Trennung zwischen Kirche und Staat Global / besonders in deutschland

AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Das ist in anderen Jobs genauso. Du kannst nicht gegen Atomkraft wettern und bei Vattenfall arbeiten - zumindest war das bis zue Energiewende so.
Nochmal: Wenn eine Fima, die ihre Mitarbeiter zu 100% selbst bezahlt entscheidet, dass ein Bewerber nicht mit dem Leitbild der Firma vereinbar ist, dann ist das eine Sache. Etwas ganz anderes ist es aber, wenn die Kirche allein bestimmen darf, wer in einer Einrichtung arbeiten darf und wer nicht, obwohl sie nur 5% der Kosten trägt

Hier übrigends noch eine Quelle aus der konzervativen FAZ, damit keiner behauptet, ich würde nur linke Propaganda verlinken :D
http://www.faz.net/aktuell/wirtscha...on-den-heiden-finanzieren-laesst-1613336.html
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Also es klappt ja gut mit tdem thread. Ich will nur noch mal was festlegen:

Kirche = Die Katholische und die evangelische Kirche (christlichen Kirchenverbände (römisch-kathlisch, EKD))

Auch muss ich sage das wenn man in einer kirche arbeiten will finde ich es legtim das man den Glauben haben muss. Oder das man bestimmte Werte lebt. Außerdem nur weil sich unsere gesetzte auf "Liebe deinen nächsten wie dich selbst" zurückführen lassen, sind die gesetze noch lange nicht mit der Kirche in verbindung zu bringen.

Sonst @ all weiter so, eine schöne sachliche Disskusion.
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Wenn Dein Job zb Erzieher ist, dann kannst Du ihn auch in einer nicht-kirchlichen Einrichtung ausüben.
Du bist nicht gezwungen, einen Glauben an zu nehmen, um Deinen Job aus zu führen.
Wenn Du in einer kirchlichen Institution arbeiten willst, finde ich es persönlich in Ordnung, wenn sie dafür erwarten, das Du auch in der Kirche bist.
Das ist in anderen Jobs genauso. Du kannst nicht gegen Atomkraft wettern und bei Vattenfall arbeiten - zumindest war das bis zue Energiewende so.
/QUOTE]

ich lebe in Bielefeld dort gibt es Bethel. Da wirst du gefeurert sobald du kein Christ bist.
Und das ist mal eben der größte Arbeitsgeber in sozialen Bereich in der Stadt, wenn ich also jemals was Soziales machen möchte darf ich der Kirche beitreten. Kein anderer Arbeitsgeber dürfte das!
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Also es klappt ja gut mit tdem thread. Ich will nur noch mal was festlegen:

Ich hätte mich aber sehr gefreut wenn du auch andere Staaten mit eingebracht hättest bzw. dass etwas allgeimeiner gehalten denn Deutschland ist nicht der Nabel der Welt.
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Erinnerst du dich noch an den Fall, bei dem eine vergewaltigte Frau von einem katholischen Krankenhaus abgewiesen wurde, weil die Pille danach gegen die kirchlichen Grundsätze geht?
Ja.

Dieses Krankenhaus wurde zu 100% vom Staat finanziert:
"Zu 100 Prozent öffentlich finanziert" | Telepolis
Noch ein Artikel:
Kirchliche Trägerschaft - Aktuelle Stunde
Zitat: " Doch was leistet die Kirche dafür in ihren Einrichtungen? Die Antwort ist ernüchternd. Bei Altenheimen und Krankenhäusern trägt der Träger Kirche nichts. Bei Kitas ist das unterschiedlich. Im Schnitt trägt die Kirche fünf Prozent der Kosten, die öffentliche Hand 95 Prozent. Sie finanzieren sich vollständig aus Kassenbeiträgen und Steuermitteln."
Oaky, das ist krass und das wußte ich nicht.
Aber es stellt sich die Frage, ob das für alle kirchlichen Einrichtungen gilt?


