Telekom: DSL-Nachfolger G.fast erspart Milliarden-Investition in Glasfaser-Ausbau

Exakt dies! Aus genau dieser Sicht heraus ist es halt vollkommen sinnlos, über die Pläne und Strategien der Telekom zu schimpfen. Die machen bereits genug. Klar, ginge mehr. Machbar und vertretbar sind aber zwei Paar Schuhe.
 
Tröstet Euch, die jetzigen Hauseigentümer werden kurz oder lang auf "natürlichem Wege" Platz für die Nachfolger machen, welche gewiss eine Infrastruktur mit aktueller Technik zu schätzen wissen....:devil:;)
 
Wenn ich daran denke wie schön regelmäßig hier: "Ich möchte streamen, live, baut mir nen PC" rein kommen, und dann weniger als 2MBit/s Upload haben...
Oder die Let's Player etc.

Ja, als Let's Player wie ich haste Spaß bei ner 6000er Leitung mit grad mal 672 kbit/s Upload.... Der Upload is dauerhaft ausgelastet hier :D Und über Livestreams selber machen brauch man garnich drüber nachdenken

Aber da Salzgitter aus so vielen mehr oder weniger kleinen Dörfern besteht wird sich hier so schnell nix tun -.- Würd mich echt nich wundern wenn hier in dem ~500 Seelen Dorf sich die nächsten 10 Jahre nix tut...
 
Was läuft bei denen anders?

Die stellen der Landbevölkerung tolle LTE-Masten hin, versprechen 6Mbit/s und hinten raus kommen mit Glück 2Mbit/s mit maximal 2Gb-Volumen im Monat für teures Geld, ganz toll...
 
Ist ja toll, dass die auf 100 Metern 500 Mbit/s schaffen, aber das bringt fast nichts.

Der "Ausbau" wird dort gemacht wo z. B. ein TV-Kabel liegt oder es einen lokalen Anbieter gibt. Denn dann ist die Cashcom ganz schnell mit dem Ausbau, wenn man Kunden verliert.

Zum Thema "Geiz ist geil":
Man bezahlt auf dem Land für seine 2 Mbit/s Leitung das selbe wie für eine echte 16 Mbit/s in der Stadt oder meistens sogar noch mehr...
Warum sollte man für WENIGER Leistung mehr bezahlen? Ich kaufe mir doch auch keinen Ford Ka zum Preis von einem Porsche 911.

Ich halte 30-40 € monatlich für 16 Mbit/s für durchaus angemessen um alle kosten zu decken, aber dafür will ich auch etwas haben was ich wirklich gebrauchen kann. Bei 1&1 z. B. bekomme ich eine SIM-Karte kostenlos, die neben einer Festnetz-Flat auch eine Flat nach 1&1 bietet UND einfach mal 100 MB Datenvolumen KOSTENLOS im bestehenden Vertrag.

Was würde ich bei der Cashcom für 30€ bekommen? Richtig nichts. Der billigste Tarif ist der Call & Surf Basic für 29,95 € im Monat PLUS 4 € Mindestumsatz im Festnetz, welches mich günstige 2,9 Cent die Minute kostet....

Woher die das ganze Geld nehmen sollen? Tja weniger sinnlose Investitionen ins Ausland (besonders Telecom USA und so).

Wo ich wohne sind 2 MBit/s purer Luxus. Viele hier im Ort bekommen gerade mal 1 Mbit/s oder weniger und jetzt ratet mal ob die Cashcom hier ausbaut? Nö. Laut Karte sind hier aber bis zu 16 MBit/s verfügbar :ugly::ugly:

Warum setzen die eigentlich nicht auf die selbe Technik wie die Kabel-Anbieter? Klar shared medium, aber wenn von meinen bis zu 150 Mbit/s "nur" 120 Mbit/s ankommen würden wäre mir das auch egal.... Aber hey das würde ja Investitionen bedeuten, zumal die Telekom ja auch nur die Speedports und keine Fritzboxen hat.
 
Wenn man vor ein paar Jahrzehnten auch so gedacht hätte dann hättest du jetzt wahrscheinlich weder einen normalen (Kupfer-) Telefonanschluss noch einen Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung, Kanalisation oder das Stromnetz und du hättest wahrscheinlich keine Straße vor der Haustür sondern nur einen Feldweg.

