Trennung zwischen Kirche und Staat Global / besonders in deutschland

Yassen

Freizeitschrauber(in)
Hallo an alle da es bereit in einem anderen thread eine große off topic disskusion gegeben hat und diese weiter geht, bin ich der meinung das es dafür auch einen thread geben muss in den diese disskusion verlagert werden kann. es geht um disen thread ab dem verlinkten post : http://extreme.pcgameshardware.de/w...r-setzt-mursi-ab-meinungen-5.html#post5430057

Ich gebe hier mal ein paar meinugen als zitat wieder um die disskusion einzuleiten. :

Staat und Kirche sind in Deutschland nicht getrennt. Wir haben kirchliche Vertreter in jedem zweiten Ausschuss sitzen, wir haben regelmäßige Treffen zwischen Kirchenvertretern und Regierungsmitgliedern, wir gestalten Gesetze nach unserer "christlichen Tradition", der deutsche Staat finanziert mit gigantischen Summen kirchliche Einrichtungen, die Kirche genießt exklusive Sonderrechte und spezifische Gesetze, sie hat Verwaltungshoheit über Bereiche staatlicher Universitäten, wir haben kirchliche Zwangsindoktrination in unseren Bildungseinrchtungen,......... (man kann die Liste sicherlich sehr weit fortsetzen, nachdem man den Brechreiz überwunden hat) Und unsere Regierungschefin ist afaik auch auf Gott vereidigt - und damit sind weder Yawehe noch Allah gemeint (von unserem Präsidenten braucht man gar nicht erst zu reden).
Selbst die größten Wirtschaftsverteter dürften weniger Einfluss und Sonderstatus haben, als die Kirche in Deutschland.
Schlimm genug, dass es eine "Kirchensteuer" überhaupt gibt (ich würde meine Rechnungen auch gerne mal vom Finanzamt eintreiben lassen können...), aber diesen Austritt musst du auch noch zusätzlich bezahlen. Und die gesamten Zuwendungen zur Kirche, die gleich ganz über den Staatshaushalt laufen, zahlst du danach auch weiterhin mit deinen Steuern. Viel mehr kostenlosen Service kann sich die Kirche wohl kaum wünschen, oder?

Häh? Wo zeigt sich da bitte schön ein Abhängigkeitsverhältnis? Macht der Staat an irgend einer Stelle Vorschriften? Setzt er auch nur die in der Verfassung festgeschriebenen Grundrechte (z.B. keine Diskriminierung aufgrund der Religionszugehörigkeit) durch? Nein. De facto fordert die Kirche gelt und erhält es kommentarlos, darf es anschließend nach belieben für ihre Zwecke und zur Aufbesserung ihres Rufes einsetzen. Der Staat tritt hier nicht als übergeordnete Geberinstanz auf, sondern als untergeordneter Abgabenzahler.

Nö, das nicht. Aber wenn sie eben als private Organisationen nicht machbar sind, dann sollten es staatliche Institutionen sein, die z.B. auch die Grundwerte der Nation vertreten. Stattdessen sind es Institutionen eines privaten Vereins, dem sich mittlerweile weite Teile der Bevölkerung nicht mehr zugehörig fühlen, und der diese nach seinem Gutdünken führen kann. Auf Kosten aller.

Die Frage sollen die Stellen, die Kirchensteuer zahlen. Mich stört an der nur der Verwaltungsteil, den die Kirche auf Staatskosten abwickeln lässt. Würde sie das selbst regeln -so wie jede andere (Religions- und sonstige Gemeinschaft) auch!-, bestände an dieser Stelle die vollständige Trennung zwischen Staat und Religion, die man in einem an den Menschenrechten orientierten Rechtsstaat erwarten kann.


Das weiß ich. Aber du kanst aus der Kirche austreten und dann bezhalst du keine Kirchensteuer mehr.
Dass kirchliche Einrichtungen wie die Caritas oder die Diakonie zu 100% vom Staat bezahlt werden ist auch bekannt.
Aber das hat nichts damit zu tun dass Staat und Kirche nicht voneinander unabhängig sind.
Eher ist die Kirche vom Staat abhängig denn ohne sein Wohlwollen gibt es die Kirche in der form nicht.
Allerdings kannst du ein soziales Netz wie eben Caritas oder Diakonie nicht mit privaten Mitteln finanzieren.
Eher müsstest du die Frage stellen was die Kirche mit den ganzen Kirchensteuern macht die sie einnimmt.


