Ryzen 3000: Anpassung des Package Power Tracking kann effizienter sein als Undervolting

Recht interessant, wie stellt man das denn ein? Mit der Ryzen Software? Würde da auch gerne mal rumprobieren.
 
Artikel schrieb:
Obwohl der 3700X offiziell mit einer TDP von 65 Watt spezifiziert wird, erreicht "vpcf90" bei Default-Einstellungen bis zu 130 W Leistungsaufnahme. Um einen tatsächlichen Maximalverbrauch von 65 W zu erzielen, musste "vpcf90" eine PPT-Limitierung von "45 W" einstellen

*Vom Stuhl kipp*

Also ganz ehrlich, von PCGH hätte ich erwartet, dass es einfache Diagramme lesen und interpretieren kann und nicht so einen Stumpfsinn schreibt.
Das hat auch nichts mit TDP-Definitionen und ähnlichem zu tun (die Thematik ist ja bereits von Torsten behandelt worden weiter oben) sondern ganz simpel damit dass man rudimentäre Dinge hier durcheinanderwirft.

Also kurzes 1x1 im Diagrammlesen:

Die Wattzahlen die im Diagramm als Zahl reingeschrieben sind sind eingestellte Wattlimits der CPU. Ich betone: DER CPU.
Die Wattzahlen an der y-Achse ist der gemessene Bruttoverbrauch des Gesamtsystems. Ich betone: DES GESAMTSYSTEMS. Einschließlich Board, Grafikkarte, Laufwerke, Kühlung und Netzteil(in)effizienz.

Die Zahlen der y-Achse dienen dazu, Relativwerte bilden zu können um zu sehen, wie viel Unterschied es in der Leistungsaufnahme zwischen verschiedenen CPU-Settings gibt - die Absolutwerte haben natürlich GAR NICHTS damit zu tun, wie viel die CPU absolut verbraucht!


Schaut einfach mal auf den Default-Wert: Ein 3700X darf 65W fressen, wenn Umgebungsparameter sehr günstig sind bis iirc 88W. Das Gesamtsystem liegt bei ~135W. Das sind eben rund 90W CPU, 15W GPU-Idle, 15W Board mit verbrauchendem X570-Chipsatz und noch 5W für irgendwelche SSDs, Lüfter, Kleinkram. Zu den 125W netto rechnen wir jetzt ein netzteil mit sagen wir 90% Wirkungsgrad und siehe da man kommt bei 135-140W raus wie im Diagramm.
Dass ein Artikel einer Hardwarefachzeitschrift aus den Dingen folgert dass ein 3700X alleine default 130W fressen würde ist ziemlich peinlich - das tut er nach unzähligen Tests im Netz schlichtweg nicht und das macht er auch hier nicht. :daumen2:
 
*Vom Stuhl kipp*

Also ganz ehrlich, von PCGH hätte ich erwartet, dass es einfache Diagramme lesen und interpretieren kann und nicht so einen Stumpfsinn schreibt.
Das hat auch nichts mit TDP-Definitionen und ähnlichem zu tun (die Thematik ist ja bereits von Torsten behandelt worden weiter oben) sondern ganz simpel damit dass man rudimentäre Dinge hier durcheinanderwirft.

Also kurzes 1x1 im Diagrammlesen:

Die Wattzahlen die im Diagramm als Zahl reingeschrieben sind sind eingestellte Wattlimits der CPU. Ich betone: DER CPU.
Die Wattzahlen an der y-Achse ist der gemessene Bruttoverbrauch des Gesamtsystems. Ich betone: DES GESAMTSYSTEMS. Einschließlich Board, Grafikkarte, Laufwerke, Kühlung und Netzteil(in)effizienz.

Ich muss Andreas mal in Schutz nehmen:
Auch ich habe die Y-Achse automatisch als Angabe der CPU-Leistungsaufnahme interpretiert. Wäre nicht das erste Tool, dass das als "System" angibt und die Leistungsaufnahme des "System on a Chip" ist die interessante und am leichtesten zu ermittelnde Angabe bei so einem Test – im Gegensatz zur Leistungsaufnahme an der Steckdose, die gerne als "wall power" bezeichnet wird und zu der die angegebenen Werte ziemlich schlecht passen.

Rechenbeispiel unter der Annahme, es wäre die Netzteilleistungsaufnahme angegeben und der SoC-Verbrauch entspräche der PPT-Vorgabe:

Im "35 W"-Test wurden knapp über 50 W gemessen. Bei knapp 90 Prozent Netzteileffizienz, was unter so geringer Auslastung ein High-End-Titanium-Netzteil erfordert, hätte die Hardware also 45 W verbraucht. Entfallen davon 35 W auf die CPU und weitere 4 W auf die zugehörigen Spannungswandler (angenommene Effizienz: 90 Prozent), bleiben 6 W für das gesamte restliche System. Das würde reichen für den RAM oder für die SSD oder für die Grafikkarte oder für das Mainboard. Aber nicht für alle vier zusammen.

