AW: Gesucht: Die größten IT-Flops bis heute - Nominieren Sie jetzt!
Den
BTX- Formfaktor von Intel möchte ich hiermit nominieren. BTX wurde 2003 auf dem Intel Developer Forum vorgestellt und 2007 wieder eingestellt.
Auf dem Markt konnte sich BTX (Balanced Technology Extended) nicht gegen ATX als dessen Nachfolger durchsetzten und fristete ein Minderheitendasein.
Die BTX-Hardware ist vorwiegend in Business-Komplett-PCs verbaut worden und besaß zum Schluß in 2007 den P35-Chipsatz. Rest in Peace, aber rest.
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- Greetz
Es gibt afaik bis heute einige Komplett-PCs, die auf BTX setzen - da war der Standard sehr erfolgreich. Und wieso auch nicht. Er bot deutlich bessere Kühlleistung und hatte keinerlei Nachteile außer der eingeschränkten Kompatibilität zu bestehenden Gehäusen - die aber für 95% der PC-Nutzer eh egal ist.
Am Endkungenmarkt geflopt: Ja. Aber kein "größter Flop bis heute".
iomega zip drive... zu langsam; nicht unbedingt der garant fuer datensicherheit; und im vergleich zur cd viel zu kleiner speicher und viel zu hoher preis... hinzu kam, dass dieses laufwerk kaum verbreitet war und die "discs" so zu backup-medien verkamen, wofuer sie allerdings aufgrund der mangelnden datensicherheit auch nicht taugten... letztlich hatte dieses geraet das gleiche schicksal der bedeutungslosigkeit wie die mini disc von sony...
ZIP war für längere Zeit das am meisten verbreitete beschreibbare Medium >1,44MB. CD-RW war größer (als die erste Generation!), aber billiger erst 6-7 Jahre nach erscheinen. In dem Zeitraum hat es sich gegen eine Reihe weiterer Konkurrenten (z.B. LS120) bewährt. Unterm Strich dürfte CD-R schneller durch DVD-R und USB-Sticks abgelöst worden sein, als ZIP durch CD-RW. Imho ganz und gar kein Flop, nur ein Produkt, das für viele Endnutzer uninteressant war, weil seinerzeit wesentlich weniger Daten zwischen PCs ausgetauscht wurden. CD-R wurde (zumindest in meinem Umfeld) auch fast ausschließlich für Kopien bestehender Medien eingesetzt, aber das ZIPs nicht in CD-Spielern funktionieren sagt wenig über ihre Qulitäten als Wechselmedium aus.
Weitere Elemente aus der Galerie, die imho
kein größter Flop sind:
- iPhone4: Von den Verkaufsgewinnen würde man bei einem Phenom2 träumen. Das einige Leute extrem viel Wert darauf legen, ihr Handy auf eine bestimmte Art halten zu können, macht das iPhone genausowenig nicht zu einem Flop. Die Sitzhöhe eines 911ers dürfte auch von einigen SUV-Fans bemängelt werden
- Newton: Zwar kommerziell ein Flop, aber Wegbereiter für eine ganze Produktkategorie bis heute für Eigenschaften geschätzt, sie es nie wieder gab
- DRM-Medien: (leider) überhaupt nicht geflopt, sondern jahrelang ein Milliardengeschäft. Das Apple irgendwann DRM-freie Versionen eingeführt hat, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass itunes jahrelang und andere Anbieter bis heute DRM-only waren
- Für die Dreamcast erscheinen heute noch Spiele. Sega ist daran zugrunde gegangen, aber ein "größter Flop" sieht trotzdem anders aus. (Stichwort: Game Gear
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)
- Multi-GPU: Solange auf News wie "Dual-GF110, möglicherweise weit über 300W Verbrauch" mit "goil, davon 2" und "kann man 4 oder nur 2 im SLI betreiben?" reagiert wird, ist Multi-GPU leider kein Flop, sondern ein sehr erfolgreiches Marketingkonzept
![Unglücklich :( :(](/styles/ctec/images/smilies/frown3.gif)
- Skulltrail: Sollte die absolute Spitzenposition markieren, Enthusiasten anlocken, mit Quad-FX den Boden wischen und zeigen was möglich ist. Hat die absolute Spitzenposition markiert, Enthusiasten angelockt, mit Quad-FX den Boden gewischt und gezeigt was möglich ist. Ein Flop sieht wahrlich anders aus, auch wenn man Nvidias Zwang zum NF100 nicht hätte nachgeben sollen.
- Fermi-Attrappe: Zugegeben einer der größten Marketingflops. Aber wo keine IT ist kann man auch keinen IT-Flop nominieren
![Zwinker ;) ;)](/styles/ctec/images/smilies/zwinker4.gif)
- Optimus Maximus: Viele Leute waren zwar überrascht, dass es einen unterschied zwischen einem "Designbüro" und einem "Eingabegerätegroßserienhersteller" gibt - aber das ändert nichts daran, dass ein Produkt, dass zu hohen Preisen ausverkauft wird, als außerordentlich erfolgreich gelten kann.
