Zu ART-Fragen, Hawking-Strahlung und soweiter frage jemanden, der das genau studiert hat.
Dass das GPS funktioniert, ist kein Beweis für die Vollständigkeit unseres aktuellen Theoriemodells. Stattdessen ist es eher ein starker Beleg dafür, dass wir eine offensichtlich gültige Teil-Theorie gefunden haben, die eben Teil eines übergeordneten, noch nicht entdeckten Modells ist.
Beispiel: Früher kannte man das Newtonsche Gravitationsgesetz und konnte damit zunächst alle bis dahin gemachten Beobachtungen erklären. Dann hat Einstein seine Relativitätstheorien aufgestellt und man konnte damit jüngere, bisher unerklärliche Beobachtungen korrekt erklären.
Deshalb ist allerdings noch lange nicht das Newtonsche Gravitationsgesetz falsch, sondern es ist eine Teil-Theorie. Und zwar eine, die für hinreichend kleine Massen und hinreichend kleine Bewegungsgeschwindigkeiten aus der übergeordneten Theorie folgt.
Und hier ist noch ein Link auf ein Forum, das dir vielleicht helfen kann, insbesondere ein Beispiel-Thread zum Thema, wie denn Information eines Zustands des Schwarzen Lochs trotz Zeit-Stillstand am EH nach außerhalb dringen können soll:
wie rotiert ein Schwarzes Loch, obwohl die Zeit stillsteht - Urknall, Weltall und das Leben - Forum
Allgemein finde ich bezüglich all diesen Fragestellungen, dass man es nach unseren bisherigen Theorien berechnen sollte, anstatt qualitativ zu debattieren, weil das alles sonst nichts nützt.
Speziell zur Beobachtung von Masse, die sich dem EH nähert, würde ich ansonsten vorsichtig mutmaßen, dass das von außen messbare Lichtsignal immer stärker rotverschoben wird, und dass diese Rotverschiebung mindestens so schnell passieren muss, dass das Zeitintegral über die von jedem beliebigen äußeren Beobachter messbare Strahlungsleistung auch für t gegen unendlich nicht divergiert.
Grundsätzlich stellt sich den meisten Forschern an diesem Punkt die Frage ob Zeit ein Masse-Exclusiver Effekt ist und u.U. mit ganz anderen Ansätzen als dem eigentlichen Verständnis der Zeit als solche verstanden werden muss z.B. das Zeitdilatation eig. nichts anderes ist als eine Art von Schwingungsdämpfung durch Eigenbewegung (Was meiner Meinung nach sehr Nachvollziehbar währe) welche Wechselwirkungen mit der Umgebung verlangsamt OHNE die Zeit als solche zu beeinflussen(Zeit währe dann sogar vollig unnötig bzw. Global immer+Überall gleich) . Das würde das "Problem" das ich oben beschrieben habe rund um Schwarze Löcher restlos lösen .
Aber natürlich mache ich mir es bestimmt wieder zu einfach
Könntest du mal deine Idee vonwegen "Schwingungsdämpfung durch Eigenbewegung" erläutern? Für mich ist das nämlich gerade überhaupt nicht nachvollziehbar.
Und wie gesagt, über sowas zu diskutieren bringt nichts belastbares, solange man es nicht genau berechnet. Wir hatten mal einen Prof mit dem (nicht ganz erstgemeinen) Motto "Shut up and calculate!".
Denn ob so eine Theorie direkt wegen Widersprüchen zu gemachten Beobachtungen verworfen werden kann, oder ob sich der Aufwand vielleicht lohnt, mehr daran zu arbeiten, ergibt sich am besten aus einer Berechnung.
Und noch ein Tipp, der mir vorhin eingefallen ist: Schau mal in der nächsten Uni-Bibliothek (besser: in die eigene
Bibliothek der Physik-Fakultät, sofern vorhanden) vorbei, die dir möglichst günstig gelegen ist. Es ist bei vielen solchen Bibliotheken nämlich problemlos möglich, als "Privatperson" ohne Immatrikulation oder sowas einen Bibliotheks-Ausweis zu bekommen.
Das ist meiner Erfahrung nach auch meistens sehr günstig, z.B. 5 € pro Jahr und man hat dadurch Zugang zu einem unglaublichen Wissensschatz.
Und wenn du dann schon mal da bist, schaust du am besten in die Abteilung
"Lehrbuchsammlung", wenn es da sowas gibt.