Nein, die Kirchensteuer ist davon unabhängig.
Neue Berechnungen: Staat stützt Kirchen mit Milliarden - SPIEGEL ONLINE
Das Gehalt bzw die Pension von Bischöfen wird zum Beispiel in Bayern komplett vom Staat getragen. Und das Geld kommt nicht aus der Kirchensteuer
Gut, der Freistaat Bayern...das der eigene Wege geht. Ich kann Dir das Gegenbeispiel liefern: in Schleswig-Holstein werden die Pastoren von der Kirche bezahlt, nicht vom Land.
Also kann man diese Aussage nicht pauschalisieren.
Das der Staat die Kirche subventioniert, bezweifel ich nicht. Mit wie vielen Millarden, weiß ich auch nicht. Aber ich behaupte mal, die Summe reicht nicht, um sämtliche kirchlichen Einrichtungen vollständig zu finanzieren.

Vielleicht verstehst du mich falsch: Ich bin nicht gegen Kirchensteuer oder auch Subventionen vom Staat. Ich bin aber dagegen, dass die Kirche in kirchlichen Einrichtungen über das GG hinweg bestimmen darf, was passiert, obwohl diese Einrichtungen größtenteils vom Staat bezahlt werden;)
Hm, soweit ich weiß, staht die Kirche nicht über dem Grundgesetz. Sie hat nur ein eigenes Arbeitsrecht.
Und ich stelle auch hier wieder die Frage: werden sämtliche kirchlichen Einrichtungen zu mehr als 50% vom Staat finanziert?
Oder ist das nur in Bayern so?

Bei Diakonien kann ich es noch eher verstehen. Aber wie schon gesgat: Wenn in einem Kindergarten, der zu 95% vom Staat finanziert wird, jemand gefeuert wird, weil er schwul ist oder sich hat scheiden lassen, dann passt das nicht wircklich in mein Bild von einem säkularisierten Staat
Ich kann Dir noch ein anderes Beispiel geben, wo man vom Arbeitsgeber eingeschränkt wird:
Als Polizist/Soldat darf man seine politische Meinung nur bedingt frei äußern. In diesen Berufen hat man "neutral" zu sein und jeder politischen Ausrichtung zu dienen, die gerade an der Macht ist und nicht nur der, die einem gefällt.
Es gibt halt einfach ein paar Berufe bzw Arbeitgeber, da muß man "Systemkonform" sein.
Im Übrigen glaube ich, das man auch bei Vattenfall/EON etc nicht lange arbeitet, wenn man öffentlich über zu hohe Energiepreise jammert...

Wie gesagt: Versuche doch mal in Deutschland (und besonders Bayern) eine Stelle als Erzieher zu finden, die nicht bei einer christliche Kirche ist. Natürlich geht das auch, aber man hat es doch entschieden schwerer als ein vergleichbarer Kandidat, der die christlichen Normen erfüllt. Und das darf meiner Meinung nach einfach nicht sein
Viel schlimmer: In Bayern und Baden-Würtenberg bieten viele kirchliche Kitas nur Halbtagsbetreuung ohne Mittagessen, denn die Frau hat ja nicht zu arbeiten, sondenr zu Hause am Herd zu sein.
Als Elternteil würde ich von daher eh schon immer eher nur zu einer staatlichen Kita gehen.
Warum also würdest Du unbedingt in einer kirchlichen arbeiten wollen, abgesehen davon, das es schwerer ist in eine staatliche Kita zu kommen?
Außerdem kannst Du es außerhalb von Bayern probieren. Viele müssen wegen ihres Jobs umziehen, dann wohl auch leider Du, oder?
Im übrigen gibt es auch staatliche Kitas, die christliche Normen erfüllen...

