AW: Ölgekühlter High-End PC
Nach oben kommt der Deckel drauf, im Deckel ist nur so ein Großes Loch das die Kabel platz haben. Dadurch wird die Luft nicht viel Zirkulieren und es wird auch nicht viel Öl verdampfen.
Es geht hier nicht um das Zirkulieren von Luft oder das verdampfen von Öl sondern um das Kriechen... Das Öl sickert praktisch mit der Zeit Wände hoch und durch das innere von Kabeln.
Der gesamte Ölkreislauf sollte hermetisch abgedichtet werden, auch oben!
Hier ist ein Buildlog indem jemand mal versucht hat einen High-End Gamer PC mit Öl zu kühlen und hat nach einem Jahr nur Ärger aufgegeben. Ihr müsst sämtliche Kühler aufkleben (am besten mit Artic Silver Epoxy), da Wärmeleitpaste von Öl zersetzt wird. Nach einem Jahr hatte das Öl auch Kabel stark angegriffen wieauch den Kleber des Aquariums.
Sowohl PVC das üblicherweise für Kabelisolierungen genutzt wird als auch Silikondichtmasse sollten gut beständig, auch langzeit beständig gegenüber Alkanen sein.
Ich hab diesen Thread nur überflogen aber dort wird wohl eine Art Motoröl eingesetzt, diese enthält ein buntes Gemisch an teils recht agressiven Kohlenwasserstoffen, da wundert mich nichts.
Das eine Auflösung der WLP ein Problem sein *kann* ist sicher richtig, allerdings ist das kein unlösbares Problem. Mit Flüssigmetallpaste sollte man, wie schon angesprochen, keine Probleme haben, mit gewöhnlicher WLP *könnte* man Probleme bekommen, man sollte in diesem Fall den ersten Betriebswochen/Monaten auf eine Erhöhung der Temperatur achten und gegensteuern. Gewöhnliche WLP basiert auf einem Fett/Gel, meist auf Silikonbasis, und Zuschlagsstoffen aus Keramik- oder Metall (Silber/Kupfer) Staub. Das Öl wird das Trägerfett mit der Zeit auflösen und ersetzen. Solange die Zuschlagsstoffe dadurch nicht verschwinden sollte sich die Kühlwirkung aber nicht oder zumindest nicht stark verschlechtern.
Außerdem glaube ich Ihr werdet massive Temperaturprobleme haben.
Öl ist ein sehr viel besseres Kühlmittel als Luft wenn man es ausreichend umwälzen kann was ja nicht so schwer ist. Bei gleich dimensionierten Kühlern kann man eine bessere Kühlleistung erzielen- und das praktisch lautlos.
Ich hab nie irgendeine Angabe dazu gefunden aber ich bin mir nicht sicher ob dort ein Öl genutzt wurde...
B) Ich will nicht wissen, was passiert wenn es zu einem 230V Funkenschlag in einem Becken voller Paraffinöl, oder welches Öl ihr nun immer benutzt, kommt.
1) Das wird nicht passieren. Das Öl isoliert besser als Luft.
2) Falls doch löscht das Öl den Funken sehr schnell. Geringste Mengen des Öls könnten durch die hohe Temperatur des Lichtbogens unter Bildung von Kohlenstoffpartikeln, Wasserstoff und kurzkettigen Kohlenwasserstoffen zersetzt werden.
An Silikonöl führt IMHO nichts vorbei. Temperaturbeständig, keine Oberflächenspannung, sehr dünnflüssig und vor allem NICHT korrosiv. Plastik wird auch nicht angegriffen.
Keine Oberflächenspannung. Das ist der große Nachteil von Silikonölen neben dem Preis denn das führt zu einem Kriechverhalten das andere Öle noch klar übertrifft. Beim Einsatz von Silikonöl muss der gesamte PC hermetisch abgedichtet sein.
Alkanöl/Paraffinöl ist auch sehr temperaturbeständig. Mehr als 200°C sollte es locker dauerhaft ohne jede Zersetzung aushalten, das reicht bei weitem. Korrossiver als Silikonöl ist es im großen und ganzen auch nicht.
