Sexuelle Belästigungsvorwürfe: Studios distanzieren sich von Entwicklerlegende Chris Avellone

Schuldig ist, wer verurteilt wurde. Wurde er das? Nein.
Solange wäre ich an deiner Stelle vorsichtig mit irgendwelchen Anschuldigungen.

Das gilt im Umkehrschluss aber ebenso für das mutmaßliche Opfer.
Sie zu beschuldigen, den Vorfall rein aus Aufmerksamkeitsgier oder als Teil einer "Schmutzkampagne" öffentlich gemacht zu haben, ist ebenso einfach nur eine reine Anschuldigung. Leider wird hier im Forum diesbezüglich mit zweierlei Maß gemessen.

In wessen Hand liegt es denn dann, ein Urteil zu erwirken?
Ein Täter wird sich in den aller seltensten Fällen selbst anklagen.

Richtig. Es liegt in der Hand des Opfers, den Mut zu fassen, die Tat zur Anzeige zu bringen.
Die Statistik zeigt aber, dass eine Anzeige in den seltensten Fällen zu einer Verurteilung führt. Deshalb liegt es eben nicht allein in der Hand des Opfers ein Urteil zu erwirken.

Aber wenn man den Mut und das Selbstbewusstsein hat, sich auf Twitter auszukotzen, kann man den Täter auch gleich auf die Anklagebank zerren.
Eine Schmutzkampagne über die Sozialen Medien abzufeuern, wenn man gleichzeitig Beweise, Zeugen und sogar weitere Geschädigte gegen den Täter anführen kann, verurteile ich zutiefst und bewerte es sogar als kontraproduktiv, nahezu schädlich, für Opfer, die sich wirklich aus Angst nicht trauen, vor Gericht zu ziehen, Twittersolidaritätszeug à la #MeToo hin oder her.

Ich maße mir nicht an zu verstehen, wie sich Opfer von sexueller Gewalt fühlen. Also maße ich mir auch nicht an zu wissen, welcher Weg "der richtige" ist.

Klar, wenn man weit weg vom Problem steht, sagt es sich leicht, dass Opfer den konventionellen Weg über eine Anzeige wählen sollten. Die Gerichte werden schon ein gerechtes Urteil treffen, sollte man meinen. Aber wir alle wissen, dass das leider viel zu oft nicht der Fall ist. Deshalb wird geschwiegen (siehe Statistik). Wenn das Opfer dann den ganzen Mut zusammennimmt und Twitter vielleicht als einziges Werkzeug und letzten Ausweg sieht, steht es mir dann zu, zu urteilen?

Ich kann es diskussionswürdig finden, ja, sogar kontraproduktiv. Das Opfer zu diffamieren, indem man alles einfach nur als "Schmutzkampagnen" abstempelt, ist dabei aber mindestens genauso kontraproduktiv.
 
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Ähm...

ich will hier keine Diskussion unterbrechen, aber: "Sexuelle Belästungsvorwürfe" klingt doch bescheuert. Als ob die Belästigungsvorwürfe selber sexuell wären.:ugly:
"Vorwürfe Sexueller Belästigung" klingt doch besser.

Ja, ich kann grad' nicht einschlafen und mir ist langweilig, also von daher... :D
 
Kann ich alles so unterschreiben bis auf den vorletzten Absatz. Selbsjustiz ist immer ein schwieriges Thema, aber ganz besonders seh ich das Aufstacheln des Social Media-Mobs einfach nicht als den richtigen Weg Gerechtigkeit oder Vergeltung zu erlangen.

Seine Meinung zu einem Thema zu sagen oder Kritik zu äußern ist natürlich legitim und wird es zum Glück auch weiterhin bleiben.
Einige Beiträge in diesem Thread waren nur leider weit entfernt von einer fundierten Meinung.
 
Kann ich alles so unterschreiben bis auf den vorletzten Absatz. Selbsjustiz ist immer ein schwieriges Thema, aber ganz besonders seh ich das Aufstacheln des Social Media-Mobs einfach nicht als den richtigen Weg Gerechtigkeit oder Vergeltung zu erlangen.

Das ist aber leider die Folge dessen, dass die Anzeige sexueller Belästigung von Strafverfolgungsbehörden immer noch eher sekundär behandelt wird - teils aus purer Überlastung, teils auch deshalb, weil auch dort noch eine gewisse "Die sollen sich mal nicht so haben, ist ja nichts Ernstliches passiert"-Einstellung vorherrscht.

Der nächste Punkt ist der, überhaupt den Mut zu finden, Anzeige zu erstatten. Denn gewinnt man im Austausch mit Anderen, und da liegt es nahe, das heute gängigste Medium des Austausches auch gleich für eine offene Anklage zu nutzen.
Dabei sollte man nicht vergessen, dass auch die Belästigung häufig öffentlich stattfindet. Sprich, den Opfern wird eine öffentliche Demütigung aufgenötigt, die man dann den Tätern nicht zwingend ersparen muss.

Und nicht zuletzt erfahren auch die Beschuldigten ein gerüttelt Maß an Unterstützung in sozialen Netzwerken, wie man allein hier sieht. Die "Waffengleichheit" ist damit gegeben - um so mehr, wie Täter üblicherweise stärker vom Ausbleiben eines öffentlichen Diskurses profitieren.
Auch Nebeneffekte wie der, dass sich dadurch schneller Be- und Entlastungszeugen finden, sind nicht von der Hand zu weisen.

Dem gegenüber steht natürlich, dass auch unrechtmäßige Beschuldigungen haften bleiben. Andererseits ist auch dieses Risiko beiderseitig: Wer jemanden unrechtmäßig öffentlich anklagt, hat sich damit auch selbst exponiert und im Zweifelsfall juristisch belastet.
 
Dem gegenüber steht natürlich, dass auch unrechtmäßige Beschuldigungen haften bleiben. Andererseits ist auch dieses Risiko beiderseitig: Wer jemanden unrechtmäßig öffentlich anklagt, hat sich damit auch selbst exponiert und im Zweifelsfall juristisch belastet.

Das Ding ist nur, dass der Kläger hierbei oft besser wegkommt als der Angeklagte. Wenn dir jetzt irgendeine Dame auf Twitter mit gewisser Reichweite unterstellt, dass du sie sexuell bedrängt hast, dann bist du erstmal im Arsch, auch wenn du unschuldig bist und das sowas nicht selten vorkommt sieht man doch zu hauf?
Brett Kavanaugh, Neymar und Johnny Depp sind alleine mir schon bekannt und die sind aktuell.
Guck dir den Bericht von Kachelmann an. Er war unschuldig und hat mehr verloren als die Klägerin. Das kanns doch wohl auch nicht sein und Einzelfälle sinds mittlerweile auch nicht mehr.
 
