Gewährleistung: Forderung nach längerer Haltbarkeit für mehr Umweltschutz

Es ist allerdings schwer, einzuschätzen, ob ein Produkt mehr kostet, weil es gut ist, oder weil der Hersteller einfach höhere Margen haben möchte.
Das ist ein guter Punkt...
Man hat selbst wenn man vom Fach ist heute kaum mehr eine Chance die Qualität eines Produktes einzuschätzen da es keinerlei tiefergehende Informationen mehr seitens der Hersteller gibt, nicht mal bei Premiummarken. Zum beispiel irgendwelche Haushaltsmaschinen (ich bin Maschinenbauingenieur):

Früher konnteste bei Miele anfragen welcher Motor denn in der Waschmaschine XY drinne ist und die haben dir am Telefon gesagt "moment ich schau nach... *blätter*... das issn Siemens XYhaumichtot" und bei Siemens gabs dann tonnenweise Datenblätter zum Motor. Da konnte man etwa passende neue Kohlebürsten raussuchen damals :fresse:
Probier das heute mal. Da kannste übertrieben gesagt froh sein wenn der Kundenberater am Telefon weiß, dass Waschmaschinen nen Elektromotor haben. Zumindest meine Erfahrung.

Meine Waschmaschine wird übrigens diesen Frühling 27 Jahre alt. Außer nem Satz neue Stoßdämpfer die ich sogar selbst tauschen konnte (ja, das Ersatzteil gibts noch, 40€ pro Stück) war da noch nie was dran. Sogar die (rudimentäre) Elektronik läuft noch immer. Auch das wäre bei nem Neugerät denke ich eher unwahrscheinlich.^^

EDIT
Google sagt
Eine Waschmaschine hält im Durchschnitt 10 Jahre durch. Wenn Sie allerdings mehrere Male täglich waschen, kann aufgrund der Abnutzung der Verschleißteile die Lebensdauer auf lediglich bis zu 5 Jahre schrumpfen. Bei unregelmäßiger Nutzung ist aber auch eine Betriebsdauer von bis zu 20 Jahren möglich.

Also meine läuft so vielleicht 4-5x die Woche für nen 4-Personen Haushalt. Wenn das normale Nutzung ist würde ich sagen sie ist schon 2,5x so alt wie man heute ne neue veranschlagt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Marke haben heute keinen besonderen Wert mehr.
Bauknecht, war mal gut. Aufgekauft, Billigmaschinen, heute bei Defekten weit vorn.
Bei anderen Marken ebenso, es wird mit schlechter Qualität, aber einem guten Namen Geld gemacht.
Siehe AEG, gibts nicht mehr. Den Namen kann jeder kaufen und draufkleben.
 
PCGH schrieb:
Die geplante Obsoleszenz lässt sich immer wieder beobachten, auch wenn kein Produkthersteller dies bislang öffentlich zugegeben hat.

Wirklich beobachten läßt sich das ganze eher selten, vorallem bei den Druckern. Wobei da auch der legendäre Seitenzähler tatsächlich seinen Sinn gehabt hat.

Es ist eben vorallem das Einsparen, das die Lebensdauert drückt.

Dann ist auch noch die Qualität im allgemeinen, wer sich eine 180€ Waschmaschine kauft, der sollte nicht die Langlebigkeit einer Miele erwarten.

Zudem fallen weniger CO2 und andere Schadstoffe an, wenn man etwa einen Kühlschrank, PC etc. länger benutzt, zumindest im Vergleich zum Schadstoffausstoß und Energieverbrauch bei der Produktion sowie dem Transport eines neuen Geräts.

