Zwei Foren haben mir als passiven Leser in den letzten Woche geholfen wieder auf den neuesten Stand der Spiele PC Hardware zu kommen. Mein Ziel war es einen leisen Spiele PC zusammen zu stellen. Nun, nach dem Zusammenbau, will ich etwas zurückgeben und Personen helfen, die ähnliche Systeme bauen wollen. Vorher ein paar Informationen über mich, damit ihr verseht was wichtig für mich ist:
Ich bin ja schon ein etwas älteres Semester, angefangen Mitte der 80er Jahre mit Amstrad 8088 Pcs und Elite, Gato später Falcon 1.0 und anderen Spielen, über 286 und 486 mit Wing Commander war ich immer von Weltraum Simulationen angetan. Overclocked habe ich bis Mitte der 90er. Der letzte PC den ich zusammenbaute war ein übertakteter Celeron 300a, noch zu Zeiten wo man mit Zweikomponentenkleber und Lötkolben am Mainboard herumgemacht hatte. Danach nur mehr Notebooks.
Jetzt um die 40, dachte ich daran mir, wie viele in meinem Alter, sich einen netten kleinen Sportwagen zu kaufen. Bei genauerem Nachdenken entschließ ich mich jedoch meine alte Leidenschaft der Weltraumsimulationen zu frönen. Günstiger ist es und der Wagen steht ja sowieso nur die meiste Zeit in der Garage. Winter wird’s auch, da hat so ein Auto auch nichts auf der Straße verloren. Auch nicht ganz unschuldig ist hier der Release von X-Rebirth, Elite Dangerous im nächsten Jahr und vielleicht mal Star Citizen, wann immer es kommt.
Meine Anforderungen: Sehr leise! Ich will so gut wie nichts hören! Es drückt auf die Stimmung wenn man im Weltraum fliegt und es hört sich an, als ob jemand neben dir Staubsaugt. Trotzdem möglichst viel Leistung, die Kosten waren nicht so wichtig, der PC wird so oder so günstiger als ein Auto. Verschenken wollte ich jedoch auch nichts. Am Ende sind es rund 1800 Euro geworden.
Ich habe verbaut:
Case:
Nanoxia Deep Silence One, black
Begründung: Anfangs dachte ich über ein kleines Gehäuse nach, eventuell sogar nur ITX.
Will man aber ein leises System ist eine Schalldämmung Pflicht. Auch kann ich größere CPU Lüfter einbauen, die entsprechend leise sind. Es war eine Entscheidung zwischen diesem und dem Fractal Design Define R4. Beim R4 müsste ich den vorhandenen Lüfter tauschen, der mitgelieferte wäre mir zu laut. Das Silence One hat aus meiner Sicht bessere Lüfter verbaut, generell unterscheiden sich beide Gehäuse nicht sehr. Beide sind ausgezeichnet.
Die Lüftersteuerung, die modularen Festplattenkäfige und die auf niedriger Stufe nicht zu hörenden Lüfter haben mich vom Nanoxia überzeugt. Es ist aber größer als anfangs gedacht. Insgesamt ist es klassisch dezent. Beim Einbau habe ich die Festplatten LED mit der Power LED getauscht. Das grüne Power-Licht war mir zu hell. Jetzt leuchtet der PC ganz leicht dunkelrot und blinkt nur sehr kurz grün, falls auf die Festplatte zugegriffen wird. Das ist im Dunkeln viel angenehmer. Das Licht kann man auch gänzlich per BIOS (UEFI) abschalten. Bei dem Gehäuse habe ich auch noch die Option eine Wasserkühlung einzubauen.
Prozessor:
Intel, Intel XEON E3-1230V3
Begründung: Bei den verbauten Komponenten wäre natürlich ein i7 4770k auch möglich. Momentan benötige ich jedoch die zusätzliche Übertaktungsmöglichkeiten nicht. Ich habe eine Grafikkarte und benötige darum die On-Board Grafik nicht. Videos transkodiere ich sehr selten, da hätte der i7 noch Vorteile mit der On-Board Grafik.
Der Xeon benötigt weniger Strom, wird weniger heiß und ist um ein Drittel günstiger. i5 kam auf Grund vom mangelnden Hyperthreading nicht in Frage. X-Rebirth ist stark vom Prozessor abhängig und durch die neuen Konsolen werden die Spiele für mehrere Prozessoren und Threads optimiert. Fotobearbeitung profitiert auch. Es war für mich eine logische Entscheidung, der i7 wäre auch eine gute, für mich aber nur eine zweite, Wahl. Der Leistungsgewinn ist für mich hier zu vernachlässigen. Sollte ich später mehr Leistung benötigen, so würde ich auf die zukünftigen Xeon E3-1200 v4 1150er umsteigen, falls diese mit dem z87 Chipsatz laufen und der Geschwindigkeitsgewinn Sinn macht.
