Ist es OK, das SATA-Datentransfer-Kabel in einer Festplatte stecken zu lassen, wenn die Festplatte keinen Anschluss an die Powersupply hat?

Samocx

Schraubenverwechsler(in)
Moin,
Ich habe mir letztens eine Seagate Barracuda 2TB HDD (7200r/m) besorgt und diese läuft einwandfrei auf meinem Linux System.

Zu meinem Unglück bietet mein Case (Fractal Pop series silent XL) einen riesigen Resonanzboden für genannte HDD. Ich hab ein paar Messungen angestellt und mein Case vibriert mit 120Hz (ergibt auch Sinn 7200r/m / 60s = 120r/s --> 120Hz) und ~30dB. Lustigerweise interferieren die Schallwellen in meinem Raum, sodass man an manchen Orten nichts hört und an anderen Orten wird das Geräusch verstärkt.
Na ja, was ich sagen möchte, ist das mein Computer jetzt ein auffälliges Hummen macht. :D

Ich habe mir schon angeguckt, was man alles dagegen tun könnte, aber die für mich passendste Lösung ist, die Festplatte einfach abgeschaltet zu lassen, da ich die Daten auf der Platte sowieso eher selten benutzen würde.

Ich habe mir auf Linux im fstab schon eingerichtet, dass die HDD bei Bedarf autogemounted wird und dass das System immer noch bootet, auch wenn die Platte nicht angeschlossen ist.

Jetzt frage ich mich nur noch, ob irgendwas kaputtgehen könnte, wenn ich das SATA-Kabel einfach in der Festplatte stecken lasse, ohne dass die Festplatte Stromanschluss hat (Ich frage das sowohl für SSDs als auch HDDs).
Außerdem, wenn ich die Kabel öfters rein und herausziehe, muss ich mir Sorgen über Verschleiß machen oder dass ich generell die Schnittstelle irgendwie belaste?

Wenn jemand noch eine andere Option kennt, um HDDs leise zu machen bin ich hellhörig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt frage ich mich nur noch, ob irgendwas kaputtgehen könnte, wenn ich das SATA-Kabel einfach in der Festplatte stecken lasse, ohne dass die Festplatte Stromanschluss hat (Ich frage das sowohl für SSDs als auch HDDs).
So lange die Platte, egal ob SSD oder HDD, keinen Strom hat macht diese genau gar nichts. Entsprechend ists auch egal ob da noch ein SATA-Kabel dranhängt oder nicht. ;-)

Außerdem, wenn ich die Kabel öfters rein und herausziehe, muss ich mir Sorgen über Verschleiß machen oder dass ich generell die Schnittstelle irgendwie belaste?
So lange du SATA-Kabel ohne Gewalt und immer gerade einsteckst/abziehst ist alles ok. Dennoch ist SATA nicht dafür gedacht, sehr viele An-/Abstöpselvorgenge mitzumachen (wie beispielsweise USB was dafür ausgelegt ist), da SATA eine dauerhafte Verbindung sein soll.
SATA Stecker sind laut Spec auf "mindestens 50 Zyklen" ausgelegt, ich interpretiere das mal als "mindestens 50x an und abstecken geht immer" + "vermutlich geht deutlich mehr wenn man vorsichtig ist". Zum Vergleich: Die Spec von USB-C sagt 10.000 Zyklen.

Wenn jemand noch eine andere Option kennt, um HDDs leise zu machen bin ich hellhörig.
Da dein Problem anscheinend eine Resonanz ist kannste die Festplatten ggf. entkoppeln (Gumminupsies...), wenn du sie ohnehin nur selten brauchst so einstellen dass sie bei Nichtgebraucht schnell abschalten oder, falls deine HDDs das unterstützen, per APM die Drehzahl deiner HDDs und die Agressivität des Lesearms verringern was diese langsamer aber leiser macht.
 
Ich finde auch das es besser und praktischer ist die Platte über Windows bei Nichtgebrauch zu deaktivieren und die Leerlaufzeit auf 60 Sekunden einstellen. Wenn sie noch entkoppelt wird ist ruhe aber wenn man die Daten braucht sind sie auch da. Den erst den PC aus, dann Kabel dran und PC wieder hochfahren um nur eine Fußball-Exel-Tabelle mit den BvB 09 Sieg zu aktualisieren ist doch reichlich unpraktisch.
 
Wenn jemand noch eine andere Option kennt, um HDDs leise zu machen bin ich hellhörig.
Ein externes Gehäuse. OK, bei einer uralten, winzigen 2 TB HDD is das preislich ja nicht gerade attraktiv.

Oder einen Wechselrahmen aber bei denen für SATA werden die Anschlüsse auf Dauer ebenfalls nicht besser. Es könnte ein kleiner Vorteil sein, dass sie ggf. exakter als per Hand eingesteckt werden.