Da hast du dir zwei der problematischsten Beispiele ausgesucht, bei denen das nicht so ist, bzw. nicht so sein muß. Bei Kühlschränken hat man den Neuanschaffungspreis teilweise extrem schnell drin. Kühlschränke, die in den frühen 90ern hergestellt wurden, brauchen teilweise 1200kWh im Jahr. Bei Grakas kann das auch sehr sinnvoll sein, einer alte GTX 980Ti gegen eine etwa gleich schnelle 75W Karte, die dieses Jahr wohl (hoffentlich) kommen soll, auszutauschen. Da hängt es dann von der Nutzungsdauer ab.
 
Mein liebstes Beispiel für sowas sind Werkzeuge vom Lebensmittel Discounter.

Vom Satz Schraubendreher angefangen, hin zu Akkuschraubern und co.

Das sind alles diese typischen "was soll ich da mehr ausgeben, brauche ich ja fast nie" Produkte.

Die ganze Energie, die in Herstellung, Lagerung, Vertrieb von diesem Schrott geflossen ist, hätte auch für was anständiges genutzt werden können.

Von dem Müll ganz zu schweigen.

Wenn dann bei der Benutzung der dritte Schraubendreher abgebrochen ist, kann man sich fragen, ob man mit den 20€ wirklich Geld gespart hat.

Wenn man das Werkzeug tatsächlich "fast nie" braucht, kann es einige Jahrzehnte dauern, bis man drei Exemplare zerlegt hat. ;-)
Tatsächlich ist für Heimanwender eher die Qualität an Tag Eins ein Thema: Nennenswerten Verschleiß wird man an den meisten Werkzeugen nie verursachen. Aber was bruchgefährdet ist oder gar nicht erst seine Aufgabe erfüllt, kann unmöglich seinen Preis (in der Einheit "Nerven") wert sein.

Aber Werkzeug ist trotzdem noch ein besseres Beispiel als beispielsweise Waschmaschinen. Letztere kann man für 300 Euro kaufen, dann halten sie 5 Jahre und eine Reparatur ist unmöglich. Oder man zahlt 1500 Euro. Dann halten sie 15 Jahre und lassen sich für weitere 600 Euro über die Jahre verteilte Reparaturkosten auf 30 Jahre Nutzungsdauer bringen. Nur: dann hat man insgesamt 2100 Euro für 30 Jahre Waschen gezahlt – also 5 Jahre weniger als sieben billigere Maschinen nacheinander zum gleichen Preis. Verschärfend kommt hinzu, dass viele Verbraucher sich heutzutage nur noch sehr oberflächlich informieren wollen. Wer schon einmal Hardware-Empfehlungsgesuche im Forum einer Hardware-Fachzeitschrift gelesen hat, weiß was ich meine – und dort versammelt sich bereits die Creme de la Creme der Neukäufer. Also Leute, die wenigstens überhaupt einmal jemanden fragen, der sich auskennen könnte. 90 Prozent dürften weitaus schlechter informiert ihre Kaufentscheidung treffen und können die Qualität dementsprechend schlecht einschätzen. Und leider gilt der Umkehrschluss schon lange nicht mehr:
Gutes, haltbares ist zwar teuer, aber teures ist nicht zwingend gut und haltbar. Man kann problemlos das zwei- bis dreifache Ausgeben und der Mehrwert besteht nur aus einer besonders viel werbenden Brand. In einigen Branchen ist sogar Faktor 10 und mehr zu finden.


Naja, es könnte eher eine "Verschiebung" geben, was Geld bringt, denke ich. So könnten Produkthersteller ja auch mit Ersatzteilen Geld verdienen, denn auch wenn die gesetzliche Gewährleistung nicht mehr greift, könnte man ja Produkte noch mit Ersatzteilen reparieren. Zudem könnte man ja die Treue von Kunden betreuen, je nachdem, wie viele Jahre man schon ein Produkt eines Herstellers nutzt. Langjährige, zufriedene Kunden sind die beste Werbung für einen Hersteller...