Prozessorkühler:
Noctua NH-U14S
Begründung: Er ist einer der leisesten Kühler am Markt. Er ist sehr groß, passt schön in das Gehäuse und hält den Xenon, der sowieso nicht sehr heiß wird, bei niedrigsten Umdrehungen kühl. Der 140er Lüfter ist bei 300 Umdrehungen im Gehäuse nicht zu hören. Bisher musste er nur bei Benchmarks ein wenig höher drehen, war jedoch auch hier nicht hörbar. Der Lüfter wird durch das Mainboard gesteuert, das ist bei anderen Noctua nicht immer der Fall. Die Montage war kinderleicht, Wärmeleitpaste ist vorhanden, sollte ich später auf einen neuen CPU setzten, so bietet Noctua oft Umbaukits an.
Im normalen Betrieb im Gehäuse, auch unter Spielen, lautlos. Bei höchster Drehzahl im Lüftertest ist er zu hören, jedoch keinesfalls störend. Wenn ich an die Lüfter vor 20 Jahren denke ist dieser eine Offenbarung.
Grafikkarte:
MSI GeForce GTX 780, N780 TF 3GD5/OC
Begründung: Eine der leisesten Karten, trotzdem genug Leistung. 3 GB Ram waren nicht unwichtig, ich möchte in rund einem Jahr auf einen 4k Monitor umsteigen. Die GTX 770 ist sicher bei Preis/Leistung besser, der Aufpreis war mir jedoch nicht so wichtig. Die 780er ist leiser und doch ein wenig schneller. Radeon Karten waren mir zu laut. Wasserkühlung wäre auch möglich gewesen, jedoch sind die Pumpen auch nicht (viel) leiser als die 780er MSI. Wenn ich alles addiere denke ich, dass sie um 460 Euro die bessere Wahl ist. Vielleicht werde ich eine zweite mittels SLI einbauen. Dann sollte auch 4k Gaming möglich sein.
Die Karte ist in normalen Betrieb nicht zu hören. Bei Benchmarks kann man sie hören, jedoch sehr dezent.
Mainboard:
ASRock Z87 Killer, Fatal1ty
Begründung: Ich habe mich für ein Z Mainboard entschieden, obwohl ich nicht übertakten will. Ich benötige ein Mainboard mit der Möglichkeit für SLI, einen annehmbaren Soundchip und genug Platz für ein paar PCIe Karten. PCI benötige ich nicht.
Wichtig ist, dass die Lüftersteuerung des CPU Lüfters sehr gut eingestellt werden kann. Das MSI Z87 G55 und das Asrock Z87 Extreme 4 waren auch noch in der Auswahl. Das MSI hat den schlechteren Soundchip (falls das hörbar ist) und beim Extreme 4 benötige ich die PCI Plätze nicht, PCIe Plätze hat das Extreme 4 weniger. Das Z87 Killer sah mir hier besser aufgeräumt aus. Einzig der Name des Boards stört mich: Killer und Fitality im Namen zu haben hat mich ernsthaft überlegen lassen dieses Produkt nicht zu kaufen.
Momentan läuft der CPU Lüfter unhörbar bei 18% auf 300 Umdrehungen bis zu einer Temperatur von 50 Grad, eingestellt in der Lüftersteuerung des Boards. Ich hatte beim Einbau keine Platzprobleme. Selbst mit einer zweiten Grafikkarte sind immer noch 2 PCIe Slots erreichbar. Einen benötige ich für die WLan Karte, einen für eine ev. zukünftige Soundkarte. Auch heute noch hab ich ein ungutes Gefühl, dass ich eine Firma durch meinen Kauf unterstützt habe, die ein Mainboard mit dem Namen Killer und Fitality bewirbt. Nur die einfältigsten jugendlichen Gemüter sollten ja auf so eine Namensgebung ansprechen und ich habe das Gefühl, dass ich mich rechtfertigen muss, so einen Schund von Namen gekauft zu haben. Nach meiner Meinung macht sich hier ein Produktmanager über die Intelligenz von Jugendlichen lustig, weil er glaubt mit dummen Phrasen diese Anzusprechen und zum Kauf zu bewegen. Leider fand ich keine Alternative mit ähnlichen Anschlussmöglichkeiten und Bauteilen in dieser Preisklasse.
