Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Farage und die UKIP hat u.a. damit Wahlkampf gemacht, dass die Einwanderer bald alle deutsche Pässe bekommen und anschließend viele von denen nach England kommen würden.
 
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Natürlich war die (in meinen Augen völlig überzogene und irrationale) Angst vor den "Flüchtlingsströmen" ein entscheidender Grund für einige Wähler. Ihr braucht Euch doch nur die Interviews mit den Brexit Wählern anschauen

Ich hoffe, ich muss nicht dazu schreiben, dass ich selbst das in keinster Weise gut finde, passt in mein vorheriges Posting in die Kategorie "egoistisch" und "kurzsichtig".

Und damit wären wir wieder beim Thema ;) :
Nämlich einer überzogenen irrationalen Angst. Wo kommt die her? Wer hat die wie angeheizt? Das passt zum Thema. Nicht "was für Eigenschaften hat der Trigger, die derjenige dazu herangezogen hat?". Damit kann man sich im Falle eines konkreten, objektiv klar vorhandenen Risikos beschäftigen, zu dem eine bewusste Entscheidung gefällt wurde. Aber das war hier nicht der Fall. Es geht um die Angst vor etwas, dessen Eigenschaften und Hintergründe die ängstlichen gar nicht kannten.
 
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Auch schön hier: How the United Kingdom voted on Thursday... and why - Lord Ashcroft Polls

Natürlich wurden die Flüchtlinge auch für die Politik missbraucht. Migranten allgemein (nicht mal speziell Flüchtlinge) war nur der zweit wichtigste Punkt der Brexit Wähler, genau genommen der zweitwichtigste mit der Kontrolle der eigenen Grenzen dazu. Also man könnte sagen der 2.5 wichtigste Punkt. Mit Abstand der Hauptgrund war allerdings selbst die Kontrolle über die eigenen Gesetze zu haben.
Auch hier zeigt sich, sogar noch schöner, welche Bildungsschicht für den Brexit gewählt hat.
 
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Und damit wären wir wieder beim Thema ;) :
Nämlich einer überzogenen irrationalen Angst. Wo kommt die her? Wer hat die wie angeheizt? Das passt zum Thema. Nicht "was für Eigenschaften hat der Trigger, die derjenige dazu herangezogen hat?". Damit kann man sich im Falle eines konkreten, objektiv klar vorhandenen Risikos beschäftigen, zu dem eine bewusste Entscheidung gefällt wurde. Aber das war hier nicht der Fall. Es geht um die Angst vor etwas, dessen Eigenschaften und Hintergründe die ängstlichen gar nicht kannten.

Was die angeheizt hat? Sicher auch unter anderem solche Skandale wie der hier:

Missbrauchsskandal von Rotherham – Wikipedia

Im September 2012 wurde in einer Reihe von Berichten der The Times, die auf vertraulichen Dokumenten von Polizei und Sozialdiensten basierten, bekanntgemacht, dass die Missbrauchsfälle viel weiter verbreitet waren, als zuvor bekannt war.[SUP][12][/SUP][SUP][13][/SUP] Nach diesen Berichten gab es in Rotherham systematischen Missbrauch weißer Mädchen durch Männer meist pakistanischer Herkunft,[SUP][14][/SUP] für den die Täter nicht polizeilich verfolgt würden.[SUP][15][/SUP][SUP][16][/SUP] Die Zeitung zitierte einen Bericht des police intelligence bureau von 2010, in dem „ein Problem lokaler und nationaler Art mit einem Netzwerk asiatischer Männer“ besprochen wird, das „besonders in Sheffield und mehr noch in Rotherham bestehe, wo es anscheinend ein erhebliches Problem mit Netzwerken von Männern aus der pakistanisch-britischen Gemeinde und der Ausbeutung von jungen weißen Frauen gebe“.[SUP][16][/SUP][SUP][13][/SUP] Ferner wurde auf ein Dokument des Rotherham Safeguarding Children Boards verwiesen, in dem erklärt wird, die „Verbrechen hätten kulturelle Eigenschaften [...]

Man wusste scheinbar bei der Polizei von diesen bandenmäßig organisierten Vergewaltigungen und Versklavungen, hat aber die Geschichte von Seiten der Stadtverwaltung und Politik jahrelang lieber unter den Tisch fallen lassen, schon aus Angst damit die Ablehnung in der Bevölkerung gegenüber muslimischen Migranten verstärken zu können.
Solche Aktionen mit solch hohen Opferzahlen (ca. 1400 zwischen 1997 und 2013) und die Vertuschung von offizieller Seite sind Wasser auf die Mühlen von Rechtspopulisten im Brexit gewesen.
Damit ließ sich Stimmung machen, frei den Motto nicht nur das die Migranten aus anderen EU-Staaten euch die Jobs wegnehmen, wen wir viele muslimische Flüchtlinge aufnehmen werden Dinge wie in Rotherham häufiger passieren.

Darüber hinaus sicher auch das versagen der Briten bei der Integration eine wichtige Rolle. England hat teilweise ehnlich heftige Probleme mit Ghettobildung wie gewisse französische Vororte bei Paris. Mangelnde Perspektiven und Chancen führen da grade bei jungen Migranten zu Bandenbildung und gewalttätigen kriminellen Handlungen.

Die englische Politik, ehnlich wie die französische, schweigt sich über sowas aber schon seit Jahrzehnten lieber aus statt aktiv etwas dagegen zu unternehmen. Den Menschen, grade älteren in den Städten bleiben da nur die negativen Erfahrungen im Gedächnis, egal ob die repräsentativ für die Mehrheit sind oder nicht.

Dann haben wir da schon die erwähnte Stimmungsmache gegen EU-Ausländer, grade Polen. Von denen sind viele in den frühen 2000er Jahren nach England gegangen um dort zu arbeiten. Man erinnere sich daran das die Landwirte hier über mangelnde polnische Seasonarbeiter geklagt haben die lieber nach England, oder Frankreich, gingen weil die Bezahlung besser war als in Deutschland.
Viele Polen sind dann in England im warsten Sinne des Wortes gestrandet, durch das Überangebot an Arbeitskräften. Kein geregeltes Einkommen, keinen festen Wohnsitz, keine Chance zurück nach Polen zu kommen waren da nicht selten die Folge.
Daraus wurden dann die neuen Bettler und Sozialfälle im UK. (gab ca. 2010 / 2011 rum auch mal eine interessante Reportage zu dem Thema in den öffentlich rechtlichen).
Den Engländern sind die dann vor allem durch betteln auf den Straßen und den Suppenküchen aufgefallen, wohl auch weil das teilweise ehnlich penetrante / häufige Gesichter waren wie die Balkanbettler bei uns hier in Deutschland. ;)

Auch ein gefundenes Fressen für die Rechtspopulisten.

