Die Profis nehmen - wenn es um ganze Bands geht - meistens gleichzeitig auf, ABER dabei entstehen pro Instrument / Mikrofon separate Sounddateien. Und die nehmen das halt in großen Tonstudios auf, das macht ne Band ja nicht zu Hause... Die Tonstudios haben natürlich Soundkarten oder Interfaces oder auch ganze Mischpulte, die getrennte Eingänge haben bzw. getrennte Signal zu Verfügung stellen - so wie meine alte Esi 1010e, damit könntest auch ne Band schon recht gut aufnehmen, da die ja wie gesagt 8 Eingänge hat: Bass und EGitarre sind ja AFAIK nur Mono, dazu ein Mic für den Sänger, fürs Schlagzeug vlt noch 3 weitere Mic, dann noch ne zweite EGitarre oder Keyboard - dann sind erst 7 Eingänge genutzt, und da hat man dann jedes der 7 Instrumente später am PC als eigene separate Aufnahme vorliegen. Selbstverständlich nehmen "Profis" je nach dem, wie die Band drauf ist, anders auf - die könnten auch bei Bedarf nochmal den einen oder anderen Musiker erneut allein aufnahmen, und der kriegt dann die "alte" Aufnahme seiner Kollegen über Kopfhörer als Playback. Oder die nehmen 10 mal den Song der gesamten Band, zB ne 5 Mann Band - dann haben die pro Mann 10 Aufnahmen und können die jeweils beste Aufnahme nehmen und für den endgültigen Song nehmen, oder auch nur Teile der Aufnahme - zB wenn der Sänger von 10 versuchen 7 Mal "zu wenig Emotionen" drin hatte, 3 mal aber hammermäßige Emotionen rüberbrachte, da aber nie ganz fehlerfrei, dann kann man von den 3 emotionalen Aufnahmen die fehlerfreien Teile zusammenschneiden.
Im "Hobbybereich" hast Du als Band grundsätzlich zwei Optionen, wenn Du keine Karte mit mehr als den üblichen 2-4 Eingängen nimmst: ENTWEDER alles auf einmal aufnehmen, also das Mischpultsignal - Vorteil: die Band ist beim Einspielen halt "in einem Flow", du hast die "Stimmung" von DIESEM einen Zusammenspiel eingefangen. Nachteil: du kannst dann am PC nicht mehr die Instrumente einzeln bearbeiten, zB wenn Du merkst, dass die EGitarre zu viel Bass hatte, dann kannst Du nicht nur den Bass der EGitarre senken ... oder zweitens: Du nimmst die Instrumente nacheinander auf, und das, was Du danach dann schon am PC hast, spielst Du dann halt als Playback ab, während Du das nächste Instrument aufnimmst. Und genau dafür, dass Du erst das eine aufnimmst und da hast Du bei Musiker-Karten halt neben der guten Aufnahmequalität auch eine gute Latenz, also KEINE merkbare Verzögerung. Bei ner schlechten Latenz würdest Du zB Dein Schlagzeug bei der Aufnahme wie ein Echo nochmal hören, und damit kannst Du unmöglich gut im Takt bleiben. Natürlich kannst Du als Hobbymusiker ebenfalls jeden mehrfach aufnehmen und die besten Parts zusammenschneiden.
Ich selber hab das Problem nicht, da ich elektronische Musik mache - d.h. bis auf die Vocals entstehen die Sounds erst im PC, da muss ich also gar nichts "aufnehmen" und auch nicht per Instrument in Echtzeit fehlerfrei einspielen.
Bei einigen Soundkarten liegt auch eine Light-Version zB von Cubase oder Ableton oder so bei - das ist Software, um Songs zu erstellen. Die light-Version reicht erst mal aus, um Songs aufzunehmen. Da gibt es auch bei der Light-Version genug "Spuren" - das sind Zeilen, und in jeder Zeile hast Du zb ne WAV mit der Aufnahme der Gitarre, in der nächsten ne WAV mit dem Schlagzeug usw usw., oder auch ne Spur/Zeile mit Noten für ein Instrument, das der PC selbst erzeugt (nenn man VSTi, davon bekommt man auch manche brauchbare als Freeware, natürlich sind das idR Snythesizer und keine EGitarren-Simualtionen, obwohl es da auch manch eine gibt, die ein Laie nicht von ner echten Unterscheiden kann
) .
Vor allem für EGitarren interessant: du könntest die Gitarre OHNE Effekte wie Distorsion aufnehmen, und dann erst am PC mit Software-Effekten (auch Distorsion) dann rumexperimentieren.