Wasserkühlung für Mini-PC mit 9750H und RTX2070 mobile

HerrBolsch

Schraubenverwechsler(in)
Moin,

nachdem meine RX590 nach umfangreichen Basteleien leider das Zeitliche gesegnet hat, ist mir ein Mini-PC auf Basis des Zotac Magnus EN72070V in die Hände gefallen. Die Konfiguration gefällt mir sehr gut, leider ist die Laptop-Hardware auch mit Laptop-Lüftern kombiniert. Zum einen finde ich die Geräuschkulisse schwer erträglich, zum anderen werden selbst die sparsamen Chips in ihrer Leistung eingebremst.

Nach knapp zwei Jahren mit Luftkühlungs-Experimenten reizt es mich jetzt, einmal eine Wasserkühlung auszuprobieren. Seltsamerweise habe ich nichts Passendes von der Stange gefunden :heul:

So sieht das Ganze (im Moment) aus. Das vorhandene Gehäuse spielt keine Rolle, dafür werde ich etwas Angepasstes basteln. Das gilt auch für ggf. erforderliche Adapter und Bleche oder so.

ohneKuehler.jpg


einzelteile.jpg


Wie geschrieben - Laptopkomponenten. Immerhin spare ich mir das Delidden. Die Grafikkarte verheizt 115W, der Prozessor 56W (45W langfristig). Wenn es mir irgendwann gelingt, die noch etwas aufzumachen, tue ich das, aber es müssen wohl nicht mehr als 200W abgeführt werden.
Auf der Unterseite sind noch zwei RAM-Slots (SODIMM) und ein M.2-Slot (noch leer).

Die Grundplatine ist ziemlich genau 20x20cm². Meine Vorstellung ist, die Grafikkarte mit einem Alphacool NexXxos GPX Pro Solo und die CPU mit einem Alphacool Core XP³ Acetal zu bestücken und das Teil auf den Kopf zu drehen. Dazu will ich einen Alphacool NexXxoS XT45 Full Copper 200 mit passendem Lüfter (evtl. AeroCool Duo 20) oben darauf zu stapeln. Die Anschlüsse des Radiators würde ich hinten über stehen lassen und die Schläuche nach unten zu GPU und CPU legen. Auf einen separaten Ausgleichsbehälter würde ich aus Platzgründen verzichten wollen.

Soweit meine bescheidene Fantasie, allerdings habe ich mit WaKü genau 0 Erfahrung und das scheint mir eher ein exotischer Fall zu sein. Meine Fragen an euch lauten daher,

geht das so überhaupt? Was haltet ihr davon? Was hab ich vergessen?

Ich weiß noch nicht so genau, wie ich mit VRAM und den Spannungsversorgungen umgehe. Ich will die Kiste auf den Kopf drehen, damit RAM und SSD etwas Kühlung abbekommen, aber dann sind die Spannungswandler auf der Lee-Seite. Ich könnte sie mit in die WaKü einbinden, aber das könnte den finanziellen Rahmen etwas sprengen. Vielleicht muss ich das Mainboard doch "richtig herum" drehen und sie Teile luftkühlen und mir für den Keller was anderes überlegen.
Ich hätte eigentlich lieber einen CPU-Kühler mit seitlichen Anschlüssen, damit der ganze Stapel nicht noch höher wird. Aber da habe ich nur wenig vertrauenerweckende Billigkühler bei Amazon und Ebay gefunden. Kann man sowas für die 60W der CPU verwenden oder ist das nur Ramsch?
Zu Anschlüssen und Schläuchen habe ich noch keine Meinung, außer dass die Optik keine Rolle spielt.

Vielen Dank vorab für eure Hilfe und Grüße aus Bremen,
HerrBolsch
 
Was Passendes zu finden könnte schon wegen der Bohrungen für die Halterungen schwierig werden. Alternative könnte bissl mehr DIY sein. Zb. den originalen Kühler bzw. dessen Platte nehmen (ggf. ein Ersatzteil dafür benutzen, damit man die originale Kühlung noch als Backup hat), und (evtl. Pipes und Kühlrippen entfernen) dort dann einen WaKühler drauf montieren.

Dann ist auch die Gefahr geringer, den CPU- oder GPU-Die zu beschädigen.
 