Kurz um zusammen gefasst. Diese Ängste, ob irrational, oder überzogen wurden, neben anderen, durch ganz reale Ereignisse und unzählige Jahre verfehlte Politik und deren Kommunikation mit der Bevölkerung befeuert. Gefehlt hat halt bis jetzt nur der passende Katalysator durch den das Ganze sich entladen konnte. Der war dann mit dem EU-Votum durch Cameron und die Kampanien der rechten britischen Populisten jetzt da und wie man sieht, voll ins schwarze. Camerons Pokerspiel und die hochnässige Haltung der britischen Politik gegenüber dem realen Befinden, den als "real" empfundenen Ängsten der eigenen Bevölkerung und der politisch elitären Haltung und stur (finanz-)wirtschaftlich ausgerichteten Politik die wohl grade bei jungen Briten zu einem politischen Disinteresse geführt hat, hat sich ausgezahlt indem genau das als Ergebnis raus gekommen ist was man eigentlich nicht haben wollte.

Und genau das sollte auch uns hier und unseren Politikern eine strikte Warnung sein!
Wer in der Politik mit Ängsten spielt, oder aber Ängste, ob real, oder überzogen, ignoriert erschaft schnell eine Situation die entweder brandgefährlich ist, oder aber politisch und wirtschaftlich in eine noch weit größere Krise führt. Vor allem dann wen man durch die eigene Politik den Bürgern auch den Eindruck vermittelt das Politik nicht allen Bürgern eines Staates dient sondern nur einem überschaubaren Häufchen:

http://www.heise.de/tp/artikel/48/48774/1.html
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Solche Aktionen Diese Aktion mit solch hohen Opferzahlen (ca. 1400 zwischen 1997 und 2013) und die Vertuschung von offizieller Seite sind Wasser auf die Mühlen von Rechtspopulisten im Brexit gewesen.
Damit ließ sich Stimmung machen, frei den Motto nicht nur das die Migranten aus anderen EU-Staaten euch die Jobs wegnehmen, wen wir viele muslimische Flüchtlinge aufnehmen werden Dinge wie in Rotherham häufiger passieren.

Nur waren das keine muslimischen via-EU-Flüchtlinge, sondern Einwanderer, die mit urbritischen Gesetzen ins Land kamen. Und auch an anderer Stelle habe ich zwar sehr oft etwas zu Arbeitsmigration gelesen, aber nie etwas zu den Syrien-Flüchtlingen, die hier zwei Seiten lang diskutiert wurden. Diese kommen maximal bis Calais, meist nicht einmal das. Was einige Briten stört, sind polnische Handwerker oder deutsche Ärzte - und was britische Rechtspopulisten scheinbar erfolgreich aus der Diskussion gedrängt haben, sind deutsche und polnische Absatzmärkte.

Darüber hinaus sicher auch das versagen der Briten bei der Integration eine wichtige Rolle. England hat teilweise ehnlich heftige Probleme mit Ghettobildung wie gewisse französische Vororte bei Paris. Mangelnde Perspektiven und Chancen führen da grade bei jungen Migranten zu Bandenbildung und gewalttätigen kriminellen Handlungen.

Das ist, gerade in England aber auch in Frankreich, kein reines Integrations-, sondern allgemein ein soziales Problem. Es gibt ein sehr scharfes ökonomisches Gefälle zwischen verschiedenen Stadteilen, so dass sich verarmte, hoffnungslose Menschen beliebiger Herkunft auf engem Raum konzentrieren, weil sie sich nur in diesen Stadteilen die Mieten leisten können. Migranten sind da zwar überrepräsentiert (weil eben reiche Leute seltener ihr Glück in einem neuen Land suchen und wer arm kommt erstmal arm ist), aber da die Aufstiegschancen dank des britischen Bildungssystems noch schlechter sind, als in Deutschland, hast du dort auch einen erheblichen Anteil britischer Bevölkerung und auch an diversen Ausschreitungen und Gewaltskandalen der letzten Jahre waren immer auch migrationsfreie Briten beteiligt.
Interessant ist, dass diese trotzdem für den Brexist gestimmt haben, obwohl sie zu den Verlierern britischer Politik gehören.

Und genau das sollte auch uns hier und unseren Politikern eine strikte Warnung sein!
Wer in der Politik mit Ängsten spielt, oder aber Ängste, ob real, oder überzogen, ignoriert erschaft schnell eine Situation die entweder brandgefährlich ist, oder aber politisch und wirtschaftlich in eine noch weit größere Krise führt.

Aber wie soll man denn als Politiker auf überzogen oder komplett erfundene Ängste praktisch reagieren? Gerade im Bereich der Themengebiete EU, Migration, Ökonomie und Arbeitsmarkt (aber auch z.B. Außenpolitik) gibt es ja mittlerweile nenneswerte Gruppen von Personen, die den Aussagen von 99% unserer Politiker weniger Glauben schenken, als denen x-beliebiger Youtube-Trolle. Was machst du als Politiker, wenn deine Erklärungen kein Gehör finden und du praktisch nichts gegen ein Problem machen kannst, weil das Problem praktisch gar nicht existiert?
 
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Nur waren das keine muslimischen via-EU-Flüchtlinge, sondern Einwanderer, die mit urbritischen Gesetzen ins Land kamen. Und auch an anderer Stelle habe ich zwar sehr oft etwas zu Arbeitsmigration gelesen, aber nie etwas zu den Syrien-Flüchtlingen, die hier zwei Seiten lang diskutiert wurden. Diese kommen maximal bis Calais, meist nicht einmal das. Was einige Briten stört, sind polnische Handwerker oder deutsche Ärzte - und was britische Rechtspopulisten scheinbar erfolgreich aus der Diskussion gedrängt haben, sind deutsche und polnische Absatzmärkte.

Grade du solltest doch wissen das dies bei dieser Art von "Ängsten" bzgl. der Fakten keine Rolle spielt ob es korrekter weise Migranten waren, oder Flüchtlinge wären. Den Leuten ist bei Rotherham vor allem im Gedächnis geblieben das die Täter überwiegend muslimische Männer pakistanischer Herkunft waren.
Welche Sorte Flüchtlinge ist das letzte Jahr in englischen Medien präsent gewesen? Überwiegend junge muslimische Männer die über die Balkanroute nach Mitteleuropa wollen, an erster Stelle Frankreich, Deutschland, England und skandinavische Länder. ;)
Ideale Bedingungen um damit für den Brexit Ängste zu schüren, das wen all diese Flüchtlinge die nach England möchten nach England kommen sich sowas wie Rotherham häufen wird.

