Sollte nicht jeder Entwickler 100% als Ziel haben?
Ich mein, ich programmier doch nicht etwas mit dem Ziel, dass es nicht perfekt läuft ...
Wen interessiert denn erst mal die Wertung? Den Spieler, der das Spiel - in einem theoretischen Fall, ohne vorherige Beeinflussung durch PR und "Presse" - bestimmt nicht, wenn der Spieler da echtes Gold auf seiner Platte hat, bemerkt er es, auch ohne dass da irgendwer die 90+ Marke dafür zückt, das ergibt sich dann idealerweise aus der Qualität des Spiels heraus. Da diese Wertungen aber Ausdruck subjektiver Rezensenten sind, hat die Zahl an und für sich wenig Ausdruckswert, ein Spiel ist halt gut, mittel oder crap, und als Spieler merkt man sowas, beeinflusst von den persönlichen Vorlieben, wobei Spiele, die allgemein bei Vielen als exzellent gelten wohl schon rein objektiv betrachtet viel richtig machen.
Das Problem ist halt, das man versucht Spiele in Zahlenwerke zu pressen, und dass inzwischen nur noch mit Fokus auf diese Wertungsziffern programmiert wird, zumindest im AAA-Sumpf. Eine 100% kann es gar nicht geben, wenn man mal darüber nachdenkt, was das heissen würde: Perfekt, und sowas gibts nicht. Als Entwickler sollte man eine künstlerische Vision seines Titels haben, und das Talent und die Erfahrung dies in Code, Spielmechaniken und Story zu giessen, und das Resultat gefällt dann einer bestimmten Zielgruppe oder ebend nicht. Nur sind wir von diesem Ideal inzwischen derart weit weg, dass einem schlecht wird. Spielkonzepte werden Marktforschungsresultaten, einer "Muss-im-Spiel-Sein"-Featureliste sowie mit festem Fokus darauf, was die "Fachpresse" gut bewertet entwickelt, und mit viel Hype wird das dann den Spielern schmackhaft gemacht, meist in Kooperation mit der Presse, die indirekt von den Publishern abhängig ist.
Da es das perfekte Spiel nicht gibt, wird es immer Ecken und Kanten geben, an denen sich jemand reiben wird bei der Bewertung, daher sind die 100%-Zielsetzungen purer Nonsense, und entspringen irgendeiner BWL-Gummizelle. Eine hohe Wertungsnummer ist ein Indikator, mehr nicht. Man sollte sich stets ein paar der Bestbewertungen, sowie ein paar Gegenmeinungen wirklich durchlesen, um beurteilen zu können, ob ein Spiel für einen selber "gut" ist, bzw. ob es den eigenen Geschmack treffen könnte. Idealerweise geht man ganz von den Zahlen weg, und liest einfach eine Renzension, die das Spiel toll findet, sowie eine gegenteilige Stimme, gerade was die Leute eher stört ist meist interessanter als die Feature-Liste, die man meist der Spielepackung entnehmen kann, sie statt dessen aber einfach in der "Fachpresse" oftmals als Test durchgearbeitet sieht.
Im Übrigen ist die Wertungsinflation Bullshit, so man denn auf diese bekloppten Zahlen was gibt: Alles unter 85 ist dem Vernehmen nach heutzutage ja schon als Sche*sse zu betrachten, obwohl es dem Schulnotensystem her immer noch ein dickes Gut wäre ... ich warte ja nur auf das erste Killerspiel, dass die "Fachpresse" notgedrungen mit einer 100+ bewerten muss, da die 10/10 ja bereits gezückt wurde. xD