Wie so eine Art Zwischenblech, meinst du? Das hätte jedenfalls den Vorteil, dass man sie Speicherchips mit angebunden hätte.
Ich habe bisher immer davon abgesehen, einen zusätzlichen Wärmeübergang zu schaffen, weil ich Sorge hatte, dass die Kühlleistung zu schlecht wird. Hast du sowas schonmal gemacht?
 
Seltsamerweise habe ich nichts Passendes von der Stange gefunden
Naja wirklich seltsam ist das nicht. Der Use Case ist wohl so selten, dass es sich einfach nicht lohnt dafür etwas anzubieten. Du wirst also entsprechend selber alles "umbauen/anpassen" müssen.

Etwas in diese Richtung als Block für die CPU und GPU könnte sowas dienen:
Da musst Du halt schauen wie das mit den Bohrlöchern und Abständen ausschaut.

Die VRM der GPU scheint ja durch einen Kühlkörper passiv gekühlt zu werden. Da könnte man ggf. einen kleinen 40iger Lüfter drauf montieren. Das sollte schon ausreichen um die Kühlleistung zu verbessern. Bei 115w sollten die PowerStages aber eh nicht so heiß werden.

Für die rund 200w Abwärme sollte ein 280iger Radiator mit 30mm ausreichen. Das bekommt man mit 140iger Fans dann auch recht leise umgesetzt. Dazu noch eine Pump/Res Kombo und Tubes.
Das sind nur Beispiele. Man kann das auch günstiger umsetzen. Ich persönlich würde aber pro Komponente eher 10€ mehr als zu wenig ausgeben. Das macht sich mEn in der Qualität schon bemerkbar.
 
Seltsamerweise habe ich nichts Passendes von der Stange gefunden :heul:
Für derart exotische Hardware (weil Mini-PC) kein Wunder.
Die Grundplatine ist ziemlich genau 20x20cm². Meine Vorstellung ist, die Grafikkarte mit einem Alphacool NexXxos GPX Pro Solo und die CPU mit einem Alphacool Core XP³ Acetal zu bestücken
Ok. Passt das vom Lochmaß her? Das wäre die wichtigste Frage. Abstand und Anpressdruck kann man mit Schrauben auch selbst anpassen.
Dazu will ich einen Alphacool NexXxoS XT45 Full Copper 200 mit passendem Lüfter (evtl. AeroCool Duo 20) oben darauf zu stapeln.
Noctua NF A20 Pwm, außer es muss dringend Rgb sein.
Auf einen separaten Ausgleichsbehälter würde ich aus Platzgründen verzichten wollen.
Schlechter Plan, ein Kreislauf ohne Agb ist nicht gerade toll. Außerdem: Pumpe?
Ich weiß noch nicht so genau, wie ich mit VRAM und den Spannungsversorgungen umgehe.
Im Zweifel einen Lüfter drauf blasen lassen. Müsste eigentlich reichen, um nicht zu überhitzen.
Aber da habe ich nur wenig vertrauenerweckende Billigkühler bei Amazon und Ebay gefunden. Kann man sowas für die 60W der CPU verwenden oder ist das nur Ramsch?
Von der Kühlleistung her wären die wohl ok, Wärmeleistung und Leistungsdichte fallen ja nicht gerade hoch aus. Ich würde mir eher vom Material her (Kupfer!!!) oder von der Qualität her Gedanken machen. Nicht dass die Dinger dir zerbrechen, wie es bei so manchem Plastikbomber passieren kann.
Wie so eine Art Zwischenblech, meinst du? Das hätte jedenfalls den Vorteil, dass man sie Speicherchips mit angebunden hätte.
Ich habe bisher immer davon abgesehen, einen zusätzlichen Wärmeübergang zu schaffen, weil ich Sorge hatte, dass die Kühlleistung zu schlecht wird. Hast du sowas schonmal gemacht?
Es wird die Kühlleistung natürlich verschlechtern, aber vermutlich nicht so viel. Wie gesagt, wenig Wärmeleistung und geringe Energiedichte. Da kann man viel suboptimal machen und die Temps sind immer noch ok. Wichtig ist nur, dass Originalkühler und Wasserkühler bündig aufeinander liegen und keine 6mm dicke Schicht Paste dazwischen ist, weil alles unterschiedliche Höhen hat. Zusammenschrauben musst du das Spielchen trotzdem.
 
