MP3 (zurück) wandeln?!

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Welcher Inhalt fehlt denn? Was wird genau beschnitten? Ich mach später noch mal einen.
 
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Eine ganze Menge. Bei Rock/Metal ist es besonders gut bei den Crashbecken zu hören.
Ein Crashbecken als WAV hört sich so an:"TTTTTZZZZZZZZZZZZZZZZZzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz"
Ein Crashbecken als MP3 hört sich so an:"TTTTTZZZZZzzzzlililililillilililililililil"

Nach dem Anschlag hört man es nicht leise abklingen, sondern nur ein klirren.
 
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Der gröbste Einschnitt von MP3 ist, dass sehr hohe Frequenzen beschnitten und nicht genau abgebildet werden können. Das charakteristische Frequenzspektrum (die Obertöne/Geräusche) des genannten Crashbeckens bewegt sich im Wesentlichen oberhalb von 10 kHz - genau da ist MP3 sehr schwach.

Wo man bei einer Klarinettensonate mehr Probleme haben wird eine gute MP3 vom Original zu unterscheiden ists bei nem Drumsolo eine sehr leichte Übung. ;)
 
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Was genau beschnitten wird kann trotzdem keiner sagen. Ich hab im Netz geschaut, dort stand geschrieben dass bei 320kbit mp3s einfach alle Frequenzen über 22khz weg sind. Das soll der einzige Unterschied zwischen lossless und mp3 sein. Bei 256 respektive bei 20khz, bis hin zu 16khz bei 128kbit.
Falls das stimmt, hört keiner von euch einen Unterschied. Habt ihr vielleicht Quellen die was anderes sagen?
 
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Was genau beschnitten wird kann trotzdem keiner sagen. Ich hab im Netz geschaut, dort stand geschrieben dass bei 320kbit mp3s einfach alle Frequenzen über 22khz weg sind. Das soll der einzige Unterschied zwischen lossless und mp3 sein.

Nein, ist es nicht.

MP3 ist Mathematisch gesehen iirc im weitesten Sinne eine diskrete Fourier-Annäherung an bestehende Frequenzverläufe.
Bedeutet du nimmst dir die ganzen Frequenzinformationen die die Wave-Datei hat (deswegen heißt die Wave weil technisch nur ne Welle bzw. mehrere bei Stereo abgespeichert wird) und näherst diese Stückchenweise (Blocks) mit Fourier-Annäherungen an. Diese Annäherungsfunktionen sind sehr viel einfacher und kleiner speicherbar als die Originalfunktion, trifft diese aber eben nicht 100% exakt. Nun werden die Parameter der Fourier-Trafo so geschickt genutzt dass die Zielfunktion genau die Frequenzen gut abbildet, die der Mensch gut wahrnehmen kann (grob gesehen 100 bis 10000 Hz). Alles drunter und drüber wird nicht abgeschnitten, nur wird durch die F-Trafo nur sehr schlecht abgebildet, deswegen klingen besonders tiefe und hohe Frequenzen bei MP3 so beschissen.
Höhere Bitraten erlauben genauere Parameter und mehr Annäherungsfunktionen und steigern damit lediglich die Genauigkeit der Annäherung.

Das ist nur der Hauptgedanke hinter MP3 (und vielen anderen Verfahren), der Codec hat natürlich noch tonnenweise andere Tricks drauf um das Ergebnis zu verbessern. Es geht nur ums Grundverständnis.

Übrigens macht FLAC im Wesentlichen nichts anderes - nur wird zusätzlich überall der Wert gespeichert, mit dem die Ersatzfunktion vom Original abweicht. Dadurch kann das Original 100% wiederhergestellt werden, das Ergebnis von Flac ist aber sehr viel besser (vor allem Entropie-)Kodierbar als die ursprüngliche WAV-Datei. Weiterer großer Vorteil: Weniger Frequenzen bedeuten direkt weniger SPeicherplatz (nicht wie bei Wave). Kannst ja mal versuchen 2 Stunden Totenstille in eine FLAC zu wandeln... die Datei hat vermutlich keine 10 KB weil die Annäherungsfunktion für alle Blöcke x(t)=0 ist.