Da kann man auch nichts gegen machen, die letzten Jahrhunderte war Deutschland halt Christlich, das verfliegt ja nicht von einem auf den anderen Tag. Finde ich aber auch garnicht schlimm, steht halt ne Kirche im Dorf, oder ein Kreuz an der Wand im Rathaus.

Ich finde aber die Aussage, der Staat in Deutschland sei von der Kirche nicht wirklich getrennt, nur weil die Kirche ihre Einnahmen über die Steuer abwicklet, finde ich fragwürdig.

Und auch wenn DE nicht richtig von der Kirche getrennt sein sollte, dann aber aufjedenfall von der Religion.



Ich finde oft, das zu viele Kirche und die Religion in einen Topf werfen. Ich bin kein Fan von Religionsunterricht, aber in dem merkt man nicht zu selten, das die Kirche eig. genau das Gegenteil davon macht, wie es in der Bibel steht.
Auch ist und war die Kirche ein ausbäuter Verein. Soviel Geld wie die Kirche mit dem Elend anderer Menschen verdient hat, ich glaube da ist es auch heute noch Schwer, eine ebenbürtige Organisation zu finden.

Jedem dem ein zitat fehlt darf es noch selber posten.

Mfg yassen

Ps:
@ all: bitte sachlich diskutieren
@moderation verschiebt das Thema wenn es woanders besser passt. Ich habe es nur erstellt aufgrundlage dieses postes:

Wir sind sehr dankbar dafür, wenn uns jemand Arbeit wegnimmt :) (Ernst gemeint: Man muss z.B. auch nicht auf nen Mod warten, wenn in einem Thread was schief läuft, sondern kann auch als normaler User mal darauf hinweisen, dass es sowas wie Regeln gibt)
Freiwillig einen Thread splitten mache ich eigentlich nur, wenn die Offtopic-Diskussion zu viele saubere, durchdachte Posts enthält, als dass man sie einfach löschen könnte und die Ausgangsdisskusion noch zu aktiv ist, um das ganze Ding einfach zu schließen. Denn so ein Split ist in der Tat ganz schnell mal 30-60 Minuten Arbeit und eigentlich hat man dann doch noch anderes mit seiner Freizeit vor...

In diesem Fall diesem Fall ist das Starten eines neuen Threads übrigens auch mit relativ wenig Aufwand verbunden - man kann ja einfach die vorhandenen Posts zitieren und verlinken und direkt einsteigen, ohne erstmal langwierig Grundinformationen rauszukramen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Ich stimme zu!

Alleine Das wir von der CDU regiert werden zeigt, dass es in Deutschland keine Trennung gibt. Außerdem ist eine Unverschämtheit das man für manche Arbeitsstellen immernoch diesen Verein beitreten muss :nene:
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Natürlich ist Deutschland säkularisiert. Hier haben Kirchen sogar ein eigenes, vom Staat(und GG) unabhängiges Arbeitsrecht:ugly:
Nein, aber ernsthaft: Ich finde es eine Unverschämtheit, dass Kirchen in Kindergärten/Studentenwohnheimen/Krankenhäusern etc., die zu 90% vom Staat finanziert werden, bestimmen dürfen, wer dort arbeitet, bzw. in dem Wohnheim wohnen darf:daumen2:
Beispiel: Versucht mal als muslimische Erzieher/Erzieherin (am besten noch schwul oder geschieden) eine vernünftige Arbeit zu finden. Viel Glück! Wo ist da bitte die Religionsfreiheit?
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Guck dir mal das Parteiprogamm besonders das der CSU.

Und z.B. in Bethel bekommt man nur einen Job, wenn du in der Kirche bist.
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Man kann viel weiter zurück gehen:
Im Prinzip läßt sich beinahe jedes Gesetz auf eines der 10 Gebote runterbrechen/zurückführen.

Man kann auch garnicht erwarten, das Kirche und Staat völlig voneinander getrennt sind, schließlich basieren sämtliche westliche/abendländische Nationen auf christlichen Prinzipien und wenn man noch weiter zurück geht, muß man sich eingestehen, das das Christentum nur ein Ableger des Judentums ist.

In einer Demokratie muß außerdem erlaubt sein, das sich auch kirchlich orientierte Partien wie die CDU bilden/gründen und gewählt/an die Macht kommen dürfen.
Ebenso muß eine echte Demokratie leider auch rechtsgerichtete Parteien aushalten können - oder kommunistisch-sozialistische.

