Es hat mit dem Teil der Realität zu tun, den du ignorierst. Was du schilderst, glaube ich dir sofort, aber das ist eben nur ein Teil des Arbeitsmarkts. Was du am Ende des Monats nach Hause trägst, hängt von Vielem ab, ob Abschluss (Schulabschluss/Ausbildung/Studium/Promotion), Branche (soziale Berufe werden halt nun mal notorisch schlecht bezahlt, anders als ITler, Ingenieure oder anderen Branchen) oder der Frage, ob du angestellt oder selbständig bist.
Ja, wir haben einen zu großen Niedriglohnsektor, und ja, wir haben Berufe, die - gerade, weil man gesehen hat, wie wichtig sie in Zeiten von Corona sind - unterbezahlt sind. Dass da Änderungsbedarf besteht, steht völlig außer Frage. Ich wehre mich nur dagegen, so zu tun, als würden 80% der Leute mit weniger als 2500 brutto nach Hause gehen und müssten deshalb eine Niere verkaufen, um sich eine Grafikkarte zu kaufen.