Die Kosten für den FTTH Ausbau mögen auf den ersten Blick gigantisch sein aber im Vergleich zu anderen Infrastrukturprojekten sind sie nicht außergewöhnlich groß.
Der Unterschied: Damals geschah das ganze durch Staatsunternehmen, und du hattest einen Anspruch auf Grundversorgung durch diese, unabhängig davon, ob deine Anschlüsse ein Verlustgeschäft darstellen oder nicht. Im freien Markt ist das nicht so, da senkt sich der Daumen über deinem Kopf einfach, wenn du dank isolierter Landhütte nicht einträglich bist, und das wars dann. Infrastruktur gehört in Staatshand, alles andere ist Irrsinn, folglich gehören zumindest die Netze rückverstaatlicht, damit mit diesen kein Schindluder getrieben wird und diese verroten oder nicht ausgebaut werden.
 
Warum setzen die eigentlich nicht auf die selbe Technik wie die Kabel-Anbieter?

Neue TV Kabel verlegen ist fast so teuer wie FTTH und damit technisch völlig obsolet. Zumindest aus Sicht eines Anbieters der nicht primär ein TV Anbieter sondern ein Telekommunikationsanbieter ist.

Der Unterschied: Damals geschah das ganze durch Staatsunternehmen, und du hattest einen Anspruch auf Grundversorgung durch diese, unabhängig davon, ob deine Anschlüsse ein Verlustgeschäft darstellen oder nicht. Im freien Markt ist das nicht so, da senkt sich der Daumen über deinem Kopf einfach, wenn du dank isolierter Landhütte nicht einträglich bist, und das wars dann. Infrastruktur gehört in Staatshand, alles andere ist Irrsinn, folglich gehören zumindest die Netze rückverstaatlicht, damit mit diesen kein Schindluder getrieben wird und diese verroten oder nicht ausgebaut werden.

Es gibt sicher auch Möglichkeiten den FTTH Ausbau zu beschleunigen ohne das alte Kupfernetz wieder zu verstaatlichen aber es ist sicher richtig das der FTTH Ausbau ohne staatliche Eingriffe weiter vor sich hin kriechen wird.
 
Neue TV Kabel verlegen ist fast so teuer wie FTTH und damit technisch völlig obsolet. Zumindest aus Sicht eines Anbieters der nicht primär ein TV Anbieter sondern ein Telekommunikationsanbieter ist.

Blöd gefragt, aber kann man nicht einfach das bestehende Telefon-Kabel dafür "missbrauchen"? Es kommt ja immer eine Doppel-Ader an (meistens mehr) oder ist der Querschnitt dafür zu gering?

Natürlich bräuchte man da trotzdem neue Verteilerkästen, aber als ECHTE Übergangslösung zu FTTH wäre es doch denkbar oder nicht?


Es gibt sicher auch Möglichkeiten den FTTH Ausbau zu beschleunigen ohne das alte Kupfernetz wieder zu verstaatlichen aber es ist sicher richtig das der FTTH Ausbau ohne staatliche Eingriffe weiter vor sich hin kriechen wird.

Der Staat wird das mit dem Ausbau doch verschlafen, so wie alles was das digitale Zeitalter betrifft, siehe GEMA-Vermutung, GEZ, Urheberrecht usw.
 
Blöd gefragt, aber kann man nicht einfach das bestehende Telefon-Kabel dafür "missbrauchen"? Es kommt ja immer eine Doppel-Ader an (meistens mehr) oder ist der Querschnitt dafür zu gering?

Natürlich bräuchte man da trotzdem neue Verteilerkästen, aber als ECHTE Übergangslösung zu FTTH wäre es doch denkbar oder nicht?

Das TV Kabelnetz ist völlig anders aufgebaut als das Telefonnetz!

Das Telefonnetz ähnelt einem Klassischen Ethernet-Netzwerk mit Stern-Topologie. Im Telefonnetz ist jeder Haushalt unabhängig voneinander mit einer Kupferdoppelader angebunden. Diese Kupferdoppelader verläuft von jedem Haushalt getrennt von den anderen bis zu einem sogenannten DSLAM welcher die Signale aller eingehenden Doppeladern auf ein LWL Kabel ummünzt und an die Vermittlungsstelle bzw. einen lokalen Internetzugangsserver weiterleitet.