Das Problem, was ich in dieser Diskussion aber sehe, ist, das die wenigsten wirklich wissen, was es mit der Trennung von Kirche und Staat auf sich hat, warum, wieso, weshalb und wie weit.
Denn das eine Partei wie die CDU regiert, bedeutet nicht, das es keine Trennung von Kirche und Staat gibt.

Die Trennung von Kirche und Staat bedeutet nur, das es keine Staatsreligion gibt, also auch andere Religionsgemeinschaften ihren Glauben frei und öffentlich ausüben dürfen, ohne Repressalien durch staatliche Organe befürchten zu müssen, solange sie sich verfassungskonform benehmen. Außerdem bedeutet es, das es auch keine Theokratie gibt, als keinen durch einen Gott welcher Art auch immer eingesetzten Regenten, einen "König durch Gottes Gnaden", einen "Sohn des Sonnengottes" oder was auch immer.
Viel mehr bedeutet der feststehende Begriff "Trennung von Kirche und Staat" nicht.

/edit:
Das man in der Kirche sein muß, um in Diakonien etc arbeiten zu können, ja, darüber kann man streiten.
Schließlich darf niemand diskriminiert werden wegen Homosexualität etc. Aber wegen der Religion dürfen kirchliche Träger einen Bewerber ablehnen.
Ich denke auch, hier muß das Gestzt über arbeitet werden.
Denn eigentlich besitzt der Staat ein Rechtsmonopol.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Die Trennung von Kirche und Staat bedeutet nur, das es keine Staatsreligion gibt, also auch andere Religionsgemeinschaften ihren Glauben frei und öffentlich ausüben dürfen, ohne Repressalien durch staatliche Organe befürchten zu müssen, solange sie sich verfassungskonform benehmen. Außerdem bedeutet es, das es auch keine Theokratie gibt, als keinen durch einen Gott welcher Art auch immer eingesetzten Regenten, einen "König durch Gottes Gnaden", einen "Sohn des Sonnengottes" oder was auch immer.
Viel mehr bedeutet der feststehende Begriff "Trennung von Kirche und Staat" nicht.

Genau hier sehe ich ein Problem. Eigenes Arbeitsrecht hin oder her. Es kann meiner Meinung nicht sein, dass man in einem zu >95% vom Staat finanzierten Kindergarten gefeuert wird, nur weil man aus der katholischen Kirche austritt, schwul ist, sich scheiden lässt etc. Das ist für mich genau der Punkt, den du angesprochen hast, nämlich dass man seinen Glauben/Nicht-Glauben nicht mehr frei ausüben darf:daumen2:
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Reden wir eig. nur über das Christentum in Deutschland, oder über alle religösen Gemeinschaften?
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

zu 90% vom Staat finanziert

zu >95% vom Staat finanzierten

Na, gleich sind es 98%, dann 99,5%, dann mehr als 99,9%....das steigert sich aber schnell bei Dir :D
Erstmal solltest Du solche Zahlen belegen, bevor Du inflationär damit um Dich wirfst.
Zum zweiten, ja, das Geld stammt vom Staat, der es aber auch im Namen der Kirche unter dem Begriff "Kirchensteuer" eingenommen hat.
Und nicht jeder zahlt Kirchensteuer.
So gesehen finanzieren nur Kirchenmitglieder diese Einrichtungen und nicht der Staat.
Die Kirchensteuer sind zweckgebundene finanzielle Mittel.

Man könnte sich fragen, warum denn überhaupt der Staat die Krichensteuer einzieht und der Punkt ist, das die sozialen Leistungen, die über die Kirchengemeinden laufen, einen Großteil unseres sozialen Netzes ausmachen.
Ohne Kirchensteuer fielen viele Kindergärten, Krankenhäuser etc weg.
Von daher ist es erstmal schonmal gut, das es die Kirchensteuer gibt.

Von daher kann man vielleicht verstehen, warum zB Diakonien Bewerber ablehnen, die keine Kirchensteuer zahlen. Ob man es gut findet, ist ne andere Frage.
Und das gleiche gilt dann natürlich für die Nutzung kirchlicher Einrichtungen.

Beides ändert aber nichts daran, das Du Deinen Glauben oder Nicht-Glauben durchaus frei und öffentlich ausüben darfst.
Du mußt Dir dann halt nur einen anderen Arbeitgeber suchen.