Das hat ja sogar ein Cameron ausgenützt indem er die Zugänge zur britischen Insel so gut wie möglich dicht gemacht hat und sich wehement gestreubt hat überhaupt nennenswerte Zahlen von Flüchtlingen aufnehmen zu wollen.

Das ist, gerade in England aber auch in Frankreich, kein reines Integrations-, sondern allgemein ein soziales Problem. Es gibt ein sehr scharfes ökonomisches Gefälle zwischen verschiedenen Stadteilen, so dass sich verarmte, hoffnungslose Menschen beliebiger Herkunft auf engem Raum konzentrieren, weil sie sich nur in diesen Stadteilen die Mieten leisten können. Migranten sind da zwar überrepräsentiert (weil eben reiche Leute seltener ihr Glück in einem neuen Land suchen und wer arm kommt erstmal arm ist), aber da die Aufstiegschancen dank des britischen Bildungssystems noch schlechter sind, als in Deutschland, hast du dort auch einen erheblichen Anteil britischer Bevölkerung und auch an diversen Ausschreitungen und Gewaltskandalen der letzten Jahre waren immer auch migrationsfreie Briten beteiligt.

Ja natürlich ist das richtig das es ein prinzipiell soziales Problem ist und eben eines fehlender Chancen sich aus diesen Situationen zu befreien. Aber diese Entwicklung haben wir in Deutschland ja jetzt auch aller vorraussicht nach verstärkt.
Knapper Wohnraum, steigende Mieten und ein marodes Schulsystem mit Schulen in den Städten die einen Ausländeranteil von 60%+ haben werden auch hier verstärkt dazu führen das wir vermehrt Stadtteile haben werden die soziale Problemzonen sein werden und die ein Problem für das gelingen der Integration darstellen.
Die Wohnortzuweisung die man jetzt mit dem Integrationsgesetz beschlossen hat wird da das Problem von den großen Städten nur in die etwas komunaleren Städte verlagern die unter Einwohnerwegzug leiden.

Interessant ist, dass diese trotzdem für den Brexist gestimmt haben, obwohl sie zu den Verlierern britischer Politik gehören.

Ja warum wohl? Meiner Meinung nach vor allem die verzweifelte Hoffnung das sich dadurch etwas an ihrer oft erbarmungswürdigen Situation ändern wird. Natürlich eine sehr trügerische Hoffnung die sich nicht erfüllt, aber in der Not greift der Mensch halt selbst nach dem dünnsten Strohhalm, selbst wen absehbar ist das dieser 100%ig brechen wird.
Das Sprichwort, Hoffnung stirbt zuletzt existiert nicht ohne Grund, selbst wen die Hoffnung noch so trügerisch ist hoffen viele Menschen halt das dadurch was besser wird.

Aber wie soll man denn als Politiker auf überzogen oder komplett erfundene Ängste praktisch reagieren? Gerade im Bereich der Themengebiete EU, Migration, Ökonomie und Arbeitsmarkt (aber auch z.B. Außenpolitik) gibt es ja mittlerweile nenneswerte Gruppen von Personen, die den Aussagen von 99% unserer Politiker weniger Glauben schenken, als denen x-beliebiger Youtube-Trolle. Was machst du als Politiker, wenn deine Erklärungen kein Gehör finden und du praktisch nichts gegen ein Problem machen kannst, weil das Problem praktisch gar nicht existiert?

Wie reagiert man darauf? Vieleicht indem man mal damit anfängt wieder Vertrauen auf zu bauen indem man mal wirklich Politik macht die auch die gesellschaftlich Schwachen erreicht. Indem man nicht Autobahnen privatisiert die 100%ig in den nässten Jahrzehnten private Investoren bereichert und den Steuerzahler belasten wird, indem man Gesetze nicht durch Pharmaindustrie und andere Lobbygesellschaften schreiben lässt und gegen jede Vernunft Dinge wie TTIP durchdrücken will.
Indem man nicht versucht die Machenschaften des BND zu vertuschen und die Leute in solchen Dingen für völlig blöde zu verkaufen. Indem man nicht irgendwelchen Gesetze wie die Mietpreisbremse verabschiedet die faktisch 1 Million Hintertüren bieten um nahezu wirkungslos zu verpuffen und so den finanziell schwachen Bürgern keinen Nutzen bringen. Und Und Und...

Wen die Menschen allgemein Vertrauen in die Handlungen ihrer Politiker haben haben sie auch Vertrauen in Entscheidungen und Äußerungen zu sowas wie der "Flüchtlingskrise".
Da es aber keine gesunde Basis des Vertrauens mehr zur Politik gibt glauben sie auch bei Äußerungen zu solchen Ängsten keinem Politiker und halt jedem Youtube-Troll mehr. ;)

Das über die Jahre systematisch zerstörte Vertrauen in die Politik führt dazu das die Menschen den Äußerungen ihrer Politiker diesbezüglich nicht mehr trauen und schon fast paranoides Mistrauen an den Tag legen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Die Antwort auf die Frage, ob ein Problem existiert oder nicht, hängt wohl maßgeblich davon ab, welche Politik man bevorzugt. Viele Menschen, nicht nur in Großbritanien, sondern auch in anderen Ländern des Westens, würden einen konservativen politischen Kurs in ihrem Land bevorzugen, aber ihre Regierungen stehen ihnen zu weit links. Sie halten nichts von Massenzuwanderung, weil das ihr Land verändert. Veränderungen, die sie nicht wollen, ganz gleich wie viele positive Aspekte das mit sich bringt und ganz gleich wie viele Zwänge sich im Zuge der Globalisierung von außen auf ihr Land legen. Und ich finde, es ist an den Regierung, einen guten Mittelweg zu gehen, Kompromisse zu machen und aus der Mitte zu regieren. Sie darf weder zu weit rechts, noch zu weit links stehen, um allen ein Stück weit gerecht zu werden. Populisten wie Farage, Le Pen, Petry, Donald Trump etc. pp. würden weit weniger Gehör finden, wenn Bürger aus allen großen politischen Lagern erleben könnten, dass die Poltik ihres Landes nicht nur, aber auch nach ihrem politischen Willen handelt.
 