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Das Ding ist nur, dass der Kläger hierbei oft besser wegkommt als der Angeklagte.

Und wenn's nicht öffentlich gemacht wird, kommt der Täter oft besser weg als das Opfer.
Wie schon mehrfach geschrieben, da gibt es kein Patentrezept.

Brett Kavanaugh, Neymar und Johnny Depp sind alleine mir schon bekannt und die sind aktuell.

Brett Kavanaugh wurde nicht formal entlastet und ist trotzdem Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten geworden. Man liest nirgends mehr etwas über den Fall. Die Vorwürfe betrafen zudem Vorgänge, die zu alt waren, um sie noch juristisch zu verfolgen.

Das Verfahren gegen Neymar wurde wegen mangels an Beweisen eingestellt. Seiner Karriere hat das nicht geschadet - nicht einmal temporär, da er während des Verfahrens ohnehin wegen Verletzung ausgeschieden war.
Zudem zeigt dieser Fall, dass eben *nicht* das mutmaßliche Opfer automatisch die bessere Position hat, wenn Aussage gegen Aussage steht.
Und kannst du dich noch (ohne nachzuschauen) an den Namen der Klägerin erinnern?

Im Fall von Johnny Depp scheint es mir ein typischer schmutziger Scheidungskrieg zu sein, und zwar zwischen zwei Leuten, die beide nicht gerade durch besondere Selbstbeherrschung auffallen und sich dem aktuellen Kenntnisstand nach gegenseitig körperlich attackiert haben, wenn ein Streit eskalierte.
Das öffentliche Ansehen *beider* hat dadurch gelitten, die Karriere *beider* jedoch nicht.

Guck dir den Bericht von Kachelmann an. Er war unschuldig und hat mehr verloren als die Klägerin. Das kanns doch wohl auch nicht sein und Einzelfälle sinds mittlerweile auch nicht mehr.

Das ist sicherlich tragisch, verblasst allerdings gegenüber den unzählige Fällen, in denen Opfer keine Gerechtigkeit erfuhren.

Übrigens ist der Fall Kachelmann weiterhin kontrovers, da er sich - ebenso wie die Klägerin - in etliche Widersprüche verwickelte.
"Der heutige Freispruch beruht nicht darauf, dass die Kammer von der Unschuld von Herrn Kachelmann und damit im Gegenzug von einer Falschbeschuldigung der Nebenklägerin überzeugt ist. Es bestehen aber nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme begründete Zweifel an der Schuld von Herrn Kachelmann. Er war deshalb nach dem Grundsatz ‚in dubio pro reo‘ freizusprechen." (Quelle)

Kachelmanns Karriere bekam den Knick übrigens nicht durch den Vorwurf selbst, sondern dadurch, dass sich insbesondere die Boulevard-Medien wie Aasgeier auf den Fall gestützt haben und sich mit Mutmaßungen zugunsten der einen oder anderen Seite überboten haben.
Auch hier hatte aber Herr Kachelmann eine starke Basis an Unterstützern, zog sich freiwillig aus der Öffentlichkeit zurück, hat weiterhin als Meterologe gut verdient und ist seit zwei Jahren wieder im TV präsent.
Auch hier: Weißt du noch, wie die Klägerin hieß und wie es dieser beruflich nach der ganzen Geschichte erging?

Eben.
 
Das Verfahren gegen Neymar wurde wegen mangels an Beweisen eingestellt. Seiner Karriere hat das nicht geschadet - nicht einmal temporär, da er während des Verfahrens ohnehin wegen Verletzung ausgeschieden war.
Ja machte jedenfalls auf mich auch so den Eindruck.

Im Fall von Johnny Depp scheint es mir ein typischer schmutziger Scheidungskrieg zu sein, und zwar zwischen zwei Leuten, die beide nicht gerade durch besondere Selbstbeherrschung auffallen und sich dem aktuellen Kenntnisstand nach gegenseitig körperlich attackiert haben, wenn ein Streit eskalierte.
Das öffentliche Ansehen *beider* hat dadurch gelitten, die Karriere *beider* jedoch nicht.
Seh ich anders. Johnny Depp hat sich nicht wirklich falsch verhalten und seine Karriere litt darunter. Er ist bei Disney wegen der Nummer für neue Rollen und den kommenden Fluch der Karibik rausgeflogen.

Kachelmanns Karriere bekam den Knick übrigens nicht durch den Vorwurf selbst, sondern dadurch, dass sich insbesondere die Boulevard-Medien wie Aasgeier auf den Fall gestützt haben und sich mit Mutmaßungen zugunsten der einen oder anderen Seite überboten haben.
Geht ja nicht nur um die Karriere. Er hat selbst mal gesagt, dass ihn die ganze Nummer wesentlich mehr gekostet hat, als er an Entschädigungen bekam und die Strafe seiner Ex war im Vergleich wohl lachhaft.

Auch hier hatte aber Herr Kachelmann eine starke Basis an Unterstützern, zog sich freiwillig aus der Öffentlichkeit zurück, hat weiterhin als Meterologe gut verdient und ist seit zwei Jahren wieder im TV präsent.
Und das hat ne Weile gedauert, sein Leben für einen gewissen Zeitraum komplett zerstört und ihm finanziell einen haufen Geld gekostet, den er nie wieder sieht.

Auch hier: Weißt du noch, wie die Klägerin hieß und wie es dieser beruflich nach der ganzen Geschichte erging?
Claudia und nein, aber wurde darüber groß berichtet? Kachelmann selbst sagte, dass er in Summe wesentlich mehr Geld dadurch verloren hat als sie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es würde mich nicht wundern, wenn da was dran ist. Chris Avellone hat offensichtlich große psychische Probleme, wenn man sich seine völlig unprofessionellen und vermutlich unter dem Einfluss irgendwelcher Substanzen entstandenen Hass-Tiraden gegen Obsidian ansieht (unzählige Posts im RPG Codex Forum bis hin zur Empfehlung an Microsoft das Obsidian Management zu feuern). Das war vollkommen krank, egomanisch und besessen, was er da abgezogen hat.

Außerdem hat er offensichtlich in der Vergangenheit mal "roids" genommen (da hatte er noch Muckis damals ;) und ich denke jeder weiß, welchen Einfluss "roids" auf die Libido haben), es sieht zudem so aus, als würde er mindestens regelmäßig Botox injizieren lassen oder als ob er sogar schon OPs zum Glätten hinter sich hat und er macht generell einen überaus eitlen Eindruck, wie jemand, dem das Altern schwerstens zu schaffen macht, also genau die Type, die möglicherweise dazu neigt, mal zu testen, ob man trotz fortschreitenden Alters bei den Mädels noch Chancen hat.