RAM
Kingston, 8GB 1600MHZ DDR3 NON-ECC KIT, Value Ram 2x 4GB
Begründung: Mehr als 8 GByte wird bei meinen Anwendungen momentan nicht benötigt. Der günstigste RAM der lt. ASrock mit dem Maiboard kompatibel ist. Hat keinen Heatspreader, ist Low Profile, es gibt keine Probleme mit dem CPU Kühler. Ist Single Sided und sollte keine Probleme haben falls ich die restlichen 2 Speicherbänke auffülle. (Falls das noch Thema ist, früher war es das einmal). Ich übertakte nicht, 1600 Mhz sind genug.
BlueRay Laufwerk:
LG, CD Blu-ray LG BH16NS40 Retail black
Begründung: Ich habe alle Filme und Videos auf dem Server. Das soll in Zukunft auch mit den Blue Rays so sein. Im Vergleich zu den andren Komponenten ist das Laufwerk jedoch im Betrieb laut. Glücklicherweise muss ich es nur selten benutzen.
Netzteil:
Corsair AX860 860W Platinum
Begründung: Für dieses System eigentlich überdimensioniert, jedoch haben die Netzteile ihren besten Wirkungsgrad bei 50 %. Zusätzlich ist dieses Netzteil semi-passiv, bis 50 % Last bzw. unter 30 Grad dreht der Lüfter nicht, das sind 430 Watt. Mein System braucht unter Volllast weniger und ich habe immer noch die Option eine zweite Grafikkarte einzubauen. Selbst dann wird das Netzteil, selbst bei Spielen, nie aktiv mit hoher Drehzahl kühlen müssen. Mir sind diese Optionen den Aufpreis wert. Alle Kabel die benötigt werde sind im Lieferumfang enthalten.
Bis jetzt hat sich der Lüfter noch nie, selbst bei hoher Last, eingeschaltet. Wenn ich ihn auf „immer aktiv“ stelle, dann hört man ein sehr leises Rauschen, aber keineswegs unangenehm. Mit dem könnte ich in Zukunft leben, falls ich eine zweite Grafikkarte einbaue. Durch die voll modulare Bauweise war die Verkabelung des Mainboards ein Traum, wenn ich da an früher denke… . Es hat auch keinerlei Spulenfiepen, hätte es das, so sollte das gedämmte Gehäuse das jedoch aufnehmen.
Festplatte:
Samsung, SSD 840 EVO, 500GB
Begründung: Sehr schnell, vor allem mit dem Rapid Mode. Hat eine längere Lebensdauer und ist schneller als die 250er. Der Aufpreis auf die 750 oder 1000GB Modell zahlt sich, aus meiner Sicht, nicht aus. Da würde ich eine zweite Platte einbauen.
Anfangs dachte ich, dass ich einige Festplatten zusätzlich als Backup einbauen werde. Ich habe noch eine 2 GB 3,5 Zoll und ein paar 750 MB und 500 MB 2,5 Zoll Platten übrig. Jedoch war jede dieser Platten lauter als das ganze übrige System. Ich bin nun froh die 500 GB genommen zu haben. Sie ist momentan die einzige im PC und sollte genug Platz bieten. Alle Videos, Fotos und Musik befinden sich ja auf der NAS. Ich benutze SSDs seit 5 Jahren und im Vergleich ist die Platte ist sehr schnell. Der Rapid Mode bringt in diesem System noch einmal einen Leistungssprung. Windows 8 bootet ohne Fastboot in rund 3-4 Sekunden.
WLan Karte:
ASUS PCE-AC68 1300Mbps, Wireless LAN Adapter PCI-E 802.11 ac
Begründung: Ich binde diesen PC über einen ASUS AC66 Router, der als Access Point konfiguriert ist, ans Netzerk. Die Synology 412+ NAS hängt mit 2 GBit am verkabelten Netz, eine adäquate Verkabelung ist momentan leider für diesen PC nicht möglich. Jedoch muss er trotzdem schnell Daten von vom NAS ziehen. Der PC soll auch zur Fotobearbeitung dienen. Ich möchte ihn auch das eine oder andere Mal ins Wohnzimmer bringen und dort bei einem Glas Cognac durch die unendlichen Weiten des Weltraums fliegen.
Sonst sind noch drei Squeezebox Radios und zwei Squeezebox Touches, ein Media Player, einige Notebooks, Drucker und Kleinkram über einen HP Procurve Switch im Netz. Langfristig wird auch dieser PC verkabelt und angeschlossen, wie es sich gehört.
