Neue Organspenderegelung geplant

Würdet ihr freiwillig eure Organe spenden?

  • Ja.

    Stimmen: 12 48,0%
  • Nein.

    Stimmen: 8 32,0%
  • Bin mir nicht sicher. (Bitte begründen)

    Stimmen: 5 20,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    25

Grell_Sutcliff

Komplett-PC-Aufrüster(in)
In Deutschland gibt es zu wenig Organspender. Die Politik will das ändern und sucht daher nach Wegen, die Spendenbereitschaft zu erhöhen. Nun zeichnet sich offenbar ein parteiübergreifender Konsens für eine neue Organspende-Regelung ab. Und die könnte so aussehen: Jeder Bürger wird mindestens einmal gefragt, ob er nach seinem Tod Organe spenden möchte. Dies wird im Personalausweis, im Führerschein oder der Krankenversicherungskarte dokumentiert. Eine Pflicht zur Entscheidung soll es aber nicht geben. Sowohl Unions-Fraktionschef Volker Kauder als auch SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sehen gute Chancen für diese so genannte "Entscheidungslösung". "Bis Ende des Jahres, so meine Prognose, wird der Bundestag das Transplantationsgesetz neu gefasst haben", sagte Kauder.Auch Lauterbach ging davon aus, "dass jetzt die kritische Masse von Abgeordneten da ist, die sagen: 'So geht es nicht weiter'". "Wenn es die Pflicht zur Entscheidung für oder gegen die Organspende gibt, ist auch das Informationsbedürfnis für den einzelnen gegeben", begründet Lauterbach seine Unterstützung für die Neuregelung. "Der Staat bittet seine Bürger damit nur, Stellung zu beziehen", hatte Kauder bereits Anfang des Monats argumentiert. Die Bitte um Entscheidung könne beim Erwerb des Führerscheins oder bei der Ausstellung von Pass oder Ausweis erfolgen. Zentral sei, dass die Entscheidung freiwillig bleibe. Niemand solle gezwungen werden, die Erklärung auszufüllen.
Zu den erklärten Unterstützern dieser Regelung zählt auch SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. Er spendete 2010 seiner Frau 2010 eine Niere und lenkte so große Aufmerksamkeit auf das Thema.
Als nicht mehrheitsfähig gilt hingegen eine andere Option: Jeder gilt zunächst automatisch als Spender, solange er dies nicht ausgeschlossen hat. Das ist die so genannte "Widerspruchslösung". "In der Bevölkerung könnte sie unnötig Vorbehalte schüren", sagte Lauterbach. Und Kauder ergänzte: "Der Staat darf die Bürger nicht durch Gesetz zunächst auf eine Organspende festlegen, von der sie sich nur aktiv durch einen Widerspruch lösen können."
Auch Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) sprach sich bereits gegen diese Möglichkeit aus. Wenn jeder zum Spender würde, der zu Lebzeiten nicht eindeutig widersprochen hat, werde unzulässig Druck ausgeübt, argumentierte er. "Ich bin ein Gegner dieser Widerspruchslösung, weil sie letztlich auf die Faulheit der Menschen setzt", fügte er hinzu. "Wir sollten mehr für Werbung tun, für Akzeptanz, Aufklärung. Ich glaube, dann würden wir auch die Spendenbereitschaft deutlich erhöhen." Das sehen die Gesundheitsminister von Hessen und Bayern, Stefan Grüttner und Markus Söder, anders. Sie wollen alle Deutschen nach dem Hirntod zu Organspendern machen - außer sie haben zuvor ausdrücklich widersprochen. Diese Regelung gilt schon schon seit Jahren in EU-Staaten wie Spanien und Österreich. "Die Maßnahme soll den zahlreichen betroffenen Patienten auf der Warteliste neue Hoffnung geben", erklärten die beiden Minister Anfang Mai. Von Mittwoch an steht das Thema bei der Gesundheitsministerkonferenz in Frankfurt auf der Tagesordnung. Am gleichen Tag will der Bundestag Experten zu den rechtlichen und ethischen Fragen befragen. In Deutschland warten jährlich mehr als 12.000 Menschen in Deutschland auf ein Organ - etwa ein Viertel von ihnen geht allerdings leer aus. Es ist ein Kampf gegen die Zeit, denn für viele kommt Hilfe zu spät. Jedes Jahr sterben bundesweit etwa 1000 Patienten während der Wartezeit. Experten und Politiker machen die mehr als 13 Jahre alte Zustimmungsregelung für die Misere verantwortlich. Danach muss jeder, der Organe spenden will, das schon zu Lebzeiten mit einem Spenderausweis dokumentieren. Anderenfalls entscheiden die Verwandten. Die lehnen jedoch häufig im Moment der Todesnachricht eine Spende ab.

Quelle : tagesschau.de

Wie steht ihr zur neuen Gesetzesregelung zur Organspende?
 
Ich favorisiere die Entscheidungsregelung, weil viele Mitbürger zwar prinzipiell dazu bereit wären Organe zu spenden, aber keinen Organspendeausweis haben (Gleiches gilt für mich). Durch die Befragung wird man auf das Thema aufmerksam gemacht und die Leute, die sich sicher sind, dass sie spenden wollen, können ihre Entscheidung gleich festhalten lassen. Wenn die Spendewilligen ohne Ausweis zu Spender werden, ist die Lücke (1/4) geschlossen.
 
also ich will nicht, daß meine gepflegte und behütete.. leber
in irgendeinem alki-rumpf landet, um der/den ihre/seine versoffene
zu ersetzen..

und meine hand gehört auch mir.. basta.