Klar, Unschuldsvermutung usw., aber es wäre für mich null Überraschung, wenn sich da das Eine oder Andere bewahrheitet. Der Typ ist seit geraumer Zeit offenkundig komplett "off the rails", sieht auch oft wirr aus, hält sich aber für den Größten und Tollsten... irgendwas stimmt da nicht (vermutlich irgendein Substanzmissbrauch... ist ja in USA nicht so ungewöhnlich und "roids" können durchaus als Einstieg in eine Drogenkarriere fungieren).
 
Diese "Kultur", die die Amerikaner da entwickeln ist unfassbar.
Es kann doch nicht sein, dass irgendeine Frau mit der man "privat" leider nicht zusammengekommen ist, evtl. ist es "unglücklich" verlaufen etc., am Ende so viel Macht hat dein gesamtes Geschäft mit einer simplen Anschuldigung zu vernichten?
Ich mein, die bloße Anschuldigung reicht doch inzwischen und schon beginnt die Hexenjagd.

Das Grundproblem bei solchen Storys ist meiner Meinung nach die amerikanische Prüderie. Nicht nur bei Vergewaltigungsvorwürfen, auch in jeder anderen Situation wird dort derjenige, der Sex haben will als Halbdämon und derjenige, der nicht will, als Halbengel geführt. Entsprechend einseitig fallen dann ganz schnell die Schuldzuweisungen, wenn Aussage gegen Aussage steht.
Leider scheint das einer der vielen Trends zu sein, die Europa importiert. :(


Weiß ich nicht, aber es ist auffällig, dass aktuell sehr viele Berümtheiten und Personen des öffentlichen Lebens bei sowas genannt werden.
Brett Kavanaugh, Neymar, Johnny Depp, Angry Joe...
In den ersten 3 Fällen hat sich rausgestellt, dass es gelogen war. Zufall? Sicher nicht.

Das Personen, die viel rumkommen und bei denen die Teilnahme an Partys praktisch zum Beruf gehört, gehäuft sexuelle Belästigung praktizieren, ist genauso naheliegend wie dass Personen, die einflussreiche Positionen in einer von starkem Machtgefälle und persönlichen Gefallen geprägten Branche einnehmen, häufiger Macht missbrauchen, ebenfalls. Die haben einfach mehr Gelegenheiten und mehr Möglichkeiten, sexuellen Missbrauch zu begehen, als andere. Und natürlich werden Stars auch häufiger genannt, wie sie bei absolut allem häufiger genannt werden.


Es ist eben immer eine Gratwanderung. Bloße Vorwürfe sind schnell erhoben, allerdings scheint es hier ja schon reichlich Vorgeschichte(n) zu geben:

Also wenn ich die Quelle richtig lese, dann wurde er ein einziges Mal einer Con verwiesen. "Reichlich" nenne ich das nicht und dafür kann auch schon ein einvernehmlicher Flirt mit einer Person, deren Alter er falsch eingeschätzt hat, ein nicht-sexuelles Fehlverhalten in betrunkenem Zustand oder eine weitere unbelegte Anschuldigung ausreichen. Also letztlich ist das, wie alles andere auch, nur ein weiterer Vorwurf, aber kein harter Fakt. Leider ist es von außen nicht möglich zwischen jemandem zu unterscheiden, der ein schlechtes Bild von einem mittemäßigen Typen zeichnen möchte und jemandem, der ein realistisches Bild von einem Arschloch zeichnet.

Hinzu kommt, dass Mr. Avellone selbst dann, wenn die Vorwürfe zutreffen sollten, weder ein Triebtäter ist, noch mit Gewalt zu einem solchen erklärt werden soll. Es wird ihm lediglich ein inkorrektes und unprofessionelles Verhalten vorgeworfen.
Wenn er in seiner Freizeit durch die Clubs ziehen, dort den Schürzenjäger mimen und dabei die selben Grenzen wie jetzt nicht überschreiten würde, krähte kein Hahn danach, aber dummerweise scheint er sich auch dann nicht zurückhalten zu können, wenn er die Branche bei offiziellen Anlässen vertritt. Und da sieht man das halt nicht so gern.

Also Branchen, die Besäufnisse als Teil offizieller Anlässe betrachten, sollten ihre Sichtweisen mal allgemein neu ordnen. Für mich klingt das aber eher nach After Work und Event Partys. Da ist er bei der eigentlichen Veranstaltung zwar in offizieller Funktion, aber was er danach an seinem Feierabend macht, sollte den Arbeitgeber eigentlich nichts angehen - hier führt es aber praktisch zum Verlust des Arbeitsplatzes, was ich nicht mit "lediglich" einleiten würde.


Aber das ist nur das Internet, bewegen wir uns also in die analoge Welt:
In Deutschland lag die Verurteilungsquote bei Sexualdelikten im Jahr 2016 bei etwas mehr als 8%. Nach Schätzungen wurden nur etwa 10% der Vorfälle überhaupt zur Anzeige gebracht. Ergibt 8 Verurteilungen auf 1000 potenzielle Delikte. Bei einer Dunkelziffer von 50% Falschanschuldigungen sind es 8 von 500. Ergibt 1,6%. Das klingt irgendwie nicht so, als wenn allen mutmaßlichen Opfern automatisch geglaubt werden würde.

Vor Gericht waren bis zur Gesetzesänderung vor 2 (?) Jahren tatsächlich die Opfer massiv im Nachteil, seitdem ist es auch bestenfalls ausgeglichen. Aber ehe ein Gericht zu einem Entschluss kommt, können Jahre vergehen und auch in anderen 92% der Fälle ist bis dahin gegebenfalls die Karriere und das Sozialleben hinüber. Und sie kommen nach einem Freispruch aus Mangel an Beweisen auch nicht wieder zurück, denn nur selten wird in Gegenrichtung der Vorwurf wiederlegt werden können. Das breittreten solcher Vorwürfe in der Öffentlichkeit ist definitiv keine harmlose Angelegenheit.


Dabei sollte man nicht vergessen, dass auch die Belästigung häufig öffentlich stattfindet. Sprich, den Opfern wird eine öffentliche Demütigung aufgenötigt, die man dann den Tätern nicht zwingend ersparen muss.