Egal, rechnen wir den gleichen Fall mit "95 W"-CPU-Einstellungen ("default") weiter. Der Rechner verbraucht jetzt 135 W. Unser 500-W-Platin-Netzteil liefert bei dieser Leistungsaufnahme 125 W an die Hardware. 6 W gehen weiter an das magisch-sparsame Rest-System, 95 W nimmt die CPU auf und obengenannte 90er Spannungswandler verheizen dabei 10 W. Bleiben 14 W übrig, die mit der Annahme "CPU = TDP + Restsystem" gar nicht erklärt werden.

Zugegeben: Nur weil es sinnvoll und einfach wäre, die SoC-Power anzugeben und nur weil die Angaben nicht zur Wall-Power passen, heißt das nicht automatisch, dass SoC-Werte sind. Es könnten beide Lesarten falsch sein und irgend etwas ganz anderes angegeben werden. Ich habe Andreas vorgeschlagen, den Artikel diesbezüglich zu entschärfen.


P.S.: Live vom System neben mir. X570 Aorus Xtreme, 2× RAM, 1× NVME, GTX 1080 @Desktop, Ryzen 7 1800X @Prime95-Volllast führen zu 167 W Leistungsaufnahme an der Steckdose bei 111 W CPU-Power; eingesetzt wird ein 80-Plus-Seasonic-Netzteil. Obwohl bei GPU, RAM, SSD und Netzteil-Ineffizienz kaum Einsparmöglichkeiten bestehen und die Temperaturen der X570-Xtreme-Spannungswandler eine extrem gute Effizienz nahelegen, verbraucht mein Restsystem also bereits 56 W mehr als die CPU.

Dem gegenüber 16 W einzusparen, um vpcf90s Ergebnis mit "Default"-Werten nachzustellen, wäre sehr schwierig. Über 40 W weniger Restsystemverbrauch gemäß der "35"-W-Angabe zu erreichen halte ich für komplett unmöglich. Dafür müsste man das gesamte Restsytem schlichtweg abschalten, während der Prozessor im stromlosen Raum fleißig weiterarbeitet. (Idle-Verbrauch 1800X,..., Netzteil auf z.B. X470 Master SLI: 37,7 W)
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch ich habe die Y-Achse automatisch als Angabe der CPU-Leistungsaufnahme interpretiert. Wäre nicht das erste Tool, dass das als "System" angibt und die Leistungsaufnahme des "System on a Chip" ist die interessante und am leichtesten zu ermittelnde Angabe bei so einem Test – im Gegensatz zur Leistungsaufnahme an der Steckdose, die gerne als "wall power" bezeichnet wird und zu der die angegebenen Werte ziemlich schlecht passen.

Das stimmt und das gestehe ich euch auch durchaus zu. Es gibt aber so viele Tests im Netz die die Leistungsaufnahme der 65W und 105W-Ryzens in allen möglichen Szenarien gemessen haben (nur als Beispiel der CB-Test AMD Ryzen 9 3900X, 7 3700X & 5 3600 im Test: Leistungsaufnahme, Temperatur, Effizienz - ComputerBase) und auch die landen fürs komplette System immer im Bereich von ganz grob 130-150W rum bei nem 65W-ZEN2 CPU-Vollast - CB hat sogar die CPU einzeln gemessen (bzw. SOC ausgelesen) und kommt auf 90W.

Oder anders gesagt: In der informierteren Nerd-Gemeinde ist eigentlich ziemlich klar da ausgiebig getestet wie viel Strom Ryzen3000 real und default so verbraucht, die Ergebnisse sind auch vergleichsweise sehr konsistent über die verschiedenen (renommierteren) Seiten. Ebenso ist bekannt was AMD default erlaubt (88W max für 65er und 142W max für 105er TDPs) und dass das auch tatsächlich gut eingehalten wird wenn man nicht dran rumspielt. Deswegen ists schon etwas seltsam, dass das einem Hardwaremagazin dann nicht auffällt wenn ein 65er Modell auf einmal 140W ab Werk CPU-only fressen soll. Also ganz abgesehen von der ganzen Technik dahinter (wo man sich durchaus vertun kann) hätte die Plausibilitätskontrolle des CPU-Nerd-Hirns normalerweise anschlagen müssen. :D
 
P.S.: Live vom System neben mir. X570 Aorus Xtreme, 2× RAM, 1× NVME, GTX 1080 @Desktop, Ryzen 7 1800X
Soso also ein alter Prozessor auf einem neuen Board. Was da wohl getestet wird :confused: Aber wurde mich an der Stelle interessieren ob die alten CPU's schneller auf den neuen Boards sind :-)

Zum Thema kann man dieses PPT auch aufdrehen und mehr Leistung rausholen ? Ist das vergleichbar mit dem Powertarget von Grafikkarten?
 