Momentan bekomme ich in diesem Setup rund 40-50 Mbyte durch die Luft, was ein ganz guter Wert ist. Fotos sind alle auf der NAS, Lightroom reagiert ausreichend schnell. Vorsicht, dieASUS AC66 (nicht 68!) PCIe WLAN Karte ist nicht mit Z87 Mainboards kompatibel!
Betriebssystem:
Microsoft, Windows 8.1 64 bit DVD / DE
Begründung:
Ich hätte ein Windows 8 nehmen können und Updaten, der Aufwand war mir aber für 3 Euro zu viel. Man sollte noch wissen, dass ich ein sehr großer Windows 8 Skeptiker bin/war. Aus verschiedenen Gründen habe ich mich jedoch für dieses System entschieden: Es bootet schneller, arbeitet wahrscheinlich mit zukünftigen Programmen und Spielen besser zusammen. Je länger ich damit arbeite und mir das System anpasse, umso mehr gefällt es mir.
Als zweites System werde ich ein Linux Mint Cinnamon installieren. Auf USB läuft es, selbst mit WLan, ohne Probleme.
Fazit:
Anfangs hatte ich Bedenken, dass ein System mit 3 Gehäuselüftern, 2 Grafikkatenlüftern und 1 CPU Lüfter leise sein kann. Es kann! Ich hab ihn gestern am Abend einmal ins Schlafzimmer - mein ruhigster Raum – gebracht. Es war aus 50 cm nicht möglich festzustellen ob er läuft oder nicht. Sollte man direkt am Gehäuse lauschen, so kann man den Luftzug aus dem Gehäuse vernehmen, mehr nicht. Dreht man über die Steuerung die Lüfter höher, so wird der Luftzug lauter, jedoch keinesfalls unangenehm.
Dieses Wochenende wurde X-Rebirth veröffentlicht. Das Spiel lief bei mir von Anfang an mit 60 Frames bei allen Einstellungen auf bester Qualität (mit Ausnahme der Antialiasing 4x statt 8x). X-Rebirth Ver 1.12. Die Lüfter drehten, auch nach 2 Stunden Spielzeit, nie hoch. Ich werde jetzt das Spiel ohne Hintergrundmusik spielen, mal sehen ob ich noch etwas bemerke. Bei der Grafikkarte lagen auch noch Gutscheine für Batman, Splinter Cell und Assassins Creed bei. Splinter Cell hab ich noch nicht probiert, Batman spricht mich nach kurzem Test nicht an, für mich ist es eine stupide Hauerei, auf Assassins Creed bin ich ein wenig gespannt.
Jetzt werde ich auch Ausschau nach guten Flugsimulatoren halten. Für Falcon 1.0 bin ich damals 250 km in den nächsten Computerspieleladen gefahren der auch PC Spiele führte. Das sollte heute leichter möglich sein. Auch der alte Saitek Joystick mit Gameport-Anschluss muss einen Nachfolger finden.
Insgesamt konnte ich mich durch das Projekt wieder über den neuesten Stand der Spiele Hardware informieren und es hat richtig gut getan nach über 15 Jahren wieder einmal einen PC zu planen und zu bauen. Es hat sich viel getan. Würde ich etwas am System ändern? Nun, wahrscheinlich nicht. Vielleicht würde ich nach einem leiseren Blue Ray Laufwerk suchen. Ich benutze es aber selten und es brennt absolut alles, so gesehen würde ich es wieder nehmen.
Wollte man Sparen, so könnte man die Grafikkarte durch eine MSI 770er ersetzen und eine 250 GB SSD nehmen, das bringt 350 Euro. Vielleicht auch ein H87 Mainboard, das bringt noch ein paar Euro. Dann will man aber auch keine zweite Grafikkarte einbauen und da reicht sicher auch ein Netzteil mit 200-300 Watt weniger. Ich würde es jedoch auch semi-passiv nehmen, dann dreht sich kein Lüfter mit Ausnahme beim Spielen unter Volllast. Da wird das System auch wieder günstiger. Bildschirm, Maus und Keyboard hatte ich, die sollte man natürlich auch mitrechnen falls man die nicht hat.
Zum Abschluss hoffe ich, dass ich Personen, die in meiner Situation sind und durch neue Spiele wie X-Rebirth, Elite und Star Citizen wieder am Computerspiel Interesse gefunden haben, ansprechen konnte. Vielleicht wollen sie sich auch wieder einmal ein System zusammenbauen, auch wenn sie das schon viele Jahre lang nicht mehr gemacht haben. Es macht immer noch Spass. Wie Matador für Fortgeschrittene.
