AW: [Espresso] Ein neuer Rechner entsteht / Teil 11: Erste OC Versuche / Neuinstallation Mugen 2
Mahlzeit, heute kommt
Teil 11: Erste OC Versuche / Neuinstallation Mugen 2
Okay, ich hatte nun den fertig installierten Rechner vor mir und es juckte mich
gewaltig in den Fingern. Deshalb ging es zuerst auch ein wenig durcheinander. Schließlich, wer installiert denn zuerst ein neues Bios, wenn er mal wissen will, was diese Höllenmaschine denn nun wirklich leistet??
Also habe ich als erste Aktion meine Videobearbeitung installiert und Windows aktualisiert, damit das Ganze läuft. Beim ersten Test des Schnittprogramms war der Unterschied bereits himmelweit, da ich nun endlich flüssig arbeiten kann und das Ergebnis (Schnitt ok?) gleich am Bildschirm sehen kann. Wahnsinn, so macht das erst richtig Spass. Aber dann kam der große Moment: Aus dem vorbereiteten Material ein ganzes Video berechnen lassen:
Woooaaaahhh, was für eine Leistung in diesem System steckt!! (Alleine schon @stock). Ein klitzekleiner Vergleich:
Film transcodieren, Spieldauer 4:05min.
Athlon 64 X2 4600+:
Rechenzeit 23:03min (unbrauchbar).
i7-2600k @stock:
Rechenzeit 4:01min (so muss das ausschauen!).
D.h. ich bin hier ohne Übertakten ca. 6x schneller. Wow, das hat sich gelohnt in meinen Augen.
Nebenbemerkung: Auch andere Punkte an dem Board gefallen mir recht gut. So gibt es einen Treiber ("XFast USB"), der bei USB2.0-Geräten den Datentransfer beschleunigt (sofern möglich). Ohne den Treiber (oder auf dem anderen Rechner) dauerte das Kopieren von 1 GB Daten auf den Stick 2:44min, mit dem Treiber dann nur noch 1:45min. Schööön.
Soweit so gut.
Also schaute ich mir nun auch mal das Uefi (ehemals Bios) an und übertaktete ganz vorsichtig im Rahmen der Vorgaben, die da bereits waren.
Erstmal hat mich das Uefi dieses Boards sehr angenehm überrascht: Man kann 3 komplette Einstellungen im Uefi selbst abspeichern. D.h. wenn der Rechner mal wegen verdrehter Werte gar nicht mehr startet (auch nicht ins Uefi), kann man Bios-Reset machen. Die gespeicherten Werte sind dann noch da. Man muss nicht alles neu eingeben. Super, diese Idee.
Meine ersten Übertaktungsversuche und Einstellungsänderungen im Bios sahen dann so aus (meine Spannungsangaben und Temperaturen beziehen sich immer auf Prime98 Torture-Tests mit small FFTs und 8 Threads):
- Als Vergleich @stock (default-Einstellungen, dabei ist Power saving=disabled, Vcore=auto) Load: 1,176 V / 61°C
- @stock (Power saving =enabled, Vcore=auto) Load: 1,088V / 56°C
- @3,9GHz (wie vorher, nur Multi = 39) Load: 1,160V / 64°C
Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass meine Oma das sicher nicht kann (egal was Intel behauptet), aber OCen ist tatsächlich recht einfach geworden. Ich finde nun viel schwieriger, für mich eine vernünftige Grenze zu finden
habs aber letztendlich geschafft, denke ich. Davon in späteren Posts mehr.
Feine Sache also, aber an dieser Stelle sagte mir mein Gefühl, dass die Temperaturen etwas hoch sind. Es sagte mir auch, dass beim Kühler was nicht stimmt. Mein Bauchgefühl hatte auch vollkommen recht. Ich habe also das Mainboard nochmal rausgenommen und dann den Mugen 2 deinstalliert. Die verkehrt herum montierte Backplate fiel mir sofort ins Auge. Okay, das war dann wohl der Knackpunkt. Aber macht es
wirklich so viel aus, dass die Backplate auf der Sockelrückseite aufsaß? Seht selbst die Beweisfotos:
Am Kühler sieht mans schon deutlich: Die nicht vollgeschmadderten Flächen
hatten keine Berührung mit der CPU. An der CPU waren die entsprechenden Flächen glatt wie nach dem Auftragen. Im Foto sieht mans etwas schlechter, deshalb habe ich das mal im dritten Bild eingefärbt und schraffiert. Selbstredend wird an den Stellen, wo kein Kontakt zwischen CPU und Kühler da war, auch nicht gekühlt.
Temperaturvergleich ergab nun:
Vor der Neuinstallation: 3,9GHz / 1,16V / 64°C
Nach Neuinstallation: 3,9GHz / 1,16V / 59°C
Mein Bauchgefühl hat recht behalten.
Anschließend habe ich dann noch mal strukturierter angefangen zu übertakten, aber davon nächstes Mal mehr!
So, jetzt noch ein paar Antworten an Euch:
Erstmal, danke an alle und freut mich, dass Ihr dabei seid.
@sickpuppy: Macht es Dich noch ungeduldiger, wenn ich schonmal sage, in welche Richtung das Gehäuse geht?
Also, ich plane ein Gehäuse mit Carbonfaser zu gestalten. Das ganze Material muss ich aber noch bestellen und das wird noch ne Weile dauern (vor allem, weil ich damit zum ersten Mal arbeiten werde und die Planung noch nicht 100% steht). Auf jeden Fall soll das Netzteil nach unten und ich brauch ja auch nen Platz für die Festplatten... Genug zu tun also. Klar, bei dem Case habe ich auch keine Hemmungen, was zu lackieren (nur beim MoBo).
@roschti und sakul: 1,3V ??
Aber aus meinen Werten für das Z68 Pro3-M sehe ich, dass die Mainboards sich auch innerhalb eines Herstellers stark unterscheiden bzgl. der Vorgaben, die da einprogrammiert werden. Mein Board macht zumindest bei angeschaltetem Energiesparmodus und im Bereich bis ca. 4GHz recht gute Vorgaben für die Auto-VCore (wie man oben sehen kann). Da wird sicher nix beschädigt (ok, sind natürlich auch nicht absolut optimiert für die jeweilige CPU). Bei Taktraten darüber wird die VCore dann bissl zu hoch gedreht, das kann man dann wesentlich besser von Hand.
@Tjarden: Danke! Ich versuche auch, das ein wenig wie eine Anleitung zu gestalten. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen Neuling (damit derjenige nicht die selben Fehler macht wie ich
).
Viele Grüße,
Zweiblum