Da bewegen wir uns aber schon auf dem Territorium der Selbstjustiz. Außerdem sollten die Fälle, in denen eine Demütigung vor Zeugen stattgefunden hat, recht einfach zu klären sein. Hier dagegen beschränkte sich die "Öffentlichkeit" scheinbar auf zwei betrunkene Kumpels, die auf dem Weg ins Hotel geholfen haben und eins kann man, denke ich, annehmen: Wenn zwei von drei besoffenen Männern dem dritten dabei helfen, mit seinem Flirt in Richtung eines Bettes zu kommen, dann nimmt sieht "Öffentlichkeit" den ganzen Ablauf nicht als demütigend gegenüber dem Flirt. Ganz im Gegenteil, die dürften eher unterstützend anfeuern. ;)

Was nicht heißt, dass der ganze Ablauf für ein Oper nicht sehr unangenehm sein kann. Aber zu einer öffentlichen Demütigung wird das erst, wenn der Unmut auch öffentlich und die Position somit als die eines Genötigten erkennbar wird. Damit ist man dann aber eben wieder bei, überspitzt gesagt, "Entführung vor Zeugen".


Übrigens ist der Fall Kachelmann weiterhin kontrovers, da er sich - ebenso wie die Klägerin - in etliche Widersprüche verwickelte.
"Der heutige Freispruch beruht nicht darauf, dass die Kammer von der Unschuld von Herrn Kachelmann und damit im Gegenzug von einer Falschbeschuldigung der Nebenklägerin überzeugt ist. Es bestehen aber nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme begründete Zweifel an der Schuld von Herrn Kachelmann. Er war deshalb nach dem Grundsatz ‚in dubio pro reo‘ freizusprechen." (Quelle)

Seit Ende des Strafprozesses hat Kachelmann vier Instanzen eines Zivilprozesses gegen die damals Anschuldigende gewonnen (die letzte Verhandlung läuft lauf Wiki noch) und ein weiteres Verfahren komplett gewonnen. Dazu kommen erfolgreiche Klagen gegen zwei große Verfahren. "Kontrovers" würde ich das nicht nennen.

Kachelmanns Karriere bekam den Knick übrigens nicht durch den Vorwurf selbst, sondern dadurch, dass sich insbesondere die Boulevard-Medien wie Aasgeier auf den Fall gestützt haben und sich mit Mutmaßungen zugunsten der einen oder anderen Seite überboten haben.
Auch hier hatte aber Herr Kachelmann eine starke Basis an Unterstützern, zog sich freiwillig aus der Öffentlichkeit zurück, hat weiterhin als Meterologe gut verdient und ist seit zwei Jahren wieder im TV präsent.

Kachelmann hatte mehrere Standbeine und durch das Medienecho wurden ihm nur einige davon zertrümmert. Wenn die gleiche Aufmerksamkeit jemanden mit nur einem Job trifft, ist das aber existenzbedrohend. Da darf man zwischen "schadet nicht so viel" und "war vorher so priveligiert, dass er auch nach schwerem Schaden immer noch weit über dem Durchschnitt steht" nicht verwechseln.


Seh ich anders. Johnny Depp hat sich nicht wirklich falsch verhalten und seine Karriere litt darunter. Er ist bei Disney wegen der Nummer für neue Rollen und den kommenden Fluch der Karibik rausgeflogen.

An der Abwertsspirale nicht beteiligt zu werden würde ich jetzt eher als Karriere-Aufwertung bezeichnen :ugly:

Geht ja nicht nur um die Karriere. Er hat selbst mal gesagt, dass ihn die ganze Nummer wesentlich mehr gekostet hat, als er an Entschädigungen bekam und die Strafe seiner Ex war im Vergleich wohl lachhaft.

Und das hat ne Weile gedauert, sein Leben für einen gewissen Zeitraum komplett zerstört und ihm finanziell einen haufen Geld gekostet, den er nie wieder sieht.

Finanziell gehen solche Dinge für Stars zwangsläufig schlecht aus, ganz unabhängig von der Lage. Wer wegen seinem Image Millionenverdienste hat, dem gehen eben auch Millionen durch so einen Imageverlust verloren und sei er nur vorübergehend. Umgekehrt wird bei den Anschuldigenden oft nicht einmal eine sechsstellige Summe zu holen sein. Da muss man allerdings auch sagen: Diese Bilanz ist durch das Vermögensgefälle bedingt, trifft also per Defintion nur Leute, die es verschmerzen können. Anders sieht das halt in Fällen aus, die am Ende offen bleiben oder in denen auch die anschuldigende Partei große Teile ihres Vermögens verbraten hat. Da gibt es am Ende auch dann keinen (angemessenen) Schadensersatz, wenn vorher beide gleich vermögend waren.
 
Emotionaler Missbrauch ist etwas völlig anderes, als das, was du hier schilderst. Und zudem ist es ganz und gar keine Redewendung. Und nein, man muss mit Worten nicht klar kommen.

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Bei einigen Usern hier läuft doch einiges Schief im Kopf. Oder einfach bedauernswerte Incels. Viele wollen hier keine Hexenjagd, was in diesem Fall den mutmaßlichen Täter betrifft, aber hetzen dann im selben Kommentar gegen das mutmaßliche Opfer.

Viele Opfer schweigen viele Jahre aus Scham und Angst, gerade auch was mutmaßliche Täter und Täterinnen angeht, die höhere berufliche oder gesellschaftliche Positionen inne haben.

Als letztes, hier gehts nicht um eine Vergewaltigung, sondern um sexuelle Belästigung.

Wo bleibt der Mod?

Emotionaler Missbrauch ist etwas völlig anderes. Als das, worum es im Artikel geht. Stimmt. Da hat er nix anderes behauptet und trotzdem recht. Mit Worten muss man klarkommen, oder die Konsequenzen ziehen. Ich finde weder "viele", noch "mehrere" oder "einige" Kommentare, in denen gegen das Opfer gehetzt wird. Dafür in deinem Kommentar aber immerhin die Info, dass du den (einigen) Leuten hier vorwirfst, schief im Kopf zu sein oder unfreiwillig zölibatäre Frauenhasser zu sein. Wow, gut dass du da alles im Griff hast!

Und scheinbar geht es >hier< doch nicht nur um sexuelle Belästigung, sondern um den Komlex im allgemeinen. Hier ist das Forum und nicht der Artikel, von dem alles seinen Ausgang nahm. Gespräche und Diskussionen entwickeln sich und dehnen sich auch um einen Koplex herum aus - kann passieren!

Und wo der Mod bleibt? Na, im Bett oder im Kino! Was soll er hier denn, außer mal gegen deine Beleidigungen einschreiten? Aber keine Sorge, mit denen kommen wir schon zurecht :schief:
 
Schuldig ist, wer verurteilt wurde. Wurde er das? Nein.
Solange wäre ich an deiner Stelle vorsichtig mit irgendwelchen Anschuldigungen.

Das gilt im Umkehrschluss aber ebenso für das mutmaßliche Opfer.
Sie zu beschuldigen, den Vorfall rein aus Aufmerksamkeitsgier oder als Teil einer "Schmutzkampagne" öffentlich gemacht zu haben, ist ebenso einfach nur eine reine Anschuldigung. Leider wird hier im Forum diesbezüglich mit zweierlei Maß gemessen.