Die Verfassung hilft leider nicht viel, wenn die Kirchen bei ihrem Arbeitsrecht nicht daran gebunde sind:schief:
Ja, aber wenn das der einzige Bereich ist, in dem die Kirche sich nicht dem Staat beugt, dann finde ich das nicht als ausreichend, zu behaupten, es gäbe keine Trennung zwischen Staat und Kirche.
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Sorry, Doppelpost. Hätte gedacht, das inzwischen wieder jemand anderes was geschrieben hätte :D

Nochmal: Wenn eine Fima, die ihre Mitarbeiter zu 100% selbst bezahlt entscheidet, dass ein Bewerber nicht mit dem Leitbild der Firma vereinbar ist, dann ist das eine Sache. Etwas ganz anderes ist es aber, wenn die Kirche allein bestimmen darf, wer in einer Einrichtung arbeiten darf und wer nicht, obwohl sie nur 5% der Kosten trägt

Hier übrigends noch eine Quelle aus der konzervativen FAZ, damit keiner behauptet, ich würde nur linke Propaganda verlinken :D
Violettbuch Kirchenfinanzen: Wie die Kirche sich von den Heiden finanzieren lässt - Wirtschaft - FAZ
Nochmal: Trifft das wirklich für alle kirchlichen Einrichtungen zu, das sie zu mehr als 50% vom Staat finanziert wird?
Und nochmal: Nur weil die Kirche ein eigenes Arbeitsrecht hat, heißt es nicht, das Staat und Kirche bei uns in DE nicht getrennt sind.

ich lebe in Bielefeld dort gibt es Bethel. Da wirst du gefeurert sobald du kein Christ bist.
Und das ist mal eben der größte Arbeitsgeber in sozialen Bereich in der Stadt, wenn ich also jemals was Soziales machen möchte darf ich der Kirche beitreten. Kein anderer Arbeitsgeber dürfte das!
Nicht umsonst fragt jeder Arbeitsgeber, ob man mobil und flexible ist. Dann solltest Du wohl außerhalb von Bielefeld was suchen.
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Oaky, das ist krass und das wußte ich nicht.
Aber es stellt sich die Frage, ob das für alle kirchlichen Einrichtungen gilt?
Viel mehr gibt es ja nicht. Diakonie wird sicherlich ein bisschen mehr von den Kirchen getragen, aber auch da gibt der Staat kräftig Geld dazu. Andererseits habe ich auch noch nie von einem Fall gehört, bei dem einem Menschen von der Diakonie nicht geholfen wurde, weil er Muslim ist. (was natürlich nicht heißt, dass es solche Fälle deswegen nicht gibt, ich lese schließlich auch nicht jeden Tag Zeitung)



Gut, der Freistaat Bayern...das der eigene Wege geht. Ich kann Dir das Gegenbeispiel liefern: in Schleswig-Holstein werden die Pastoren von der Kirche bezahlt, nicht vom Land. Also kann man diese Aussage nicht pauschalisieren.
Ich rede nicht von Pastoren, sondern nur von Bischöfen und die werden soweit ich weiß in ganz Deutschland vom Staat/Land bezahlt

Das der Staat die Kirche subventioniert, bezweifel ich nicht. Mit wie vielen Millarden, weiß ich auch nicht. Aber ich behaupte mal, die Summe reicht nicht, um sämtliche kirchlichen Einrichtungen vollständig zu finanzieren.
Wie schon gesagt: Ich bin nicht gegen die SUbventionierung von kirchlichen Enirchtungen. Ich finde es nur nicht richtig, dass die Kirche allein über Einrichtungen bestimmen kann, die sie zu 5% mitfinanziert


Hm, soweit ich weiß, staht die Kirche nicht über dem Grundgesetz. Sie hat nur ein eigenes Arbeitsrecht.
Das ist richtig, meiner Meinung nach verstößt dieses Arbeitsrecht aber gegen das Grundgesetz
Und ich stelle auch hier wieder die Frage: werden sämtliche kirchlichen Einrichtungen zu mehr als 50% vom Staat finanziert?
Oder ist das nur in Bayern so?
Wenn du das "sämtliche" weglässt, ist das in ganz Deutschland so

Ich kann Dir noch ein anderes Beispiel geben, wo man vom Arbeitsgeber eingeschränkt wird:
Als Polizist/Soldat darf man seine politische Meinung nur bedingt frei äußern. In diesen Berufen hat man "neutral" zu sein und jeder politischen Ausrichtung zu dienen, die gerade an der Macht ist und nicht nur der, die einem gefällt.
Man darf seine politische Meinung schon äußern, nur darf diese nicht antidemokratisch sein.



