News Intel-Stellungnahme zu instabilen K-CPUs lässt Fragen offen

Das "never exceed 400 A" ist doch überraschend deutlich in den Bemerkungen formuliert. Wenn ich mir so die 500 A+ out of the box bei meinen Asus-Boards ansehe, wohl doch nicht zu vernachlässigen.

Aber sonst sind da viel zu viele Parameter offen gelassen worden. Mehr als genug Spielraum für weitere Unklarheiten.

Die Load Line Calibration ist auch komplett außen vor gelassen worden. Das war für mich schon immer eine komplette Blackbox bei allen Boardpartnern. Mehr als ein "Level" war da nicht ersichtlich. Aber was das nun konkret machte, konnte man nur durch simples try and error herausfinden.
 
Gigabyte hat die Bios-Version mit dem Baseline-Profile wieder von ihrer Website entfernt.
War das ne Beta oder "echte" Version? Bei Gigabyte haben die Betabiose immer einen Buchstaben als Suffix. Also F8a z.B. wäre eine Beta, F8 hingegen eine finale Version.
Das "never exceed 400 A" ist doch überraschend deutlich in den Bemerkungen formuliert. Wenn ich mir so die 500 A+ out of the box bei meinen Asus-Boards ansehe, wohl doch nicht zu vernachlässigen.

Aber sonst sind da viel zu viele Parameter offen gelassen worden. Mehr als genug Spielraum für weitere Unklarheiten.

Die Load Line Calibration ist auch komplett außen vor gelassen worden. Das war für mich schon immer eine komplette Blackbox bei allen Boardpartnern. Mehr als ein "Level" war da nicht ersichtlich. Aber was das nun konkret machte, konnte man nur durch simples try and error herausfinden.
Zusätzlich Verwirrung stiftet auch, das jeder die Einstellungen anders benennt, damit es wahlweise unheimlich technisch und/oder besonders brachial klingt. LLC sollte aber tatsächlich der Hersteller gewissen Einfluss behalten, der weiß ja schließlich, was für Bauteile er bei der Stromversorgung verbaut hat.
 
War das ne Beta oder "echte" Version? Bei Gigabyte haben die Betabiose immer einen Buchstaben als Suffix. Also F8a z.B. wäre eine Beta, F8 hingegen eine finale Version.
Das war die Beta-Version F13g vom 23.04., ich habe die auch noch auf meinem Board drauf, weil ich den Performance-Unterschied mit dem vermeintlichen "Baseline-Profile" messen wollte.

1715184840846.png
 
Ich verstehe die Frage nicht.
Sowohl auf absoluter Ebene (1,3v ok, 1,25v ok, 1,2v Absturz) müsste dir das genauso klar sein wie auf zeitlicher Ebene (1,25v grade so stabil, 5 Jahre Verschleiß später 1,25v ggf. nicht mehr stabil).
Ich meinte das schon auf zeitlicher Ebene.
Ich glaube 5J. hatte ich jetzt keine CPU am Stück im System, aber ca. 4 meinen 3770K und da war nichts, also der hat vor dem Verkauf die gleichen Tests absolvieren müssen.
Generell kann man dort doch auch keine konkrete Zeitspanne benennen, da spielen doch die unterschiedlichsten Faktoren eine Rolle, für das wann und wenn überhaupt.
 
Ich meinte das schon auf zeitlicher Ebene.
Ich glaube 5J. hatte ich jetzt keine CPU am Stück im System, aber ca. 4 meinen 3770K und da war nichts, also der hat vor dem Verkauf die gleichen Tests absolvieren müssen.
Generell kann man dort doch auch keine konkrete Zeitspanne benennen, da spielen doch die unterschiedlichsten Faktoren eine Rolle, für das wann und wenn überhaupt.
Das, was an Potential für UV/OC da ist ist ja der "Sicherheitspuffer" gegen Alterung von CPUs. So lange man den Puffer nicht ausnutzt halten die allerallermeisten CPUs weitaus länger stabil durch als ihre Nutzungszeit ist. Sprich bevor eine nicht undervoltete und nicht übertaktete CPU aus Verschleißgründen instabil wird vergehen bei üblicher Nutzung locker 10-15 Jahre, eher noch mehr. Nur derjenige, der eine CPU grade so an der Grenze zur Stabilität betreibt und Null Puffer hat kann schon nach ein, zwei, drei Jahren Stabilitätsprobleme haben bzw. muss ein paar Millivolt drauflegen oder 100 MHz runtergehen um wieder stabil zu sein. Mir ist das bei nem i7-920@4GHz nach ~3 Jahren Videorendering passiert als beispiel, der war mit 4 GHz bei 1.24v praktisch ohne Puffer unterwegs. Nach der zeit gingen nur noch 3,9 GHz stabil - oder wahlweise weiter 4 GHz aber mit 1,265v.

