AW: Grüne Ablagerung im System (keine Algen)
Die Methode Wakü-Komponenten mit Cilit-Bang zu reinigen stellt ja auch nicht den zweckgemäßen Einsatz dar
. Es wird zum Reinigen von Radiatoren absichtlich nicht bestimmungsgemäß eingesetzt, weil es aufgrund seiner aggressiven Wirkung auch bei sehr hartnäckige Produktionsrückstände sehr effektiv ist, wie die Praxis gezeigt hat. Von daher ist hier die Frage nach einem Produkt welches der Endkunde im Sinne des eigentlichen Einsatzzwecks ohne Fachkenntnisse sicher verwenden kann imho eher unerheblich. Man macht sich dabei ja zumindest beim CB Kalk&Schmutz Reiniger u. A. genau die Eigenschaften zu Nutze, vor denen mitunter auf der Verpackung gewarnt wird. Niemand behauptet, dass das Zeug nicht aggressiv sei (wenn auch vllt. nicht so drastisch wie diverse andere nutzbare Chemikalien). Auch dass es vllt. für den unbedarften Einsatz im Haushalt durchaus nicht die beste Wahl sein mag ist durchaus nachvollziehbar.
Für eine effektive Entfernung von Oxidschichten auf Kupfer und Messing eignet sich CB Kalk&Schmutz aber ebenso wie Produkte ähnlicher Zusammensetzung von anderen Herstellern einfach recht gut und man muss keinen Zugang zu reinen Chemikalien oder zu professionellen Reinigungslösungen für solche Zwecke haben, um es erfolgreich anzuwenden, wenn man sich an gewisse Regeln hält.
Was von solchen Reinigern beim bestimmungsgemäßen Gebrauch im Haushalt und im Hinblick auf unbedarfte/ahnungslose Endkunden zu halten ist, muss jeder selbst entscheiden. Dass es unter diesem Aspekt sicherlich bessere und ausgeklügeltere Produkte gibt ist kaum bestreitbar. Zumindest gibt es einfacher handhabbare und weniger aggressive Produkte, die auch ohne Nachspülen kaum Nebenwirkungen auf empfindlichen Oberflächen zeigen. Ob solche Mittel von der Effektivität her allerdings vergleichbar sind sei jedoch ebenso dahingestellt. Man muss den Anbietern der aggressiven Reiniger imho ja wenigstens zu Gute halten, dass auf den Verpackungen ausdrücklich vor der Anwendung auf vielen empfindlichen Oberflächen gewarnt wird. Wer das beim regulären Einsatz wie auch bei Zweckentfremdung nicht ließt oder nicht beachtet ist irgendwo auch immer selbst schuld, wenn es damit Probleme gibt. Wenn man sich nun also wissentlich über die Warnungen hinweg setzt, wie man es z. B. tut, wenn man solche Mittel zum Reinigen von Radiatoren einsetzt, sollte man einfach wissen was man tut oder man sollte sich anderenfalls sehr genau an den Erfahrungswerten anderer (z. B. anhand der entsprechenden HowTos) orientieren. Bei falsch umgesetzter Zweckentfremdung geht man Risiken ein - das ist völlig unbestreitbar. Nichts desto trotz, ist es bei richtig umgesetzter Zweckentfremdung eben eine der effektivsten und für jeden zugängliche Methode, um fabrikneue (Netz-)Radiatoren so weit zu reinigen, dass man sie im Hinblick auf die unvermeidlichen Produktionsreste wirklich recht bedenkenlos einsetzen kann. Wichtiger als ein Reiniger mit niedrigem pH-Wert ist im Sinne der Vermeidung späterer Probleme im Wakü-Kreislauf ist allerdings ein potenter Fettlöser (i. d. R. mit hohem pH-Wert und vorzugsweise warm bis heiß angewendet). Auch da ist mit den hocheffektiven Mitteln nicht zu scherzen und gründliches Spülen obligatorisch, aber die möglichen späteren Nebenwirkungen bei nicht ausreichender Spülung halten sich hier tendenziell stärker in Grenzen.
Die Reinigung mit einem säurehaltigen Reiniger kann man wie gesagt durchaus als Optional ansehen. Das ist mehr was für die Optik bei angelaufenen gut zugänglichen Kupferteilen, aber es ist eben auch bei sehr hartnäckigen Rückständen in Radiatoren nützlich, wenn man gewissenhaft und gründlich nachspült.