.o0O mondbasis alpha eins: wir entfernen uns von der erde.. !
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich begrüße ich die Neuregelung, denn es gibt ja in der Tat zu wenige Spender. Unsicher, ob ich mich selber als Spender registrieren lassen wollen würde, bin ich nur deswegen, weil bei Organspendern in der Regel lebensrettende Maßnahmen früher aufgegeben werden als bei Nichtspendern. Und wenn ich schon einen schweren Unfall haben sollte, fände ich es eigentlich doch ganz gut, wenn man wirklich alles tun würde, um mich zu retten, sofern keine zu gravierenden Langzeitschäden zu erwarten sind.
 
Als nicht mehrheitsfähig gilt hingegen eine andere Option: Jeder gilt zunächst automatisch als Spender, solange er dies nicht ausgeschlossen hat. Das ist die so genannte "Widerspruchslösung". "In der Bevölkerung könnte sie unnötig Vorbehalte schüren", sagte Lauterbach. Und Kauder ergänzte: "Der Staat darf die Bürger nicht durch Gesetz zunächst auf eine Organspende festlegen, von der sie sich nur aktiv durch einen Widerspruch lösen können."
Dem Staat steht es nicht zu über die Überreste eines Menschen zu entscheiden, entweder man hat einen Auswaidungszettel oder man fragt die Hinterbliebenen.
 
Von mir aus können die meine Organe haben, ist mir egal wenn ich tot bin. Letztendlich hätte aber meine Frau da das letzte Wort. Allerdings zu Lebzeiten gibt es nix. Wer weiß was noch kommt und hinterher bräuchte das Organ selbst.
 
Ich trage den guten alten Organspendeausweis immer bei mir und darin steht was ich will, das sollte reichen! :daumen:
 
Die Regelung, Stellung zu einer Organspende zu beziehen und dies dann im Ausweis / Krankenversicherungskarte / Führerschein vermerken zu lassen, ist fair.

Auf diese Weise müssen sich Leute Gedanken über Organspende machen, die sich vorher nie welche gemacht haben und deshalb keine Organspender sind - so wie ich auch, ich habe nie darüber nachgedacht, obwohl ich grundsätzlich aufgeschlossen bin. Wenn ich tot bin, brauche ich meine Nieren sowieso nicht mehr.


Aber ich bin absolut total dagegen, dass mein Körper nach meinem Tod einfach so ausgeschlachtet werden kann, wenn ich nicht explizit widersprochen habe. Der Staat hat kein Recht, über meinen Körper zu entscheiden, und das ist gut so. Wo kommen wir hin, wenn nicht mehr der Mensch über sich entscheidet, sondern der Bundestag? Der Staat hat kein Recht, den Menschen direkt oder indirekt, mit einer Widerspruchsregelung, in dieser Entscheidung reinzureden.

Wenn ich die Wahl hätte, würde ich auch meine Organe spenden, aber das sollte jedem wohl selbst überlassen werden darüber zu entscheiden.
 
Ich bin grundsätzlich gegen eine Opt-Out-Regelung.
Persönlich ist es mir zwar Wurst, was mit meinen Überresten geschieht - aber das Recht, über die Verwertung zu entscheiden, wenn ich nicht ausdrücklich widerspreche, gestehe ich keiner wie auch immer gearteten Oraganisation zu.
Ich denke da weniger an mich - denn ich hätte es dann ja hinter mir -, sondern eher an meine trauernden (oder feiernden) Hinterbliebenen. Die dürfen das dann gerne nach ihrem Geschmack regeln.
 
Für alle die nicht als menschliches Ersatzteilager herhalten wollen, habe ich mal das hier (Siehe anhang) gemacht.
P.S. : Nicht drüber aufregen, ist nicht ernst gemeint bzw. Satire/schwarzer Humor.;)
 

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@Lexx: Wenn jemand seine Leber kaputtsäuft, bekommt er keine neue. ;-)

[x]Bin mir nicht sicher. Finde die Vorstellung nach meinem Tot unvollständig begraben zu werden irgendwie
nicht schön.
 
Dann hoffe mal das du kein Körperteil durch einen Unfall verlierst, oder das dir der Blinddarm entnommen werden muß, denn dann ist deine Vollständigkeit auch dahin. :D
 
Ich persönlich bin ja ein Freund des Widerspruch-Rechtes oder aber wenigstens die Entscheidungspflicht. In Spanien funktioniert es ja auch.

Selber würde ich nahezu alles außer Gehirn und Haut spenden.
 
Mir ist es auch ziemlich egal was mit meinen "Teilen" nach meinem Tod passiert.
Von mir aus können sie sie bei Ebay reinstellen...:D

Aber trotzdem würde ich keinen Spenderausweis haben wollen. Das sollen meine Angehörigen entscheiden.
Wer garantiert mir denn das ein Arzt mich nicht deswegen hops gehen lässt? Überall gibt es schwarze Schafe!

Deswegen von mir erst mal ein definitives [x] nein für das freiwillig...
 
Sowohl ich als auch meine Frau haben je einen Spenderausweis. Wenn ich tot bin brauche ich sowieso keine Organe mehr also kann ich die auch verwenden um anderen Menschen zu helfen.
Allerdings bin ich dagegen dass einem Säufer eine Leber gespendet wird. Wer auf seinen Körper nicht aufpasst oder ihn mutwillig zerstört hat meiner Meinung nach kein Anspruch auf Leistungen der Gemeinschaft in Sachen Organspende. Behandeln ist natürlich selbstverständlich und die Leber eines Alkoholikers kann sich regenerieren wenn er nicht mehr trinkt ebenso wie sich die Lunge eines ehemaligen Rauchers regeneriert.
Wenn jemand freiwillig für solche Leute spendet ist das was anderes.

Wichtig ist dass man daraus kein Geschäft macht. Weder für die Spender noch für die Familien oder für die Ärzte oder Krankenhäuser.
 
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