AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet
Zum Thema AFD Wähler und etwas aktueller als dein Artikel mit "konkreten" Wählerzahlen:
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Der AfD ist es gelungen, ein breites gesellschaftliches Spektrum anzusprechen. Überrepräsentiert sind Arbeiter, Arbeitslose und Selbstständige:" Quelle: http://www.n-tv.de/politik/Wer-hat-in-Meck-Pomm-die-AfD-gewaehlt-article18566461.html
Zum Thema Protest und Angst Wähler:
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100 Prozent der Befragten finden es gut, dass die AfD den Zuzug von Ausländern und Flüchtlingen begrenzen will – wohlgemerkt in einem Bundesland, das weitgehend von Migranten verschont geblieben ist. 95 Prozent heißen es gut, das die AfD die Ausbreitung des Islam in Deutschland verhindern will. Für AfD-Wähler war die Flüchtlingspolitik das wichtigste wahlentscheidende Thema. Dabei bedient die AfD Abstiegsängste der Wähler. 83 Prozent ihrer Anhänger finden, für Flüchtlinge werde mehr getan als für die einheimische Bevölkerung. 97 Prozent fürchten, die Sozialabgaben werden durch den Zuzug zu stark steigen. Und 74 Prozent fürchten konkret um "unseren Wohlstand". Quelle: http://www.n-tv.de/politik/Wer-hat-in-Meck-Pomm-die-AfD-gewaehlt-article18566461.html
Zu AfD Allgemein (persönliche Meinung):
Natürlich hat auch diese Partei in bestimmten Punkten recht. Aber man sollte sich mal das gesamte Wahlprogramm durchlesen (und zwar den ursprünglichen Entwurf, bevor er Weichgespült wurde, damit es nicht zu offensichtlich ist
https://correctiv.org/media/public/...ff524/2016_02_23-grundsatzprogrammentwurf.pdf) und 90% sind bullshit bzw. nicht zuende gedacht.. Die richtige Partei? Gibts vermutlich nicht. Ich habe selber das Dilemma inzwischen in Bayern zu leben und hier gibt es wirklich nicht viel, was wählbar ist. Letztendlich wird es entweder auf freie Wähler hinauslaufen oder die Partei die am wenigsten nicht zusagt. Aber ich werde sicherlich nicht aus Angst, dass Einwanderer unsere Kultur zerstören, unsere Jobs klauen und den Wohlstand verbrauchen, eine Partei wählen, die etwas gemäßigt, aber deutlich durchblicken lässt, dass '33 und die 60er Jahre grüßen.
Aufstiegschancen:
@Nightslaver
Differenziertes Lesen ist anscheinend nicht deine Stärke.
Ich habe geschrieben, dass natürlich das gesellschaftliche Umfeld einen Einfluss auf eine Person hat. Das ist wohl kaum zu bestreiten. Ob diese Person etwas aus seinem Leben macht, ist aber wiederum ihm selbst überlassen. Sie kann, wenn sie will sich weiterbilden und studieren und einen guten Job kriegen. Sie hat die gleiche Chance. Natürlich ist es für Personen aus bereits gebildeten Haushalt einfacher, da es hier deutlich leichter ist Unterstützung zu finden (Hilfe bei Hausarbeiten, die Gewissheit, dass man mit dem Lernen was erreichen kann, und vor allem auch die Wichtigkeit des Lernens durch den Druck der Eltern dieses weiter zu machen und nicht ein Spruch wie "brauchst nicht lernen, landest sowieso bei McD wie dein Alter".). Aber vor allem wird (meist, nicht immer) im gebildeten Haushalt bereits deutlich früher den Kindern schon wissen vermittelt und versucht ihr Interesse dafür zu wecken. Nun stellt sich natürlich die Frage, ab wann es in der Verantwortung des Staates und wo noch in der Familie steht ein Kind zu fördern. Aber das würde hier zu weit gehen. Es ist aber eine Tatsache, dass gegenüber anderen Ländern, auch ein Kind aus ärmlichen Verhältnissen einen hohen Bildungsstand und einen guten Job bekommen kann. (Keine Schulgebühren, Unis ohne Gebühren, BaFöG, etc.) Das sieht Vielerort vollkommen anders aus. Man muss sich nur mal anschauen, was in China, Thailand, Malaysia etc. so abgeht. Es bleibt dabei, dass die Chance die gleiche ist. Die Anstrengung dieses zu erreichen, aber durch das Umfeld höher oder niedriger sein kann. Man muss sowas halt differenzierter betrachten als nackte Zahlen.