Unter den heutigen Bedingungen ist das hierzulande praktisch unmöglich. Ein deutscher Reparateur erwartet einen gewissen Nettolohn, der ließe sich vielleicht noch refinanzieren. Aber dann kommen Steuern und Sozialabgaben oben drauf, Firmenkosten dazu und auf die gesamte Dienstleistung noch einmal Steuern oben drauf. Eine Stunde Fachkraft kostet den Endkunden eigentlich immer über 100, schnell aber auch über 200 oder über 300 Euro. Im Vergleich dazu ist Neuware in Ostasien oft spottbillig und der Transport hierher kostet nur etwas Sprit, den es ebenfalls zu lachhaften Preisen gibt. Dazu kommen noch Komfort und Zeitaufwand – einen 55 Zoll Flachbildfernsehr trägt man nicht mal eben so zum Monteur, der müsste also kommen. Dann braucht er vielleicht eine Stunde, um das Ding zu zerlegen und eine weitere um den Fehler zu identifizieren. Fährt noch einmal ins Lager um das Ersatzteil zu holen und eine weitere Stunde später ist das reparierte Gerät wieder einsatzbereit. Auf der Rechnung stünden dann 400 Euro plus Ersatzteil und ein Tag vergeudeter Urlaub. Selbst wenn es nur 20-Cent-Kondensator war: Für den gleichen Preis hätte Saturn auch einen komplett neuen Fernseher geliefert. Und aufgrund des Entwicklungstempos haben selbst solche Billiggeräte oft schon mehr Features als ein fünf Jahre altes Premiumprodukt. (Wenn auch nicht dessen Qualität.)
 
Es gibt einige Irrtümer bezüglich Reparaturen.
Viele Kunden möchten nach eigener Aussage an einem Gerät keine Schrauben sehen. "wie hässlich"
Selbst Schalter sind verpönt.
Auch Fachleuten brechen daher Laschen ab beim Reparaturversuch. Manche Geräte haben Verschlüsse die im Einwegprinzip funktionieren. D.h. nicht zu öffnen sind.
Dazu wird immer mehr Spezialwerkzeug gebraucht das als Ausrüstung vorliegen muß. Wieviele Schraubenköpfe gibt es?
Ersatzteile für Haushaltsgeräte sind oft cent Artikel, kosten aber zig Euro so daß man vermutet, das Komma ist um mindestens 1 Kommastelle verückt.
Fachleute haben häufig wenige Kenntnisse für Reparaturen, ist einfach nicht geplant. Dazu der hohe Betrugsvorsatz.
Eine Taschenlampe bekomme ich aus China für 30cent mit 2 Batterien. Das gleiche Modell im Baumarkt 5,98€.
Wir bezahlen weit über den Herstellungskosten, teilw. 5 bis 10 mal mehr. Es gibt zuviele die zwischen Hersteller und Einzelhandel stehen, zusätzlich Nebengewerke die alle mitverdienen. Oft ohne adäquate Leistung.
Auch will der Verbraucher Geräte die "nichts wiegen". Also teilw. minderwertiges Material.
Verbraucher haben auch oft keine Materialkenntnis oder handwerkliches Geschick, so daß Geräte falsch gekauft und bedient werden. Von Eigenreparatur ganz zu schweigen.
 
Da bin ich ja froh, dass dies in meiner Branche so einfach ist (Lautsprecher).
Aufschnibbeln, Spule anschauen -> Fall klar. Dauert keine 3 Minuten und zu 90% ist der Kunde Schuld (ohne Witz).
Von mir aus können sie die Beweispflicht auch auf 24 Monate erhöhen.
Bei Endstufen und anderer Elektronik schaut das ähnlich aus.

In meiner Branche läuft sowieso vieles recht kulant muss ich sagen, da wird auch mal nach der Garantie oder Gewährleistung kostenfrei repariert, teils sogar versandkostenfrei.

Blöd ist halt, wenn der Kunde (wie im Beitrag über mir) keine Reparatur möchte und das Gerät wie aus dem Ei gepellt aussehen soll. Da fängt man entweder morz Diskussionen an*, oder kommt lieber aber entgegen.

