AW: Quelle für Radiator- und Lüfterkennlinien
Weiß zwar nicht wo du unter deinem Link Kennlinien erkannt haben willst (drei Stützpunkte machen keine Kennlinie die ihres Names würdig wäre), aber schau dir doch mal die Radiatortests von GilderHR aus´m Luxx an. Der hat einige Radiatorkennlinien aufgenommen. Außerdem misst er unter den gegebenen Umständen einigermaßen vernünftig und hat einen brauchbaren Testaufbau zusammengezimmert. Bei martinsliquidlabs.org kannst du noch Radiator-Kennlinien für typische Ami-Systeme finden - sprich Durchfluss jenseits von gut und böse und für Lüfterdrehzahlen die Gehörschutzpflicht nahelegen, falls dich auch dieses Spektrum interessiert.
Von Bundymania gibt´s auch einige Radiator-Tests ähnlich denen bei EG, aus denen man zumindest so ähnliche Diagramme entnehmen kann. Auch da wurde allerdings mit Hardware geheizt, was für solche Tests natürlich weniger sinnvoll ist. Wenn du dir die obligatorischen Fehlerbalken dazu denkst, geht die Aussagekraft gegen Null, aber das wollen viele halt nicht wahr haben
.
Für die Auslegung von Waküs sind solche Tests daher relativ belanglos, weil in der Regel andere Faktoren wesentlich stärker ausschlaggebend sind (z.B. die Einbausituation des Radiators). Gleiches gilt für Kühlertests o. Ä. zumal mit Hardware als Hitzequelle und mit verschiedenen Einbausituationen sowieso keinerlei Übertragbarkeit existiert. Ausschlaggebend für Radiatoren ist vor allem die Lufteintrittsfläche und deren Nutzung (sprich Vermeidung von Nebenströmen aufgrund ungeeigneter Lüfterrahmen). Ebenfalls meist noch messbaren Einfluss hat in der Regel die Bauart an sich - also Rohr-, Netz- oder Ripperohr-Radis (wobei letztere Bauform nachweislich ungeeignet für unseren Anwendungsfall ist). Je nach Luftdruck der Lüfter spielt außerdem der Luftwiderstand eine Rolle, der wiederum von Lamellendichte und der Tiefe des Radiators beeinflusst wird. Allerdings sind die darauf basierenden Unterschiede, wie man in deinem verlinkten Beispiel sieht, häufig schon so gering, dass sie voll im anzusetzenden Fehlerbalken untergehen. Von daher sind derartige Betrachtungen dann auch eher was für´s Feintuning, welches sich aber hauptsächlich im Kopf des Users und weniger in der realen Auswirkung abspielt.
Speziell für die Extremziele, die da heißen "bestenfalls lautlose Kühlung" und "maximale Kühlleistung, koste es was es wolle" können sich aber auch solche Betrachtungen noch messbar bemerkbar machen. Ist aber im Prinzip dasselbe Spiel wie die Jagd nach dem letzten halben Kelvin Delta-T bei den Kühlern, welches zwar so gut wie nirgends sauber gemessen wird und schon gar nicht übertragbar ist, aber sich in den Köpfen der Leute je nach Vertrauen in den Tester dann als Tatsache einbrennt. Im eigenen Rechner hat´s freilich selten denselben Effekt, aber wer will denn schon so genau fragen
.