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Wie reagiert man darauf? Vieleicht indem man mal damit anfängt wieder Vertrauen auf zu bauen indem man mal wirklich Politik macht die auch die gesellschaftlich Schwachen erreicht. Indem man nicht Autobahnen privatisiert die 100%ig in den nässten Jahrzehnten private Investoren bereichert und den Steuerzahler belasten wird, indem man Gesetze nicht durch Pharmaindustrie und andere Lobbygesellschaften schreiben lässt und gegen jede Vernunft Dinge wie TTIP durchdrücken will.
Indem man nicht versucht die Machenschaften des BND zu vertuschen und die Leute in solchen Dingen für völlig blöde zu verkaufen. Indem man nicht irgendwelchen Gesetze wie die Mietpreisbremse verabschiedet die faktisch 1 Million Hintertüren bieten um nahezu wirkungslos zu verpuffen und so den finanziell schwachen Bürgern keinen Nutzen bringen. Und Und Und...

Also in dem man sich nicht mit irgendwelchen bescheuerten Ängsten beschäftigt, sondern echte Probleme angeht?
Würde ich zustimmen, ist aber das genaue Gegenteil von dem, was du in deinem letzten Absatz gefordert hast. Und nach aktuellem Stand auch nichts, womit man an der Regierung bleibt (= leider kein Ansatz, den man zuende führen kann), jedenfalls versuchen nicht einmal die übelsten und erfolgreichsten Populisten damit Wahlkampf zu machen. Angst ist schneller.
 
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Also in dem man sich nicht mit irgendwelchen bescheuerten Ängsten beschäftigt, sondern echte Probleme angeht?
Würde ich zustimmen, ist aber das genaue Gegenteil von dem, was du in deinem letzten Absatz gefordert hast. Und nach aktuellem Stand auch nichts, womit man an der Regierung bleibt (= leider kein Ansatz, den man zuende führen kann), jedenfalls versuchen nicht einmal die übelsten und erfolgreichsten Populisten damit Wahlkampf zu machen. Angst ist schneller.

Ist halt wie mit Krieg. Eine Stadt zerbombst du innerhalb eines Tages, sie wieder aufzubauen dauert halt Monate / Jahre.
Mit Vertrauen ist das eben nicht anders. Zerstört bekommst du es in vergleichsweise kurzer Zeit, wieder aufbauen dauert um ein vielfaches länger...

Blos wen du überhaupt nicht damit anfängst baust du es halt überhaupt nicht mehr auf und die Angst gewinnt irgendwann völlig.
Sich aber nur mit der Angst zu beschäftigen hilft halt nichts, die bekommst du nicht mit markigen Worten besiegt, oder ausgeräumt, im Gegenteil, ohne Vertrauen befeuert man die Angst nur noch weil einem halt keiner den nötigen Glauben schenkt. ;)
 
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Wie gesagt, der richtige Ansatz gegen Populismus ist, sich dem Willen aller politischen Lager ein Stück weit zu fügen. Angst lässt sich hinter jeder politischen Haltung ausmachen. Merkels Flüchtlingspolitik war beispielsweise auch von Angst geleitet: Angst um Schengen, Angst um die Wirtschaft, Angst vor einem europäischen Inhumanismus. Und da hat es auch nichts gebracht, ihr zu erklären, wie idiotisch das ist. Oft ist Angst nämlich Teil der politischen Haltung. Man wägt ab und trifft die Entscheidung, die einem am wenigsten Angst macht. Und das, was man dann am Ende tut, hält man für vernünftig, alternativlos usw. Aber da jeder anders gewichtet, wovor man sich zu ängstigen hat, kann man nicht einfach sagen: deine Angst ist bescheuert und meine berechtigt. Politiker sollten Ängste daher als politische Haltungen begreifen und versuchen, den Willen aller großen politischen Lager im Rahmen der Vernunft ein Stück weit umzusetzen. Beispiel Merkels Flüchtlingspolitik: Sie hätte sagen können okay Leute, ich hab hier einen Deal mit der Türkei am Wickel, wenn das nichts wird, machen wir die Grenzen dicht und ne Obergrenze von 200.000 pro Jahr. Ich bin sicher, das hätte viele Kritiker beruhigt und auch die Befürworter von "alle aufnehmen" hätten sich damit arrangieren können. Und um beim Thema zu bleiben: auch die Leave-Fraktion hätte das besser gefallen und sie hätte auch weniger Zündstoff für ihre Leave-Kampagne gehabt.

Ebenso bei der Freizügigkeit innerhalb der EU könnte man etwas ändern - zum Beispiel könnte man auch da ne Obergrenze einführen. Und ebenso dem Demokratiedefizit der EU könnte man beikommen und die Kritker beruhgen, indem man einen Kompromiss macht und ein paar Schritte Rückwärts geht, da diese enge politische Union von vielen offenbar doch gar nicht erwünscht ist. Aber nein, die politische Elite ist ja von ihren Ansichten so überzeugt, dass sie meint, sie braucht ihren Standpunkt nur erklären und jeder vernünftige Mensch wird ihr zustimmen. Und die, die es nicht tun, haben halt bescheuerte Ängste, verstehen Europa nicht, sind kurzsichtig, rechts, Pack, dumm, [...] hier abwertendes Adjektiv für Andersdenkende einfügen.

Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber es kann sein, dass die EU früher oder später wegen dieser Besserwisserei und den damit einhergehenden fehlenden Berücksichtingen der abweichenden politischen Meinungen von zig Millionen Europäern endgültig scheitern wird. Die EU ist der Kompromiss, aber nicht der Kompromiss, den die Elite unter sich ausmacht. Auch der politische Wille des Stammtischs muss mit einbezogen werden. Er wird sich das Recht nicht nehmen lassen, Europa mitzugestalten. Wenn er nicht ausreichend Gehör findet, wird er zur Not Populisten und Rechte wählen. Was wir aktuell sehen sind nur die Anfänge.
 
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Würde die Politik auf jede Minderheit eingehen, die laut schreit, dann würde die Politik nie vorankommen. Gerade in Deutschland ist die Angst (German Angst) ja ein Phänomen. Egal was anders oder neu ist, wird erst mal abgelehnt, da.... ja warum eigentlich? Die meisten wissen es nicht mal. Aber etwas neues ist in der Regel in Dt keine Möglichkeit, sondern meist ein potentieller Fallstrick. So sind wir halt (leider). Daher sind wir auch ein Land der innovationslosen geworden, da alles immer totgeredet wird, statt einfach mal zu machen. Das erlebe ich selbst in den Firmen, wo andere schon ein Projekt halb abgeschlossen hätte, wärend bei uns noch drüber diskutiert wird ob und wenn was und wieso und wie...