Ich bin ja schon ein etwas älteres Semester, angefangen Mitte der 80er Jahre mit Amstrad 8088 Pcs und Elite, Gato später Falcon 1.0 und anderen Spielen, über 286 und 486 mit Wing Commander war ich immer von Weltraum Simulationen angetan. Overclocked habe ich bis Mitte der 90er. Der letzte PC den ich zusammenbaute war ein übertakteter Celeron 300a, noch zu Zeiten wo man mit Zweikomponentenkleber und Lötkolben am Mainboard herumgemacht hatte. Danach nur mehr Notebooks.
Jetzt um die 40, dachte ich daran mir, wie viele in meinem Alter, sich einen netten kleinen Sportwagen zu kaufen. Bei genauerem Nachdenken entschließ ich mich jedoch meine alte Leidenschaft der Weltraumsimulationen zu frönen. Günstiger ist es und der Wagen steht ja sowieso nur die meiste Zeit in der Garage. Winter wird’s auch, da hat so ein Auto auch nichts auf der Straße verloren. Auch nicht ganz unschuldig ist hier der Release von X-Rebirth, Elite Dangerous im nächsten Jahr und vielleicht mal Star Citizen, wann immer es kommt.
Meine Anforderungen: Sehr leise! Ich will so gut wie nichts hören! Es drückt auf die Stimmung wenn man im Weltraum fliegt und es hört sich an, als ob jemand neben dir Staubsaugt. Trotzdem möglichst viel Leistung, die Kosten waren nicht so wichtig, der PC wird so oder so günstiger als ein Auto. Verschenken wollte ich jedoch auch nichts. Am Ende sind es rund 1800 Euro geworden.
Ich habe verbaut:
Case:
Nanoxia Deep Silence One, black
Begründung: Anfangs dachte ich über ein kleines Gehäuse nach, eventuell sogar nur ITX.
Will man aber ein leises System ist eine Schalldämmung Pflicht. Auch kann ich größere CPU Lüfter einbauen, die entsprechend leise sind. Es war eine Entscheidung zwischen diesem und dem Fractal Design Define R4. Beim R4 müsste ich den vorhandenen Lüfter tauschen, der mitgelieferte wäre mir zu laut. Das Silence One hat aus meiner Sicht bessere Lüfter verbaut, generell unterscheiden sich beide Gehäuse nicht sehr. Beide sind ausgezeichnet.
Die Lüftersteuerung, die modularen Festplattenkäfige und die auf niedriger Stufe nicht zu hörenden Lüfter haben mich vom Nanoxia überzeugt. Es ist aber größer als anfangs gedacht. Insgesamt ist es klassisch dezent. Beim Einbau habe ich die Festplatten LED mit der Power LED getauscht. Das grüne Power-Licht war mir zu hell. Jetzt leuchtet der PC ganz leicht dunkelrot und blinkt nur sehr kurz grün, falls auf die Festplatte zugegriffen wird. Das ist im Dunkeln viel angenehmer. Das Licht kann man auch gänzlich per BIOS (UEFI) abschalten. Bei dem Gehäuse habe ich auch noch die Option eine Wasserkühlung einzubauen.
Prozessor:
Intel, Intel XEON E3-1230V3
Begründung: Bei den verbauten Komponenten wäre natürlich ein i7 4770k auch möglich. Momentan benötige ich jedoch die zusätzliche Übertaktungsmöglichkeiten nicht. Ich habe eine Grafikkarte und benötige darum die On-Board Grafik nicht. Videos transkodiere ich sehr selten, da hätte der i7 noch Vorteile mit der On-Board Grafik.
Der Xeon benötigt weniger Strom, wird weniger heiß und ist um ein Drittel günstiger. i5 kam auf Grund vom mangelnden Hyperthreading nicht in Frage. X-Rebirth ist stark vom Prozessor abhängig und durch die neuen Konsolen werden die Spiele für mehrere Prozessoren und Threads optimiert. Fotobearbeitung profitiert auch. Es war für mich eine logische Entscheidung, der i7 wäre auch eine gute, für mich aber nur eine zweite, Wahl. Der Leistungsgewinn ist für mich hier zu vernachlässigen. Sollte ich später mehr Leistung benötigen, so würde ich auf die zukünftigen Xeon E3-1200 v4 1150er umsteigen, falls diese mit dem z87 Chipsatz laufen und der Geschwindigkeitsgewinn Sinn macht.