Klar ist das alles vom jeweiligen CPU-Modell und dessen Nutzungsszenario abhängig (Highend-Modelle an der technischen Grenze altern schneller als harmlosere Mittelklassecpus und harter dauerhafter Workload ist verschleißender als ein bisschen surfen und spielen). Roman hat glaube ich mal ein Video gemacht in dem er ein paar Ryzen-CPUs monatelang (?) Prime95 dauerballern lassen hat was für CPUs so ziemlich die Höchststrafe ist - und da war das Ergebnis, dass schon nach wenigen Wochen bis Monaten der Puffer (=OC-Potential) der CPUs deutlich abgenommen hatte.

Diese Art von Verschleiß/Degradation ist völlig normal. Nur ist die bei normaler Nutzung und bei vorhandenen Puffern so gering dass es belanglos ist. Ein Teil der Thematik hier ist aber auch der Vorwurf, dass die extremen Betriebsbedingungen von High-End Raptor-Lakes den Vorgang so beschleunigen könnten, dass diese den bei den Topmodellen sowieso schon sehr kleinen Puffer in wenigen Monaten aufgebraucht hätten und instabil werden... ohne dass der Nutzer je OC oder UV gemacht hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
ja das nervt total, ich habe letztens mal im bios geschaut und festgestellt das man da quasi ein studium braucht um zu wissen was man einstellen soll. aber jetzt mal im ernst, es müsste doch eigentlich leicht verständliche seiten geben von intel wo alle parameter leicht zu finden sind um es ein zu stellen. wenn ich hier schon lese das die alles vermurksen, bedeutet das ja: ich muss alles kontrollieren und durch sehen. kranke ***. ich meine ich will nicht übertakten, dazu muss ich dann nicht jeden parameter im kopf haben. aber jetzt soll ich als versierter anwender überprüfen das die keine *** gebaut haben? wer bekommt denn die kohle? ich oder die? verkehrte welt...
 
Wen interessiert es denn noch, was Intel zur 12 Generation sagt?

Alder Lake ist 3 Jahre alt.
Sind die CPUs instabil, oder die Settings der Mainboards?
Weder noch.

Es ist eine riesen Verarsche, denn bis jetzt ist keine CPU gestorben (und wird es wohl auch nicht).

 
Du wirst doch wohl noch lesen können, ist hier wie anderswo stets die Rede von instabilen K-CPUs.

mit frdl. Gruß
Instabil je nach Einstellung. Mit den korrekten Einstellungen sind sie auch stabil.

Gestorben ist keine CPU, jedenfalls nicht im Rahmen dieser Geschichte.

So viel zum Thema "lesen können".
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sprich, die holde Kundschaft soll sich nicht so mimosenhaft zeigen... Schließlich ist die CPU an sich weiterhin nutzbar, wenn auch etwas eingeschränkt. :D


mit frdl. Gruß
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Load Line Calibration ist auch komplett außen vor gelassen worden.

Nur Spielereien an den AC- und DC-Loadlines sind dann nicht mehr drin, genauso wenig wie die CPU-Schutzfunktionen angetastet werden dürfen. Gerade zur Frage der AC- und DC-Loadlines gibt es im 3DCenter-Forum ein paar erhellende Postings, welche einen Einblick dazu liefern, wie und warum die Mainboard-Hersteller sich hieran vergriffen haben

AC_LL und DC_LL müssen laut Intel in jedem Fall identische Werte aufweisen... Gibt es hier einen Mißmatch, wird vom BIOS meist auch CEP deaktiviert...