Der größte Vorteil von Silikonöl ist das es nur schlecht brennbar ist. Allerdings: es ist am Ende doch brennbar und der Vorteil ist mit etwa 15€/l teuer erkauft.
Noch besser sind synthetische Flour-Kohlenstoffverbindungen die praktisch überhaupt nicht brennbar sind und auch bessere mechanische und thermische Eigenschaften haben. Leider sind sie noch teurer.
Ein Wasserkreislauf wäre unnötiger Aufwand. Noch nachträglich realisierbar und wesentlich sinnvoller, wäre ein reiner, halboffener Ölkreislauf. Das heißt mit "Wasser"kühlern auf den Hauptwäremproduzenten, so dass diese gezielt gekühlt werden können. Am Ausgang des letzten Kühlers kommt einfach nichts und das Öl fließt durch das Gehäuse zurück und kühlt alle kleineren Verbraucher, bevor es in den Radiator wandert.
Vorteil: Man hat keine Probleme mit der Umwälzung im Gehäuse, man spart sich die Lüfter, die ggf. vorzeitig verschleißen und man kommt mit einer viel kleineren (und leiseren!) Pumpe aus (wofür den ganzen Aufwand, wenn nicht für Ultra-Silent??). Im Gegensatz zu zwei Kreislaufen braucht man aber auch nur eine Pumpe und man kann (again: silent!) sehr günstig große Radiatoren bekommen - ohne Wasser sind diverse Alu- oder Stahlmodelle aus KFZ- und Heizungstechnik bedenkenlos einsetzbar.
Ein Wasserkreislauf ist dann ein unnötiger Aufwand wenn es einem -wie bekanntlich dir- vor allem darum geht das System möglichst leise/lautlos zu machen.
Wenn man auch/eher daran interessiert ist das System möglichst kühl zu halten und einem ein paar K weniger einen Mehraufwand wert sind bietet der Wasser-Sekundärkreislauf Vorteile. In dem Zusammenhang kann man auch noch erwähnen das man den Wasserkreislauf so mit Temperaturen unter der Raumtemperatur betreiben kann ohne Kondenswasserprobleme zu bekommen.
Lüfter, die ggf. vorzeitig verschleißen
Das ist auch ein Problem, über das ich schon öfter nachgedacht habe... Einerseits *könnte* es (je nach Aufbau und Steuerung des Motors) passieren das im Lüfter durch die zwangsweise geringere Drehzahl höhere Ströme fließen und er vorzeitig stirbt allerdings wird der Lüfter durch das Öl auch selbst besser gekühlt. Leider gibt es bei den allermeisten Lüftern keine genauen Datenblätter der Motoren.
Ich hab aber noch nie von vorzeitigem Lüfterverschleiß in einem Öl-PC gehört.
/sign.
Das ist auch, was mich letztlich dazu gebracht hat, diesen Weg zum Fanless-System nicht weiter zu verfolgen. Entweder das Öl ist aggressiv und begrenzt haltbar (Pflanzenöle) oder es ist leicht brennbar und sondert ggf. sogar gesundheitsschädliche Dämpfe ab (Mineralöle bei 40 °C - oder auch mal 60+ °C, wenn die Kühlung unbemerkt versagt), oder es ist arg teuer (einige Silikonöle)
Paraffinöl gibt keine gesundheitsschädlichen Dämpfe ab aber die Brandgefahr ist sicher nicht zu unterschätzen. Wobei man hier natürlich immer feststellen muss das ein Öl-PC kaum eine Brandursache sein wird aber er kann den Unterschied zwischen einem kleinen Zimmerbrand und einem abgebrannten Haus ausmachen.
Also wenn ich den Dampdruck richtig deute, dann dürften diese Öle bei PC-Temperaturen schon deutlich ausgasen.
Alle Kurven für den Dampfdruck in dem Datenblatt beschreiben nicht etwa das Öl sondern eine Mischung des Öls mit einem gewissen Anteil an Kältemittel. Kein Wunder, das das einen hohen Dampfdruck hat.