...ich hoffe ich hab jetzt keinen komplett erschlagen :ugly:
 
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Ich weis nicht, was genau bei MP3 herausgeschnitten wird im Vergleich zu FLAC. Mit einem guten KH hört man bei vielen Songs den Unterschied.
Aber wenn die Musik in guter Qualität produziert wurde habe ich mit nem HD800 auch Mühe zwischen 320kb MP3 und Flac zu unterscheiden, da muss ich genau hinhören. Bei den meisten Songs habe ich an gewissen Stellen ein Rauschen/Klirren und das hört sich einfach nicht mehr schön an. Die alten MP3s von früher, wen wunderts, sind für mich kaum mehr hörbar. Ich kaufe CDs und rippe die in Flac Stufe 5. Nutze Freac dazu.
Bei MP3s unter 256kb fehlt die Musikalität in den Klängen/Stimmen.
 
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Hab ich schon sehr oft gemacht. Wenn ich den Unterschied nicht mehr höre, würde ich mir echt Sorgen machen. Ich hatte hier im Forum sogar mal Soundbespiele hochgeladen, was bei einer MP3 alles fehlt. Da hatte ich nur die Inhalte hochgeladen, die bei einer MP3 wegfallen. Du wirst dich wundern, wieviel Musik da einfacht wegbleibt. Wenn ich mal wieder Zeit habe, kann ich gerne mal wieder Beispiele machen.
Nur hören die meisten keinen Unterschied mehr bzw. sind die Unterschiede minimal.
Und bei dem was du gemacht hast bin ich mir nicht sicher ob es viel mit der Realität zu tun hat.
 
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Blindtests habe ich auch schon gemacht auch auch diversen Seiten, welche das anbieten oder selber erstellen lassen. Bei manchen Songs habe ich den Unterschied direkt herausgehört, ebi anderen musste ich diese mehrmals hören.
Die Unterschiede sind teils wirklich gering, oder unhörbar. Wenn dann schon ein Knistern/Klirren oder Rauschen zu hören ist, merkt man den Unterschied. Beispiel sind die S Laute, welche in den höheren Tonlagen scharf wiedergegeben werden.
Mal lag ich in den Blindtests zu fast 100% richtig, mal nur zur Hälfte. Der Song selber entscheidet, ob die Unterschiede hörbar sind. Natürlich spielt die Qualität eine Rolle, in welcher der Song produziert & aufgenommen wurde. Bei einem billigen KH hört man die Unterschiede nicht. Ich höre es jedenfalls bei einem ATH M50x dann auch nicht mehr.

Fehlende Musikalität ist für mich auch schwer zu beschreiben. Einfach gesagt, es ist wie Gemüse, welches du mit Geschmack/würzig kennst und plötzlich schmeckt es fade, nach wenig. Beim HD800 verhält es sich zur Bitrate der MP3s zu Flac wie wenn ich diesen anstatt am Verstärker, an meinem Handy anschliesse. Die Musik wirkt fade, wenig lebendig. Instrumente klingen viel schneller aus. Z.b. Gitarrenklänge. Die Klingen bei guten Kopfhörer in Flac aber auch schon in 320kb MP3s länger aus, bei 128kbit MP3s ist es, als würde der Spieler mit dem Finger die Seite nur leicht anzupfen und den Ton nicht aushallen lassen. Bei meinen Hifiman's höre ich die Unterschiede auch, selbige sind aber geringer/fast nicht wahrnehmbar.
 
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Du musst deine MP3 dann mit ziemlich wenig kbit/s komprimiert haben, da ab 192 kbit/s in den meisten Fällen kein Unterschied mehr zuhören ist.
Was gefällt dir an den Musikstücken nicht mehr? Und hast du es mal mit einem original Verglichen?
Meine habe ich immer mit 320 kbit/s gewandelt.
Ich habe natürlich, wie jeder :D, auch welche von freunden und bekannten hier auf der platte liegen, die sind selbstredend in nicht so "hohen" kbit raten :/ .
Nicht gefallen war das falsche wort, aber zwischen einem über 10 jahre kopfhörer und einem aus der moderneren zeit merkt und hört man schon den unterschied.