Quelle: Zum Thema der "Intel Default Settings"

mit frdl. Gruß
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Artikel ist geradezu eine Anklage gegen die Mainboard Hersteller und das auch zurecht. Wenn es stimmt, was da geschrieben wird - und es gibt wenig Grund daran zu zweifeln - dann ist das schon mehr als grob fahrlässig.

Offenbar hat Intel hier in der Vergangenheit die Zügel viel zu locker gelassen. Und man sieht mal wieder, dass wenig Kontrolle und vertrauensvoller Umgang immer recht schnell bestraft wird. Insbesondere, da nun ja Intel mit dem ruinierten Ruf leben muss.

MSI hat vorgestern neue BIOS Versionen eingestellt mit folgender Changelist:

Replaced MSI's own tweaked system power settings with added Intel Default Settings, and users can still optimize system performance with alternatives from MSI.

Das spricht Bände.
 
Sind die CPUs instabil, oder die Settings der Mainboards?

Eine CPU ist immer nur im Rahmen eines gegebenen Settings stabil oder instabil und die Settings kommen von den Mainboards. Kannst dir also aussuchen, wem du die Schuld geben willst.
Der bisherige Stand war, dass die Voreinstellungen vieler Mainboard-Hersteller weitaus stärker von dem Abweichen, was man intuitiv als gesund betrachten würde als alle Angaben von Intel. Aber solange letzterer in der Mehrzahl auftreten, kann man halt auch kein "make it so" anwenden.

Es sind halt zu viele Fragen noch offen.

Und so lange das so ist, kann man keine uneingeschränkte Kaufempfehlung für die betreffenden CPUs aussprechen.

Einverstanden?

Uneingeschränkte Kaufempfehlungen kann man selten treffen. Aber ja: Seit die Vorwürfe konkreter Schäden im Raum stehen und nicht aus dem Weg geräumt werden, würde ich Intel keinen DAUs mehr empfehlen. Für Anwender, die in der Lage sind, eigene Einstellungen vorzunehmen, hat sich dagegen meiner Meinung nach wenig geändert – die zuvor ohnehin als sinnvoll genannten Werte liegen im Spektrum der Empfehlungen und nachdem Alder Lakes jetzt 2,5 Jahre damit betrieben wurden, ohne reihenweise die Hufe hochzureißen, ist altes "sinnvoll" wohl auch in Zukunft nicht verkehrt. Nur Tester, die objektiv "laut Hersteller" statt subjektiv "ich finds sinnvoll" können aktuell gar nichts mit Intel anfangen und bei Leuten, die sich gar nicht ins UEFI trauen, besteht möglicherweise ein größeres Risiko als bislang angenommen.

Das für Intel blöde ist halt die Schnittsumme mit den beiden viel größeren Aspekten "Konkurrenz" und "Lebensdauer": Reinen Gamern rät man eh seit Erscheinen desselben zum 7800X3D und Enthusiasten zum 7950X oder 7950X3D. Die verbleibende Nische für Intel war zuletzt der Bereich "mehr als 12 Threads und etwas Anwendungsleistung", unter Berücksichtigung von Effizienz von Preis besonders die non-K-Modelle in Verbindung mit einem Mittelklasse-Mainboard, denn da ist AM4 einfach "out" und bei AM5 kosten die Platinen immer noch spürbar mehr. Aber finde mal einen nicht-Gamer, nicht-Enthusiasten, der die nötige Ahnung von der Technik für eigene Einstellungen hat.

Das "never exceed 400 A" ist doch überraschend deutlich in den Bemerkungen formuliert. Wenn ich mir so die 500 A+ out of the box bei meinen Asus-Boards ansehe, wohl doch nicht zu vernachlässigen.