Zu Niedriglohnsektor und Akademiker:
Ja, 10% im Gesamten. Nun ich war auch schon mal einer dieser 10%, da ich nach Studium bis zum ersten "richtigen" Job eben noch gejobbt habe. Da bekam ich nur 7 (?)€. Dazu kommen z.B. alle diejenigen die ihren Master machen und als Bachelor bereits Akademiker sind. Aber wegen Studium nur "Studentenjobs" machen. Dann kommt in sicherlich nicht kleiner Teil an Akademikerinnen, die ein Kind haben und eventuell nur Teilzeit nebenbei was einfaches machen (was an sich ein größerer Teil des Niedriglohnsektor ist). Wenn man nach der Statistik geht, kann man aber auch besser keine Ausbildung als eine Ausbildung haben, da mit Ausbildung 65% im Niedriglohn arbeiten, aber ohne nur 25%. Was aber schön zu sehen ist, ist dass der Niedriglohnsektor in der jungen Generation (also die mit der im Schnitt höheren Ausbildung) um 22% zurückgegangen ist. Hier übrigens die Quelle deiner Quelle:
http://www.iaq.uni-due.de/iaq-report/2015/report2015-03.pdf
Was ich leider nicht ganz rauslesen konnte ist, wie sie mit Personen umgegangen sind, die mehrere Jobs haben. Werden diese Zusammengefasst oder sind das in der Statistik dann "zwei Personen". Meine Frau hat z.B. nebenbei noch (aus der Historie heraus) einen Minijob trotz Vollzeitarbeit mit guter Bezahlung. Sie wäre damit als Akademikerin trotzdem im Niedriglohnsektor.
Zum Thema Naivität & eigene Erfahrung:
Ich komme selber aus dem "einfachen" Mittelstand (ja genau, der den es nicht mehr gibt). Mein Vater war ein einfacher Arbeiter mit Ausbildung, meine Mutter hat mit den Kindern aufgehört zu arbeiten. Meine Frau kommt eher aus der "Unterschicht", wenn man sie so bezeichnen möchte (Mutter nicht gearbeitet, Vater "nur" auf dem Bau ohne Ausbildung und muss jetzt Rente aufstocken). Wir haben beide das Gymnasium besucht und danach ein Studium erfolgreich absolviert. Jetzt arbeiten wir beide und gehören "zu den besser Verdienenden". Ja sowas geht, sowas gibts. Dazu hat meine Frau sogar Migrationshintergrund, wurde deshalb aber nie besonders gefördert, sondern im Gegenteil. Sie hatte eine deutlich schwerere Kindheit, da sie im Prinzip Dolmetcherin für die Eltern spielen durfte und das schon mit 6.
Ich sehe gerade bei meinen Schwiegereltern, wie viel sie auch mit selber an ihrer Situation sind. Mutter meinte was besseres zu sein (kam aus einem hohen Haus im Ausland, was hier aber nichts Wert ist) und daher nie gearbeitet. Vater hat sich den Rücken krum gebuckelt auf dem Bau, da seine Ausbildung als Elektriker in Deutschland nicht anerkannt wurde. Weiterbildung haben sie sich nicht rangetraut, weshalb er ungelernt geblieben ist. In den '80-'00 war es nicht unüblich, dass auf den Bau viel Schwarz gezahlt wurde, er wußte es auch nicht besser und das fehlt jetzt in der Rente. Aber auch wenn man ihnen sagt, wenn das und das passiert, mache das, sonst gibts probleme. Machen die es trotzdem nicht und wenn die Probleme da sind, müssen meine Frau und ich diese mal wieder lösen. Wäre es nicht Familie, würde ich sagen, pech gehabt. Es fehlt da häufig einfach der Wille es selbst zu tun. Entweder es regelt sich von selbst oder es wird ignoriert...
@Selbstreflektion
Ja ich bin auch Deutscher und mein Meckern geht ums Meckern. Ganz von den Wurzeln lösen kann sich doch wohl keiner