Weder AMD- noch Intel-Workstation-I/O-Hubs beherrschen ×8-Links. Bei ersteren wäre das auch von fragwürdigem Nutzen, da die Anbindung an die CPU nur ×4 weit ist (Ausnahme: TRX4 & WRX8 hatten ×8). Dass sich auf entsprechenden Workstation-Boards entsprechend mehr Slots dieser Art finden, ist allein den mächtigeren Controllern in den zugehörigen CPUs geschuldet und die sind rein physisch in einem kleinen Desktopsockel nicht möglich. Wenn es dir nur um die Schnittstellen geht, gibt es den günstigsten Xeon W-2400 aber mittlerweile für 400 Euro und ein passendes Mainboard mit reichlich Erweiterungsmöglichkeiten für 850; TR5 für 1.500 + 800 Euro (bei deutlich mehr CPU-Leistung).
Dein Wunsch nach 8+8+4 Lanes wäre übrigens mit Rocket Lake kein Problem gewesen. Intel hat sehr lange Bifurcation bis auf ×4-Niveau bei allen CPU-Lanes unterstützt – aber kaum jemand hat es genutzt. Deswegen wurde der primäre Controller seit Alder Lake auf eine einfachere Dual-Link-Variante reduziert, denn niemand zahlt gerne für nicht benutztes. AMD bietet dir aber weiterhin entsprechende Möglichkeiten, ich glaube da geht theoretisch sogar ×1 (wenn nicht künstlich deaktiviert), da man das Design seit jeher Copy & Paste von Epyc übernimmt. Wer sehr exotische Wünsche hat, bekommt die halt nicht überall erfüllt, aber von "nirgendwo" kann an dieser Stelle auch nicht die Rede sein.
Offiziell mag das stimmen.
In meinem NAS z.B. habe ich ein No-Name AliExpress-Board mit einem Core i3 9100 verbaut.
Laut Aufdruck auf dem Chipsatz ist es ein H370, meldet sich im OS allerdings als C246.
Das Board hat drei physische PCIe x16 Slots (elektrisch einmal x16 und zwei mal x8) und zwei M.2 Slots.
Die an die CPU-Angebundenen Slots kann ich in 1x16 oder 2x8 aufteilen.
Bei dem "PCH-Slots" habe ich die Wahl zwischen 1x8 oder 2x4, 1x4 und einen m.2 oder zwei mal m.2.
(Mit Einbußen bei SATA natürlich)
Es ist wohl richtig, dass die volle Geschwindigkeit bei PCIe3.0x8 Lanes nicht bis zur CPU durchkommt.
Bei ältere PCIe2.0x8 Karten sollte das aber kein Problem sein.
Es zeigt halt, was technisch möglich ist, wenn man sich halt nicht an die Vorgaben von Intel oder AMD hält.
Wenn man sich bei AliExpress mal anschaut, was die Chinesen alles mit dem "X99"-Chipsatz machen...
Bifurcation als 8/4/4 wäre heute sogar noch wünschenswerter als früher. Aktuelle Mittelklasse-Grafikkarten (preislich) setzten doch nur noch auf eine x8 Verbindung. Da könnte ein zweiter x8 Slot für eine Karte mit hohe Bandbreite wie Thunderbolt 4/5 oder eine m.2 Adapter mit zwei Slots genutzt werden.
Asus hat doch sogar eine RTX 4060 mit integriertem m.2 Slot. Wäre 8/4/4 möglich, wäre hier halt auch ein zweiter m.2 Slot drin.
Ich fand daher die frühen HEDT-Plattformen toll. Für ein bisschen mehr Geld konnte man sich die Konnektivität "erkaufen", ohne beim Gaming und Stromverbrauch allzu große Kompromisse eingehen zu müssen.
Leider gibt es die aktuell nicht mehr, denn TR5 sehe ich da leider nicht als Alternative.
Wenn von der Leistung ein 7950X3D (~900 Euro incl. Board) reicht bzw. im Gaming schneller ist und weniger Strom verbraucht, kann man den Aufpreis zu einem 7960X (~2400 Euro incl. Board) nicht rechtfertigen.
Also ich hab heute noch PCIe 3.0
Wäre mal spannend zu wissen, wie viele wirklich deswegen aufrüsten. Ich habe z.B. noch nie wegen mangelnder Konnektivität aufgerüstet, ist ja auch alles abwärtskompatibel und im schlimmsten Fall dauert halt mal was ein bisschen länger.
Der unterschied von USB 3.0 (5 Gbit/s) zu USB 4.0 (40 Gbit/s) ist schon groß, vor allem, wenn du regelmäßig große Daten darüber verschiebst. Oder einen "echten" USB-C Anschluss auf einer frühen AM4 Plattform.
Wenn das Dinge sind, die man dann doch regelmäßig nutzt fängt es halt doch an zu nerven. Und dann kommt der Gedanke "ein neuen PC wäre ja schon toll" doch hoch. Mit der Option auf eine Adapter-Karte könnte man sich entsprechend länger Zeit lassen.