Du kannst maximal durch neuere Tools&Programme, die in den letzten Jahren auf den Markt kamen, die Dateien nochmal was "verbessern" und ein wenig was rausholen. Aber das kann sich - vor allem von der Dynamik her - am Ende sogar noch schlechter anhören als jetzt. Lieber nach und nach Deine CDs erneut rippen. Welche kbps hattest du denn bisher?
Ich hatte schon mit dem gedanken gespielt das ein oder andere tool an zu werfen um vll ein wenig herum zu experimentieren aber wie du schon sagst kann u.U schlechter werden.
Wie oben geschrieben, kbps liegen zwischen 128 bis 320.

naja ich dank euch, werd dann wohl die tage meine CD's nochmal einwerfen müssen und aufs neue:D

MP3 ist Mathematisch gesehen iirc im weitesten Sinne eine diskrete Fourier-Annäherung an bestehende Frequenzverläufe.
Bedeutet du nimmst dir die ganzen Frequenzinformationen die die Wave-Datei hat (deswegen heißt die Wave weil technisch nur ne Welle bzw. mehrere bei Stereo abgespeichert wird) und näherst diese Stückchenweise (Blocks) mit Fourier-Annäherungen an. Diese Annäherungsfunktionen sind sehr viel einfacher und kleiner speicherbar als die Originalfunktion, trifft diese aber eben nicht 100% exakt. Nun werden die Parameter der Fourier-Trafo so geschickt genutzt dass die Zielfunktion genau die Frequenzen gut abbildet, die der Mensch gut wahrnehmen kann (grob gesehen 100 bis 10000 Hz). Alles drunter und drüber wird nicht abgeschnitten, nur wird durch die F-Trafo nur sehr schlecht abgebildet, deswegen klingen besonders tiefe und hohe Frequenzen bei MP3 so beschissen.
Höhere Bitraten erlauben genauere Parameter und mehr Annäherungsfunktionen und steigern damit lediglich die Genauigkeit der Annäherung.

Das ist nur der Hauptgedanke hinter MP3 (und vielen anderen Verfahren), der Codec hat natürlich noch tonnenweise andere Tricks drauf um das Ergebnis zu verbessern. Es geht nur ums Grundverständnis.

Übrigens macht FLAC im Wesentlichen nichts anderes - nur wird zusätzlich überall der Wert gespeichert, mit dem die Ersatzfunktion vom Original abweicht. Dadurch kann das Original 100% wiederhergestellt werden, das Ergebnis von Flac ist aber sehr viel besser (vor allem Entropie-)Kodierbar als die ursprüngliche WAV-Datei. Weiterer großer Vorteil: Weniger Frequenzen bedeuten direkt weniger SPeicherplatz (nicht wie bei Wave). Kannst ja mal versuchen 2 Stunden Totenstille in eine FLAC zu wandeln... die Datei hat vermutlich keine 10 KB weil die Annäherungsfunktion für alle Blöcke x(t)=0 ist.


...ich hoffe ich hab jetzt keinen komplett erschlagen
s000.gif
nein eigentlich nicht, war gut verständlich.
Zumindest ich habe im groben zügen verstanden wie nun MP3 funktioniert da ich, muss ich zugeben, mich bis jetzt mit der materie eigentlich nie groß beschäftigt habe - nach dem motto "ja MP3, musikformat was weniger platz braucht" :D

Das gewisse frequenzbereiche einfach gekappt werden war mir bisher nicht bekannt, dachte es wäre ähnlich wie mit dem zip das die grunddatei einfach nur komprimiert wird aber im orig erhalten beibt.

Man lernt halt nie aus :D
 
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Blindtests habe ich auch schon gemacht auch auch diversen Seiten, welche das anbieten oder selber erstellen lassen. Bei manchen Songs habe ich den Unterschied direkt herausgehört, ebi anderen musste ich diese mehrmals hören.
das ist halt ein wichtiger Punkt: manche schreiben halt, wie ach so mies und grottig MP3 sei, dabei würden die das nur im direkten Vergleich merken, und selbst dann sind die Unterschiede halt sehr klein, aber für Denjenigen "zu groß", weil der hohe Ansprüche hat. Und da ist halt echt die Frage, ob einem das SO wichtig ist, dass man alles extra noch mal "umrippt", sofern man die MP3s in einem eh schon ganz ordentlichen Format vorliegen hat.