*also wegen nix und wieder nix, wenn man was Ausschraubt, dann ist der Aufkleber über der Schraube halt nun mal futsch, oder der Schraube fehlt nun etwas Lack....
Dreht der Kunde völlig durch, gibt's halt ein Neugerät und der nächste freut sich über ne günstigere "B-Ware" ;)


PS:
Ich (privat) persönlich hatte bei Elektrogeräten noch nie wirklich Probleme, dass ne Garantie oder Gewährleistung nicht greift, völlig diskussionsfrei bisher immer.

Bei anderen Artikeln kann ich mir aber durchaus vorstellen, dass es hier mal Probleme gibt,
vor allem Zeug was mechanisch beansprucht wird, z.B. der Gartenstuhl.
 
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Bekomme ich den Umweltnobelpreis wenn ich Technik repariere anstatt diese zu entsorgen?:gruebel:

Mein 37" TV ist von 2008 und musste den nach 3 Jahren (genau nach Garantieablauf) damals reparieren, weil das Backlight ausgefallen war. Der Fehler war schnell gefunden und nur mit ein paar Euros läuft er heute immer noch wie am ersten Tag.:hail:
Der Grund liegt im Denken der Hersteller die ihre Ware absichtlich begrenzen um wieder neue Ware einen aufzudrängeln.
Nein da mache ich nicht mit. Hatte seit Jahren viele Geräte gerettet.
Selbst heute laufen meine beiden Amigas 500 und 1200 mit vielen neuen Bauteilen wie am ersten Tag. Mir macht es einfach Spaß etwas wieder zum Laufen zu bekommen.=)
 
Sowas ist zu begrüßen. Allerdings sollten da auch die Stromkosten reingerechnet werden. Den damals 10 Jahre alte Plasma 65" TV hab ich vor 2 Jahren gegen einen neuen LCD ersetzt. 650W zu 230W. Das ding läuft "leider" sehr oft, so das ich den Preis von 1000€ sehr schnell wieder drin habe. Allerdings funktioniert der Plasma tadellos....ist aber zum Schrott verdammt weil er zu viel verbraucht und Nichtmal geschenkt bin ich ihn los geworden.....

Umweltschutz sieht anders aus.


Und aus aktuellem Anlass gerade selbst gehabt: Im Auto ist die Batterie verreckt.

Der ADAC Helfer fragt mich wie alt die ist. sag ich: Auto ist Bj2016. Original Batterie.
Antwort: dann wird's aber Zeit für eine neue.

Ich Frage den Herrn von ADAC, wie kann das sein? Die Batterien halten doch 8-10Jahre.

Sagt er: das war mal, bei neuen Autos mit agm Batterie (weil start Stop) ist die nach 4-5Jahren Schrott. Soviel Sprit kann niemand sparen das es die Batterie lohnt.

Beim Auto meiner Frau haben wir auch nach 5 Jahren die agm tauschen müssen...

Sowas nenne ich Fehler im System was den Umwelt Aspekt angeht.
 
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Der Verbraucher trägt allerdings eine Mitschuld, denn der will's ja billig und begreift in der Breite nicht, dass er für Qualität zwar mehr bezahlt, aber dafür auch länger etwas davon hat.

Wenn jetzt haltbarere Ware mit längerer Gewährleistung durchgesetzt wird, ist das absolut sinnvoll, wird allerdings in höheren Endverbraucherpreise münden und Protest beim inzwischen gründlich konditionierten Konsumvieh auslösen.
 
Der Verbraucher trägt allerdings eine Mitschuld, denn der will's ja billig und begreift in der Breite nicht, dass er für Qualität zwar mehr bezahlt, aber dafür auch länger etwas davon hat.