Äh... nein. Die Schmutzkampagne findet ja irgendwie gerade statt. Ohne die gäbe es die Diskussion nicht. Wenn du demnächst ohne Gerichtsverfahren anzweifeln wills, dass die Sonne gestern aufgegangen ist, sag jemandem Bescheid, der dir hilft.

In wessen Hand liegt es denn dann, ein Urteil zu erwirken?
Ein Täter wird sich in den aller seltensten Fällen selbst anklagen.


Richtig. Es liegt in der Hand des Opfers, den Mut zu fassen, die Tat zur Anzeige zu bringen.
Die Statistik zeigt aber, dass eine Anzeige in den seltensten Fällen zu einer Verurteilung führt. Deshalb liegt es eben nicht allein in der Hand des Opfers ein Urteil zu erwirken.

...weil ein Täter eventuell doch kein Täter war liegt es nicht allein in der Hand des Opfers ein Urteil zu erwirken? Bitte?! Also klar, das Opfer hat - außer Anzeige und Aussage und Beweise beizusteuern - nicht viel in der Hand; den eigentlichen Job hat natürlich die Staatsanwaltschaft zu leisten, klar. Aber weil laut Statistik viele angebliche Täter keine Täter waren, ist das stattdessen wessen Job? Lynchmob oder was?

Aber wenn man den Mut und das Selbstbewusstsein hat, sich auf Twitter auszukotzen, kann man den Täter auch gleich auf die Anklagebank zerren.
Eine Schmutzkampagne über die Sozialen Medien abzufeuern, wenn man gleichzeitig Beweise, Zeugen und sogar weitere Geschädigte gegen den Täter anführen kann, verurteile ich zutiefst und bewerte es sogar als kontraproduktiv, nahezu schädlich, für Opfer, die sich wirklich aus Angst nicht trauen, vor Gericht zu ziehen, Twittersolidaritätszeug à la #MeToo hin oder her.

Ich maße mir nicht an zu verstehen, wie sich Opfer von sexueller Gewalt fühlen. Also maße ich mir auch nicht an zu wissen, welcher Weg "der richtige" ist.

Ja, irgendwie anscheinend ja doch.

Klar, wenn man weit weg vom Problem steht, sagt es sich leicht, dass Opfer den konventionellen Weg über eine Anzeige wählen sollten. Die Gerichte werden schon ein gerechtes Urteil treffen, sollte man meinen. Aber wir alle wissen, dass das leider viel zu oft nicht der Fall ist.

Ich kennen nicht ein einziges Gerichtsverfahren, dass ohne Urteil ausging... du meinst ja eventuell eher Urteile, die dir gefallen. Und der "konventionelle Weg" ist übrigend der, wie wir uns als Gesellschaft geeinigt haben, wie wir das Problem mit Verbrechen und Strafe lösen wollen. Das ist also irgendwie der einzige Weg, den man gehen sollte.

"Oh, du hast keine lust zu warten bis die Ampel grün ist? Du möchtest lieber bei grün twittern und bei rot gehen? Och du amer, dann mach mal, ich maße mir nicht an zu urteilen welcher der richtige Weg ist." - dann eben nicht anmaßen! Dafür haben wir irgendwann den Kaiser abgeschafft und sind nach einer ziemlich finsteren Zeit bei der Demokratie angekommen - da gibt's nix zu mutmaßen, das kann man nachlesen.

Deshalb wird geschwiegen (siehe Statistik). Wenn das Opfer dann den ganzen Mut zusammennimmt und Twitter vielleicht als einziges Werkzeug und letzten Ausweg sieht, steht es mir dann zu, zu urteilen?

Ja, das steht dir zu. Das ist in sich doch schon so unwahrscheinlich, dass es zwar vorkommen kann, aber der Denkapparat doch ganz gewaltig vom rest der Menschheit abweichen muss. Der Mut, einem kleinen Kreis von Menschen, die Straftäter wegsperren wollen und es sogar können, die Geschichte erzählen? Schwer. Nicht einfach. Muss man sich trauen. Ich wünsche jedem Menschen, der diesen Schritt gehen will, die nötige Kraft dafür. Aber diese Kraft nicht haben, stattdessen aber auf Twitter ins Rampenlicht springen, auf jemdandem mit dem Finger zeigen und laut brüllen "DER WAR'S" - dafür war die Kraft da... ja ne, is klar.

Ich kann es diskussionswürdig finden, ja, sogar kontraproduktiv. Das Opfer zu diffamieren, indem man alles einfach nur als "Schmutzkampagnen" abstempelt, ist dabei aber mindestens genauso kontraproduktiv.

Also ich für meinen Teil stemple es nicht ab - es ist eine Schmutzkampagne. Der Rechtsweg wurde bisher nicht beschritten. Vielleicht kommt das noch. Vielleicht hat er sich strafwürdig verhalten, vielleicht nicht. Aber der Schmutz, der fliegt Richtung eines Menschen, der sicherlich weniger Interesse am anderen Geschlecht an den Tag legen könnte, aber er fliegt. Und das, bevor überhaupt feststeht, dass er wirklich etwas falsch gemacht hat. Es spielt jetzt keine Rolle mehr, ob er einen Fehler gemacht oder ein Verbrechen begangen hat. Es ist schon alles passiert, bevor er vor einem Gericht selbst was dazu sagen konnte. Leben vorbei, egal ob schuldig oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Äh... nein. Die Schmutzkampagne findet ja irgendwie gerade statt. Ohne die gäbe es die Diskussion nicht. Wenn du demnächst ohne Gerichtsverfahren anzweifeln wills, dass die Sonne gestern aufgegangen ist, sag jemandem Bescheid, der dir hilft.

Du kannst es gerne eine Schmutzkampagne nennen, wenn du dich dann besser fühlst. In meiner Aussage befindet sich aber recht offensichtlich das kleine Wort "rein". Wer behaupte, sie würde es "rein [...] als Teil einer Schmutzkampagne" veröffentlichen, verbreitet auch eine Anschuldigung.

Dein Gleichnis verstehe ich nicht.

...weil ein Täter eventuell doch kein Täter war liegt es nicht allein in der Hand des Opfers ein Urteil zu erwirken? Bitte?! Also klar, das Opfer hat - außer Anzeige und Aussage und Beweise beizusteuern - nicht viel in der Hand; den eigentlichen Job hat natürlich die Staatsanwaltschaft zu leisten, klar. Aber weil laut Statistik viele angebliche Täter keine Täter waren, ist das stattdessen wessen Job? Lynchmob oder was?