Viel schlimmer: In Bayern und Baden-Würtenberg bieten viele kirchliche Kitas nur Halbtagsbetreuung ohne Mittagessen, denn die Frau hat ja nicht zu arbeiten, sondenr zu Hause am Herd zu sein.
Als Elternteil würde ich von daher eh schon immer eher nur zu einer staatlichen Kita gehen.
Warum also würdest Du unbedingt in einer kirchlichen arbeiten wollen, abgesehen davon, das es schwerer ist in eine staatliche Kita zu kommen?
Außerdem kannst Du es außerhalb von Bayern probieren. Viele müssen wegen ihres Jobs umziehen, dann wohl auch leider Du, oder?
Im übrigen gibt es auch staatliche Kitas, die christliche Normen erfüllen...
Ich bin übrigends kein Erzieher, falls hier Missverständnisse aufkommen ;)
Sicherlich muss man auch als Erzieher unter Umständen bereit sein, seinen Wohnsitz zu ändern. Darum geht es mir aber nicht. Mir geht es um die Chancengleichheit. Jeder Erzieher, ob Moslem, Christ, schwul, geschieden..., sollte die gleichen Arbeitsmöglichkeiten haben


Ja, aber wenn das der einzige Bereich ist, in dem die Kirche sich nicht dem Staat beugt, dann finde ich das nicht als ausreichend, zu behaupten, es gäbe keine Trennung zwischen Staat und Kirche.
Das stimmt. Ich habe auch nicht behauptet, dass es diese Trennung nicht gibt.
Wenn man den Lobbyismus als nichtdemokratisch kritisiert heißt das ja auch noch lange nicht, dass wir hier nicht in einer Demokratie leben;)
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Ich hätte mich aber sehr gefreut wenn du auch andere Staaten mit eingebracht hättest bzw. dass etwas allgeimeiner gehalten denn Deutschland ist nicht der Nabel der Welt.

ja ich habe die Überschrift mal geändert aber du siehts wennn wir das noch auf die ganze welt ausweitem dann blickt keiner mehr durch. zugleich kann man z.B. den Iran schlecht mit deutschland vergleichen.
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

@moderation verschiebt das Thema wenn es woanders besser passt. Ich habe es nur erstellt aufgrundlage dieses postes:

Das Thema führt "Staat" sogar (zu Recht) im Titel, da ist es im Politikforum sicherlich gut aufgehoben :)


Man kann viel weiter zurück gehen:
Im Prinzip läßt sich beinahe jedes Gesetz auf eines der 10 Gebote runterbrechen/zurückführen.

Es ist aber ein Unterschied, ob Gesetze das Konzept von religiösen Geboten aufgreift, die man für richtig hält, oder ob sie von nicht religiösen Institutionen geprägt werden.
Ersteres ist vollkommen legitim, solange es seinen verfassungsgemäßen Weg geht - warum sollte nicht auch in religiösen Texten ein brauchbarer Gesellschaftscodex stecken? Ein paar Jahrtausende relativ gute Erfahrung sind allemal Grund genug, nachzugucken. Und wenn du den Spieß mal umdrehst, dann wurde genau das gemacht - und der Großteil verworfen. Denn die 10 Gebote sind zum Teil zwar so allgemein, dass man fast jedes Gesetz damit verknüpfen kann. Aber einige sind auch so weit an den Themengebieten eines modernen Rechtsstaates vorbei, dass du ~6 der Gebote kaum bis gar nicht in unseren Gesetzen wiederfinden wirst. (Stehlen und Morden sind verboten, Lügen nur stellenweise erlaubt, bereits Ehebrechen ist gesetzlich kaum noch geächtet, begehren darf man, was man will und der Sabbat ist unseren Gesetzen ~genauso egal, wie was für Bildnisse man sich von wie vielen Gottheiten macht)
Wenn dieses "gucken, überdenken, ggf. greifen" umgangen wird, in dem eine Kirche direkt ihre Interessen in Gesetze einfließen lässt, dann ist das alles als andere als richtig, sondern schlichtweg undemokratisch.