Wenn jetzt haltbarere Ware mit längerer Gewährleistung durchgesetzt wird, ist das absolut sinnvoll, wird allerdings in höheren Endverbraucherpreise münden und Protest beim inzwischen gründlich konditionierten Konsumvieh auslösen.
Wie mans nimmt. Nimm PC Kabel. Die Gewinnspanne ist enorm. So manches Kabel kostet 3 Euro und wird für 27 verkauft.
Längere Lebensdauer sind oft nur eine Frage von cent-Beträgen. Bei manchen Dingen natürlich mehr.
Nimm ne Taschenlampe. Zig Stück habe ich dank 30.000 Stunden Lebensdauer der Led schon verschlissen weil der Schalter o.ä. defekt war. Schalter mit 100.000 Schaltspielen wirft man dir für einige cent. nach.
Und da waren auch 35 euro Teile dabei.
Was funktioniert? Meine Alten von vor .........die hatte Goethe schon in Gebrauch.
Es geht nur um die Höhe des Gewinns für Aktionäre, Aufkauf anderer Firmen usw. Und einen Wasserkopf an "Schmarotzern" die mit dem Ganzen wenig zu tun haben.
Die Preise sind weitgehend künstlich, die Produkteigenschaften höflich gesagt, geschönt.
Was kostet ein Adidas T-Shirt oder Sweatshirt im Vergleich zur Herstellung?
Ein Hemd, hergestellt für 2 Euro, verkauft für 23.
Billiguhren eingekauft per Kilo. Die Versandkosten sind entscheidend.
Was wir bezahlen ist weit weg von dem was eine Ware wert ist.
 
Was wir bezahlen ist weit weg von dem was eine Ware wert ist.
Preisfrage: Wenn dem so ist, warum kann der Verbraucher den ganzen Plunder dann nicht selbst fertigen bzw. in den Handel bringen? Oder alternativ komplett darauf verzichten?

Eine Ware oder Leistung hat genau den Wert, den man zu zahlen bereit ist, weil man sie selber nicht herstellen kann, aber auch nicht darauf verzichten kann oder will.

Wie hoch oder niedrig die Produktions- und Einfuhrkosten im Vergleich zum Endverbraucherpreis sind, ist zwar ein willkommener Aufreger, rational gesehen jedoch absolut unerheblich, denn auch Produktionskosten sind manipulierbar, bis zur Undurchschaubarkeit umschichtbar bzw. von vornherein willkürlich.

Wäre das beispielhafte T-Shirt für 27 Euro diesen Preis wert, wenn die Produktion teurer wird? - Nein, denn der Gebrauchswert verändert sich dadurch nicht.
 
Wir sind inzwischen fast 8 Milliarden. Da muss man dem Heuschreckenschwarm leider ganz klare Regeln vorgeben, wann, wo und wieviel gefressen und gesch...en wird.
Es gibt eine Initiative, fang bei dir selbst an wenn du Veränderung willst: https://de.wikipedia.org/wiki/Church_of_Euthanasia :ugly:

Du hast einen sehr menschenverachtenden Blick auf das Leben. Denn durch so ein Handeln würde über kurz oder lang die Frage aufkommen, wer sich weiter vermehren darf und wer generell überleben darf. Den Mist hatten wir schon mehrmals in der Geschichte. Ehrlich gesagt weiß ich nicht was ich dazu noch sagen soll, ohne ausfällig zu werden, deshalb schreibe ich jetzt lieber nichts mehr. Das hier schießt echt den Vogel ab!
 
Preisfrage: Wenn dem so ist, warum kann der Verbraucher den ganzen Plunder dann nicht selbst fertigen bzw. in den Handel bringen? Oder alternativ komplett darauf verzichten?

Eine Ware oder Leistung hat genau den Wert, den man zu zahlen bereit ist, weil man sie selber nicht herstellen kann, aber auch nicht darauf verzichten kann oder will.

