FKY2000
PCGHX-HWbot-Member (m/w)
Ich habs auch eher mit deinem 270€ Mediaplayer verglichen.
Genau deswegen habe ich mir kürzlich bei Kleinanzeigen einen neuen bzw. unbenutzten Compute-Stick gekauft. Intel N4120, der kann (zb. per ThrottleStop) auf den gleichen (max.) Stromverbrauch "gedrosselt", und bei Bedarf mit einem Mausklick auch wieder entdrosselt werden, leistet so oder so mehr als ein Pi (außer AV1 werden auch alle Codecs in HW beschleunigt), hat in meinem Fall 4GB RAM und 64GB eMMC (~250MB/s), und hat mich 35€ inkl. Versand gekostet. Gehäuse, Netzteil, HDMI- und DP-Adapter und Kabel waren auch schon dabei. Und größer als ein Pi-SBC ist er auch nicht.
Wobei die Baugröße bei nem Mediaplayer bzw. HTPC eher zweitrangig ist, wie man ja auch an deiner alternativen Wahl sehen kann. Bei dem von mir verlinkten Produkt handelt es sich um einen komplett passiv gekühlten quasi "SBC", der aber bzgl. RAM und Massenspeicher (immerhin M.2 PCIe-SSD + SATA) individuell nach den eigenen Bedürfnissen bestückt werden kann. Bei Verbrauch gebe ich dir allerdings recht, selbst ITX liegt hier minimal über einem Pi - oder auch über deinem 270€ Mediaplayer (aber das wird mMn auch erst im 24/7 Betrieb relevant, was bei einem MP/HTPC eher nicht der Fall sein sollte).
Aber dafür kann man damit auch mehr machen (zb. auch "Power-Surfen"). Wie gesagt, es sollte nur ein Vorschlag für eine potentielle Alternative zu dem (mMn) relativ teuren Mediaplayer sein.
Ich wie gesagt von dem verlinkten Mediaplayer (vs sparsamen HTPC).
Ich befürchte, Du verwechselst mich, oder?
Habe nämlichen keinen (270€) Mediaplayer - nur meinen kleinen Raspi 4b (der aber auch gleichzeitig Retropie Emulation ist)
Natürlich gibt es Mediaplayer, die hier nicht nur mithalten können, sondern auch diesen speziellen Job besser machen. Das sind dann aber eben i.d.R. dezidierte Mediaplayer.
Für mich liegt der Charme des Raspi (und darauf bezieht sich mein Post auch) genau darin, dass er eine recht potente Entwicklerplatine, samt lebhafter Fangemeinde, ist und als Allrounder mittlerweile für alles mögliche eingesetzt werden kann.
Der Raspi kann ja auch Desktop ... ist er aber dort für den Produktiv- und Alltagseinsatz wirklich gut?
Meiner Erfahrung nach ist er noch nicht soweit.
Ich hatte meiner Tochter beispielsweise erst einen Raspi 3b, dann einen 4b als Quasi-Desktoprechner hingestellt, damit nicht allzu anspruchsvolle Alltagsaufgaben, wie Internetrecherchen, kleine Programmiertools und Office-Programme usw erledigt werden können.
Am Ende hat der (schulische) Druck der benötigten vollständigen Kompatibilität mit MS Office dann aber doch einen richtigen Rechner erfordert. Die Tatsache, dass ein Desktop-Raspi mit entspr. O/S nicht wirklich gamingfähig ist, war zwar unwichtig und eher Nebensache, diese Funktionalität wird nun aber beim Windowsrechner ab und zu doch ganz gerne genutzt
Es liegt hier nicht nur an der Performance, sondern in vielen Fällen auch daran, dass es im Grunde keine wirklich kommerziellen Softwarelösungen für den Raspi gibt. Die Open Source Programmiergemeinde agiert und denkt eben nicht kommerziell ist und Problem- bzw. Softwarelösungen lassen länger auf sich warten lassen oder kommen gar nicht. Man muss sich stets vieles selber erarbeiten und Workarounds finden. Und eben Geduld haben.
Ich bin davon überzeugt, dass im Raspi noch einiges an Potenzial vorhanden wäre, wenn es auch (neben den Open Source Projekten) kommerzielle Entwicklungen gäbe.
Er schleppt ja auch das grundsätzliche und allgemeine Linux Phänomen mit sich herum: Nämlich dass es Linux mit all seinen Stärken und Schwächen ist und stets größere Einarbeitung und Aufmerksamkeit erfordert und nicht out of the box funktioniert.
Klingt jetzt ggf. ein bisschen widersprüchlich - will damit aber nur sagen, dass der Raspi noch besser performen könnte, wenn mehr Professionalität in der Softwareentwicklung investiert würde.
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