Danke für die Empfehlungen.
Ich wollte die Grundfläche nicht wesentlich vergrößern, das hätte ich deutlicher sagen. Eine AIO wäre einfach gewesen, aber selbst eine 240er AIO ist ja mindestens 280mm lang.


Der CPU Kühler darf nur 50mm breit sein, und zwar gar nicht alleinwegen der Bohrlöcher, sondern wegen angrenzender hoher Bauelemente auf der Platine. Damit fallen alle (bezahlbaren) Modelle namhafter Hersteller raus, die ich gefunden habe. Es wird also der China-Kühler, da lässt sich scheinpar die Flanschplatte zwischen Gehäuse und Coldplate entfernen und ich kann mir eine angepasste anfertigen.


Schlechter Plan, ein Kreislauf ohne Agb ist nicht gerade toll. Außerdem: Pumpe?
Jaaa, aber wohin mit dem Teil?
Außerdem haben doch gesvhätze 99% der AIOs am Markt auch keinen AGB, wieso geht das da?
Die Pumpe ist im GPU Kumühler integriert, auch wie bei einer AIO. Im Prinzip ist es genau das, nur mit zusätzlichem CPU-Kühler. Oder?
Von der Option mit der Zwischenplatte werde ich in der ersten Runde absehen. Wenn das mal laufen sollte, will ich mal sehen, was da noch geht. V.a. der Grafikchip ist nach meinem Verständnis der gleiche wie bei der RTX2070 Desktop, da wäre noch Luft nach oben. Dann könnte ein vernünftiger Warmeübergang noch mal relevant(er) werden.
Von der RX590 kann ich RAM Kühlkörper räubern, die würden dann ja im Luftstrom liegen. Falls der GPU Kühler dir Chips nicht mit abdeckt.

Die VRM der GPU scheint ja durch einen Kühlkörper passiv gekühlt zu werden. Da könnte man ggf. einen kleinen 40iger Lüfter drauf montieren. Das sollte schon ausreichen um die Kühlleistung zu verbessern. Bei 115w sollten die PowerStages aber eh nicht so heiß werden.

Hatte ich auch schon überlegt. Ich hab auch mal drunter geguckt, man könnte diese Mini-Kühlkörper drauf setzen, aber die müssen auch Luft bekommen. Ich denke ich löse das so, ich lasse die originalen Kühler drauf, drehe den Kram (wie eingangs geplant) auf den Kopf und lasse einen zweiten 200er Lüfter draufblasen. Oben (auf die ehemalige Unterseite) kommt dann der Radiator und oben drauf saugt der erste 200er Lüfter. Wie ein Push-Pull-Sandwich mit Radiator-Mainboard-Belag. Das würde auch schön hochkant aussehen.


Ich würde mir eher vom Material her (Kupfer!!!) oder von der Qualität her Gedanken machen.

Was spricht gegen Kupfer?
Ich möchte aber tatsächlich mein Flüssigmetall von der RX590 aufbrauchen, deshalb will ich den Boden vernickeln.
Die Qualität wird ein Glücksspiel werden. Aber die Bewertungen sind überwiegend positiv und ich werde es vorsichtig behandeln.


Noctua NF A20 Pwm, außer es muss dringend Rgb sein
Noctua ist natürlich immer eine Empfehlung und RGB muss nicht sein, hab nichmal einen Controller (stört mich aber nicht). Aber die Noctuas sind häßlich wie die Nacht, und die schwarzen nochmal teurer (warum eigentlich?), vor allem wenn ich jetzt ggf. zwei verbaue. Mal sehen.

Danke für Tips bisher!
 
Außerdem haben doch gesvhätze 99% der AIOs am Markt auch keinen AGB, wieso geht das da?
Weil die in der "Fabrik" unter Druck befüllt werden. Die Luft aus einem Kreislauf ohne AGB zu bekommen dürfte schon etwas "nerviger" werden.

Passt sowas nicht mit rein? All zu viel Volumen hat der ja nicht.
 