Wie hoch oder niedrig die Produktions- und Einfuhrkosten im Vergleich zum Endverbraucherpreis sind, ist zwar ein willkommener Aufreger, rational gesehen jedoch absolut unerheblich, denn auch Produktionskosten sind manipulierbar, bis zur Undurchschaubarkeit umschichtbar bzw. von vornherein willkürlich.

Wäre das beispielhafte T-Shirt für 27 Euro diesen Preis wert, wenn die Produktion teurer wird? - Nein, denn der Gebrauchswert verändert sich dadurch nicht.
Nun, dann wäre es eine falsche Bemessung des Wertes. Kostet ein Hemd durch den Aufwand mehr ist auch der höhere VK gerechtfertigt.
Die Chinesen bringen Waren direkt auf den Markt. Habe bei einer deutsche Firma, Händler, ein elektronisches Bauteil gekauft, 70€. Danach habe ich das gleiche in China entdeckt. 6,50 incl. Transport. Die deutsche Firma hat von dort nachweislich bezogen. Info aus 1. Hand. Entwickelt in China.
Man könnte jetzt sagen, eine Graka zum 4 fachen Preis hat diesen Wert, ist in ein paar Monaten entsp. weniger wert.
Daran krankt die Welt seit langem.
Künstliche Preise für Lebensmittel, weil ein Spekulant den Getreidepreis erhöht. Leute verhungern obwohl das Getreide seine Eigenschaften nicht verändert hat.
Das ist kein Wert sondern eine Erscheinung.
Produktionskosten können sogar in etwa durch die Konkurrenz errechnet werden. Der künstliche Aufschlag ohne Mehrwert nicht.
Wenn ich Großhandelspreise anschaue kann ich das keinem Laien mehr erklären. Und das bei geringen Abnahmemengen. Das 5 fache, 20 fache und 40 fache habe ich schon erlebt.
Da spielt auch der Einzelhändler kaum noch eine Rolle, obwohl da auch Preise vorkommen die man nicht bezahlen sollte.
 
Der Verbraucher trägt allerdings eine Mitschuld, denn der will's ja billig und begreift in der Breite nicht, dass er für Qualität zwar mehr bezahlt, aber dafür auch länger etwas davon hat.
Das ist zwar richtig, aber dagegen kann die Politik ja was tun. Pflicht-Garantie auf Funktionalität für 10 Jahre, EU-weit! Geht nicht? Haha, guter Witz.
Sonst tut man sich doch auch nicht schwer mit Ge- und Verboten. Nach dem letzten Jahr halte ich nichts mehr für unmöglich. Wenn man die Umwelt wirklich schützen wollte, würde man das tun.
 
Das ist zwar richtig, aber dagegen kann die Politik ja was tun. Pflicht-Garantie auf Funktionalität für 10 Jahre, EU-weit! Geht nicht? Haha, guter Witz.

Bei 10 Jahren hat man eben teilweise doch ein recht hohes Risiko und die Firmen werden sich das vom Kunden teuer bezahlen lassen. Man braucht sich nur die Plus Garantie beim Saturn anzusehen, da kann man sich teilweise das Produkt 2-3 mal kaufen. Von daher wäre eine verpflichtende (echte) Gewährleistung von 2 Jahren durchaus sinnvoll.

Darüber hinaus kann man sich dann Produkte kaufen, die eine erhöhte Garantie haben. Mir kommt eigentlich keine Graka mit unter 5 Jahren Garantie mehr ins Haus (was AMD quasi ausschließt), es sei denn, es ist ein unglaublich gutes Angebot.
 
Das Gesetz sollte bei den meisten deutschen Firmen nichts ändern, da wird auch heute das Gerät oft anstandslos repariert/getauscht bei <2 Jahren. Problematisch ist es daher nur bei ausländischen Firmen die jeden cent zwei mal umdrehen und bei den chinesen die das Thema Garantie komplett ignorieren wollen.
Ich habe selber bei einem Werkzeughersteller in der Reperaturabteilung gearbeitet und dort wurde alles begutachtet und dann repariert außer es war ein eindeutiger Schaden durch den Kunden selbst.
 