Du beantwortest deine Frage zum Teil selbst: "Also klar, das Opfer hat - außer Anzeige und Aussage und Beweise beizusteuern - nicht viel in der Hand; den eigentlichen Job hat natürlich die Staatsanwaltschaft zu leisten, klar." Hinzu kommt dann noch der richterliche Schuldspruch, der im besten Fall für Gerechtigkeit sorgt. Das ergibt in meinen Augen den eindeutigen Fall, dass Opfer nicht alles in ihrer Hand haben um ein Urteil zu erwirken.

Der Versuch, irgendetwas anderes in meine Aussage hineinzuinterpretieren, z.B. dass ich Lynchjustiz befürworten würde, ist absolut unnötig, weil unwahr.

Ja, irgendwie anscheinend ja doch.

Nein, also eigentlich ja irgendwie nicht, nein.

Ich kennen nicht ein einziges Gerichtsverfahren, dass ohne Urteil ausging...

Ich habe nie etwas anderes behauptet.

du meinst ja eventuell eher Urteile, die dir gefallen.

Es ist völlig irrelevant ob mir ein Urteil "gefällt" oder nicht. Was gibt es daran misszuverstehen? Es gibt einfach ungerechte Urteile. Zum Beispiel Bewährungsstrafen für Vergewaltiger. Die Schuld wurde in dem Fall ja sogar festgestellt. In so einem Fall kann man meines Erachtens eine Ungerechtigkeit sehen, ohne von Subjektivität getrieben zu sein.

Und der "konventionelle Weg" ist übrigend der, wie wir uns als Gesellschaft geeinigt haben, wie wir das Problem mit Verbrechen und Strafe lösen wollen. Das ist also irgendwie der einzige Weg, den man gehen sollte.

Danke für das Wiederholen meiner Aussage.

"Oh, du hast keine lust zu warten bis die Ampel grün ist? Du möchtest lieber bei grün twittern und bei rot gehen? Och du amer, dann mach mal, ich maße mir nicht an zu urteilen welcher der richtige Weg ist." - dann eben nicht anmaßen! Dafür haben wir irgendwann den Kaiser abgeschafft und sind nach einer ziemlich finsteren Zeit bei der Demokratie angekommen - da gibt's nix zu mutmaßen, das kann man nachlesen.

Du solltest dir beim Verfassen deiner Gleichnisse mehr Zeit lassen.

Ja, das steht dir zu.

Wem steht denn jetzt eigentlich was zu?
Opfer erwirken Urteile, Unbeteiligten steht es zu, zu urteilen und Prof. Dr. KaneTM entscheidet wie sich Vergewaltigungs- und Belästigungsopfer zu verhalten haben.

Das ist in sich doch schon so unwahrscheinlich, dass es zwar vorkommen kann, aber der Denkapparat doch ganz gewaltig vom rest der Menschheit abweichen muss. Der Mut, einem kleinen Kreis von Menschen, die Straftäter wegsperren wollen und es sogar können, die Geschichte erzählen? Schwer. Nicht einfach. Muss man sich trauen. Ich wünsche jedem Menschen, der diesen Schritt gehen will, die nötige Kraft dafür. Aber diese Kraft nicht haben, stattdessen aber auf Twitter ins Rampenlicht springen, auf jemdandem mit dem Finger zeigen und laut brüllen "DER WAR'S" - dafür war die Kraft da... ja ne, is klar.

Ich bleibe dabei: Ich maße mir nicht an zu verstehen, wie sich Opfer von sexueller Gewalt fühlen. Also maße ich mir auch nicht an zu wissen, welcher Weg "der richtige" ist.

Also ich für meinen Teil stemple es nicht ab - es ist eine Schmutzkampagne. Der Rechtsweg wurde bisher nicht beschritten. Vielleicht kommt das noch.

Wie gesagt, du kannst es gerne eine Schmutzkampagne nennen, wenn du dich dann besser fühlst.
Ob der Rechtsweg bisher bestritten wurde, weiß ich nicht.

Vielleicht hat er sich strafwürdig verhalten, vielleicht nicht. Aber der Schmutz, der fliegt Richtung eines Menschen, der sicherlich weniger Interesse am anderen Geschlecht an den Tag legen könnte, aber er fliegt. Und das, bevor überhaupt feststeht, dass er wirklich etwas falsch gemacht hat. Es spielt jetzt keine Rolle mehr, ob er einen Fehler gemacht oder ein Verbrechen begangen hat. Es ist schon alles passiert, bevor er vor einem Gericht selbst was dazu sagen konnte. Leben vorbei, egal ob schuldig oder nicht.

Dass die Art der Veröffentlichung diskussionswürdig ist, habe ich bereits erwähnt. Du hast es sogar zitiert.
 
Du beantwortest deine Frage zum Teil selbst: "Also klar, das Opfer hat - außer Anzeige und Aussage und Beweise beizusteuern - nicht viel in der Hand; den eigentlichen Job hat natürlich die Staatsanwaltschaft zu leisten, klar." Hinzu kommt dann noch der richterliche Schuldspruch, der im besten Fall für Gerechtigkeit sorgt. Das ergibt in meinen Augen den eindeutigen Fall, dass Opfer nicht alles in ihrer Hand haben um ein Urteil zu erwirken.

Natürlich hat ein Opfer einer Straftat alles in der Hand, um ein Urteil zu erwirken. Mehr als eine Anzeige und im besten Fall Beweise (Aussage gegen Aussage reicht aber auch: Aussage gegen Aussage Fachanwalt fuer Strafrecht Duesseldorf) braucht es nun einmal nicht, um eine Anklage zu erwirken. Was am Ende heraus kommt und wie lang der Prozes andauert, steht auf einem anderen Blatt. Und auch ein Freispruch des Angeklagten ist ein richterliches Urteil. Also hat ein Opfer schon so ziemlich alles in der Hand, was zu einem Urteil führt. Keine Ahnung, was es sich da drum herum zu winden gibt.

Also maße ich mir auch nicht an zu wissen, welcher Weg "der richtige" ist.

Der richtige Weg ist keine Anmaßung, sondern ganz klar in Deutschland wie auch in den Bundesstaaten der USA gesetzlich geregelt. Sexuelle Belästigung ist eine Straftat die zur Anzeige gebracht werden kann. Und über verübte Straftaten sollten immer noch Richter urteilen und keine Twitter-Nutzer!