Die Theorie mit der Abwägung nach der kleinsten Angst finde ich interessant, aber doch etwas weit weggeholt.

Ich habe mal eine Frage an dich, wie stellst du dir die Obergrenze bei der Freizügigkeit innerhalb der EU vor? Da würde mich ja die Umsetzung interessieren.
 
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Na ja, aber es ist doch nur konservativ, wenn man will, dass alles bleibt, wie es ist. Und konservativ darf man sein. Der Konservativismus hat auch keine bedeutlungslose Minderheit als Anhänger, sondern ist in fast jedem westlichen Staat ein großes politisches Lager. Wenn man nicht ausreichend auf das Lager hört, hat man früher oder später was am Hals. Zum Beispiel so etwas wie die AfD. Eine aus dem Boden geschossene Partei, die Anlaufpunkt für rechtskonservative Leute ist, welche sich im Parlament nicht mehr ausreichend vertreten fühlen. Ursprünglich hatten CDU/CSU sich dieser Bürger ausreichend angenommen, aber dem ist seit Merkel an der Spitze nicht mehr so. Während der Flüchtlingskrise konnte man im Parlament sogar ein Parteien-Kartell beobachten. Alle etablierten Parteien waren dort in etwa der gleichen Meinung, wie man mit Flüchtlingen zu verfahren hat (Grenzen auf). Bis auf die CSU, die aber ungehört blieb und ja auch nur in Bayern wählbar ist, hat keiner gepoltert. Diese Ignoranz des politischen Willen einer großen Bevölkerungsgruppe aber bot weiteren Nährboden für die AfD, die nun immerhin schon bei, ich weiß nicht genau, 10 % ist? So sollte man nicht regieren, das ist keine Demokratie. Man sollte Kompromisse machen und versuchen alle zufrieden zu stellen, eben oder vor allem auch die Konservativen. Bloß nicht zu weit nach links rücken, sonst bekommt man ein Problem mit rechts.


Ich habe mal eine Frage an dich, wie stellst du dir die Obergrenze bei der Freizügigkeit innerhalb der EU vor? Da würde mich ja die Umsetzung interessieren.

Das war nur ne spontane Idee, kam beim Schreiben. Ich stelle mir das in etwa so vor: ein Bürger aus einem anderen EU-Land stellt einen Antrag bei der Behörde des Wunschlandes. Diese setzt ihn auf eine Warteliste und nennt ihm das voraussichtliche Zeitfenster für den Umzug. Also ganz einfach und bürokratisch geregelt eigentlich. Ist vielleicht nicht schön für die, die warten müssen, aber das ist eben der Tribut, den der Kompromiss zollt.
 
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Na ja, aber es ist doch nur konservativ, wenn man will, dass alles bleibt, wie es ist. Und konservativ darf man sein. Der Konservativismus hat auch keine bedeutlungslose Minderheit als Anhänger, sondern ist in fast jedem westlichen Staat ein großes politisches Lager. Wenn man nicht ausreichend auf das Lager hört, hat man früher oder später was am Hals. Zum Beispiel so etwas wie die AfD. Eine aus dem Boden geschossene Partei, die Anlaufpunkt für rechtskonservative Leute ist, welche sich im Parlament nicht mehr ausreichend vertreten fühlen. Ursprünglich hatten CDU/CSU sich dieser Bürger ausreichend angenommen, aber dem ist seit Merkel an der Spitze nicht mehr so. Während der Flüchtlingskrise konnte man im Parlament sogar ein Parteien-Kartell beobachten. Alle etablierten Parteien waren dort in etwa der gleichen Meinung, wie man mit Flüchtlingen zu verfahren hat (Grenzen auf). Bis auf die CSU, die aber ungehört blieb und ja auch nur in Bayern wählbar ist, hat keiner gepoltert. Diese Ignoranz des politischen Willen einer großen Bevölkerungsgruppe aber bot weiteren Nährboden für die AfD, die nun immerhin schon bei, ich weiß nicht genau, 10 % ist? So sollte man nicht regieren, das ist keine Demokratie. Man sollte Kompromisse machen und versuchen alle zufrieden zu stellen, eben oder vor allem auch die Konservativen. Bloß nicht zu weit nach links rücken, sonst bekommt man ein Problem mit rechts.
Da bin ich froh drum, dass nicht auf die CSU gehört wurde. Es wäre (und ist es noch) unmenschlich Menschen in Not Hilfe zu verweigern.
Ich wohne in Bayern und ich habe keine Ahnung, was ich hier wählen soll, da alles irgendwo unwählbar ist. Hier müsste man fast seine eigene Partei aufmachen.
Bin übrigens auch in vielen Bereichen konservativ, lehne aber neues nicht aus Prinzip ab, sondern bin da rationalist und wäge die Vor- und Nachteile ab und gewichte sie nach Wahrscheinlichkeit des Eintretens, passiven Nebeneffekten und Inpact und eben weniger nach einem Bauchgefühl, wonach mancher gerne regieren würde bzw. glaubt besser zu können. Ich stimme bei der Aussage, dass wir die Grenzen nicht dicht machen dürfen, Frau Merkel zu (auch wenn sie über ein Hintertürchen das nun doch gemacht hat, nur nicht vor unserer Haustür) und zolle ihr großen Respekt, dass sie dieses aus Überzeugung durchgezogen hat und das obwohl ihr immer nachgesagt wurde, dass sie keine schweren Entscheidungen trifft, sondern nur abwartet ;-) In diesem Fall geht es um das Leben von Millionen von Menschen und jetzt kommen bestimmt wieder Grüdne wie "billige Arbeitskräfte", "hohe Kriminalität", "Verlust der deutschen Identität" und "Islamisierung des Westens". Aber ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich noch keinen Euro dafür zahlen musste, die Arbeitslosigkeit sich kaum geändert hat, Kriminalität auch nicht gestiegen ist und irgendwie mich noch immer die Glocken der Katholischen Kirchen nerven, aber kein Muezzin, ich fühle mich auch noch als deutscher und irgendwie ist die Kultur auch nicht verschwunden und das obwohl wir in Deutschland ganz ohne die aktuellen Migranten schon 20% der Bewohner aus nicht deutschen Background haben.