Reden wir eig. nur über das Christentum in Deutschland, oder über alle religösen Gemeinschaften?
Ich reden über Trennung von Staat und Kirche im Allgemeinen. Das betrifft also alle Staaten, die das in ihrer Verfassung verankert haben und damit gilt es auch für alle Religionen, die in diesen Staaten präsent sind.
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Du mußt Dir dann halt nur einen anderen Arbeitgeber suchen.
:what: Nicht dein ernst, oder? Du erzählst das Kirche und Staat getrennt sind, und dann findest du es in Ordnung das eine Gemeinschaft mich aus meinem Job wirft, der nichts mit meinem Glauben zutun hat? Hb ich dich jetzt falsch verstanden?
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Interessanterweise fordert bisher nur die LINKE ein Ende der Staatsleistungen, welche sich seit 1803, also seit 210 Jahren "bewährt" haben, die anderen Parteien haben es damit lt. Artikel nicht oder nicht besonders eilig.
Allein seit Gründung der BRD sind fast 15 Milliarden Euro für Personalausgaben der beiden hauptamtlichen Kirchen geflossen.

Money Quote:

Die Linkspartei würde das gern ändern. In ihrem Gesetzentwurf schlägt sie zur Ablösung der vermeintlichen Ansprüche „eine einmalige Entschädigungszahlung in Höhe des Zehnfachen des zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes gezahlten Jahresbeitrags“. Das wären gegenwärtig rund 4,75 Milliarden Euro. Die Kirchen geben sich zwar gesprächsbereit, doch wie ernst sie es damit meinen, ist umstritten. Auf jeden Fall halten sie diese Summe für viel zu niedrig. Die Vorstellungen reichen bis hin zum 40-Fachen der jährlichen Staatszahlungen.
In der Form möchte ich mein Maul auch mal aufreißen können!
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Offiziell exisitert in Deutschland auch kein Laizismus.
Von daher ist es eigentlich egal wie das nun gehandhabt wird.
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Man könnte sich fragen, warum denn überhaupt der Staat die Krichensteuer einzieht und der Punkt ist, das die sozialen Leistungen, die über die Kirchengemeinden laufen, einen Großteil unseres sozialen Netzes ausmachen.
Ohne Kirchensteuer fielen viele Kindergärten, Krankenhäuser etc weg.
Von daher ist es erstmal schonmal gut, das es die Kirchensteuer gibt.

Es ist ein Irrtum anzunehmen, nur diejenigen die Kirchensteuer entrichten, finanzieren die "sozialen Wohltaten" der beiden Amtskirchen, denn im Endeffekt werden alle Steuerzahler nach einem festen Schlüssel veranschlagt - Privatfernsehen ist ja auch nicht umsonst, sondern ob man es will oder nicht, durch jeden Kauf einer Ware im Supermarkt finanzieren wir indirekt Privatfernsehen mit, bei der Finanzierung der Kirchen ist es nicht anders.
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Natürlich ist Deutschland säkularisiert. Hier haben Kirchen sogar ein eigenes, vom Staat(und GG) unabhängiges Arbeitsrecht:ugly:
Nein, aber ernsthaft: Ich finde es eine Unverschämtheit, dass Kirchen in Kindergärten/Studentenwohnheimen/Krankenhäusern etc., die zu 90% vom Staat finanziert werden, bestimmen dürfen, wer dort arbeitet, bzw. in dem Wohnheim wohnen darf:daumen2:
Beispiel: Versucht mal als muslimische Erzieher/Erzieherin (am besten noch schwul oder geschieden) eine vernünftige Arbeit zu finden. Viel Glück! Wo ist da bitte die Religionsfreiheit?

Wenn man seine Kinder in einen christlichen Kindergarten oder seine Eltern in ein christliches Altersheim gibt, dann erwartet man auch das dort christliche Werte vermittelt werden. Ganz normal das die Personaler ihre Angestellten dann anhand dieser Kriterien auswählen.