Tante Edit:

Verstehe mich bitte nicht falsch. Ich möchte dem Herrn Avellone die Schuld nicht absprechen. Würde ihm der Prozess gemacht und er für schuldig erklärt, können die Zwitscherer ihn meinetwegen in der Luft zerreisen, bis die Tippsefinger abfallen und das Handy glüht. Dies jedoch als ersten Schritt als Antwort auf eine Straftat laut Gesetz so zu handhaben, ist ein Unding der Moderne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, du hast ja ein generelles Problem, und kommst mir, egal bei welchem Thema, dumm von der Seite. Die Mods haben deine Beiträge schon öfter aus den Threads genommen. Bist jetzt der erste auf meiner Igno und das ist traurig.

Brauche die Vergangenheit von uns beiden jetzt hier nicht auszugraben aber Fakt ist, du wurdest mit deinen 4-5 accounts hier schon gesperrt, blockiert und verwarnt. Immer wieder sehe ich dich hier rumstreiten mit irgend jemanden. :daumen:

Das Du mich blockiert hast ist mir irgendwie so was von krass wayne :lol:
 
Brauche die Vergangenheit von uns beiden jetzt hier nicht auszugraben aber Fakt ist, du wurdest mit deinen 4-5 accounts hier schon gesperrt, blockiert und verwarnt. Immer wieder sehe ich dich hier rumstreiten mit irgend jemanden. :daumen:

Das Du mich blockiert hast ist mir irgendwie so was von krass wayne :lol:


Du kommst ja nun öfters, wie erwähnt, mir einfach dumm von der Seite. Einen Tag kommst du mit so einem Mist an, dass ich schon mehrfach gebannt wurde, einen anderen Tag kommst du angeweint, dass ich mehrere Accounts hätte, wieder einen anderen Tag kommst mit irgendeinem iPhone.
Ich hab sogar einen Tag damals meine Beiträge durchgeschaut, um herauszufinden, ob das was du hier schreibst, wirklich passiert ist, und ich das geschrieben hätte, ist aber nicht der Fall. Auch habe ich dir, da du die Behauptung aufgestellt hattest, darum gebeten, mir doch mitzuteilen, wo ich mir Fehltritte geleistet hätte, worauf von dir auch nichts kam.

Mein Lieber, jedesmal gehst du auf mich zu, nicht umgekehrt. Wer hier wohl stänkert bist du. Und ich ich habe dir mittlerweile mehr als nur einmal mitgeteilt, dass du deine Probleme mit mir vie PM regeln kannst. dem bist du aber bisher nicht nachgekommen.

Da du zum Thema gar nichts beitragen kannst und diesen Thread mit Privatem zuspamst, und nur darauf aus bist, mich anzugreifen, biete ich dir an, wiederholt, deine Probleme und deinen Frust, mit mir, via PM, sachlich zu regeln. Bist du dessen nicht fähig, dann möchte ich dich darum bitten, mich nicht weiter zu belästigen
 
Natürlich hat ein Opfer einer Straftat alles in der Hand, um ein Urteil zu erwirken. Mehr als eine Anzeige und im besten Fall Beweise [...] braucht es nun einmal nicht, um eine Anklage zu erwirken.

Anklage =/= Verurteilung

Was am Ende heraus kommt und wie lang der Prozes andauert, steht auf einem anderen Blatt. Und auch ein Freispruch des Angeklagten ist ein richterliches Urteil. Also hat ein Opfer schon so ziemlich alles in der Hand, was zu einem Urteil führt. Keine Ahnung, was es sich da drum herum zu winden gibt.

Ah, so wird ein Schuh draus. Sag das doch gleich, dass bei "alles in der Hand für ein Urteil", Urteil eben einen möglichen Freispruch und einen möglichen Schuldspruch definiert. Ganz klar. So gesehen liegt natürlich alles in der Hand des Opfers.

Für mich ist diese Logik aber das wahre Drumherumwinden. Es liegt doch wohl auf der Hand, dass bei einer Anzeige eine Verurteilung angestrebt wird.

Der richtige Weg ist keine Anmaßung, sondern ganz klar in Deutschland wie auch in den Bundesstaaten der USA gesetzlich geregelt. Sexuelle Belästigung ist eine Straftat die zur Anzeige gebracht werden kann. Und über verübte Straftaten sollten immer noch Richter urteilen und keine Twitter-Nutzer!

Okay. Runde drei:

Die Art und Weise wie hier vorgegangen wird ist diskussionwürdig.
Und ich maße es mir trotzdem nicht an. Einfach weil ich nicht in der Haut des Opfers stecke. Und du/ihr auch nicht.

Würde ihm der Prozess gemacht und er für schuldig erklärt, können die Zwitscherer ihn meinetwegen in der Luft zerreisen, bis die Tippsefinger abfallen und das Handy glüht.

Wieso wäre das dann plötzlich wieder in Ordnung?

Die ganze Zeit wird von Selbstjustiz und Lynchmobs palabert.
Dass sowas im Internet nichts zu suchen habe, bis den mutmaßlichen Tätern ein fairer Prozess gemacht wurde.
Das sei absolut die falsche Art und Weise.
Es sollten immer Gerichte urteilen, keine Twitter-User.

Aber wenn dann ein Gericht in einem fairen Prozess einen Täter verurteilt, ist er Freiwild? Auf ihn mit Gebrüll?
 
Anklage =/= Verurteilung



Ah, so wird ein Schuh draus. Sag das doch gleich, dass bei "alles in der Hand für ein Urteil", Urteil eben einen möglichen Freispruch und einen möglichen Schuldspruch definiert. Ganz klar. So gesehen liegt natürlich alles in der Hand des Opfers.

Für mich ist diese Logik aber das wahre Drumherumwinden. Es liegt doch wohl auf der Hand, dass bei einer Anzeige eine Verurteilung angestrebt wird.

Ich kann für die Definitionen nix, tut mir Leid. Natürlich wird die Verurteilung angestrebt, sonst hätte man es ja auch bleiben lassen können und einfach auf Twitter posten... Ups...

Okay. Runde drei:

Die Art und Weise wie hier vorgegangen wird ist diskussionwürdig.
Und ich maße es mir trotzdem nicht an. Einfach weil ich nicht in der Haut des Opfers stecke. Und du/ihr auch nicht.

Deswegen diskutieren wir ja darüber. Ich stecke nicht in der Haut des Opfers, richtig. Aber was anmaßend ist und was nicht, ist subjektiv. Ich finde es offensichtlich überhaupt nicht anmaßend, von dieser Frau zu fordern, vor Gericht zu ziehen, als es auf den sozialen Medien breit zu treten. Ich finde es in diesem Fall einfach logisch, bei einer Straftat Anzeige zu erstatten und alle Beweise bei den Behörden anzuführen. Ok, hätte etwas mehr Zeit in Anspruch genommen, als alles nur auf Twitter zu texten.

Wieso wäre das dann plötzlich wieder in Ordnung?