Auch das ist absolut uneindeutig. Intel verrät nämlich nicht, ob ICCmax die CPU oder das Mainboard vor Überstrom schützen soll. ~8.-Klasse-Physik-Kenntnisse reichen aus, um ersteres mit 90 prozentiger Wahrscheinlichkeit auszuschließen und die Formulierung "never exceed" gab es in älteren Intel-Dokumenten auch nur für PL4 (mittlerweile mit anderen Worten aber gleichem Inhalt beschrieben). Also dem Power Limit, dass der CPU eine "never exceed"-Grenze vorgibt, vor deren Erreichen schon vorsorglich gedrosselt wird, um den Rest des Systems zu retten. Und ICCmax ist bislang ausdrücklich "not a specification" – sondern passenderweise eine Eigenschaft der CPUs, die ein Mainboard verkraften soll.

Ich habe Intel natürlich auch diese Frage ausdrücklich gestellt (noch einmal konkret vor fünf Tagen als Reaktion auf das Statement, weiter gefasst schon vor Wochen) und warte auf Antwort. Bis auf weiteres würde ich diese Zeile interpretieren als: Mainboard, die "Extreme"-Profile fahren wollen, müssen never-exceed-Limits von mindestens 400 A verkraften. Wenn Asus 500 A einstellt und die Platine 500 A abkann (typisch sind ja in einigen Klassen eher 1-3 kA), ist also alles okay. Weniger zu nehmen wäre das gleiche, wie maximal 130 auf der Autobahn zu fahren, weil am Grenzübergang nach Deutschland ein "130" stand: Nicht verkehrt, natürlich tendenziell sicherer, aber möglicherweise überflüssig und garantiert nicht der Performance zuträglich und letztlich ein Interpretationsfehler dessen, was geäußert wurde. (Leider sind Intel-versteh-Stunden noch schwieriger zu bekommen als solche bei Fahrlehrern.)

Das, was an Potential für UV/OC da ist ist ja der "Sicherheitspuffer" gegen Alterung von CPUs. So lange man den Puffer nicht ausnutzt halten die allerallermeisten CPUs weitaus länger stabil durch als ihre Nutzungszeit ist. Sprich bevor eine nicht undervoltete und nicht übertaktete CPU aus Verschleißgründen instabil wird vergehen bei üblicher Nutzung locker 10-15 Jahre, eher noch mehr. Nur derjenige, der eine CPU grade so an der Grenze zur Stabilität betreibt und Null Puffer hat kann schon nach ein, zwei, drei Jahren Stabilitätsprobleme haben bzw. muss ein paar Millivolt drauflegen oder 100 MHz runtergehen um wieder stabil zu sein. Mir ist das bei nem i7-920@4GHz nach ~3 Jahren Videorendering passiert als beispiel, der war mit 4 GHz bei 1.24v praktisch ohne Puffer unterwegs. Nach der zeit gingen nur noch 3,9 GHz stabil - oder wahlweise weiter 4 GHz aber mit 1,265v.

Nur um das klarzustellen, ehe es jemand falsch versteht: Undervoltete CPUs haben natürlich eine noch wesentlich längere Nutzungszeit, nur muss man das Undervolting ggf. etwas zurücknehmen, wenn sie (langsamer!) doch altern. Aus Sicht der Hardware ist es also nie verkehrt, die Spannung zu senken – nur die Rechenfehler in der Software können einen den letzen Nerv kosten, wenn man es zu weit treibt.
 
Eine CPU ist immer nur im Rahmen eines gegebenen Settings stabil oder instabil und die Settings kommen von den Mainboards. Kannst dir also aussuchen, wem du die Schuld geben willst.
Der bisherige Stand war, dass die Voreinstellungen vieler Mainboard-Hersteller weitaus stärker von dem Abweichen, was man intuitiv als gesund betrachten würde als alle Angaben von Intel. Aber solange letzterer in der Mehrzahl auftreten, kann man halt auch kein "make it so" anwenden.
Natürlich aber die Hersteller haben ja ein Interesse, dass Intel keine harten Vorgaben macht, denn dann würden beim Test praktisch null Unterschied zwischen einem einfachen B-Board und einem 800 Euro Z-Board bestehen, zumindest in den Benchmarks. Und damit würden sie viel weniger 800 Euroboards verkaufen, denn ohne automatisches OC erreicht man nur den kleinen Kern der Tweaker.
 
Zurück