In einer Demokratie muß außerdem erlaubt sein, das sich auch kirchlich orientierte Partien wie die CDU bilden/gründen und gewählt/an die Macht kommen dürfen.
Ebenso muß eine echte Demokratie leider auch rechtsgerichtete Parteien aushalten können - oder kommunistisch-sozialistische.

Jein. Eine ursprüngliche, pure Demokratie (manchmal auch Demokratur genannt) muss das aushalten - ja. Da darf die Mehrheit ALLES. Nach diesem Verständnis wäre es z.B. auch "demokratisch" gewesen, wenn 1940 die Mehrheit der Deutschen für die Vernichtung der Juden gestimmt hätte (*1pointGodwintoMe :) *).
In einem modernen demokratischen Rechtsstaat gibt es aber noch ein paar weitere Elemente. Z.B. unveränderliche Grundrechte (z.B. den Schutz vor religiöser Diskriminierung) und den Schutz des demokratischen Systems selbst (z.B. vor Faschisten - oder auch vor politischen Ausläufern der Kirchen). Bei uns auch den Schutz Eigentums (vor Enteignung z.B. von Konzernbesitzern vor Sozialisten. Interessanterweise ist die Enteignung von Hausbesitzern zugunsten von z.B. Stromkonzernen möglich).
In dieser Form von Demokratie -!unserer Form von Demokratie!- ist es somit erlaubt, wenn sich Leute mit spezifischen Interessen (z.B. christlichen) zu einer Partei zusammenschließen und diese Interessen im politischen Prozess vertreten/durchsetzen. Es sollte aber eigentlich verboten sein, dass sie politische Aufgaben an nicht-demokratische, religiöse Institutionen ihrer Wahl übertragen. Denn auch wenn in einer modernen Demokratie nicht alles geschieht, was die Mehrheit will, darf (eigentlich) umgekehrt weiterhin nichts geschehen, was die Mehrheit nicht will. Die demokratisch legitimierte Regierung muss die Kontrolle behalten und darf z.B. nicht Teile des Bildungsangebotes, der Sozialsysteme oder des Gesundheitssystems der Kirche überlassen.
Macht Angela "so war uns Gott helfe" Merkel aber trotzdem und scheint (wie bei so vielen Dingen) damit durchzukommen :(

Die Trennung von Kirche und Staat bedeutet nur, das es keine Staatsreligion gibt, also auch andere Religionsgemeinschaften ihren Glauben frei und öffentlich ausüben dürfen, ohne Repressalien durch staatliche Organe befürchten zu müssen, solange sie sich verfassungskonform benehmen. Außerdem bedeutet es, das es auch keine Theokratie gibt, als keinen durch einen Gott welcher Art auch immer eingesetzten Regenten, einen "König durch Gottes Gnaden", einen "Sohn des Sonnengottes" oder was auch immer.
Viel mehr bedeutet der feststehende Begriff "Trennung von Kirche und Staat" nicht.

Nach dieser Definition wären sogar in Saudi-Arabien "Staat und Kirche" getrennt... (denn da ist der Herrscher afaik nicht religiös legitimiert und man darf seinen Glauben frei ausüben, solange man die Verfassung berücksichtigt. Gut, die akzeptiert ausschließlich den Islam als Glauben - aber das ist eine Einschränkung, die deine Definition ja zulässt... . Ganz abgesehen davon, dass auch in Deutschland nicht jeder Glauben als solcher anerkannt wird.)


