Der Grundgedanke, dass es die
"Möglichkeit von negativ zu bewertetenden Einflüssen auf Gewaltbereitschaft" gibt, ist erst einmal rein wissenschaftlich eine sinnvolle Frage. Eine Antwort wird gar nicht gegeben. Es wird nur der Mangel an Bereitschaft formuliert, überhaupt die Frage zuzulassen. Ich würde es noch allgemeiner formulieren und mich von der Gewaltbereitschaft lösen und erstmal nur von Verhaltensänderungen ausgehen, welche auch immer. Von meinem ersten Horrorfilm, den ich mit 14 sah, träume ich heute noch hin und wieder, also Jahrzehnte später. Das erzeugt nicht gleich ein Trauma, aber ein bestimmtes Alter und "sittliche Reife" sind für bestimmte Gewalterfahrungen durchaus hilfreich.
Als wir uns zu Unizeiten mit dem allerersten Doom in der Pause über das Netzwerk gegenseitig abknallten, oder auf Monster die Fotos von Professoren schnallten und an denen Aggrssivität abluden, war das alles nur extrem witzig, wenn man durch den Flur schrie "Eckard, ich seh dich und toood..." Das war durch und durch ein Spiel. Macht man sowas mit 12 sehe ich das problematischer.
Die Gefährlichkeit eines Objektes hängt immer von der Person ab, die es benutzt.
Das ist doch genau die Frage, die vom Psychologen-Verband aufgeworfen wird. Das Objekt ist das Killerspiel, der Killerspielespieler die Person, gegen die es genutzt wird. Wie der Killerspielespieler reagiert, ist die offene Frage. Das Spiel an sich ist völlig harmlos, und wer damit umgehen kann, soll es spielen. Aber gibt es vielleicht doch vereinzelt Spieler, die damit nicht umgehen können und bei denen das Spiel irgendwas negatives bewirkt? Verstehst Du jetzt die Frage?