Jaaa, aber wohin mit dem Teil?
Ich denke mal, dass zumindest der Radiator ohnehin außerhalb des Gehäuses verbaut wird. So klein wie die Werkskühler sind, passt da doch nichts rein. Oder hast du irgendwo Platz gefunden, um einen 230x200x60mm Block zu verbauen, wenn die Werkskühler so winzig sind?
Außerdem haben doch gesvhätze 99% der AIOs am Markt auch keinen AGB, wieso geht das da?
Ja, und wöchentlich finden sich in den verschiedenen Foren Leute ein, deren AiO nicht mehr kühlt. Nicht selten liegt es daran, dass nicht mehr genug Wasser drin ist. Außerdem gibt es seit Jahren die Debatte mit der Einbaulage. Zwingend notwendig ist der Agb nicht, aber ohne ist schon ziemlich sch****.
Die Pumpe ist im GPU Kumühler integriert, auch wie bei einer AIO.
Stimmt, hab's übersehen.
V.a. der Grafikchip ist nach meinem Verständnis der gleiche wie bei der RTX2070 Desktop, da wäre noch Luft nach oben. Dann könnte ein vernünftiger Warmeübergang noch mal relevant(er) werden.
Also... ich hatte mal 2 2080ti, die mit paar Tricks jeweils >500W gezogen haben. Blieben unter 40°C. Klar, deine Wakü ist alles andere als overkill, aber immer noch gut genug, dass du dir da wenig Gedanken machen musst.
Was spricht gegen Kupfer?
Nichts, im Gegenteil. Nur sind viele Billigstkühler gerne mal aus Alu. Darauf wollte ich aufmerksam machen, denn Alu hat in der Wasserkühlung nichts verloren.
Noctua ist natürlich immer eine Empfehlung und RGB muss nicht sein, hab nichmal einen Controller (stört mich aber nicht). Aber die Noctuas sind häßlich wie die Nacht, und die schwarzen nochmal teurer (warum eigentlich?), vor allem wenn ich jetzt ggf. zwei verbaue. Mal sehen.
Wie sichtbar werden die sein?
 
Ich denke mal, dass zumindest der Radiator ohnehin außerhalb des Gehäuses verbaut wird. So klein wie die Werkskühler sind, passt da doch nichts rein. Oder hast du irgendwo Platz gefunden, um einen 230x200x60mm Block zu verbauen, wenn die Werkskühler so winzig sind?

Wie gesagt, das (neue) Gehäuse kommt hinterher drumherum. Aber ich habe mir endlich mal das Datenblatt zu Gemüte geführt, und siehe da, ein 200er Kühler ist gar nicht 200x200, sondern 280(!)x210mm. Auf der Fläche hätte ich ja fast zwei 240er AIOs unter bekommen....
Jedenfalls hatte ich mir die Anordnung der Komponenten etwa so vorgestellt:

Vorne.JPG


Da der Radiator nun also lockerflockig 50mm höher ist, als ich dachte, drängt sich mMn ein vertikaler Aufbau auf.

Seite.JPG


In der Seitenansicht: blaue Pfeile stellen den Durchfluss in den Schläuchen dar, rot im Radiator.

Außerdem gibt es seit Jahren die Debatte mit der Einbaulage. Zwingend notwendig ist der Agb nicht, aber ohne ist schon ziemlich sch****.

Die Radiatorkammer wäre so der höchste Punkt und hat eine Befüllöffnung, sollte also wie in Mini-AGB wirken. Aber ob der unberücksichtigten Radiator-Maße ergeben auf einmal doch ein paar Einbaumöglichkeiten, die größte neben den Vorkammern unter Lüfter und Mainboard. Das wäre aber der tiefste Punkt, nicht der höchste (und unterhalb der Pumoe). Wäre das problematisch?

Also... ich hatte mal 2 2080ti, die mit paar Tricks jeweils >500W gezogen haben. Blieben unter 40°C. Klar, deine Wakü ist alles andere als overkill, aber immer noch gut genug, dass du dir da wenig Gedanken machen musst.

2x500W :wow: Da ist ein ganz schöner Koffer an Netzteil dabei, aber das ist "nur" mit 350W angegeben.
Ich komme ggf. nochmal zu dem Thema auf dich zu :D

Nichts, im Gegenteil. Nur sind viele Billigstkühler gerne mal aus Alu. Darauf wollte ich aufmerksam machen, denn Alu hat in der Wasserkühlung nichts verloren.

Achso. Ja, das ist bekannt. Der Kühler (ich hatte ihn ja gar nicht verlinkt) soll aus Kupfer sein. Mal schauen, was da kommt.