Reden wir eig. nur über das Christentum in Deutschland, oder über alle religösen Gemeinschaften?

Praktisch reden wir nur übers Christentum in Deutschland. Diskussionen über andere Staaten würden wohl, mangels Kenntnissen, schnell in Vorurteils-Flame ausarten und andere Religionsgemeinschaften spielen in Deutschland bislang kaum eine Rolle. (Sieht man von den jüdischen und muslimischen Sonderrechten zur Verstümmelung von Jungen und dem Quälen von Schlachttieren ab. Aber so fragwürdig diese Sondergesetze für sich auch sind - insgesamt sind sie keine große Ausnahme und zudem unter fleißiger Lobbyarbeit der christlichen Kirchen geschaffen bzw. mehrfach bestätigt worden.)


Zum zweiten, ja, das Geld stammt vom Staat, der es aber auch im Namen der Kirche unter dem Begriff "Kirchensteuer" eingenommen hat.
Und nicht jeder zahlt Kirchensteuer.

Ähhhh - nein?
Die Kirchensteuer wird vom Staat eingetrieben, aber nahezu 1:1 an die Kirchen weitergeleitet.
Diverse kirchliche Einrichtungen werden unabhängig davon direkt aus staatlichen Mitteln finanziert, die z.B. über Lohn- oder Mehrwertssteuer eingenommen wurden. Die jeder zahlt.


Wenn man seine Kinder in einen christlichen Kindergarten oder seine Eltern in ein christliches Altersheim gibt, dann erwartet man auch das dort christliche Werte vermittelt werden. Ganz normal das die Personaler ihre Angestellten dann anhand dieser Kriterien auswählen.

Ganz abgesehen davon, dass ich keinerlei Wertevermittlung erwarte, wenn ich meine Eltern in ein Altersheim schicke (alten Leuten was vermitteln? Die sollen erstmal die Pflege hinbekommen, ehe sie ihre Zeit mit sowas verschwenden :ugly: ), kann man als jemand, der seine Kinder nicht in einen christlichen Kindergarten schickt, aber wohl erwarten, dass man die Indoktrinierung der Kinderer anderer nicht bezahlt. Ich finanziere ja auch nicht die Jugendorganisation der NPD (die dies natürlich deutlich weniger verdient hätte, als christliche Kindergärten - aber, solange sie nicht verboten werden kann, eigentlich den gleichen Anspruch darauf). Spätestens in Krankenhäusern hört der Spaß sowieso ganz auf. Da erwartet der Besucher nämlich geheilt zu werden - und zwar nicht seelisch und auch nicht mit 2000 Jahre alten prinzipien.

Und: Ganz allgemein wäre mal festzuhalten, dass dank der gemeinsamen Wurzeln manch Jude oder Moslem mehr und besser christliche Werte vermitteln könnte, als ein de-facto Atheist, dem Religion egal ist und der die Konfession nur wegen seinen Eltern im Ausweis stehen hat. Wenn kirchliche Einrichtungen also eine faire, nicht diskrimmierende Auswahl treffen wollten (und bitte auf eigene Kosten), dann sollten sie Eignungstests machen, aber nicht nach Lippenbekennntnissen einstellen.

Versuch doch mal als Hetero nen Job in einer Schwulenbar zu bekommen oder als Atheist in der türkischen Teestube... wird auch nicht klappen ;) Ganz einfach weil es schlecht fürs Geschäft ist!

Würde damit rechnen, dass beides rein gar kein Problem ist.


Und in türkischen Läden arbeiten meist nud Türken. ;)
Ist aber woanders nicht anders. Ich kenne jetzt keinen Deutschen der ein chinesischen Restaurant betreibt.