- Pentium fdiv: Peinlich - aber da damit unmittelbar eine der erfolgreichsten Image-Rettungskampagnen und ein Beispiel für funktionierenden Kundenservice verknüpft ist, nicht als großer Flop geeignet.
- Williamette: Zwar eine Fehlkonstruktion - aber eine gut verkaufte Fehlkonstruktion. Ein Hersteller, der es schafft, über 80% Marktanteil und hohe Gewinnspanne mit einer lahmen, heißen, überteuerten CPU die im Monatstakt den Sockel wechselt zu vereinbaren, der macht irgendwas richtig. (und in dem Fall nicht nur unlauteren Wettbewerb. Noch soviel Vergünstigungen für Exklusivkunden können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Endpreise hoch waren und von den Kunden bereitwillig gezahlt wurden. Vom ähnlich kurzlebigen SlotA oder Sockel754 kann man das nicht behaupten und deren CPUs waren wenigstens nicht schlechter, als die eigenen Vorgänger)
- VLB: Hat sich zwar nicht dauerhaft durchgesetzt, war aber zu 486er Zeiten konkurrenzfähig. Das später was besseres kam... AGP wäre auch ""geflopt"", wenn jemand anno2000 PCI-E auf den Markt gebracht hätte.
- AMR/CMR/... waren, genauso wie BTX, im Komplettsystemmarkt beliebt und (im Gegensatz zu BTX) auch primär für diesen konzepiert. Klarer Fall von "Ziel erreicht".
- Larrabee: Nie auf dem Markt gewesen, nie eindeutig angekündigt, bis heute nicht aufgegeben. Wie kann ein Produkt aus der Zukunft heute ein Flop sein?
Zweischneidig bzw. falsch benannt sind zwei weitere Kandidaten:
- RAMBUS selbst ist imho kein Flop. Der Firma gehts gut, die Technik steckt in jeder PS/3 und die Idee in jedem Intel-PC zwischen PIII und CoreI. Aber wie Intel
zweimal in Folge mit RD-RAM auf die Fresse geflogen ist: "legendär"
![Zwinker ;) ;)](/styles/ctec/images/smilies/zwinker4.gif)
- Das gleiche gilt für die Geforce FX. Das Referenz-Kühlsystem einer der geschätzt >ein Dutzend Modelle war zwar eine Fehlkonstruktion - aber das wars dann auch. Die kleineren Karten haben sich, gerade in Komplettsystem, gut verkauft, die zweite Auflage war konkurrenzfähig und es waren die ersten PCI-E Karten. Ein Riesenflop -und mein Kandidat No.3- war dagegen das Softwaregegenstück
DirectX 9.0a. Vollgestopft mit Features, deren Nutzen in keinem Verhältniss zum Programmieraufwand stand und aufgrund der einseitigen Kompatibilität zum primitiveren 9.0b von Anfang an zum Untergang verurteilt. Da nützt dann auch noch so gute Hardware Optimierung nichts, wenn man für sowas optimiert.
Ein Fail, der imho fehlt und noch größer ist:
-
Grafikkarten made bei 3dfx. Ein exzellenter GPU-Entwickler kauft Fertigungsstätten, die er sich eigentlich nicht leisten kann und bringt dann die folgenden Generationen 3-6 (Voodoo3), 6-9 (V4/5) oder gar nicht (V5 6000) auf den Markt, an dem entsprechend niedrigeren Verkaufszahlen geht er Pleite und PC-Spieler haben bald danach die Wahl zwischen Pest und Cholera. FLOP? check. IT? chek. verdammt großer Flop? Definitiv. Quasi die Kreuzung aus AMDs ATI-Kauf und Intels Itanium-Entwicklung.
- dich dahinter folgt
AMDs Marketing. Wer es schafft, über ein halbes Jahrzehnt lang Produkte anzubieten, die den Ansprüchen der meisten Kunden eher entsprechen, als die der Konkurrenz und wer trotzdem froh ist, wenn er zu Dumpingpreisen 1/4 der Stückzahlen absetzen kann, der macht eindeutig was falsch. (again: unlauterer Wettbewerb ist keine ausreichende Erklärung. Auch Firmen, die AMD und Intel angeboten haben, haben mehr Intel als AMD verkauft, wenn sie sich nicht gerade auf den Nischenmarkt "informierter Gamer" konzentriert haben)
- honorable Mention verdient imho noch das
Nvidia Namens"schema" seit Ende der Geforce7, dessen Auswirkungen wohl ausschließlich in einer gestiegenen Zahl von ATI-Fanboys und verwirrten doch-lieber-nicht-Kunden bestehen dürfte.