Wie sichtbar werden die sein?

Naja, sie bilden die linke und rechte Gehäuseseite. Also sehr sichtbar. Das Teil soll trotz "leicht" gestiegener Abmaße auf dem Schreibtisch stehen.
 
Jedenfalls hatte ich mir die Anordnung der Komponenten etwa so vorgestellt:
Vielleicht ist das gar keine so schlechte Idee...
Spätestens nach dem Blick auf den Aufbauplan ja. Ich hätte da nämlich sogleich gefragt, wie gut der Radiator von der anderen Seite belüftet wird, wenn da die Platine im Weg ist. Sicher, wenn das Konstrukt insgesamt offen ist - was es, soweit ich es jetzt mitbekommen habe, nicht so ganz ist - dann reichen 2cm Abstand und alles ist ok, aber wenn die Mühle geschlossen ist, dann ist das ein Problem.
Die Radiatorkammer wäre so der höchste Punkt und hat eine Befüllöffnung, sollte also wie in Mini-AGB wirken. Aber ob der unberücksichtigten Radiator-Maße ergeben auf einmal doch ein paar Einbaumöglichkeiten, die größte neben den Vorkammern unter Lüfter und Mainboard. Das wäre aber der tiefste Punkt, nicht der höchste (und unterhalb der Pumoe). Wäre das problematisch?
Sagen wir mal so, es geht alles und genau deshalb wird es bei AiOs ja auch gemacht. Aber wenn du dann in einem Jahr Wassermangel hast, schieb es nicht auf mich :D
2x500W :wow: Da ist ein ganz schöner Koffer an Netzteil dabei, aber das ist "nur" mit 350W angegeben.
War auch nur zur Veranschaulichung, wie weit man mit den Temperaturen runtergehen kann, wenn man alle Tricks ausnutzt. Von daher solltest du dir wenig Gedanken machen, dass da was zu heiß wird. GPUs sind sowieso einfach zu kühlen, wenn man die Abwärme weg bekommt und CPUs sind nur schwierig, wenn gaskranke Boostmechanismen (wie bei den meisten aktuellen CPUs) oder maximales OC ins Spiel kommen.
Achso. Ja, das ist bekannt. Der Kühler (ich hatte ihn ja gar nicht verlinkt) soll aus Kupfer sein. Mal schauen, was da kommt.
Ach, der. Ist mir vor einiger Zeit ins Auge gefallen, als ich mich nach Billigskühlern umgesehen habe.
 
Also!
Es hat sich etwas komplizierter gestaltet, als erwartet (wie eigentlich immer), aber der erste Versuchsaufbau läuft.

Den Flansch vom CPU-Kühler habe ich gegen einen "Deckel" ersetzt. Damit kollidiert er schonmal nicht mehr mit irgendwelchen Bauteilen.

20241027_143018.jpg


Der GPU-Kühler hat einen neuen Flansch bekommen. Der musste so schmal sein, dass die Schraubenköpfe vom Pumpengehäuseverdeckt werden. Deshalb habe ich M3-Gewindebolzen angelötet und die ganze Einheit von unten verschraubt. Ich hab leider kein Foto gemacht, aber es ist auch nicht hübsch geworden.
Für den Grafikspeicher habe ich ein Kupferblech zugeschnitten und thermisch mit Thermal Putty an den GPU-Kühler gekoppelt.

Die Schläuche waren keine gute Entscheidung. Ich habe unterschätzt, wie steif die sind. Vielleicht tausche ich die noch. Allerdings, es ist echt eng, vor allem bei den Anschlüssen. Mal sehen, ob damit überhaupt andere Schläuche möglich sind.
Praktischerweise sind alle Lüfteranschlüsse mit den Steckern von Grafikarten ausgeführt, sonst hätte das alles überhaupt nicht gepasst.

Und das Ergebnis?
Es ist super duper krass fett leise. Dass die Pumpe überhaupt läuft, merke ich nur am Tachosignal. Ich hatte ja noch nie Kontakt mit Wasserkühlungen und habe eher mit dem Geräusch einer Aquarienpumpe gerechnet.
Der Lüfter dreht mit 400U/min (die Steuerung ist irgendwie komisch, aber es reicht). Das höre ich auch nur, wenn ich mit dem Ohr so nahe rangehe, dass die Haare in den Gefahrenbereich gelangen. Super.