Der Italiener gegenüber wird von einem Inder betrieben, der Inder die Straße raus von einem afaik Thai. Wer den Thai 5 Blöcke weiter betreibt, weiß ich nicht genau - hätte nach Namen und Aussehen aber instinktiv China getippt. Die Dönerbude 100 m die Straße runter ist jedenfalls in deutscher Hand (ohne Spuren von Migrationshintergrund) und bei dem Fischimbiss, der hier an der Ostsee wohl als lokaler Geschäftszweig zählen kann, tippe ich auf türkisch- oder griechischstämmig.
Fazit:
Kulturelle Vorbehalte sind nicht unüberwindbar :)


Also es klappt ja gut mit tdem thread.

Bin auch positiv überrascht, dass es bislang noch kein geflame gab.
Wenn man bedenkt, dass dieses Forum in der Vergangenheit schon mehrere Hobby-Missionare angezogen hat...


Oaky, das ist krass und das wußte ich nicht.
Aber es stellt sich die Frage, ob das für alle kirchlichen Einrichtungen gilt?

Es gilt mehr oder minder für alle. Selbst Kirchen (also die religiösen Bauwerke höchst selbst) können im Rahmen des Denkmalschutzes oder der Tourismusförderung so manches abgreifen. (Und, wie ich bei einer Suche zur Finanzierung des Kölner Doms -auf alle Fälle <30% aus kirchlichen Mitteln- gefunden habe, finanziert der Staat z.B. auch Bischofsschulen zu 90%[/url)
Gesamtzahlen gibt es leider nicht, da "die Kirche" ihre Elemente gerne einzeln firmieren lässt und auch selten die Zahlen öffentlich zugänglich macht, aber Schätzungen, die ich gelesen habe, laufen meist auf 60-80% staatliche Finanzierung im Schnitt über alle kirchlichen Einrichtungen hinaus. Unterm Strich würde es mich nicht wundern, wenn die Kirchen in Deutschland von ihrem eigenen Budget gerade eben so die Gotteshäuser als solche betreiben könnten.


Und die Religionslehrer? ;)

Also kann man diese Aussage nicht pauschalisieren.
Das der Staat die Kirche subventioniert, bezweifel ich nicht. Mit wie vielen Millarden, weiß ich auch nicht. Aber ich behaupte mal, die Summe reicht nicht, um sämtliche kirchlichen Einrichtungen vollständig zu finanzieren.

Vollständig sicherlich nicht. Irgendwo müssen die Kirchensteuern ja dann doch hinfließen. Aber selbst wenn der Staat nur zu 50% beteiligt wäre, wäre das demokratisch nicht zu rechtfertigen. Man vergleiche das mal z.B. mit den Banken, denen der Staat mit afaik z.T. <20% ihres Jahresumsatzes als Garantie (nicht Zahlung!) unter die Arme gegriffen hat und wo vollkommen zu Recht gefordert wurde, dass er im Gegenzug Kontrollgewalten ausüben sollte.

Hm, soweit ich weiß, staht die Kirche nicht über dem Grundgesetz. Sie hat nur ein eigenes Arbeitsrecht.

Das in Fragen der religiösen Diskriminierung bereits eine Ausnahme vom Grundgesetz darstellt. Wie weiter oben erwähnt gibt es für weitere Religionsgemeinschaften sogar noch deutlich heftigere Ausnahmen von deutlich basaleren Grundrechten - und diese kamen unter starker Mitwirkung der christlichen Kirchen zustande (so paradox das für manchen auch klingen mag, aber wenn es um die potentielle Einschränkung religiöser Sonderrechte geht, macht die Ökumene plötzlich ungeahnte Fortschritte...)

Ich kann Dir noch ein anderes Beispiel geben, wo man vom Arbeitsgeber eingeschränkt wird:
Als Polizist/Soldat darf man seine politische Meinung nur bedingt frei äußern. In diesen Berufen hat man "neutral" zu sein und jeder politischen Ausrichtung zu dienen, die gerade an der Macht ist und nicht nur der, die einem gefällt.