Prozessorkühler:
Noctua NH-U14S
Begründung: Er ist einer der leisesten Kühler am Markt. Er ist sehr groß, passt schön in das Gehäuse und hält den Xenon, der sowieso nicht sehr heiß wird, bei niedrigsten Umdrehungen kühl. Der 140er Lüfter ist bei 300 Umdrehungen im Gehäuse nicht zu hören. Bisher musste er nur bei Benchmarks ein wenig höher drehen, war jedoch auch hier nicht hörbar. Der Lüfter wird durch das Mainboard gesteuert, das ist bei anderen Noctua nicht immer der Fall. Die Montage war kinderleicht, Wärmeleitpaste ist vorhanden, sollte ich später auf einen neuen CPU setzten, so bietet Noctua oft Umbaukits an.
Im normalen Betrieb im Gehäuse, auch unter Spielen, lautlos. Bei höchster Drehzahl im Lüftertest ist er zu hören, jedoch keinesfalls störend. Wenn ich an die Lüfter vor 20 Jahren denke ist dieser eine Offenbarung.
Grafikkarte:
MSI GeForce GTX 780, N780 TF 3GD5/OC
Begründung: Eine der leisesten Karten, trotzdem genug Leistung. 3 GB Ram waren nicht unwichtig, ich möchte in rund einem Jahr auf einen 4k Monitor umsteigen. Die GTX 770 ist sicher bei Preis/Leistung besser, der Aufpreis war mir jedoch nicht so wichtig. Die 780er ist leiser und doch ein wenig schneller. Radeon Karten waren mir zu laut. Wasserkühlung wäre auch möglich gewesen, jedoch sind die Pumpen auch nicht (viel) leiser als die 780er MSI. Wenn ich alles addiere denke ich, dass sie um 460 Euro die bessere Wahl ist. Vielleicht werde ich eine zweite mittels SLI einbauen. Dann sollte auch 4k Gaming möglich sein.
Die Karte ist in normalen Betrieb nicht zu hören. Bei Benchmarks kann man sie hören, jedoch sehr dezent.
Mainboard:
ASRock Z87 Killer, Fatal1ty
Begründung: Ich habe mich für ein Z Mainboard entschieden, obwohl ich nicht übertakten will. Ich benötige ein Mainboard mit der Möglichkeit für SLI, einen annehmbaren Soundchip und genug Platz für ein paar PCIe Karten. PCI benötige ich nicht.
Wichtig ist, dass die Lüftersteuerung des CPU Lüfters sehr gut eingestellt werden kann. Das MSI Z87 G55 und das Asrock Z87 Extreme 4 waren auch noch in der Auswahl. Das MSI hat den schlechteren Soundchip (falls das hörbar ist) und beim Extreme 4 benötige ich die PCI Plätze nicht, PCIe Plätze hat das Extreme 4 weniger. Das Z87 Killer sah mir hier besser aufgeräumt aus. Einzig der Name des Boards stört mich: Killer und Fitality im Namen zu haben hat mich ernsthaft überlegen lassen dieses Produkt nicht zu kaufen.
Momentan läuft der CPU Lüfter unhörbar bei 18% auf 300 Umdrehungen bis zu einer Temperatur von 50 Grad, eingestellt in der Lüftersteuerung des Boards. Ich hatte beim Einbau keine Platzprobleme. Selbst mit einer zweiten Grafikkarte sind immer noch 2 PCIe Slots erreichbar. Einen benötige ich für die WLan Karte, einen für eine ev. zukünftige Soundkarte. Auch heute noch hab ich ein ungutes Gefühl, dass ich eine Firma durch meinen Kauf unterstützt habe, die ein Mainboard mit dem Namen Killer und Fitality bewirbt. Nur die einfältigsten jugendlichen Gemüter sollten ja auf so eine Namensgebung ansprechen und ich habe das Gefühl, dass ich mich rechtfertigen muss, so einen Schund von Namen gekauft zu haben. Nach meiner Meinung macht sich hier ein Produktmanager über die Intelligenz von Jugendlichen lustig, weil er glaubt mit dummen Phrasen diese Anzusprechen und zum Kauf zu bewegen. Leider fand ich keine Alternative mit ähnlichen Anschlussmöglichkeiten und Bauteilen in dieser Preisklasse.