Die GPU ist nach einer Stunde FurMark bei 44°C/53°C Hotspot. Kann so bleiben (bzw. muss noch mehr werden! Der Kern selber zieht nur 70W).

Die CPU ist ein bissl komisch. nach einer Stunde Prime95 ist sie konstant bei 80°C/45W/2,8GHz ohne Thermal Throtteling. Das ist besser als vorher und innerhalb der Spezifikation, aber ich hätte mir bei dem bisschen Abwärme etwas mehr (bzw. weniger) erhofft. Es ist auch vor allem ein Kern, der viel schneller und öfter als die anderen heiß wird. Vielleicht ist das einfach der, der gerade zu tun hat. Aber er kommt auch in Sekundenbruchteilen auf 70°C.
Allerdings ist der Die auch winzig, nur 1/3 von der GPU.
Ich hatte eigentlich vor, die CPU zu mehr Takt zu überreden (falls das überhaupt geht), aber dafür müssten die Temperaturen weiter runter. Ich habe wegen der etwas fummeligen Montagesituation jetzt doch "nur" normale WLP drauf gemacht (Alphacool Subzero, war dabei). Ob es sich lohnt, den CPU-Kühler mit Flüssigmetall zu montieren? Allerdings müsste ich dann die Coldplate vernckeln. Das würde ich nur machen wollen, wenn eine Verbesserung abzusehen wäre.

Sagen wir mal so, es geht alles und genau deshalb wird es bei AiOs ja auch gemacht. Aber wenn du dann in einem Jahr Wassermangel hast, schieb es nicht auf mich :D
Sowieso nicht. Im Versuchsaufbau lasse ich das Ding ohne AGB laufen und wenn klar ist, wo die Reise hingeht, entscheide ich was und wohin damit.

Ach, der. Ist mir vor einiger Zeit ins Auge gefallen, als ich mich nach Billigskühlern umgesehen habe.
Das Ding macht keinen ganz schlechten Eindruck. Die Wasserzuführung ist nicht mittig, der Boden ist nicht poliert und nicht vernickelt und die Schlitze in der Coldplate sind etwas schlampig ausgeführt, aber er ist ganz solide gebaut.

Jetzt wird erstmal alles eingerichtet und dann mal schauen, wo die Grenzen sind.
 
Die Schläuche waren keine gute Entscheidung. Ich habe unterschätzt, wie steif die sind. Vielleicht tausche ich die noch.

...

Die CPU ist ein bissl komisch. nach einer Stunde Prime95 ist sie konstant bei 80°C/45W/2,8GHz ohne Thermal Throtteling. Das ist besser als vorher und innerhalb der Spezifikation, aber ich hätte mir bei dem bisschen Abwärme etwas mehr (bzw. weniger) erhofft. Es ist auch vor allem ein Kern, der viel schneller und öfter als die anderen heiß wird. Vielleicht ist das einfach der, der gerade zu tun hat. Aber er kommt auch in Sekundenbruchteilen auf 70°C.

Rufe mal bei watercool an. Die hatten ein universal GPU Kühlungs Kit für Core, RAM und Spannungsversorgung im Angebot mit feinen elastischen Schläuchen. Es ist zwar nicht mehr im Shop, aber voelleicht haben sie noch was von dem Kühler, Anschlüssen und Schläuchen. Es würde perfekt zu deinem Projekt passen.

Der CPU-Kühler wird nicht vollständig plan aufliegen, deshalb schnell die Temperatur des einen Core so hoch. Versuche den Druck mit Federn aufzubauen oder per mittig sitzender Druckschraube, vgl. Nexxxos XP. Screenshot_20241101-230843_Samsung Internet.jpg

Weiterhin gutes Gelingen!
 
Das EIGENTLICHE Problem ist offenbar, das die beka***kten Lüfteranschlüsse nur 5V liefern! Ich habe mich die ganze Zeit gewundert, dass der Lüfter nicht über ~440U/min kommt - aber hat ja gereicht. Allerdings dreht die Pumpe dann auch nur gerade so (1550U/min).
Ich habe einfach mal einen 12V-Akku dran gehängt und siehe da, schon bleibt die Büchse undervoltet mit 54W bei 66°C. Kann so bleiben.