Das war nur ne spontane Idee, kam beim Schreiben. Ich stelle mir das in etwa so vor: ein Bürger aus einem anderen EU-Land stellt einen Antrag bei der Behörde des Wunschlandes. Diese setzt ihn auf eine Warteliste und nennt ihm das voraussichtliche Zeitfenster für den Umzug. Also ganz einfach und bürokratisch geregelt eigentlich. Ist vielleicht nicht schön für die, die warten müssen, aber das ist eben der Tribut, den der Kompromiss zollt.
Ich sehe da viel Bürokratie, aber wenig nutzen. Erschließt mir nicht ganz, wo da der höhere Sinn sein soll.
 
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Der Vorschlag wäre ein "klassisches" Greencard-Verfahren und keine Freizügigkeit.
 
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

BigBubby


Es ist voll okay, dass du Merkels Flüchtlingspolitik als richtig erachtest, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass es andere Deutsche gibt, die sie für falsch halten. Und es geht nicht darum, ihnen zu erklären, dass ihr Standpunkt falsch ist, denn genauso gut könnten sie dir erklären, dass dein Standpunkt falsch ist. Es ist nicht im Sinne der Demokratie, entgegengesetzte Standpunkte für unberechtigt und nichtig zu erklären. Im Sinne der Demokratie ist es, und das ist mein Vorschlag, dass man sich irgendwo in der Mitte trifft und eine Politik der Kompromisse macht. Das ist nicht nur im Kleinen das beste, sondern auch im Großen. Ich denke, wenn Politiker nach diesem Vorschlag handeln würden, hätten nicht so viele für den Brexit gestimmt, die AfD wäre nicht so stark und die EU würde nicht derart attackiert werden, dass sie mittlerweile um ihre Existenz fürchten muss.

Ich sehe da viel Bürokratie, aber wenig nutzen. Erschließt mir nicht ganz, wo da der höhere Sinn sein soll.

Der höhere Sinn ist ganz einfach das Zeichen, das man setzt. Ein Zeichen der Demokratie. Ein Zeichen an all die unliebsamen "Querulanten", dass sie gehört werden und man ihnen mit politischen Handlungen entgegenkommt. Ein Zeichen dafür, dass sie nicht Populisten bzw. Rechtspopulisten wählen müssen, damit ihrem Willen entsprochen wird.


Olstyle



Es wäre eine Freizügigkeit mit Wartezeit. Man führt andere "Karten" ein, die ein höheres (aber dennoch limitiertes) jährliches Kontingent haben und für EU-Bürger leicht zu beantragen sind. Aber ich will mich da gar nicht festlegen. Was zählt ist, dass jenen EU-Bürgern entgegen gekommen wird, die die Freizügigkeit kritisch sehen. So Leuten wie Farage zum Beispiel, denn damit nimmt man ihnen den Wind aus den Segeln.
 
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Du missverstehst mich glaube ich.
Auch ich bin nicht vollends zufrieden mit der Flüchtlingspolitik, denn vieles hätte sauberer und geordneter ablaufen können. Du wirst auch wenige Menschen finden, die so stark andere Meinungen respektiert wie ich. Es gibt aber bestimmte Dinge, die sind einfach nicht diskutabel. Eben Menschen in Not, in diesem Fall Kriegsflüchtlinge, abzuweisen. Es geht mir hier nicht um die so genannten Wirtschaftsflüchtlinge, welche in der Regel reguläre Immigranten sind. Um die ging es auch Frau Merkel damals nicht. Sondern es geht um Menschen die auf der Flucht sind. Auf der Flucht vor Gewalt, Zerstörung und Mord. Was ist hier sogar noch schlimmer macht ist, dass die Eskalation in diesem Fall erst durch die Intervention des Westens stattgefunden hat.
Die meisten von diesen Flüchtlingen wollen auch gar nicht in Deutschland bleiben. Die wollen in ihrer Heimat leben, was sie aber nicht können, da dort Krieg herrscht. Ein großer Teil davon wird auch in ihr Land zurückkehren. Natürlich nicht alle, aber die die sich dafür entscheiden hier zu bleiben, werden es sicherlich nicht nur aus Faulheit machen, denn dann wären sie aus Faulheit nicht hunderte Kilometer zu Fuß geflüchtet.
Wie gesagt ich sage nicht, dass andere Standpunkte falsch oder richtig sind. Aber es gibt grundsätzliche Dinge über die man nicht diskutieren muss und wo man auch nicht rechtsradikalen und asozialen entgegen kommen muss und Menschen die Notleidende abweisen sind genau das und dabei ist es egal ob es Frauen, Kinder oder junge Männer sind.

Der höhere Sinn von Demokratie ist, dass der Wille der Mehrheit entscheidet und bis Anfang des Jahres war der Wille der Mehrheit, dass die Flüchtlinge empfangen werden. Erst im März diesen Jahres war es das erste mal 50-50. Der höhere Sinn der Demokratie ist auch, dass kleine Meinungen gehört werden können, ob diese dann die Mehrheit überzeugen können, liegt an der Qualität der kleinen Meinung. Wenn diese Meinungen aber gegen grundlegende Menschenrechte verstoßen, sind sie garantiert nicht ausreichend, um sie umzusetzen. Selbst wenn die AfD 10% kriegen sollten und wenn es auch 15% wären. Sie hätten keine Chance zu regieren und wenn die Leute sehen, dass nicht viel rum kommt, wenn man sie gewählt hat, wird auch wieder nicht mehr gewählt. Wie meist bei diesen Protestpartein.

Ich muss gestehen Nick, dass ich noch immer nicht den Sinn dahinter verstehe, warum man die Freiheit von 500 Millionen Menschen einschränken muss, damit 10-20 Millionen mal ein warmes Gefühl bekommen. Man weiß, was für ein Aufwand das schon mal in Deutschland ist, wenn man umzieht bis man alles umgemeldet hat etc. Das ist in ein anderes Land nicht leichter und dann will man das ganze noch zusätzlich verkomplizieren, weil ein paar Bauern in GB Angst vor Polen haben, welche zuvor noch gemeinsam im Krieg gegen Nazideutschland gekämpft haben? Polen sind übrigens sehr freundliche, Gastfreundliche und vor allem fleißige Arbeiter.

Jede Statistik, Umfrage und Studie hat bisher gezeigt, dass diese Ängste höchst stark mit dem Bildungsstand korreliert. Das sehe ich leider auch in meiner Umgebung. Da hatte ich schon manche Unterhaltung zu, wo einer der nie aus seinem Dorf rausgekommen ist, mich entgeistert anguckst, dass ich mich durch die ganzen christlichen Sekten mehr belästigt fühle als durch den Islam (ihm war gar nicht bewusst, dass es sowas gibt bei den Christen). Ich könnte mit Gratisbibel fast heizen so viele bekommt man von den ganzen "Vertretern". Bei dem Koran würde ich da erfrieren.
 