Die ganze Zeit wird von Selbstjustiz und Lynchmobs palabert.
Dass sowas im Internet nichts zu suchen habe, bis den mutmaßlichen Tätern ein fairer Prozess gemacht wurde.
Das sei absolut die falsche Art und Weise.
Es sollten immer Gerichte urteilen, keine Twitter-User.

Aber wenn dann ein Gericht in einem fairen Prozess einen Täter verurteilt, ist er Freiwild? Auf ihn mit Gebrüll?

Er wäre verurteilt und hätte seine Strafe bekommen (Knast / Geldstrafe), inklusive des Rattenschwanzes an Presse, Reputationsschäden, Verlust des Jobs / von Verträgen. Das wäre ganz automatisch geschehen und dann zu Recht.
Es wurde bewiesen, dass dieser Mensch eine Straftat begangen hat und er wurde für die Tat/-en verurteilt und hat die Konsequenzen zu tragen.
Das ist dann keine Anschuldigung auf Twitter mehr, die unter Umständen zu Unrecht sein Leben zerstört, sondern ein rechtskräftiges Urteil.

Sollen die sozialen Medien jetzt die neuen Gerichtssäle des 21. Jahrhunderts werden?
 
Für mich ist diese Logik aber das wahre Drumherumwinden. Es liegt doch wohl auf der Hand, dass bei einer Anzeige eine Verurteilung angestrebt wird.

Exakt. Bei jedem Strafverfahren wird sowohl die Anklage als auch die Verteidigung bzw. bei Zivilverfahren die Anwälte der streitenden Parteien jeden gesetzlich zulässigen schmutzigen Trick anwenden. Dabei wird auf den Ruf und die seelische Verfassung keiner Seite Rücksicht genommen - es wird alles über die Gegenseite behauptet, ausgegraben oder angedeutet, was sich nur igendwie stützen lässt und geeignet ist, die eigene Position zu stärken und die Gegenseite zu demontieren.

Warum also sollte die klagende Seite auf die Befindlichkeiten der Person Rücksicht nehmen, die sie verurteilt sehen will? Man bringt die Geschütze in Stellung, sucht schon mal nach weiteren Belastungs- oder Leumundszeugen und paukt sich selbst, häufig durch das Erlebte traumatisiert, in die nötige Kampfstimmung, um überhaupt in der Lage zu sein, ein Verfahren durchzustehen.
 
Ich kann für die Definitionen nix, tut mir Leid. Natürlich wird die Verurteilung angestrebt, sonst hätte man es ja auch bleiben lassen können und einfach auf Twitter posten... Ups...

Lass Twitter doch mal für einen Moment aus dieser Teildiskussion.

Dass du nichts für die Definition kannst, weiß ich. Du nutzt diese Definition aber um deine Widersprüche zu kaschieren:
Als Opfer strebt man eine Verurteilung des Täters an. Dann zu behaupten, das Opfer hat alles in der Hand, um ein Urteil[sic!] zu erwirken und sich dabei auf die Definition von Urteil als "Freispruch oder Verurteilung" zu beziehen, ist Augenwischerei.
Du nutzt die Begriffsdefinition um deine lückenhafte Argumentation zu stützen.
Das Opfer hat nicht alles in Hand um eine Verurteilung zu erwirken. Punkt.

Deswegen diskutieren wir ja darüber.

Wir haben diskutiert. Vergangenheit.
Ihr habt euren Standpunkt sehr deutlich gemacht und beweihräuchert euch gegenseitig.
Ich habe gesagt, dass ich mir nicht anmaße, zu urteilen.
Was ich dann wiederholen musste.
Erneut.
Und jetzt auch wieder.

Ich stecke nicht in der Haut des Opfers, richtig. Aber was anmaßend ist und was nicht, ist subjektiv. Ich finde es offensichtlich überhaupt nicht anmaßend, von dieser Frau zu fordern, vor Gericht zu ziehen, als es auf den sozialen Medien breit zu treten. Ich finde es in diesem Fall einfach logisch, bei einer Straftat Anzeige zu erstatten und alle Beweise bei den Behörden anzuführen. Ok, hätte etwas mehr Zeit in Anspruch genommen, als alles nur auf Twitter zu texten.

Du stehst doch so auf Definitionen. Ich habe hier eine Interessante:

An·ma·ßung, die
[1] Angabe, Vorgabe von etwas, das man eigentlich nicht kann
[2] unberechtigte Inanspruchnahme von etwas, das einem nicht zusteht

Zu fordern, einen anderen Weg zu nutzen, steht dir nicht zu, weil du nicht den Hauch einer Ahnung hast, wie es Opfern von sexueller Gewalt geht.

Du argumentierst mit Logik, aber ignorierst dabei das reale Leid der Betroffenen, das, hervorgerufen durch abscheuliche Taten, eben keine Logik, sondern für Außenstehende mitunter irrationale oder unlogisch anmutende Handlungen erzeugt.

Was nun anmaßend ist und was nicht, ist subjektiv, ja. Aber du verwechselst die Perspektive. Dein gegenüber entscheidet, ob er deine Aussagen für anmaßend hält. Du kannst das natürlich anders sehen, aber in letzter Instanz bist du dann auch wieder nur eins: anmaßend.

Er wäre verurteilt und hätte seine Strafe bekommen (Knast / Geldstrafe), inklusive des Rattenschwanzes an Presse, Reputationsschäden, Verlust des Jobs / von Verträgen. Das wäre ganz automatisch geschehen und dann zu Recht.
Es wurde bewiesen, dass dieser Mensch eine Straftat begangen hat und er wurde für die Tat/-en verurteilt und hat die Konsequenzen zu tragen.
Das ist dann keine Anschuldigung auf Twitter mehr, die unter Umständen zu Unrecht sein Leben zerstört, sondern ein rechtskräftiges Urteil.

Du hast die Fragen unzureichend beantwortet.
Du hast gesagt, dass nachdem jemandem der Prozess gemacht wurde und nachdem die Person verurteilt wurde, es völlig in Ordnung sei, die Person auf Twitter fertig zu machen("meinetwegen in der Luft zerreisen"). Vorher sei es aber nicht in Ordnung.

Achtung, Verdeutlichung:

Opfer sexueller Gewalt macht Vorfall auf Twitter öffentlich, bevor Anzeige erstattet wird:
"WIE KANN SIE NUR??? LYNCHMOB!!!11einself"

Straftäter wird verurteilt und bekommt (hoffentlich) gerechte Strafe:
"UND JETZT LASST UNS IHN RICHTIG FERTIGMACHEN!!!!"

Wieso bist du so voller Widersprüche?

Sollen die sozialen Medien jetzt die neuen Gerichtssäle des 21. Jahrhunderts werden?

Absolut nicht.
 
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