Manches hat auch mit Einbildung zu tun: es gab auch schon Tests, in denen Leute zwei Dateien blind angehört haben und bei der einen eine schlechtere Qualität ausmachten, obwohl es zwei mal die gleiche Datei war. Aber die glaubten halt, es würde im Test um den Vergleich von zwei unterschiedlichen Dateiformate gehen und bildeten sich dann doch echt Unterschiede einfach nur ein ;) und zwar auch wirklich blind - wo so ein Irrtum sowieso passiert ist, wenn einem erzählt wird, das eine sei definitiv das bessere Format und man soll sich das doch mal anhören.

Die eigenen Ansprüche und das Gehör kommen dann natürlich auch noch on top dazu, auch das Hörverhalten. Nicht jeder hört konzentriert und intensiv der Musik genauestens zu, schon gar nicht laut.


@nonsense: ich würde die 128er neu rippen, aber 256-320, da musst du echt mal testen, ob du es klar hörst UND es dir wichtig ist.
 
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@nonsense: ich würde die 128er neu rippen, aber 256-320, da musst du echt mal testen, ob du es klar hörst UND es dir wichtig ist.
Das werde ich morgen in angriff nehmen.
BTW: kleine "entwarnung" kann ich geben: Habe gar nicht gemerkt das ich nicht den schrottigen creative standardtreiber meiner x-fi xtreme audio gegen den besseren modifizierten getauscht habe nach dem system neu aufsetzen:ugly:.
Jetzt hören sich zumindest die 256er + weitaus besser an, aber ne neue soundkarte steht auch schon seit langem auf der ToDo liste... :schief:
 
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Ich hatte hier im Forum sogar mal Soundbespiele hochgeladen, was bei einer MP3 alles fehlt. Da hatte ich nur die Inhalte hochgeladen, die bei einer MP3 wegfallen.
Du hast verstanden nicht wirklich verstanden wie verlustbehaftete Encodierung funktioniert. Das solltest du dir vielleicht anschauen wenn du schon so viel Zeit für Doppelblindtests hast. Ich hätte nichteinmal Lust ein Lied vorzubereiten.

MP3 ist Mathematisch gesehen iirc im weitesten Sinne eine diskrete Fourier-Annäherung an bestehende Frequenzverläufe.
Nein. MP3 arbeitet primär mit psychoakustischen Verfahren. FLAC arbeitet mit Interchannel-Kompression und der von dir beschriebenen Polynomannäherung.
 
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Nein. MP3 arbeitet primär mit psychoakustischen Verfahren.

Ja, das natürlich auch. Ich hab kurz nachgesehen, MP3 in der Ur-Form ist eine psychoakustische Filterung (simultan und temporal), die angewandte Annäherung ist die diskrete Kosinustransformation (nicht Fourier, das ist tatsächlich bei FLAC, mein Fehler) sowie anschließende Huffmancodierung.
 
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Du hast verstanden nicht wirklich verstanden wie verlustbehaftete Encodierung funktioniert. Das solltest du dir vielleicht anschauen wenn du schon so viel Zeit für Doppelblindtests hast. Ich hätte nichteinmal Lust ein Lied vorzubereiten.
Deswegen konnte man es auf den Beispielen auch so gut hören... ;) Ist vielleicht nicht ganz 100% korrekt wie ich es geschrieben hab. Man kann aber sehr gut die "schlechte Qualität" Quasi nur die schlechten Sachen einer MP3 rausfiltern und das Lied rundherum wegschneiden.
 
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Natürlich kann man die Differenz bilden und das entsprechende Sample perfekt wahrnehmen, das hat allerdings genau 0,0 Aussagekraft.

@Alk
Eine (Modifizierte diskrete) Kosinustransformation ist eine Fouriertransformation.
 
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