Bildfehlern bei Spielen aus. Der letzte funktionierende Takt waren bei mir 1353 MHz und 4400 MHz Speicher bei 1150 mV. Das entspricht einer Mehrleistung von ca. 8% gegenüber dem Basistakt. In diesen Bereichen zieht die Nitro+ OC aber auch etwas über 140W aus dem Netzteil. Das zeigt mir, dass die Karte schon relativ am Leistungslimit läuft.
Zudem habe ich mir noch angeschaut, wie weit man mit der Nitro+ OC Undervolting betreiben kann. Dazu habe ich zuerste den Takt auf 1200 MHz gesenkt und Stück für Stück die Spannung reduziert. Sehr auffällig sind zwei Punkte oben in der Tabelle: Wenn ich von der (im Durchschnitt) Stock-Leistungsaufnahme von 140 W ausgehe wären das im Vergleich zum niedrigstmöglichen Undervolting Wert eine Differenz von ca. 30% weniger Leistungsaufnahme. Gleichzeitig sieht man am Firestrike Benchmark-Ergebnis, dass die Punktedifferenz mit ca. 600 Punkten prozentual am Ende nur ca. 6% ausmacht. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich opfere 6% Spieleleistung, werde aber im Schnitt mit einer Einsparung von ca. 30% Leistungsaufnahme belohnt. Unter dem Schwellwert von 925 mV und gleichbleibendem Takt stieg meine Nitro+ OC leider jedes Mal aus. Sieht für mich nach einem sehr guten trade-off aus - beide Daumen hoch!
Lautstärke
Hier hatte ich die größte Verunsicherung bei der Nitro+ als ich die vielen Tests auf den Hardware-Seiten gelesen habe. Viele Magazine haben geschrieben, dass sie unter Last sehr laut und ausfallen werden soll, aber das wollte ich in meinem eigenen Rechner beurteilen. Ich habe die Karte als ersten Einstellungstest durch den 3D Mark „Fire Strike“ Parcour gejagt, um die Lautstärke subjektiv zu beurteilen. Es ist in der Tat so, dass man die Lüfter ab einer Drehzahl von ca. 1750rpm mehr wahrnimmt als sonst, aber nicht wirklich störend. Zum Glück bietet AMD das hervorragende Tool „Wattman“ in seinem Treiber an und ein Blick hat mir verraten, dass die Lüfterkurve auf „Auto“ steht. Hier habe ich selbst Hand angelegt und die Lüfterdrehzahl bei 1750 rpm begrenzt, was der Lautstärke sehr zu Gute kommt. Man kann jetzt der Auffassung sein, dass man für eine leise Karte selbst Hand anlegen und Regler verstellen muss, aber wenn es schon die Möglichkeit vom Hersteller aus gibt, nutze ich sie natürlich. Ich habe kein Problem damit und so konnte ich das Lautstärke“problemchen“ damit aus der Welt schaffen. Haken dran!
Update: Ich habe ganz vergessen ein Wort zum Spulenfiepen zu schreiben. Meine Karte leidet auf jeden Fall nicht unter dem klassischen Spulenfiepen. Wenn die Karte sehr hohe FPS darstellen muss, hört man ein ganz ganz leichtes Zirpen. Um das zu hören muss man jedoch auf ca. 15 cm mit offener Gehäusetür mit dem Ohr ran. Praktisch gesprochen: die Sapphire Nitro+ fiept nicht!
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Fazit 19.09.2016:
Wäre die RX480 mit seinen Custom Modellen, sagen wir 30-40€ unter den aktuellen Preisen die aufgerufen werden, dann wäre sie ein richtiger Preis-Leistungsknaller in diesem Segment. Die Verfügbarkeit steigt jedoch und die Preise fangen an zu fallen, was dem Endkunden entgegenkommt. Trotz allem hat AMD hier eine sehr gute Karte für FullHD und nach den „Fire Strike WQHD“ Benchmarks zu urteilen auch eine gute Karte für WQHD mit abgespeckten Details released. Wie sie sich dann in Spielen in der Praxis bei 4K schlägt, wird der kleine Nachtest zeigen. Bis dahin bleibt der gezähmte Tiger in seinem Käfig und darf schön Pixel in FullHD beschleunigen
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