Dann holst du dir genau die Bücher, die du brauchst, um auf deinem momentanen Wissen in Mathe und Physik aufzubauen.
Wenn du wirklich Zeit darin investieren möchtest und das ganze
solide angehen möchtest, würde ich folgendes vorschlagen (aber das wird echt mühsam und wird Jahre brauchen):
Als Vorbereitung brauchst du wahrscheinlich
1.: Differential- und Integralrechnung 1
(wichtig wären darin z.B. Grenzwert-Betrachtungen, Reihen-Konvergenz, Integration durch Substitution und sowas)
2.: Lineare Algebra und Analytische Geometrie 1
(unglaublich essentiell, wenn du später auch Quantenmechanik bearbeiten möchtest. Stichwort Matrizen-Rechnung, Lösung linearer Gleichungssysteme, und ganz besonders Eigenwert-Probleme! Außerdem Algebraische Strukturen: Mengen, Gruppen, Körper)
Für Punkt 2 hat mir besonders "Lineare Algebra" von Beutelspacher gefallen.
Ganz wichtig ist, immer genau die Annahmen zu kontrollieren, unter denen ein hergeleiteter Satz gilt. Wenn die Annahmen nicht erfült sind, ist so ein Satz/Theorem ja nicht brauchbar. Wenn die Annahmen dagegen erfüllt sind, ist der Satz dank seines Beweises unfehlbar.
Du musst nicht alles in den Büchern sofort verstehen, um weitermachen zu können. Aber du musst einen Überblick bekommen, wo du später nachschauen kannst, wenn z.B. in der Quantenmechanik auf einen Satz aus der Matrizenrechnung zurückgegriffen wird.
Dann weißt du nämlich z.B.: "Aha, das muss aus Punkt 2 sein" und kannst bei Bedarf nachschauen.
Nachdem du aus den Punkten 1 und 2 sozusagen die gute mathematische Praxis und etwas mathematisches Handwerkszeug gelernt hast,
brauchst du die Erweiterung der Differential- und Integralrechnung auf mindestens drei Raumdimensionen. Also aus f(x) wird f_x(x,y,z), f_y(x,y,z) und f_z(x,y,z):
3.: Mathematik für Physiker 1
Da werden dann auch die Tensoren eingeführt, die du nicht magst, aber das ist wirklich essentiell für alles, was mit Feldern und Raum zu tun hat, also im Grunde für die ganze Physik
. Das ist jetzt wirklich nicht übertrieben.
Nun hast du das wichtigste Werkzeug, um richtig arbeiten zu können.
4a.: Wenn du nun ART machen willst, brauchst du mehr Literatur zur klassischen Feldtheorie. Eventuell wird das sogar schon hinreichend in einführenden Werken zur ART mitgeliefert.
4b.: Wenn du mehr zu Licht, Elektrizität und Magnetismus lernen willst, hast du das meiste Werkzeug schon und kannst dir ein Lehrbuch zur Elektrodynamik reinziehen.
4c.: Wenn du mehr über Entropie, Enthalpie, Wärmekraftmaschinen und den Zusammenhang zwischen diesen wissen willst, schau nach einem Buch zur Thermodynamik.
Wenn du mit Quantenmechanik anfangen möchtest, hast du die meisten Werkzeuge schon aus Punkt 2, bis auf eine Ausnahme, und zwar Hamilton-Funktionen:
Du könntest natürlich jetzt einfach akzeptieren, dass es da schon eine gute Begründung geben wird, warum man den Hamilton-Operator so oft und gerne und mit vollem Erfolg in der QM einsetzt.
Aber warum das alles so funktionieren muss, wird in der analytischen Mechanik bewiesen, also ist
5.: Analytische Mechanik
und dann erst
6.: Quantenmechanik 1
Irgendwann werden wahrscheinlich weitere Mathe-Tricks benötigt, z.B. Distributionen und Fourier-Zerlegung.
Für sowas siehe dann
7.: Mathematik für Physiker 2
Ich hoffe, dass dir dieser thematische Leitfaden etwas durch eigene Recherchen hilft oder zumindest ein bisschen Überblick in die ganzen Themenbereich und zugehörigen Voraussetzungen schafft.
Und noch was: Nur lesen reicht nicht. Man muss es
selbst üben, um es zu verstehen. Mache also möglichst viele Übungsaufgaben aus den einführenden Lehrbüchern und gleiche deine Ergebnisse oder Versuche mit den Lösungen ab.