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Wie gesagt ich sage nicht, dass andere Standpunkte falsch oder richtig sind. Aber es gibt grundsätzliche Dinge über die man nicht diskutieren muss und wo man auch nicht rechtsradikalen und asozialen entgegen kommen muss und Menschen die Notleidende abweisen sind genau das und dabei ist es egal ob es Frauen, Kinder oder junge Männer sind.

Wenn dem so wäre, warum hat dann Deutschland letztes Jahr über eine Million Flüchtlinge aufgenommen, während die meisten Nachbarstaaten Flüchtlinge in kaum nenneswerten Zahlen aufnahmen? Offenbar ist es doch diskutabel und ich glaube nicht, dass z.B. die Menschen in den osteuropäischen Staaten, die sich der Aufnahme nahezu komplett verweigerten und noch immer verweigern, rechtsradikal und asozial sind.

Der höhere Sinn von Demokratie ist, dass der Wille der Mehrheit entscheidet und bis Anfang des Jahres war der Wille der Mehrheit, dass die Flüchtlinge empfangen werden. Erst im März diesen Jahres war es das erste mal 50-50. Der höhere Sinn der Demokratie ist auch, dass kleine Meinungen gehört werden können, ob diese dann die Mehrheit überzeugen können, liegt an der Qualität der kleinen Meinung. Wenn diese Meinungen aber gegen grundlegende Menschenrechte verstoßen, sind sie garantiert nicht ausreichend, um sie umzusetzen. Selbst wenn die AfD 10% kriegen sollten und wenn es auch 15% wären. Sie hätten keine Chance zu regieren und wenn die Leute sehen, dass nicht viel rum kommt, wenn man sie gewählt hat, wird auch wieder nicht mehr gewählt. Wie meist bei diesen Protestpartein.

Demokratie bedeutet eigentlich die Herrschaft des Volkes. Es gibt verschiedene Arten von Demokratie. Frankreich, Österreich, Niederlade und Dänemark stehen mit der repräsentativen Demokratie kurz vor dem Rechtsruck. In anderen europäischen Ländern sind Rechtspopulisten ähnlich wie in Deutschland auf dem Vormarsch oder bereits an der Macht. Auch das Ergebnis des Referendums in Großbritanien geht u.a. auf einflussreiche rechtspopulistische Kräfte zurück. Glaubst du angesichts dieser Entwicklungen wirklich, dass wir unsere derzeitige Demokratiepraxis beibehalten sollten? Ich hab da arge Zweifel.

Ich muss gestehen Nick, dass ich noch immer nicht den Sinn dahinter verstehe, warum man die Freiheit von 500 Millionen Menschen einschränken muss, damit 10-20 Millionen mal ein warmes Gefühl bekommen. Man weiß, was für ein Aufwand das schon mal in Deutschland ist, wenn man umzieht bis man alles umgemeldet hat etc. Das ist in ein anderes Land nicht leichter und dann will man das ganze noch zusätzlich verkomplizieren, weil ein paar Bauern in GB Angst vor Polen haben, welche zuvor noch gemeinsam im Krieg gegen Nazideutschland gekämpft haben? Polen sind übrigens sehr freundliche, Gastfreundliche und vor allem fleißige Arbeiter.

In GB haben immerhin 52 % Prozent für den Austritt gestimmt. Es geht hier nicht um ein paar Leute, sondern um eine beachtenswerte Menge, die zunehmend größer wird und zu einer ernsthaften Bedrohung für die EU heranwachsen könnte. Nichts gegen dich, vielleicht übertreib ich auch, aber ist es nicht Torheit, wenn man den Austritts Großbritaniens nicht als ein Warnzeichen begreift? Selbst Schäuble hat gesagt, dass die EU nicht so weitermachen kann wie bisher.

Jede Statistik, Umfrage und Studie hat bisher gezeigt, dass diese Ängste höchst stark mit dem Bildungsstand korreliert. Das sehe ich leider auch in meiner Umgebung. Da hatte ich schon manche Unterhaltung zu, wo einer der nie aus seinem Dorf rausgekommen ist, mich entgeistert anguckst, dass ich mich durch die ganzen christlichen Sekten mehr belästigt fühle als durch den Islam (ihm war gar nicht bewusst, dass es sowas gibt bei den Christen). Ich könnte mit Gratisbibel fast heizen so viele bekommt man von den ganzen "Vertretern". Bei dem Koran würde ich da erfrieren.

Das mag richtig sein. Aber auch Ungebildete haben ein Stimmrecht. Wir reden hier nicht über Menschen und Ansichten, sondern über eine Idee, wie man mit Menschen und Ansichten politisch umzugehen hat. Und es ist sicher politisch gesehen wenig hilfreich, wenn man Menschen als ungebildet, asozial und rechtsradikal bezeichnet und ihre politischen Ansichten für indiskutabel erklärt. So gewinnt man diese Menschen nicht für seine Politik, so werden sie nur noch ignoranter und wütender und wenden sich letztendlich den besagten Rechtspopulisten zu. Gerade das gilt es doch aber zu verhindern. Oder worüber reden wir hier?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Nach Brexit-Abstimmung googlen Briten, was der EU-Austritt für sie bedeutet

Wenn dem so wäre, warum hat dann Deutschland letztes Jahr über eine Million Flüchtlinge aufgenommen, während die meisten Nachbarstaaten Flüchtlinge in kaum nenneswerten Zahlen aufnahmen? Offenbar ist es doch diskutabel und ich glaube nicht, dass z.B. die Menschen in den osteuropäischen Staaten, die sich der Aufnahme nahezu komplett verweigerten und noch immer verweigern, rechtsradikal und asozial sind.
Naja gerade die im Osten allen voran Polen sind bzw werden gerade genau das.
Deutschland und die meisten anderen westlichen Staaten haben die Genfer Flüchtlingskonventionen angenommen und im Grundgesetz in Deutschland steht auch, dass jeder nicht Deutsche das Recht auf Erbittung von Asyl in Deutschland hat. Wenn die Flüchtlinge nun genau dieses Beantragen bzw Beantragen wollen in unserem Land, dann ist das deren Recht. Ob wir ihnen dann Asyl gewähren ist eine Fallentscheidung. Genau das passiert gerade. Die Menschen Flüchten hierin um Asyl zu beantragen und je nach Background, wird dieses gewährt oder abgelehnt und die Leute dann weggeschickt.