Nur die Spannungswandler werden zu heiß. Vielleicht binde ich die auch noch in den Kreislauf ein.

Rufe mal bei watercool an. Die hatten ein universal GPU Kühlungs Kit
Das werde ich mal probieren, danke!
 
... habs gerade doch gefunden:


Basis war der X Core GPU Kühler und für SpaWa und MosFets gabs dann die Micro-Lösungen. Platz ausmessen, bestellen, zur Not mit Feile imd Laubsäge anpassen, die passenden Löcher rein - fertig.
 
Das Micro-System wurde nur für die Verbindung vom GPU-X Core zum SW-Kühler und zurück genommen, wobei dieser Bereich als Bypass zur eigentlichen GPU-Kühlstruktur lief. Für mehr waren die engen 4-mm-ID-Schläuche auch nur schlecht geeignet beziehungsweise in meinem Test damals hatte eine Radeon 290X auch so Probleme mit den Spannungswandlertemperaturen. Sonderlich flexibel waren sie zudem nicht, wenn man wie vorgesehen Push-In-Anschlüsse und somit zwingend PUR-Schlauch genommen hat. Umgekehrt haben Verschraubungen für diese kleinen Formate nicht einmal 2 mm Innendurchmesser – und um sie an normale Kühler anbringen zu können, muss man sich in der Regel noch Adapter basteln. (Immerhin: Das geht leicht, da Micro auf M5 setzt. Man kriegt also in jedem Baumarkt die nötigen Schneider und muss sich nur noch flache G1/4-Zoll-Blindstopfen suchen.)

Für eine Hauptverschlauchung würde ich aber lieber 8/6er Material nehmen. Das war in Wasserkühlungs-Anfangstagen sogar bei manchen Herstellern das Standardformat, bevor sich 10/8 durchgesetzt hat. Wenn PVC-Schläuche vorab mit heißem/kochenden Wasser grob in die benötigte Form bringt (vorher z.B. ein Stück Kabel reinstecken, damit sie nicht zusammenklappen können; vergl. Hardtube-Bending), hat man auch relativ wenig Spannung im Spiel.

P.S.:
Für Leute, die etwas zurechtfeilen und -laubsägen wollen, bietet Watercool auch die G1/4-Zoll-Spannungswandlerkühler als DIY-Version an. https://shop.watercool.de/Spannungswandler
 
Moin,

danke für eure Antworten und Tipps.
Ich wollte eigentlich erst was schreiben, wenn ich auch Ergebnisse hab, aber immer ins Leere schreiben ist ja auch doof. Folgendermaßen ist also der Stand:

20241108_202728.jpg

20241108_202742.jpg
Ihr seht, ich habe in 90°-Schlauchkupplungen investiert. Anders wäre das mit den steifen Schläuchen nix geworden. Blöd für den Fließwiderstand, dafür brauche ich statt 200cm nur noch 30cm. Außerdem habe ich Teile der Schläuche durch Kupferrohr (Wasserleitung) ersetzt. Hardtubes quasi.

PVC-Schläuche vorab mit heißem/kochenden Wasser grob in die benötigte Form
Heißes Wasser für die Schläuche habe ich probiert. Geht besser, aber nicht soweit, dass man die 90° "um die Ecke" biegen könnte.

CPU-Kühler:
Ich habe zwei der Schrauben noch 1/2 Umdrehung nachdrehen können. Mal sehen, ob das was ausmacht. Die Pumpe bekommt 12V vom SATA Anschluss, der durch den Tausch der 2,5"-SSD gegen eine (vorhandene) M.2 SSD frei geworden ist. Zusammen mit Undervolting (-125mV Cache, -225mV Core) bleibt die CPU auf Dauer unter 70Grad. Sie rennt damit auf 4GHz, schneller wird sie eh nicht. Im Single Core könnte sie bei höherer Spannung noch 30MHz mehr, aber dafür baue ich nicht alles wieder auseinander und kaufe teure Kühler. Zumal die Temperaturen vom höheren Durchfluss bei 12V profitieren, da würde ich nicht auf kleinere Schläuche gehen wollen.
Flüssigmetall spare ich mir dann auch.