Versuch doch mal als Hetero nen Job in einer Schwulenbar zu bekommen oder als Atheist in der türkischen Teestube... wird auch nicht klappen ;) Ganz einfach weil es schlecht fürs Geschäft ist!
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Versuch doch mal als Hetero nen Job in einer Schwulenbar zu bekommen oder als Atheist in der türkischen Teestube... wird auch nicht klappen ;)

Wieso sollte das nicht klappen?
Den Bar Besitzer ist es doch völlig ralle ob du eine Hete bist oder nicht.
Und in türkischen Läden arbeiten meist nud Türken. ;)
Ist aber woanders nicht anders. Ich kenne jetzt keinen Deutschen der ein chinesischen Restaurant betreibt.
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Na, gleich sind es 98%, dann 99,5%, dann mehr als 99,9%....das steigert sich aber schnell bei Dir :D
Das variert von Einrichtung zu Einrichtung, deswegen gibt es auch keine festen Zahlen
Erstmal solltest Du solche Zahlen belegen, bevor Du inflationär damit um Dich wirfst.
Erinnerst du dich noch an den Fall, bei dem eine vergewaltigte Frau von einem katholischen Krankenhaus abgewiesen wurde, weil die Pille danach gegen die kirchlichen Grundsätze geht?
Dieses Krankenhaus wurde zu 100% vom Staat finanziert:
"Zu 100 Prozent öffentlich finanziert" | Telepolis
Noch ein Artikel:
Kirchliche Trägerschaft - Aktuelle Stunde
Zitat: " Doch was leistet die Kirche dafür in ihren Einrichtungen? Die Antwort ist ernüchternd. Bei Altenheimen und Krankenhäusern trägt der Träger Kirche nichts. Bei Kitas ist das unterschiedlich. Im Schnitt trägt die Kirche fünf Prozent der Kosten, die öffentliche Hand 95 Prozent. Sie finanzieren sich vollständig aus Kassenbeiträgen und Steuermitteln."




Zum zweiten, ja, das Geld stammt vom Staat, der es aber auch im Namen der Kirche unter dem Begriff "Kirchensteuer" eingenommen hat.
Und nicht jeder zahlt Kirchensteuer.
So gesehen finanzieren nur Kirchenmitglieder diese Einrichtungen und nicht der Staat.
Die Kirchensteuer sind zweckgebundene finanzielle Mittel.
Nein, die Kirchensteuer ist davon unabhängig.
Neue Berechnungen: Staat stützt Kirchen mit Milliarden - SPIEGEL ONLINE
Das Gehalt bzw die Pension von Bischöfen wird zum Beispiel in Bayern komplett vom Staat getragen. Und das Geld kommt nicht aus der Kirchensteuer


Man könnte sich fragen, warum denn überhaupt der Staat die Krichensteuer einzieht und der Punkt ist, das die sozialen Leistungen, die über die Kirchengemeinden laufen, einen Großteil unseres sozialen Netzes ausmachen.
Ohne Kirchensteuer fielen viele Kindergärten, Krankenhäuser etc weg.
Von daher ist es erstmal schonmal gut, das es die Kirchensteuer gibt.
Vielleicht verstehst du mich falsch: Ich bin nicht gegen Kirchensteuer oder auch Subventionen vom Staat. Ich bin aber dagegen, dass die Kirche in kirchlichen Einrichtungen über das GG hinweg bestimmen darf, was passiert, obwohl diese Einrichtungen größtenteils vom Staat bezahlt werden;)

Von daher kann man vielleicht verstehen, warum zB Diakonien Bewerber ablehnen, die keine Kirchensteuer zahlen. Ob man es gut findet, ist ne andere Frage.
Und das gleiche gilt dann natürlich für die Nutzung kirchlicher Einrichtungen.
Bei Diakonien kann ich es noch eher verstehen. Aber wie schon gesgat: Wenn in einem Kindergarten, der zu 95% vom Staat finanziert wird, jemand gefeuert wird, weil er schwul ist oder sich hat scheiden lassen, dann passt das nicht wircklich in mein Bild von einem säkularisierten Staat

Beides ändert aber nichts daran, das Du Deinen Glauben oder Nicht-Glauben durchaus frei und öffentlich ausüben darfst.
Du mußt Dir dann halt nur einen anderen Arbeitgeber suchen.
Wie gesagt: Versuche doch mal in Deutschland (und besonders Bayern) eine Stelle als Erzieher zu finden, die nicht bei einer christliche Kirche ist. Natürlich geht das auch, aber man hat es doch entschieden schwerer als ein vergleichbarer Kandidat, der die christlichen Normen erfüllt. Und das darf meiner Meinung nach einfach nicht sein

Ich reden über Trennung von Staat und Kirche im Allgemeinen. Das betrifft also alle Staaten, die das in ihrer Verfassung verankert haben und damit gilt es auch für alle Religionen, die in diesen Staaten präsent sind.
Die Verfassung hilft leider nicht viel, wenn die Kirchen bei ihrem Arbeitsrecht nicht daran gebunde sind:schief:

Wenn man seine Kinder in einen christlichen Kindergarten oder seine Eltern in ein christliches Altersheim gibt, dann erwartet man auch das dort christliche Werte vermittelt werden. Ganz normal das die Personaler ihre Angestellten dann anhand dieser Kriterien auswählen.

