Grell_Sutcliff
Komplett-PC-Aufrüster(in)
In Deutschland gibt es zu wenig Organspender. Die Politik will das ändern und sucht daher nach Wegen, die Spendenbereitschaft zu erhöhen. Nun zeichnet sich offenbar ein parteiübergreifender Konsens für eine neue Organspende-Regelung ab. Und die könnte so aussehen: Jeder Bürger wird mindestens einmal gefragt, ob er nach seinem Tod Organe spenden möchte. Dies wird im Personalausweis, im Führerschein oder der Krankenversicherungskarte dokumentiert. Eine Pflicht zur Entscheidung soll es aber nicht geben. Sowohl Unions-Fraktionschef Volker Kauder als auch SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sehen gute Chancen für diese so genannte "Entscheidungslösung". "Bis Ende des Jahres, so meine Prognose, wird der Bundestag das Transplantationsgesetz neu gefasst haben", sagte Kauder.Auch Lauterbach ging davon aus, "dass jetzt die kritische Masse von Abgeordneten da ist, die sagen: 'So geht es nicht weiter'". "Wenn es die Pflicht zur Entscheidung für oder gegen die Organspende gibt, ist auch das Informationsbedürfnis für den einzelnen gegeben", begründet Lauterbach seine Unterstützung für die Neuregelung. "Der Staat bittet seine Bürger damit nur, Stellung zu beziehen", hatte Kauder bereits Anfang des Monats argumentiert. Die Bitte um Entscheidung könne beim Erwerb des Führerscheins oder bei der Ausstellung von Pass oder Ausweis erfolgen. Zentral sei, dass die Entscheidung freiwillig bleibe. Niemand solle gezwungen werden, die Erklärung auszufüllen.
Zu den erklärten Unterstützern dieser Regelung zählt auch SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. Er spendete 2010 seiner Frau 2010 eine Niere und lenkte so große Aufmerksamkeit auf das Thema.
Als nicht mehrheitsfähig gilt hingegen eine andere Option: Jeder gilt zunächst automatisch als Spender, solange er dies nicht ausgeschlossen hat. Das ist die so genannte "Widerspruchslösung". "In der Bevölkerung könnte sie unnötig Vorbehalte schüren", sagte Lauterbach. Und Kauder ergänzte: "Der Staat darf die Bürger nicht durch Gesetz zunächst auf eine Organspende festlegen, von der sie sich nur aktiv durch einen Widerspruch lösen können."
Auch Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) sprach sich bereits gegen diese Möglichkeit aus. Wenn jeder zum Spender würde, der zu Lebzeiten nicht eindeutig widersprochen hat, werde unzulässig Druck ausgeübt, argumentierte er. "Ich bin ein Gegner dieser Widerspruchslösung, weil sie letztlich auf die Faulheit der Menschen setzt", fügte er hinzu. "Wir sollten mehr für Werbung tun, für Akzeptanz, Aufklärung. Ich glaube, dann würden wir auch die Spendenbereitschaft deutlich erhöhen." Das sehen die Gesundheitsminister von Hessen und Bayern, Stefan Grüttner und Markus Söder, anders. Sie wollen alle Deutschen nach dem Hirntod zu Organspendern machen - außer sie haben zuvor ausdrücklich widersprochen. Diese Regelung gilt schon schon seit Jahren in EU-Staaten wie Spanien und Österreich. "Die Maßnahme soll den zahlreichen betroffenen Patienten auf der Warteliste neue Hoffnung geben", erklärten die beiden Minister Anfang Mai. Von Mittwoch an steht das Thema bei der Gesundheitsministerkonferenz in Frankfurt auf der Tagesordnung. Am gleichen Tag will der Bundestag Experten zu den rechtlichen und ethischen Fragen befragen. In Deutschland warten jährlich mehr als 12.000 Menschen in Deutschland auf ein Organ - etwa ein Viertel von ihnen geht allerdings leer aus. Es ist ein Kampf gegen die Zeit, denn für viele kommt Hilfe zu spät. Jedes Jahr sterben bundesweit etwa 1000 Patienten während der Wartezeit. Experten und Politiker machen die mehr als 13 Jahre alte Zustimmungsregelung für die Misere verantwortlich. Danach muss jeder, der Organe spenden will, das schon zu Lebzeiten mit einem Spenderausweis dokumentieren. Anderenfalls entscheiden die Verwandten. Die lehnen jedoch häufig im Moment der Todesnachricht eine Spende ab.
Quelle : tagesschau.de
Wie steht ihr zur neuen Gesetzesregelung zur Organspende?
Zu den erklärten Unterstützern dieser Regelung zählt auch SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. Er spendete 2010 seiner Frau 2010 eine Niere und lenkte so große Aufmerksamkeit auf das Thema.
Als nicht mehrheitsfähig gilt hingegen eine andere Option: Jeder gilt zunächst automatisch als Spender, solange er dies nicht ausgeschlossen hat. Das ist die so genannte "Widerspruchslösung". "In der Bevölkerung könnte sie unnötig Vorbehalte schüren", sagte Lauterbach. Und Kauder ergänzte: "Der Staat darf die Bürger nicht durch Gesetz zunächst auf eine Organspende festlegen, von der sie sich nur aktiv durch einen Widerspruch lösen können."
Auch Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) sprach sich bereits gegen diese Möglichkeit aus. Wenn jeder zum Spender würde, der zu Lebzeiten nicht eindeutig widersprochen hat, werde unzulässig Druck ausgeübt, argumentierte er. "Ich bin ein Gegner dieser Widerspruchslösung, weil sie letztlich auf die Faulheit der Menschen setzt", fügte er hinzu. "Wir sollten mehr für Werbung tun, für Akzeptanz, Aufklärung. Ich glaube, dann würden wir auch die Spendenbereitschaft deutlich erhöhen." Das sehen die Gesundheitsminister von Hessen und Bayern, Stefan Grüttner und Markus Söder, anders. Sie wollen alle Deutschen nach dem Hirntod zu Organspendern machen - außer sie haben zuvor ausdrücklich widersprochen. Diese Regelung gilt schon schon seit Jahren in EU-Staaten wie Spanien und Österreich. "Die Maßnahme soll den zahlreichen betroffenen Patienten auf der Warteliste neue Hoffnung geben", erklärten die beiden Minister Anfang Mai. Von Mittwoch an steht das Thema bei der Gesundheitsministerkonferenz in Frankfurt auf der Tagesordnung. Am gleichen Tag will der Bundestag Experten zu den rechtlichen und ethischen Fragen befragen. In Deutschland warten jährlich mehr als 12.000 Menschen in Deutschland auf ein Organ - etwa ein Viertel von ihnen geht allerdings leer aus. Es ist ein Kampf gegen die Zeit, denn für viele kommt Hilfe zu spät. Jedes Jahr sterben bundesweit etwa 1000 Patienten während der Wartezeit. Experten und Politiker machen die mehr als 13 Jahre alte Zustimmungsregelung für die Misere verantwortlich. Danach muss jeder, der Organe spenden will, das schon zu Lebzeiten mit einem Spenderausweis dokumentieren. Anderenfalls entscheiden die Verwandten. Die lehnen jedoch häufig im Moment der Todesnachricht eine Spende ab.
Quelle : tagesschau.de
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