RAM
Kingston, 8GB 1600MHZ DDR3 NON-ECC KIT, Value Ram 2x 4GB
Begründung: Mehr als 8 GByte wird bei meinen Anwendungen momentan nicht benötigt. Der günstigste RAM der lt. ASrock mit dem Maiboard kompatibel ist. Hat keinen Heatspreader, ist Low Profile, es gibt keine Probleme mit dem CPU Kühler. Ist Single Sided und sollte keine Probleme haben falls ich die restlichen 2 Speicherbänke auffülle. (Falls das noch Thema ist, früher war es das einmal). Ich übertakte nicht, 1600 Mhz sind genug.
BlueRay Laufwerk:
LG, CD Blu-ray LG BH16NS40 Retail black
Begründung: Ich habe alle Filme und Videos auf dem Server. Das soll in Zukunft auch mit den Blue Rays so sein. Im Vergleich zu den andren Komponenten ist das Laufwerk jedoch im Betrieb laut. Glücklicherweise muss ich es nur selten benutzen.
Netzteil:
Corsair AX860 860W Platinum
Begründung: Für dieses System eigentlich überdimensioniert, jedoch haben die Netzteile ihren besten Wirkungsgrad bei 50 %. Zusätzlich ist dieses Netzteil semi-passiv, bis 50 % Last bzw. unter 30 Grad dreht der Lüfter nicht, das sind 430 Watt. Mein System braucht unter Volllast weniger und ich habe immer noch die Option eine zweite Grafikkarte einzubauen. Selbst dann wird das Netzteil, selbst bei Spielen, nie aktiv mit hoher Drehzahl kühlen müssen. Mir sind diese Optionen den Aufpreis wert. Alle Kabel die benötigt werde sind im Lieferumfang enthalten.
Bis jetzt hat sich der Lüfter noch nie, selbst bei hoher Last, eingeschaltet. Wenn ich ihn auf „immer aktiv“ stelle, dann hört man ein sehr leises Rauschen, aber keineswegs unangenehm. Mit dem könnte ich in Zukunft leben, falls ich eine zweite Grafikkarte einbaue. Durch die voll modulare Bauweise war die Verkabelung des Mainboards ein Traum, wenn ich da an früher denke… . Es hat auch keinerlei Spulenfiepen, hätte es das, so sollte das gedämmte Gehäuse das jedoch aufnehmen.
Festplatte:
Samsung, SSD 840 EVO, 500GB
Begründung: Sehr schnell, vor allem mit dem Rapid Mode. Hat eine längere Lebensdauer und ist schneller als die 250er. Der Aufpreis auf die 750 oder 1000GB Modell zahlt sich, aus meiner Sicht, nicht aus. Da würde ich eine zweite Platte einbauen.
Anfangs dachte ich, dass ich einige Festplatten zusätzlich als Backup einbauen werde. Ich habe noch eine 2 GB 3,5 Zoll und ein paar 750 MB und 500 MB 2,5 Zoll Platten übrig. Jedoch war jede dieser Platten lauter als das ganze übrige System. Ich bin nun froh die 500 GB genommen zu haben. Sie ist momentan die einzige im PC und sollte genug Platz bieten. Alle Videos, Fotos und Musik befinden sich ja auf der NAS. Ich benutze SSDs seit 5 Jahren und im Vergleich ist die Platte ist sehr schnell. Der Rapid Mode bringt in diesem System noch einmal einen Leistungssprung. Windows 8 bootet ohne Fastboot in rund 3-4 Sekunden.
WLan Karte:
ASUS PCE-AC68 1300Mbps, Wireless LAN Adapter PCI-E 802.11 ac
Begründung: Ich binde diesen PC über einen ASUS AC66 Router, der als Access Point konfiguriert ist, ans Netzerk. Die Synology 412+ NAS hängt mit 2 GBit am verkabelten Netz, eine adäquate Verkabelung ist momentan leider für diesen PC nicht möglich. Jedoch muss er trotzdem schnell Daten von vom NAS ziehen. Der PC soll auch zur Fotobearbeitung dienen. Ich möchte ihn auch das eine oder andere Mal ins Wohnzimmer bringen und dort bei einem Glas Cognac durch die unendlichen Weiten des Weltraums fliegen.
Sonst sind noch drei Squeezebox Radios und zwei Squeezebox Touches, ein Media Player, einige Notebooks, Drucker und Kleinkram über einen HP Procurve Switch im Netz. Langfristig wird auch dieser PC verkabelt und angeschlossen, wie es sich gehört.