Versuch doch mal als Hetero nen Job in einer Schwulenbar zu bekommen oder als Atheist in der türkischen Teestube... wird auch nicht klappen ;)
Die türkische Teestube und die Schwulenbar werden aber auch nicht zu 95% aus öffentlicher Hand finanziert ;)
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Wenn man seine Kinder in einen christlichen Kindergarten oder seine Eltern in ein christliches Altersheim gibt, dann erwartet man auch das dort christliche Werte. Das erwarten die Kunden so ^^
Versuch doch mal als Hetero nen Job in einer Schwulenbar zu bekommen oder als Atheist in der türkischen Teestube... wird auch nicht klappen ;)

Und alle Türken sind Moslems? Und bei meinem Aussehen bekomm ich in jeder Bar einen Job :ugly:

Ich hab nichts gegen Kindergärten die ihre Religion verbreiten, trotzdem sollte ich mit meinen persönlichen Vorstellungen dort arbeiten dürfen!
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Es gibt ja einen Grund,wieso der Staat die Kirche finanziert.Leider finde ich nicht wann es beschlossen wurde und wie das Gesetzt heißt.
Wenn ich mich richtig erinnere,übergab die Kirche ihre Besitztümer an den Staat,der Staat im Gegenzug verpflichtete sich die Kirche aus den Steuereinnahmen zu finanzieren.
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

Ich hab nichts gegen Kindergärten die ihre Religion verbreiten, trotzdem sollte ich mit meinen persönlichen Vorstellungen dort arbeiten dürfen!

Aber gerade kleine Kinder kannst du extrem beeinflussen und mich würde es stören wenn die Betreiber Nonnen als Kindergärtner hätten.
Bei uns gibt es auch einen christlichen Kindergarten -- oder 3? :ka: -- aber der Träger ist halt kirchlich. Mehr passiert da nicht.
Da wird kein Vater Unser täglich herunter geleiert oder sonst was.
Andererseits will ich auch keine Kindergarten haben bei dem die Kinder jeden Tag ihren Eid auf die Fahne schwören. :ugly:
 
AW: Trennung zwischen Kirche und Staat in Deutschland

:what: Nicht dein ernst, oder? Du erzählst das Kirche und Staat getrennt sind, und dann findest du es in Ordnung das eine Gemeinschaft mich aus meinem Job wirft, der nichts mit meinem Glauben zutun hat? Hb ich dich jetzt falsch verstanden?
Wenn Dein Job zb Erzieher ist, dann kannst Du ihn auch in einer nicht-kirchlichen Einrichtung ausüben.
Du bist nicht gezwungen, einen Glauben an zu nehmen, um Deinen Job aus zu führen.
Wenn Du in einer kirchlichen Institution arbeiten willst, finde ich es persönlich in Ordnung, wenn sie dafür erwarten, das Du auch in der Kirche bist.
Das ist in anderen Jobs genauso. Du kannst nicht gegen Atomkraft wettern und bei Vattenfall arbeiten - zumindest war das bis zue Energiewende so.

Es ist ein Irrtum anzunehmen, nur diejenigen die Kirchensteuer entrichten, finanzieren die "sozialen Wohltaten" der beiden Amtskirchen, denn im Endeffekt werden alle Steuerzahler nach einem festen Schlüssel veranschlagt - Privatfernsehen ist ja auch nicht umsonst, sondern ob man es will oder nicht, durch jeden Kauf einer Ware im Supermarkt finanzieren wir indirekt Privatfernsehen mit, bei der Finanzierung der Kirchen ist es nicht anders.
Subventionen sind immer ein anderes Thema. Allerdings machen die oft nur einen Teil der Fianzierung solcher Einrichtungen aus. Das gilt fürs Privatfernsehen ebenso wie für kirchliche Einrichtungen. Und die Vorgaben, ob etwas subventionswürdig ist, ändert sich mit beinahe jedem Regierungswechsel - und das nicht nur auf Bundesebene.
 
Zurück