[Ich habe einen https://geizhals.de/cougar-sd-11-s-d11-b-a582905.html und der tut genau das, was er soll aber für tägliches rein-raus wär das nicht meine Lösung.]

SATA Stecker sind laut Spec auf "mindestens 50 Zyklen" ausgelegt, ich interpretiere das mal als "mindestens 50x an und abstecken geht immer" + "vermutlich geht deutlich mehr wenn man vorsichtig ist".
Ja, vorsichtig. :ugly:

Ich würde mich nicht als Grobmotoriker deLuxe sehen aber bei meiner 2012(?)er Vertex 3 ist der vertikale Steg am SATA-Datenanschluss abgebrochen, und das nach sicherlich weniger als 5! manuellen Steckvorgängen und auch schon vor vielen Jahren.
 
Ich kann mich an alte Zeiten erinnern (SATA-1), da hat der Controller die Geräte immer noch irgendwie erkannt, auch wenn kein Strom drann gesteckt hat, und hat dann komische Fehlerchen produziert.
Allerdings habe ich das schon seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen/erlebt. Lag eventuell an dem Controller, den ich damals verwendet habe.
 
Vielen Dank für die Antworten!

Ich denke, es ist doch keine so gute Idee, die Platte ab und zu rein und raus zustecken.

Da dein Problem anscheinend eine Resonanz ist kannste die Festplatten ggf. entkoppeln (Gumminupsies...), wenn du sie ohnehin nur selten brauchst so einstellen dass sie bei Nichtgebraucht schnell abschalten oder, falls deine HDDs das unterstützen, per APM die Drehzahl deiner HDDs und die Agressivität des Lesearms verringern was diese langsamer aber leiser macht.
By default ist meine HDD ständig am Drehen, wenn mein Rechner wach ist, auch wenn die Platte nicht genutzt wird. Mir würde es schon reichen, wenn die HDD sich einfach nach ein paar Minuten, nachdem sie aufgeweckt wird, wieder verabschiedet.
Deswegen habe ich mir mal angeguckt, wie man Festplatten unter Linux abschaltet (arch-based). Dabei bin ich auf hdparm gestoßen. In der Dokumentation gibt es einen Abschnitt, in dem erklärt wird, wie die Festplatte beim Booten eingeschläfert wird. Für mich hat es leider nicht funktioniert, wahrscheinlich weil irgendein Prozess nach dem Booten wieder auf die Festplatte zugreift. Da der systemctl service vom Typ oneshot ist, vermute ich, dass der Service nicht mehr 'gültig' ist, also der Command wird nicht mehr ausgeführt (die Festplatte schläft nach der Timeoutzeit nicht wieder ein, ähnliches Problem wie hier). Das ist das erste Mal, dass ich einen systemctl service eingerichtet habe. Ich denke, das Problem ließe sich bestimmt leicht beheben, irgendwann in der Zukunft werde ich mich da mal dazu einlesen.

Die provisorische Lösung, die ich gerade habe, ist ein Shell Script, dass ich einfach manuell ausführe:
#!/bin/bash
hdparm -S 60 /dev/sda1
60 ist der Wert für die Timeoutzeit mal 5 also nach 5 Minuten Inaktivität schläft die Festplatte ein. /dev/sda1 ist der Pfad für die Festplatte.

Ich möchte nochmal erwähnen, dass im Manual und der Dokumentation davor gewarnt wird, dass die Ausführung von bestimmten Kommandos Schaden anrichten kann. Spin-ups und Spin-downs beanspruchen HDDs. Ich meine das in einem Reddit Thread, den ich gerade nicht wiederfinde, jemand behauptet, dass ~10 Zyklen am Tag noch OK wären; schlimm sei es, wenn alle paar Minuten die Festplatte hoch- und runterfährt. Mit Zustimmung von anderen Usern.

Ich gehe damit ein Risiko ein und das ist mir bewusst :devil:.
 
Spin-ups und Spin-downs beanspruchen HDDs. Ich meine das in einem Reddit Thread, den ich gerade nicht wiederfinde, jemand behauptet, dass ~10 Zyklen am Tag noch OK wären; schlimm sei es, wenn alle paar Minuten die Festplatte hoch- und runterfährt. Mit Zustimmung von anderen Usern.
Die Anzahl für die deine HDD ausgelegt ist wird in der Regel vom Hersteller im Datenblatt angegeben mit Load Cycles oder Spinon times. Das ist oft im Bereich von einigen Hunderttausend Zyklen. Dann kannste dir grob ausrechnen wie oft am Tag die Platte anlaufen sollte bei einer geplanten Nutzungszeit.
Aber es stimmt natürlich dass man ständiges an und abschalten bei HDDs vermeiden sollte.
 
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