Momentan bekomme ich in diesem Setup rund 40-50 Mbyte durch die Luft, was ein ganz guter Wert ist. Fotos sind alle auf der NAS, Lightroom reagiert ausreichend schnell. Vorsicht, dieASUS AC66 (nicht 68!) PCIe WLAN Karte ist nicht mit Z87 Mainboards kompatibel!
Betriebssystem:
Microsoft, Windows 8.1 64 bit DVD / DE
Begründung:
Ich hätte ein Windows 8 nehmen können und Updaten, der Aufwand war mir aber für 3 Euro zu viel. Man sollte noch wissen, dass ich ein sehr großer Windows 8 Skeptiker bin/war. Aus verschiedenen Gründen habe ich mich jedoch für dieses System entschieden: Es bootet schneller, arbeitet wahrscheinlich mit zukünftigen Programmen und Spielen besser zusammen. Je länger ich damit arbeite und mir das System anpasse, umso mehr gefällt es mir.
Als zweites System werde ich ein Linux Mint Cinnamon installieren. Auf USB läuft es, selbst mit WLan, ohne Probleme.
Fazit:
Anfangs hatte ich Bedenken, dass ein System mit 3 Gehäuselüftern, 2 Grafikkatenlüftern und 1 CPU Lüfter leise sein kann. Es kann! Ich hab ihn gestern am Abend einmal ins Schlafzimmer - mein ruhigster Raum – gebracht. Es war aus 50 cm nicht möglich festzustellen ob er läuft oder nicht. Sollte man direkt am Gehäuse lauschen, so kann man den Luftzug aus dem Gehäuse vernehmen, mehr nicht. Dreht man über die Steuerung die Lüfter höher, so wird der Luftzug lauter, jedoch keinesfalls unangenehm.
Dieses Wochenende wurde X-Rebirth veröffentlicht. Das Spiel lief bei mir von Anfang an mit 60 Frames bei allen Einstellungen auf bester Qualität (mit Ausnahme der Antialiasing 4x statt 8x). X-Rebirth Ver 1.12. Die Lüfter drehten, auch nach 2 Stunden Spielzeit, nie hoch. Ich werde jetzt das Spiel ohne Hintergrundmusik spielen, mal sehen ob ich noch etwas bemerke. Bei der Grafikkarte lagen auch noch Gutscheine für Batman, Splinter Cell und Assassins Creed bei. Splinter Cell hab ich noch nicht probiert, Batman spricht mich nach kurzem Test nicht an, für mich ist es eine stupide Hauerei, auf Assassins Creed bin ich ein wenig gespannt.
Jetzt werde ich auch Ausschau nach guten Flugsimulatoren halten. Für Falcon 1.0 bin ich damals 250 km in den nächsten Computerspieleladen gefahren der auch PC Spiele führte. Das sollte heute leichter möglich sein. Auch der alte Saitek Joystick mit Gameport-Anschluss muss einen Nachfolger finden.
Insgesamt konnte ich mich durch das Projekt wieder über den neuesten Stand der Spiele Hardware informieren und es hat richtig gut getan nach über 15 Jahren wieder einmal einen PC zu planen und zu bauen. Es hat sich viel getan. Würde ich etwas am System ändern? Nun, wahrscheinlich nicht. Vielleicht würde ich nach einem leiseren Blue Ray Laufwerk suchen. Ich benutze es aber selten und es brennt absolut alles, so gesehen würde ich es wieder nehmen.
Wollte man Sparen, so könnte man die Grafikkarte durch eine MSI 770er ersetzen und eine 250 GB SSD nehmen, das bringt 350 Euro. Vielleicht auch ein H87 Mainboard, das bringt noch ein paar Euro. Dann will man aber auch keine zweite Grafikkarte einbauen und da reicht sicher auch ein Netzteil mit 200-300 Watt weniger. Ich würde es jedoch auch semi-passiv nehmen, dann dreht sich kein Lüfter mit Ausnahme beim Spielen unter Volllast. Da wird das System auch wieder günstiger. Bildschirm, Maus und Keyboard hatte ich, die sollte man natürlich auch mitrechnen falls man die nicht hat.
Zum Abschluss hoffe ich, dass ich Personen, die in meiner Situation sind und durch neue Spiele wie X-Rebirth, Elite und Star Citizen wieder am Computerspiel Interesse gefunden haben, ansprechen konnte. Vielleicht wollen sie sich auch wieder einmal ein System zusammenbauen, auch wenn sie das schon viele Jahre lang nicht mehr gemacht haben. Es macht immer noch Spass. Wie Matador für Fortgeschrittene.
Guuut, über 800W hätten es nicht sein müssen
Thresh, du erinnerst dich...