GPU:
Bleibt so. Da ist eh kein Spielraum für irgendwas.
20241027_121433.jpg
Die VRAM Chips sind über ein Kupferblech und Thermal Putty thermisch an die Coldplate der Pumpe angebunden. Das sollte reichen.

Spannungswandler CPU:
Von ebendieser kann ich noch verschiedene kleine Kühlkörper plündern.
20241108_200548.jpg
Damit würde ich mangels besserer Idee die Platte über der Spannungsversorgung zupflastern. Da die vorher auch nur 2cm² Wärmeleitpad an der Heatpipe des CPU Kühlers hatte, hoffe ich einfach, dass es reicht. Der zweite Lüfter pustet da direkt drauf (wenngleich nur mit verhaltener Euphorie).

Spannungswandler GPU:
Die wollte ich eigentlich die die CPU-Spannungswandler über Kühlkörper luftkühlen, aber der Schlauch zum Kühler wäre da genau drüber gelaufen und hätte die Platte noch weiter "beschattet". Außerdem hätte so ein kurzer Schlauch ziemlich unter Spannung gestanden.
Ich hatte aber noch ein Stück 10mm Wasserleitung aus Kupfer, die genauso gut in die Kupplungen passen. Ich habe ein Stück in einen eckigen Querschnitt gebogen und auf der Unterseite das Chrom abgefeilt. Das Rohr bekommt ein weiches, warmes Bett aus Thermal Putty und dient mir so als Mini-Wasserkühler. Und Platz für kleine Luftkühler ist auch noch.
Leider kann ich das bei den CPU-Spannungswandlern nicht genauso machen, die sitzen einfach zu ungnstig.

Aufbau insgesamt:
Im Grunde so, nur dass beide Lüfter ins Gehäuse pusten und nach hinten raus. Der Luftstrom links und rechts bleibt also getrennt. ARGB gibt's vom extra Controller, der bekommt Strom von besagtem SATA-Anschluss mit Splitter. Ein vernünftiges Umströmen des Mainboards hätte zuviel Platz gebraucht mir scheint, der Radiator kommt auch ganz gut mit reduziertem Luftstrom klar. Jedenfalls waren CPU und GPU nach dem Abschalten der Dauerlasttests sofort wieder bei ~30°C. Dann kann das Wasser doch auch nicht wärmer gewesen sein, oder? Und der Lüfter lief nur mit 300U/min.

20241108_202533.jpg
So ungefähr. Plus Gehäuse. Und ggf. AGB. Und evtl. einer Kammer für das Steckernetzteil.
Der rote Boden vom alten Gehäuse fliegt natürlich raus, der ist da nur der Stabilität halber fürs Foto. Und der Abstand zwischen Mainboard und Radiator ist auch noch nicht entschieden. Any suggestions?

Preisfrage:
WENN die Lüfter doch schneller drehen müssten als sie es mit der 5V-Versorgung der Lüfteranschlüssen tun (~440U/min max), kann ich dann einfach GND und +12V vom SATA Anschluss holen und PWM und Tacho auf den Lüfteranschlüssen lassen, oder bekommen die dann auch 12V und zerschießen mir das Mainboard und die GraKa?
 
Theoretisch braucht man halben Lüfterradius, hier also 2,5 cm, Abstand, damit der Ring über dem Lüfterumfang den gleichen Querschnitt bietet, wie die Fläche des Lüfters.

RPM ist unkritisch. Da ist der Pull-Up zwar mit bis zu 12 V spezifiziert, liegt aber auf Seiten des Mainboards; der Lüfter lässt nur auf Masse abfließen. PWM ist von Intel mit maximal 5,25 V spezifiziert, 3,3 V werden empfohlen. Streng genommen gelten die Specs aber nur für Intel-Boxed-Lüfter und werden gerne mal unvollständig umgesetzt (berühmte Beispiele: DDC PWM ganz ohne Pull-Up, Silent Wings 3 mit zu schwachem Pull-Up, sämtliche Mainboards aber kein Aquaero mit nicht vorgesehenem Pull-Up am überwachenden Ende,...). Ich würde daher sicherheitshalber nachmessen, denn in dem Fall kommt der Pull-Up vom Lüfter. D.h. wenn nichts an dem PWM-Kontakt des Lüfter angeschlossen ist (außer dem Messgerät) sollte sich die Maximalspannung konstant einstellen.
 
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