Oder ganz einfach: Für alles Produkte, die in der bzw. in die EU verkauft werden, gilt eine einheitliche Gewährleistung von zwei Jahren; für Händler mit Sitz im Ausland ohne vergleichbare gesetzliche Regelung ist der Sendung eine Art Gewährleistungsübernahmeerklärung beizulegen. Ansonsten bleibt's bei stichprobenartigen Kontrollen im Zoll hängen (Erst einmal Ärger für den Käufer, aber dieser dressiert dann indirekt die Händler per wallet-vote ...) und Zahlungsdienstleister, die in der EU tätig sein möchten, sind verpflichtet, diesbezügliche Rückforderungen abzuwickeln. Kurz, wir wären wieder beim politischen Willen.

Wobei man sagen muss, dass die Verbraucher-Direktimporte aus China und Co. zurückgehen, seit immer mehr hiesge Händler das Zeug billig importieren, mit überschaubarem Preisaufschlag anbieten und natürlich auch Gewährleistung erbringen müssen. Kram, den man vor ein paar Jahren noch bei chinesischen Händlern (die heute so und morgen so firmieren) gekauft hat, gibt es inzwischen bei ganz regulär.

Das löst allerdings noch nicht das Müllproblem, weil es immer noch viel zu billige Wegwerf-Elektronik ist. Dagegen hilft nur, von wertig produzierenden Anbietern mit umfassenden Produktsupport zu kaufen - was wiederum dem Michel zu teuer ist.
 
Bekomme ich den Umweltnobelpreis wenn ich Technik repariere anstatt diese zu entsorgen?:gruebel:

Mein 37" TV ist von 2008 und musste den nach 3 Jahren (genau nach Garantieablauf) damals reparieren, weil das Backlight ausgefallen war. Der Fehler war schnell gefunden und nur mit ein paar Euros läuft er heute immer noch wie am ersten Tag.:hail:
Der Grund liegt im Denken der Hersteller die ihre Ware absichtlich begrenzen um wieder neue Ware einen aufzudrängeln.
Nein da mache ich nicht mit. Hatte seit Jahren viele Geräte gerettet.
Selbst heute laufen meine beiden Amigas 500 und 1200 mit vielen neuen Bauteilen wie am ersten Tag. Mir macht es einfach Spaß etwas wieder zum Laufen zu bekommen.=)
Eine Reparatur ist wirklich oft zu begrüßen.
Problem ist, dass dies die wenigsten Leute selbst können.
Lässt man was reparieren, ist das immer so ne Sache....
Mein Eindruck ist hier, dass professionelle (oder technisch versierte) Anwender wesentlich eher zur Reparatur
neigen, als der übliche 08/15 Consumer.

Gibt's einen Reparaturbetrieb, dann sind die Jungs dort richtig flott, jeder Handgriff sitzt und sie wissen was zutun ist,
so kann ne Reparatur preislich attraktiv sein.
Oftmals wird auch nicht groß nach Fehlern gesucht, da kommt die entsprechende Platine in den Schrott und ne Neue rein, da günstiger als die Zeitkosten.


Ist dies nicht der Fall, sitzt ein Techniker da gerne mal 2-3h dran, vor allem den Fehler/Bauteil zu finden,
und was kostet ne Stunde? Da ist's dann egal ob das defekte Bauteil 10 Cent oder 10 Euro kostet
und die Reparatur liegt dann im Bereich 200-300,- EUR, Evtl. kommt sogar noch 2x Versand oben drauf,
da überlegen sich dann viele schon einfach ein Neues Gerät zu kaufen, welches kaum teurer sein wird. (Natürlich alles Preis und Geräteabhängig)



In meinem Freundeskreis auch gerade wieder ne super aktion.
Kollege 1 will nen neuen TV zum Zocken (4K, HDR und so),
Kollege 2 hat ganz frisch nen Defekten TV.
Was tun? Kollege 1 verkauft für sehr schmale Taler Kollege 2seinen Gebrauchten und kauft sich nen Modernen,
Kollege 2 tauscht den Defekten gegen den Gebrauchten und nimmt sich nun die Zeit den Defekten gemütlich zu reparieren und diesen dann Alternativ als 2t-Gerät zu nutzen.