Demokratie bedeutet eigentlich die Herrschaft des Volkes. Es gibt verschiedene Arten von Demokratie. Frankreich, Österreich, Niederlade und Dänemark stehen mit der repräsentativen Demokratie kurz vor dem Rechtsruck. In anderen europäischen Ländern sind Rechtspopulisten ähnlich wie in Deutschland auf dem Vormarsch oder bereits an der Macht. Auch das Ergebnis des Referendums in Großbritanien geht u.a. auf einflussreiche rechtspopulistische Kräfte zurück. Glaubst du angesichts dieser Entwicklungen wirklich, dass wir unsere derzeitige Demokratiepraxis beibehalten sollten? Ich hab da arge Zweifel.
Ja es gibt diesen Rechtsruck. Warum es diesen gibt ist vielfälltig. Neben der Angst vor Flüchtlingen, welche sich wieder legen wird, ist es die Scheinbare Ohnmacht der Menschen gegenüber der Regierung, die sie ja selber gewählt haben, und zu guter letzt ist es häufig einfach der Protest gegen das Establishment (gerade in Frankreich z.B. wird die Front National z.B. von vielen gewählt, die früher die kommunistische Partei gewählt haben und das nicht, weil sie plötzlich vom Kommunist zum Rechtsradikalen geworden sind, sondern weil sie gegen das aktuelle System sind). Seltsamerweise kippt gerade die Meinung auch in Deutschland und obwohl weniger Flüchtlinge ankommen und sich zeigt, dass es kaum Auswirkung auf unsere Gesellschaft hat, ist die Sorge genau darum gestiegen. Nun ist die Frage inwieweit man unbegründete Sorgen mit Aktionismus oder mit Aufklärung begegnen sollte.
In GB haben immerhin 52 % Prozent für den Austritt gestimmt. Es geht hier nicht um ein paar Leute, sondern um eine beachtenswerte Menge, die zunehmend größer wird und zu einer ernsthaften Bedrohung für die EU heranwachsen könnte. Nichts gegen dich, vielleicht übertreib ich auch, aber ist es nicht Torheit, wenn man den Austritts Großbritaniens nicht als ein Warnzeichen begreift? Selbst Schäuble hat gesagt, dass die EU nicht so weitermachen kann wie bisher.
Wie gesagt, haben nicht 52% gegen Migranten gevotet. Das ist davon vielleicht, wenn überhaupt, die Hälfte. GB Austritt ist ein Warnzeichen, da stimme ich dir zu. Die Frage ist wovor ist es eine Warnung? Ich sehe es eher als Warnung vor einer Handlungsunfähigen EU und den Folgen daraus. Die Frage dort ist wiederum, wie sollte man diesem begegnen, um langfristig erfolgreicher zu sein. Genau hier gehen die Meinungen dann auseinander. Die sehr konservativen, welche momentan missbraucht werden von den Rechtsradikalen, wollen die Rückschritt gehen hin wieder zu stärkeren Nationalstaaten. Da Stärker immer gut klingt und es damals auch schöner war, laufen viele diesem Hinterher. Dass aber dieser Nationalstaat nicht mehr die Stärke hat und vor allem im Zukunft nicht mehr haben wird, wie es früher war, da sich die Strukturen in der Welt und gerade mit der Erstarkung des asiatischen Raumes haben wird, wird gerne ignoriert. Der andere Weg wäre hin zum EU-Staat mit Bundesstaaten wie Deutschland, Frankreich und Italien. Also genau dafür zu sorgen, dass die EU nicht mehr Machtlos ist und auch regieren könnte. Da man das aber nicht kennt und daher nicht auf bekanntes zurückgreifen kann, kommt hier die Sorge um das Unbekannte und daher wird das abgelehnt. Dafür wird aber gerne das Bekannte, die aktuellen Auswüchse der EU, auf eine zukünftige Struktur abgebildet und entsprechend bekommt es noch mehr Ablehnung. Wir sind in Europa trotz der regionalen Unterschiede so ähnlich, dass es wirklich verwunderlich ist. Momentan haben wir zwar noch eine Ost/West-Spaltung in der Grundstimmung, aber dieses ist Historisch leicht zu erklären, denn die östlichen Staaten erleben "erst" seit 25 Jahren den "freien Markt". Also es ist gerade erst die aktuelle, junge Generation die in diesem Auwächst, wogegen im Westen dieses bereits seit 70 Jahren der Fall ist und damit die dritte Generation. Das gleiche zeigte sich auch in GB, wo die junge Generation, die mit einem gemeinsamen Europaraum groß geworden ist, diesen als was gutes ansehen, während die ältere Generation dieses ablehnt. Man könnte hier von einem Generationenkonflikt sprechen.
Das mag richtig sein. Aber auch Ungebildete haben ein Stimmrecht. Wir reden hier nicht über Menschen und Ansichten, sondern über eine Idee, wie man mit Menschen und Ansichten politisch umzugehen hat. Und es ist sicher politisch gesehen wenig hilfreich, wenn man Menschen als ungebildet, asozial und rechtsradikal bezeichnet und ihre politischen Ansichten für indiskutabel erklärt. So gewinnt man diese Menschen nicht für seine Politik, so werden sie nur noch ignoranter und wütender und wenden sich letztendlich den besagten Rechtspopulisten zu. Gerade das gilt es doch aber zu verhindern. Oder worüber reden wir hier?
Natürlich haben diese Menschen ein stimmenrecht und das ist gut so. Anders wollen wir es auch nicht und wenn die Stimme dieser Menschen eine Mehrheit erlangt, die entsprechenden Änderungen zu veranlassen. In diesem Fall handelt es sich aber nicht um eine schützenswerte Minderheit, wie z.B. Kinder, Transsexuelle oder Behinderte, sondern um normale Bürger, denn wenn dieses nicht der Fall wäre, würden sie auch höhere Aufmerksamkeit und Zustimmung erhalten. Die nächste Wahl wird zeigen, wieweit sich diese Meinung in der Bevölkerung durchgesetzt hat oder ob es nur eine Protestwelle ist, die wieder abebbt. Das wird sich zeigen, aber auch hier ist eben aufklärung wichtig, besonders gegenüber den Protestpartein, denn man wählt immer das Gesamtpaket, weshalb ich hier auch nichts wählbares für mich finde, da bisher jede Partei ein absolutes NoGo mit drin stehen hatte.
 
Zurück