Das stimmt und das gestehe ich euch auch durchaus zu. Es gibt aber so viele Tests im Netz die die Leistungsaufnahme der 65W und 105W-Ryzens in allen möglichen Szenarien gemessen haben (nur als Beispiel der CB-Test AMD Ryzen 9 3900X, 7 3700X & 5 3600 im Test: Leistungsaufnahme, Temperatur, Effizienz - ComputerBase) und auch die landen fürs komplette System immer im Bereich von ganz grob 130-150W rum bei nem 65W-ZEN2 CPU-Vollast - CB hat sogar die CPU einzeln gemessen (bzw. SOC ausgelesen) und kommt auf 90W.

Oder anders gesagt: In der informierteren Nerd-Gemeinde ist eigentlich ziemlich klar da ausgiebig getestet wie viel Strom Ryzen3000 real und default so verbraucht, die Ergebnisse sind auch vergleichsweise sehr konsistent über die verschiedenen (renommierteren) Seiten. Ebenso ist bekannt was AMD default erlaubt (88W max für 65er und 142W max für 105er TDPs) und dass das auch tatsächlich gut eingehalten wird wenn man nicht dran rumspielt. Deswegen ists schon etwas seltsam, dass das einem Hardwaremagazin dann nicht auffällt wenn ein 65er Modell auf einmal 140W ab Werk CPU-only fressen soll. Also ganz abgesehen von der ganzen Technik dahinter (wo man sich durchaus vertun kann) hätte die Plausibilitätskontrolle des CPU-Nerd-Hirns normalerweise anschlagen müssen. :D

Glaubst du ernsthaft, dass wir in den letzten Wochen dazu gekommen sind, andere Seiten zu lesen? :-D


Soso also ein alter Prozessor auf einem neuen Board. Was da wohl getestet wird :confused: Aber wurde mich an der Stelle interessieren ob die alten CPU's schneller auf den neuen Boards sind :-)

Zum Thema kann man dieses PPT auch aufdrehen und mehr Leistung rausholen ? Ist das vergleichbar mit dem Powertarget von Grafikkarten?

Es wird das Mainboard als solches getestet. Eie Ermittlung etwaiger Geschwindigkeitsunterschiede ist aber ein positiver Nebeneffekt. (Bislang: Keine. Habe ich auch so erwartet.)
Ich habe lange überlegt, ob ich statt des alten 1800X-Testparcours ein neues Testsystem aufbaue. Die Vorteile eines Mainboards gegenüber einem anderen sollte man zwar mit jeder CPU feststellen können, aber maximal belasten kann man die neue Plattform mit alter Hardware natürlich nicht. Leider kann man die Messergebnisse dann aber auch nicht mit älteren X470-Tests vergleichen. Nachdem AMD gestern AGESA 1.0.0.3aba angekündigt (und heute wieder zurückgerufen) hat, musste ich aber eine Entscheidung treffen: Entweder ich teste vergleichbar in alter Konfiguration oder ich teste ohne Bezug mit einer Konfiguration, die zum Erscheinen des Heftes schon wieder veraltet sein wird. Ich habe mich für ersteres entschieden.

Sobald AMD dann mal eine finale Firmware fertig hat und idealerweise auch den CPU-Maximalausbau der Plattform sowie Custom-PCI-E-4.0-Grafikkarten anbiet, folgen dann Nachtests mit runderneuerten Kriterien. Aber aktuell ist einfach alles im Fluss. Die ersten Ryzen-3000-UEFIs hatten AGESA 0.0.7.2, zum Launch rum waren wir bei 1.0.0.0, allein in den letzten paar Tagen gab es 1.0.0.3, 1.0.0.3a, 1.0.0.3ab und das angekündigte 1.0.0.3aba wurde heute noch vor der Auslieferung zurückgezogen. Für Endnutzer sind schnelle Updates natürlich toll, aber für Tester, die eigentlich nicht AMD-Software, sondern damit betriebene Hardware untersuchen wollen, ist es eine Katastrophe. Immerhin kann ich als Mainboard-Tester die Windows-Updates ignorieren, weil die alle Platinen gleich treffen/fördern und somit nichts an der Rangfolge ändern würden.
 
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