Joa, so darf das gerne immer laufen ;)
Benötigt man was Neues (Auch wenn altes Gerät defekt), einfach erst mal im Freundeskreis rumfragen,
oder eben auch in Lokalen Verkaufsgruppen, ggf. sogar Kleinanzeigen.


Beispiel 2:
Man hat einen Lautsprecher (nur das Chassis), dieses ist defekt (z.B. Altersschwäche, oder Überlast),
lohnt sich mit günstigem Chassis (<100€) überhaupt keine Reparatur, da das Repkit schon fast so viel wie das Chassis kostet (Sofern es überhaupt eins gibt, denn Standard Ersatzteile gibt's nicht, außer vielleicht ne Sicke), dazu kommen dann noch Materialien wie 1-3 verschiedene Kleber, wie auch haufenweise Zeitkosten.
Da macht es wirklich Sinn das Ding wegzuwerfen und ein Neues zu kaufen.

Wird die Geschichte aber hochpreisiger, dann lohnt sich das sogenannte Reconing aber durchaus!
Bei Hochtönern lohnt sich's immer, da sehr schnell gemacht, schafft sogar der DAU.

Anm.:
Ist nur was Einfaches defekt, wofür es Stangenware gibt, wie z.B. die Sicke, bin ich erstaunt wie viele Menschen ihre HiFi Lautsprecher reparieren lassen. Finde ich gut.

chassis.jpg



PS:
Ich gebe auf meine Eigenprodukte 3 Jahre Garantie.
Warum nicht mehr? Gute Frage, habe ich schon drüber nachgedacht, weil robust ist der Kram locker ;-) (aber ProAudio wird auch echt hart beansprucht...)
Aber teils ändern sich Bauteile und nur wegen nem Garantiezeitraum sich das Lager vollzulegen finde ich auch nicht sinnig, vor allem wenn die irgendwann über sind und man nix mehr mit anfangen kann... was tun, E-Schrott?
Zudem fällt ne Reparatur nach dem Garantiezeitraum (oder auch Kundendefekt) wirklich sehr günstig aus!

(Dazu sei gesagt, dass ich in den letzten 13 Jahren, erst 2 oder 3 kleine Rückläufer hatte, somit is das eh nicht so das Thema...)


Beispiel 3:
Kollege hat einen defekten Drucker, womöglich der Druckkopf.
Der Druckkopf ist aber super teuer, also gebraucht das gleiche Modell mit leichtem Defekt suchen.

Eigentlich war der Plan das Bauteil zu tauschen, dann aber das gesamte defekte Gerät zerlegt und repariert, da doch nur ne Kleinigkeit.
Druckkopf (doch wo günstig) besorgt und nun 2 funktionierende Geräte ;)

IMG-20201130-WA0011.jpg
IMG-20201201-WA0000.jpg



Beispiel 4:
Nicht selten gibt's bei Verstärker-Elektronik solche Ausfälle, da lohnt absolut keine Reparatur mehr,
außer es handelt sich um ne Einzelplatine und man muss hoffen, dass der Rest nicht auch betroffen ist.
(Siehe folgende Bilder)Teils ist es auch schwer rauszufinden, ob's ein Kundendefekt war (Z.B. Flüssigkeit), oder einfach was aufgegeben hat und den Rest mitgenommen hat, das gilt es erst mal rauszufinden.

eamp1.jpg
eamp2.jpg


Edit:
Bilder zur Veranschaulichung hinzugefügt.
 
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