DerKabelbinder
BIOS-Overclocker(in)
Naja, was bekommt man derzeit noch für eine gebrauchte, selbst im Originalzustand bereits sehr hitzige Matrix? Wenn wir mal gutgläubig von 180 Euro ausgehen, dann liegt der Aufpreis zu einer neuen 1060 Strix OC immernoch bei rund 50 Euro. Und dabei erhält man dann wieder eine Karte mit lediglich Direct-Touch Kühlung samt (wie bei ASUS nach wie vor üblich) diversen freiliegenden Heatpipes. Vergleiche hierzu: 290X Matrix vs 1060 Strix OC. Formal gehen die Unterschiede also eher von der GPU selbst aus. Bei der 1060 kann man natürlich mit einer prinzipiell höheren Effizienz und 6GB anstatt von nur 4GB Speicher argumentieren. Da muss man sich dann halt überlegen, ob es einem die Neuinvestition wert ist. Alternativ rate ich wie gesagt zu einem Custom-Kühler, von denen bspw. Arctic auch sehr günsigte Varianten anbietet. Wenn man ans Limit gehen oder einfach die freie Wahl der Lüfter haben möchte, dann kann man natürlich auch zum Raijintek Morpheus greifen. Mit dem ist eine semi-passive Belüftung dann selbst in etwas stickigeren Gehäusen möglich.Warum eine andere Kühlung auf die R9 290x? Kostet ja auch, lässt den Speicher und die Leistung und vor allem den Wirkungsgrad der Karte in Punkto Verbrauch nicht besser aussehen. Und somit denke ich schon, dass am richtigen Ort Hand angelegt wurde.
Bezüglich der von solchen Maßnahmen angeblich unbetroffenen Effizienz ließe sich hier auch nochmal zitieren:
"Insgesamt ist der Verlauf in Bezug auf extreme Einbrüche durch hektische Notbremsungen von AMDs Power Tune sichtlich ruhiger. Die Gesamtleistungsaufnahme sinkt im Mittel von ca. 253 auf 224 Watt, also auf ganze 88,5 Prozent im Vergleich zur Referenzkarte! Das ist bereits eine recht ordentliche Hausnummer, zumal die Gaming-Performance im Gegenzug zulegen kann. Reichlich drei Prozent mehr Leistung bei 11,5 Prozent weniger Leistungsaufnahme sind eine echte Ansage!"
Raijintek Morpheus im Test: Eiskalter Hitzekiller für R9 290X & Co. / Messung: Extrem gesteigerte Effizienz!
Eine verbesserte Kühlung kann sehrwohl zu einer höheren Effizienz beitragen. Die geringeren Temps verhindern schließlich auch das Throtteling und sorgen somit für eine konstantere Leistung . Da reicht manchmal auch schon der Austausch der Wärmeleitpaste. Speziell bei der 290X Matrix sei hier auch nochmal an den enstprechenden Thread hier im Forum erinnert. Auf über 70 Seiten erfährt man nicht nur, warum das Kühlsystem der Matrix die Karte einfach nicht in den Griff bekommt, sondern auch, wie man die Temperaturen und damit einhergehend auch die Lautstärke mit nur wenigen Handgriffen reduzieren kann. Je nachdem muss also gar nicht mal eine neue Karte bzw. ein neuer Kühler her.
Letzten Endes würde ich hier lediglich dann zum Neukauf einer GTX 1060 raten, wenn man den Weg des geringsten Widerstandes gehen will bzw. sich einfach keine "Mühen" für Optimierungen (Tausch der WLP, Undervolting, Anpassung der Lüfterkurve, Verbesserung der Gehäusebelüftung etc.) machen möchte. Es ist aber keines Falles so, dass eine 290X in jedem Fall laut und instabil laufen muss. Wer sich ein wenig auf die Materie einlässt und sich die Ratschläge der Community zu Herzen nimmt (speziell in Bezug auf ASUS DirectCU-Karten gibt es tausende Threads mit Lösungsvorschlägen), kann die Performance und Lautstärke einer solchen Karte spürbar verbessern.
In diesem Sinne sendet der Artikel leider die vollkommen falschen Signale aus.
Da wäre ein Special zur Grafikkarten-Optimierung wahrscheinlich das klügere Format gewesen, anstatt hier gleich den Neukauf samt Seitenhieb für empfindliche AMD-Gemüter nahezulegen.
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