Iirc darf man außerhalb des Dienstes sehr wohl seine Meinung haben und äußern, solange diese verfassungskonform ist. Letzteres ist zwar auch noch eine kleine Einschränkung, aber durchaus angemessen für Personen, die diese Verfassung verteidigen sollen. Auf die Kirche übertragen ist das aber nicht mehr das Niveau einer z.B. Krankenschwester im christlichen Krankenhaus, sondern das Levels eines Priesters. Das für dessen Arbeit eine gewisse christliche Überzeugung Grundvorraussetzung ist, muss man wohl akzeptieren. Aber für einen Koch im Altersheim?

(Fällt mir auf: Eigentlich sind beide Einschränkungen inkompatibel. Da die Verfassung in Teilen dann doch vom christlichen Glauben abweicht und der dann umgekehrt deutlich von der Verfassung, dürften Personen entweder für den Kirchen- oder den Staatsdienst geeignet sein. Aber nie für beides. Ein z.B. Pastor als Bundespräsident müsste entweder exkommuniert oder wegen Meineids eingelocht werden, denn er kann nicht beide Versprechen halten.)

Außerdem kannst Du es außerhalb von Bayern probieren. Viele müssen wegen ihres Jobs umziehen, dann wohl auch leider Du, oder?

"zieh doch weg, wenn dir die Kirche nicht passt, wir wollen hier nur Christen" ist nicht so ganz das, was das Grundgesetz mit Diskriminierungsfreiheit meint...

Ja, aber wenn das der einzige Bereich ist, in dem die Kirche sich nicht dem Staat beugt, dann finde ich das nicht als ausreichend, zu behaupten, es gäbe keine Trennung zwischen Staat und Kirche.

Für "keine Trennung" reicht eine einzige Verbindung. Wers nicht glaubt kann ja mal eine winzige Verbindung zwischen einer Salzwasserlösung und dem Innenleben seines Rechners aufbauen :ugly:
 
Und: Ganz allgemein wäre mal festzuhalten, dass dank der gemeinsamen Wurzeln manch Jude oder Moslem mehr und besser christliche Werte vermitteln könnte, als ein de-facto Atheist, dem Religion egal ist und der die Konfession nur wegen seinen Eltern im Ausweis stehen hat. Wenn kirchliche Einrichtungen also eine faire, nicht diskrimmierende Auswahl treffen wollten (und bitte auf eigene Kosten), dann sollten sie Eignungstests machen, aber nicht nach Lippenbekennntnissen einstellen.

jein , denn die Juden glauben nciht an das NeueTestament und die Moslems naja habe auch andere ansichten als christen sie werden dir so manches sagen können und so manches auch nicht
Bin auch positiv überrascht, dass es bislang noch kein geflame gab.
Wenn man bedenkt, dass dieses Forum in der Vergangenheit schon mehrere Hobby-Missionare angezogen hat...

Wie darf ich das verstehen ? :huh::huh:
 
jein , denn die Juden glauben nciht an das NeueTestament und die Moslems naja habe auch andere ansichten als christen sie werden dir so manches sagen können und so manches auch nicht

Klar. Aber beide werden dir mehr über die Botschaften von Moses und im zweiten Falle auch Jesu sagen können, als jemand, bei dem zwar "katholisch" im Pass steht, dessen Religion aber besser mit "Bier und Speed" beschrieben wäre. Trotzdem nehmen sich die Kirchen das Recht raus, ersteren einen Job zu verweigern.

Wie darf ich das verstehen ? :huh::huh:

So wie es dasteht: Bisherige Erfahrungen in diesem Forum hätten mehr Probleme mit einem derartigen Thema erwarten lassen.
 
naja ... also viele vorsetze was unsere Verfassung angeht kamen teilweise auch aus den Gesetzen der Kriche ....
Ich denke man sollte Staat und Kirche durchaus differenzieren ... aber so einfach geht das nicht
 
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