Das TV Kabelnetz ähnelt dagegen eher dem guten alten 10BASE2 Ethernet via Koaxialkabel mit Bus-Topologie. Im TV Kabelnetz sind einige (bis zu einige tausend) Haushalte an ein gemeinsames Koaxialkabel angebunden. Dieses führt bis zu einem sogenannten CMTS (Kabelkopfstelle) welche das TV Signal einspeist und Daten an einen Internetzugangsserver sowie gegebenenfalls eine Telefonvermittlungsstelle weiterleitet. Das Koaxialkabel bietet weit bessere Dämpfungseigenschaften und ist wesentlich störunempfindlicher als eine ungeschirmte Kupfer-Doppelader dafür muss man sich dessen Gesamtbandbreite von vielleicht etwas mehr als 1GBit/s (mit einem gewissen Ausbaupotenzial) auch mit einer großen Zahl anderer Haushalte teilen. Wenn mehr als vielleicht 1% der Kunden im TV Kabel Netz ihren Anschluss gleichzeitig ausreizen wird es schon eng und die Übertragungsrate beginnt für alle zu sinken.

Beide Technologien sind grundlegend anders aufgebaut, haben verschiedene Vor- und Nachteile und es ist praktisch unmöglich das eine in das andere umzubauen.
 
Beide Technologien sind grundlegend anders aufgebaut, haben verschiedene Vor- und Nachteile und es ist praktisch unmöglich das eine in das andere umzubauen.

Danke für die Erklärung. Hätte ja sein können, dass keiner an die einfachste Lösung gedacht hat :D :ugly:

Das große Problem ist ja momentan, dass FTTH zu teuer ist um es flächendeckend einzusetzen und nicht jeder Haushalt braucht FTTH. Für sehr sehr viele reicht ein "kleiner" 16 Mbit/s Anschluss den man vielleicht auf 25 oder 50 MBit/s hochstufen kann.

Ein paar mehr Outdoor-DSLAMs, welche mit Glasfaser angebunden sind und in den DSL-Lite (alles bis 6 MBit/s) Gebieten stehen würde schon sehr helfen. Andere Länder kriegen das ja auch hin und ja die verlegen zwar oberirdisch aber wenn ich sehe was hier an Leer-rohren verlegt werden und die Telekom nicht einfach mal Glasfaser da mit reinwirft wird mir schlecht. Ne lieber nach 6 Monaten oder so alles nochmal neu machen.

Würde der Staat es mit den ganzen Behören nicht so verdammt schwer machen und hätte er wirklich Interesse am Ausbau hätten wir schon längst 16 MBit/s für alle.
 
Das es "bezahlbar" selbst in entlegenden, kleinen Ortsteilen zu realisieren ist, beweisen die ganzen unabhängigen FTTH-Anbieter, die inzwischen wie Pilze aus dem Boden schießen.

Nur mal als Beispiel:
Home - BORnet GmbH
 
Die FTTH Ausbaukosten auf dem Land dürften grob bei vielleicht 2000-3000€ mit Freileitungen und vielleicht 3000-4000€ oder etwas mehr mit Erdleitungen pro Anschluss liegen. Vielleicht auch etwas mehr oder weniger, ist natürlich von verschiedenen Faktoren abhängig.

Wenn man bedenkt das die Betriebskosten pro Anschluss wohl nur wenige Euro pro Monat betragen dürften kann man sich anhand der üblichen Tarife grob ausrechnen wie lange es dauert bis sich die Sache amortisiert. Nicht ewig aber es dauert eine Weile. Es ist eben eine langfristige Investition.

Unabhängige Anbieter haben eine großere Motivation auszubauen als die Telekom welche bis zu diesem Zeitpunkt ein Monopolist ist und auch mit langsamen Anschlüssen entsprechend abkassieren kann.
 
die haben weniger Probleme weil sie ihre Leitung nicht vermieten müssen und somit ein örtliches Monopol aufbauen können. Die Telekom MUSS vermieten. ;)
Zudem werden sie im Gegensatz zur Telekom sogar z.T. subventioniert
 
die haben weniger Probleme weil sie ihre Leitung nicht vermieten müssen und somit ein örtliches Monopol aufbauen können. Die Telekom MUSS vermieten. ;)
Zudem werden sie im Gegensatz zur Telekom sogar z.T. subventioniert

Der Vermietungs-Zwang für die Telekom ist in Zusammenspiel mit der Privatisierung der Hemmschuh des FTTH Ausbaus.

Ohne die Möglichkeit Leitungen der Telekom billig zu mieten wäre der Anreiz für Konkurrenten eigene Leitungen (und dann gleich Glasfasern) zu verlegen viel größer. Und die Telekom könnte ihre Aubaukosten durch teurere Tarife schneller wieder einspielen und hätte auch einen höheren Ausbaudruck um der Konkurrenz zuvorzukommen.

Eine ungesunde Mischung aus verpfuschten Staatlichen Einflüssen auf die Privatwirtschaft und vorschnellen Privatisierungen behindern den Ausbau (nicht nur) in Deutschland.
 
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